Eine Enttäuschung
Inhalt
Nika wacht nach einer Nacht in einem Club auf und muss schnell feststellen, dass nicht nur diese eine Nacht aus ihren Erinnerungen gelöscht ist. Es ist Dienstag, nicht Sonntag, das heißt, dass ihr ...
Inhalt
Nika wacht nach einer Nacht in einem Club auf und muss schnell feststellen, dass nicht nur diese eine Nacht aus ihren Erinnerungen gelöscht ist. Es ist Dienstag, nicht Sonntag, das heißt, dass ihr ganze zwei Tage fehlen!
Noch dazu ist sie in der Wohnung in Siena eingesperrt, Schlüssel und Handy fehlen, und auch ihre Mitbewohnerin ist verschwunden. Da ist nur ein geheimnisvoller Zettel mit Notizen, die sie selbst gemacht haben muss, die sie aber kaum versteht.
Das Blut ist nicht deines.
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist.
Halte dich fern von Adler und Einhorn ...
Auf der Suche nach Antworten streift Nika durch Siena, denn sie muss die Wahrheit finden ...
Protagonisten
Nika ist definitiv nicht die schlauste aller Protagonistinnen. Sie wacht ohne Erinnerungen an die letzten zwei Tage auf und macht sich Sorgen, dann will sie ihre Erinnerungen zurück, aber alles was ihr hilft, ist dieser Notizzettel. Man erwartet, dass sie Schlüsse zieht und sich Hilfe sucht, aber sie behält alles für sich, wenn ihr Fragen gestellt werden. Sie erwartet Antworten, ist aber selbst nicht bereit zu kooperieren. Fast alles, was sie unternimmt, tut sie heimlich und bringt sich selbst in Gefahr, weil sie eben keine Ahnung hat, was in diesen zwei Tagen passiert ist.
Es haben sich öfter mal Charaktere verdächtig oder seltsam benommen, sogar Nika hat es bemerkt, aber sich natürlich keine weiteren Gedanken dazu gemacht. Gleichzeitig wurden ganz viele Dinge verschwiegen, die echt wichtig gewesen wären, aber auf den Zeitpunkt gewartet haben, an denen sie irgendwie passten. Also waren so ziemlich alle nicht besonders hilfreich, aber egoistisch.
Handlung und Schreibstil
Ich fand das ganze leider nicht sonderlich spannend. Die Gedächtnislücke und die Notizen haben es schon interessanter gemacht, aber ein paar Dinge waren mir zu gewollt. Obwohl sie glaubt in Gefahr zu sein, macht sich Nika immer wieder alleine auf den Weg und dabei stößt ihr irgendetwas zu. Das fand ich nicht mutig oder spannend, sondern einfach nur leichtsinnig und dumm.
Es gab von Ursula Poznanski schon sehr schlaue Protagonisten, die Schlüsse gezogen haben, Nika aber findet die meisten Sachen eher zufällig oder mit der Hilfe von anderen, alleine kriegt sie eigentlich nicht viel hin, auch darum hat es mich geärgert, dass sie immer gehandelt hat, ohne nachzudenken. Das alles hat mich furchtbar genervt.
Die Auflösung war enttäuschend. Ein paar Dinge hatte ich vermutet, einige andere Aspekte waren sehr überraschend und unerwartet, was sie leider aber nicht besser gemacht hat. Stattdessen habe ich mir gedacht, dass die Motive und Tathergänge total blöd sind. Auf den letzten ca. 50 Seiten, nach dem das meiste schon geklärt wurde, erwartete ich noch eine Überraschung, die das ganze Buch hätte retten können, aber stattdessen war das Ende so antiklimaktisch wie nur möglich.
Sonstiges
Meiner Meinung nimmt die Qualität der Poznanski-Bücher immer weiter ab. Ich schätze, sie hat vermutlich Fristen, zu denen das Buch fertig sein muss, warum sollte sonst jedes Jahr im August ein neues Buch erscheinen? Da die ersten Bücher echt gut waren, wünsche ich mir, dass sich die Autorin einfach mal wieder Zeit nimmt, ein gutes Buch zu schreiben, weil ich eben weiß, dass sie es eigentlich kann. Wenn nächstes Jahr im August wieder ein Buch erscheinen sollte, werde ich es vermutlich nicht lesen.
Fazit
"Aquila" konnte mich leider so gar nicht überzeugen. Eigentlich hat mir nichts wirklich gefallen: Nicht die Charaktere, nicht die wenig spannende Handlung und schon gar nicht die antiklimaktische Auflösung.