Cover-Bild Paradise Garden
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 23.08.2023
  • ISBN: 9783257613926
Elena Fischer

Paradise Garden

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023
Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Berührender Coming-of-Age Roman

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Aus heiterem Himmel verliert die 14jährige Billie ihre Mutter. Ihren Vater kennt sie nicht und bei der gerade erst eingezogenen Großmutter in der Hochhaussiedlung will sie nicht bleiben. Also begibt sie ...

Aus heiterem Himmel verliert die 14jährige Billie ihre Mutter. Ihren Vater kennt sie nicht und bei der gerade erst eingezogenen Großmutter in der Hochhaussiedlung will sie nicht bleiben. Also begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Vater.
Das Buch macht kein Geheimnis daraus, dass den Leser:innen das Herz gebrochen wird, denn es beginnt mit dem Begräbnis von Billies Mutter. Im Erzählen gehen wir in die Zeit davor zurück, die, obwohl ihre Mutter zwei Jobs hat und trotzdem kaum genügend Geld, für Billie wunderschön war, denn ihre Mutter bemühte sich darum, dass Billie immer wieder das Schöne in der Welt sehen kann. Man spürt den Schmerz Billies durch die Seiten und würde sich am liebsten auf den Beifahrersitz setzen und mit ihr quer durch Deutschland fahren, um ihren Vater und ihre Herkunft kennen zu lernen.
Paradise Garden ist ein schön erzählter Coming-of-Age Roman, der sowohl für jüngere als auch erwachsene Leser:innen ansprechend ist. Durch seine Kürze geht nichts verloren, die Geschichte ist abgerundet und kommt ohne unnötige Ausschweife aus. Eine Reise ins Erwachsensein, wie es sie selten in deutschen Literatur gibt.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Die 14jährige Billie lebt mit ihrer Mutter Marika in einem Wohnblock am Rande der Stadt. Geld ist knapp, besonders zum Monatsende, doch mit viel Liebe und Fantasie bringt Marika das Leben ihrer Tochter ...

Die 14jährige Billie lebt mit ihrer Mutter Marika in einem Wohnblock am Rande der Stadt. Geld ist knapp, besonders zum Monatsende, doch mit viel Liebe und Fantasie bringt Marika das Leben ihrer Tochter immer wieder zum Strahlen. In diesem Sommer wollten sie ans Meer, das Billie noch nie gesehen hat. Beide freuen sich schon sehr darauf – doch es sollte anders kommen. Unverhofft reist die ungarische Großmutter an, die sich wegen ihrer Krankheit von deutschen Ärzten behandeln lassen will, und nistet sich bei den Beiden ein. Es kommt zum Streit und durch einen tragischen Unglücksfall stirbt Marika, Großmutter erleidet einen Schwächeanfall und Billie kommt ins Heim. Doch sie ist eine Kämpfernatur, nimmt ihren ganzen Mut zusammen, haut ab und macht sich mit dem alten Nissan ihrer Mutter auf, um ihren Vater zu suchen. Eine Odyssee beginnt, denn sie weiß von ihrem Vater weder Name noch Wohnort. Wird sie ihn finden? …

Elena Fischer, geb. 1987, ist eine deutsche Buchautorin. Sie studierte in Mainz Komparatistik und Filmwissenschaft, absolvierte ein Fernstudium an der Autorenschule der Testmanufaktur. Ihr Debütroman „Paradise Garden“, der im August 2023 vom Diogenes Verlag veröffentlicht wurde, steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2023, ist nominiert für den Debütpreis des 15. Harbour Front Literaturfestivals und ist bereits eine Woche nach Erscheinen ein SPIEGEL-Bestseller. Fischer lebt und arbeitet mit ihrer Familie in Mainz.

