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Veröffentlicht am 08.09.2023

Düstere Phantastik vom deutschen Altmeister des Genres

Die Schwarze Königin
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„Das Arsenal des Todes breitete sich vor ihm aus, mit dem er gegen Untote in die Schlacht ziehen würde. Das Pfählchen auf dem Pfad der Ahnen. Die Vampire werden sich bestenfalls totlachen, wenn ich damit ...

„Das Arsenal des Todes breitete sich vor ihm aus, mit dem er gegen Untote in die Schlacht ziehen würde. Das Pfählchen auf dem Pfad der Ahnen. Die Vampire werden sich bestenfalls totlachen, wenn ich damit erscheine.“ (S. 338)

Meine Meinung:
Seit „Ritus“ bin ich ein großer Fan von Markus Heitz´ genialer, düsterer Phantastik. Nun widmet er sich wieder den Vampiren – und zugleich einer unglaublich faszinierenden und schillernden Persönlichkeit der realen Geschichte: Barbara von Cilli (* um 1390), zweite Frau des Kaisers Sigismund und römisch-deutsche, ungarische und böhmische Königin. Gleichzeitig galt sie als Astrologin, Alchemistin und später sogar als Vampirin. Dazu war sie als Zeitgenössin mit Vlad II. bekannt, dem Vater des berühmt-berüchtigten „Dracula“…

Diese (und noch mehr!) höchst interessanten historischen Zusammenhänge müssen auf Markus Heitz ungefähr so gewirkt haben, als würde man Lionel Messi den Ball auf den Elfmeterpunkt vor ein leeres Tor legen. Gewohnt gekonnt verwebt Markus Heitz historische Fakten mit spannender Phantastik, erzählt fesselnd und bildgewaltig eine komplexe, verwobene Geschichte auf zwei Zeitebenen. Während er im ausklingenden Mittelalter Barbara von Cilli und Vlad Tepes II. als schlagkräftiges Duo gegen allerlei Vampirvolk antreten lässt, erscheinen seine beiden Protagonisten in der heutigen Zeit auf den ersten Blick eher weniger action-effektiv: Len, ein junger und eher zurückhaltender Mann, und die Professorin Jolana, die mit ihren über 70 Jahren zwar viel Wissen, aber weniger Schlagkraft in die Waage zu werfen scheint.

Wie gesagt, die Story ist durchaus komplex, gerade auch durch die historischen Personen und politischen Ränkespiele, die Heitz´ in seiner Geschichte verbaut hat. Durch das Voranstellen von „Dramatis Personae“ und „Glossar“ kommt man aber dennoch schnell hinein in diese Geschichte – und zwar sehr, sehr tief! Im Verlauf der gut 530 Seiten verstätigt sich der Sog, den diese Geschichte auslöst, immer mehr und der Autor konfrontiert nicht nur seine Protagonisten, sondern auch uns immer wieder mit überraschenden Wendungen, manche davon mit schockierenden Auswirkungen. Parallel in zwei Zeitebenen tobt der klassische Kampf zwischen „Gut und Böse“, hält uns Lesende in Atem und lässt uns durch die Seiten fliegen. Auf den letzten Seiten dann knüpft Heitz an den Prolog an und spannt damit gekonnt einen Bogen über das gesamte Buch. Wer nun aber hofft, dass am Ende alles aufgelöst und erklärt sei, der sei gleichzeitig gewarnt (ist es nicht!) und bestimmt hoch erfreut: denn so wie ich den Autor verstehe, ist ein Nachfolgeband bereits in Sicht…

Für die Fans seiner Bücher hält Heitz hier übrigens noch ein ganz besonderes Schmankerl bereit: es gibt ein Wiederlesen mit einer alten Bekannten und natürlich auch ein paar Querverweise zu seinen früheren Büchern! 😊

Zur Hörbuchproduktion:
Ein geniales Buch wurde ebenso genial vertont! Es hat mich gefreut, dass einer meiner Lieblings-Hörbuchsprecher dem neuen Buch eines meiner Lieblings-Autoren Leben eingehaucht hat. Mit viel Enthusiasmus und Gefühl, einer unnachahmlichen Stimmodulation und erstaunlicher Schauspielkunst verleiht Uve Teschner den Protagonisten Individualität und Authentizität. Bei Jolanas Part klingt er tatsächlich nach einer alten Frau mit starkem Akzent, während seine Vertonung des namenlosen Dämons für Gänsehaut sorgt. Heitz & Teschner – ein Duo, das perfekt zusammenpasst!