„Meine Mutter starb in diesem Sommer“, das ist er erste Satz in dieser Geschichte – und auch der letzte. Dazwischen erleben wir, einfühlsam und immer mitempfindend erzählt, neben einem spannenden Road-Movie eine liebevolle Mutter/Tochter Beziehung und ein vom Schicksal gebeuteltes Mädchen, das sich jedoch nie unterkriegen lässt. Traurige, zu Herzen gehende Momente wechseln mit heiteren, hoffnungsvollen Episoden. Wir nehmen Teil an Billies Entwicklung vom sorglosen Teenager zum verantwortungsbewussten, vorausdenkenden jungen Mädchen und begleiten sie auf ihrer scheinbar hoffnungslosen Suche nach ihrem Vater, ihrer Herkunft, ihren Wurzeln. Immer steht die Frage im Raum, was ist früher passiert, warum hat ihre Mutter ihren Vater verlassen? Alle Personen, auch die, die in Billies Leben nur eine geringe Rolle spielen, wirken sehr authentisch und ihre Handlungsweisen empfindet man meist als nachvollziehbar.

Aufgrund der zum Teil schon an Wunder grenzenden Zufälle und vieler märchenhaften Fügungen würde ich diesen Roman eher unter der Rubrik „Jugendliteratur“ einstufen. Dabei stört mich jedoch, und das ist mein einziger Kritikpunkt, dass die Autorin das 14jährige Mädchen mit dem Nissan ihrer verstorbenen Mutter alleine, ohne Fahrkenntnisse und ohne Führerschein, quer durch Deutschland fahren lässt. Billie fährt über Landstraßen, benutzt sogar die Autobahn, parkt auf öffentlichen Plätzen, erkundigt sich nach dem Weg und niemand, niemand der Erwachsenen fragt sie nach ihrem Alter bzw. wundert sich, warum sie alleine mit einem Auto unterwegs ist. Das geht m.E. gar nicht!

Fazit: Ein schöner Sommerroman, den ich, mit einem Kritikpunkt, sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

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Die 14jährige Billie, die eigentlich Erzsébet heißt, lebt mit ihrer Mutter in einer billigen Wohnhausanlage am Stadtrand, selbst zwei Jobs reichen kaum zum Leben. Dennoch verschafft Mutter Marika ihrer ...

Die 14jährige Billie, die eigentlich Erzsébet heißt, lebt mit ihrer Mutter in einer billigen Wohnhausanlage am Stadtrand, selbst zwei Jobs reichen kaum zum Leben. Dennoch verschafft Mutter Marika ihrer Tochter ein zufriedenes Leben, am Monatsanfang leisten sie sich sogar einen bunten Eisbecher mit dem strahlenden Namen Paradise Garden, während das Geld um den Monatsletzten herum gerade noch für Nudeln mit Ketchup reicht. Auch im Schwimmbad oder einfach bei guter Musik kann man eine unbeschwerte und vergnügliche Zeit erleben. Alles ändert sich, als die kranke Großmutter plötzlich aus Ungarn anreist. Billie kennt sie gar nicht, die Erzählungen lassen nichts Gutes ahnen. Und dann wird Billies Mutter aus dem Leben gerissen, Billie verliert ihr Paradies. Eine Suche nach der Herkunft, nach dem Vater, beginnt.

Mit einer bitteren Erinnerung an den Sommer, in dem die Mutter verstorben ist, beginnt diese Geschichte, die trotz aller Wehmut auch Lebensfreude und Zuversicht versprüht. Wie man auch mit kleinen Dingen sein Glück finden kann, zeigt Marika ihrer Tochter Billie immer wieder. Billie erzählt in der Ich-Form ihre Sicht der Dinge, beschreibt ihre Gedanken und Gefühle. Während es in der ersten Hälfte des Romans um eine Mutter-Tochter-Beziehung geht, mischt ab der Mitte dann noch die fremde Großmutter mit und Billie setzt sich bald kurzerhand in den rostigen Nissan, auf der Suche nach einem unbekannten Vater. Auch wenn ab diesem Punkt die Handlung eher unglaubwürdig wirkt, so passt sie doch zu einer Jugendlichen, die plötzlich allein dasteht und Antworten will. Ihre Motivation ist jedenfalls gut nachvollziehbar.

Ein interessantes Buch aus Sicht einer 14jährigen, das ich durchaus empfehlen kann.