FAZIT:
Mit diesem Buch festigt Markus Heiz seine Stellung als Meister der deutschsprachigen Dark Fantasy – bitte mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2023

Düstere Phantastik vom deutschen Altmeister des Genres

Die Schwarze Königin
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„Das Arsenal des Todes breitete sich vor ihm aus, mit dem er gegen Untote in die Schlacht ziehen würde. Das Pfählchen auf dem Pfad der Ahnen. Die Vampire werden sich bestenfalls totlachen, wenn ich damit ...

„Das Arsenal des Todes breitete sich vor ihm aus, mit dem er gegen Untote in die Schlacht ziehen würde. Das Pfählchen auf dem Pfad der Ahnen. Die Vampire werden sich bestenfalls totlachen, wenn ich damit erscheine.“ (S. 338)

Meine Meinung:
Seit „Ritus“ bin ich ein großer Fan von Markus Heitz´ genialer, düsterer Phantastik. Nun widmet er sich wieder den Vampiren – und zugleich einer unglaublich faszinierenden und schillernden Persönlichkeit der realen Geschichte: Barbara von Cilli (* um 1390), zweite Frau des Kaisers Sigismund und römisch-deutsche, ungarische und böhmische Königin. Gleichzeitig galt sie als Astrologin, Alchemistin und später sogar als Vampirin. Dazu war sie als Zeitgenössin mit Vlad II. bekannt, dem Vater des berühmt-berüchtigten „Dracula“…

Diese (und noch mehr!) höchst interessanten historischen Zusammenhänge müssen auf Markus Heitz ungefähr so gewirkt haben, als würde man Lionel Messi den Ball auf den Elfmeterpunkt vor ein leeres Tor legen. Gewohnt gekonnt verwebt Markus Heitz historische Fakten mit spannender Phantastik, erzählt fesselnd und bildgewaltig eine komplexe, verwobene Geschichte auf zwei Zeitebenen. Während er im ausklingenden Mittelalter Barbara von Cilli und Vlad Tepes II. als schlagkräftiges Duo gegen allerlei Vampirvolk antreten lässt, erscheinen seine beiden Protagonisten in der heutigen Zeit auf den ersten Blick eher weniger action-effektiv: Len, ein junger und eher zurückhaltender Mann, und die Professorin Jolana, die mit ihren über 70 Jahren zwar viel Wissen, aber weniger Schlagkraft in die Waage zu werfen scheint.

Wie gesagt, die Story ist durchaus komplex, gerade auch durch die historischen Personen und politischen Ränkespiele, die Heitz´ in seiner Geschichte verbaut hat. Durch das Voranstellen von „Dramatis Personae“ und „Glossar“ kommt man aber dennoch schnell hinein in diese Geschichte – und zwar sehr, sehr tief! Im Verlauf der gut 530 Seiten verstätigt sich der Sog, den diese Geschichte auslöst, immer mehr und der Autor konfrontiert nicht nur seine Protagonisten, sondern auch uns immer wieder mit überraschenden Wendungen, manche davon mit schockierenden Auswirkungen. Parallel in zwei Zeitebenen tobt der klassische Kampf zwischen „Gut und Böse“, hält uns Lesende in Atem und lässt uns durch die Seiten fliegen. Auf den letzten Seiten dann knüpft Heitz an den Prolog an und spannt damit gekonnt einen Bogen über das gesamte Buch. Wer nun aber hofft, dass am Ende alles aufgelöst und erklärt sei, der sei gleichzeitig gewarnt (ist es nicht!) und bestimmt hoch erfreut: denn so wie ich den Autor verstehe, ist ein Nachfolgeband bereits in Sicht…

Für die Fans seiner Bücher hält Heitz hier übrigens noch ein ganz besonderes Schmankerl bereit: es gibt ein Wiederlesen mit einer alten Bekannten und natürlich auch ein paar Querverweise zu seinen früheren Büchern! 😊

FAZIT:
Mit diesem Buch festigt Markus Heiz seine Stellung als Meister der deutschsprachigen Dark Fantasy – bitte mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2023

Eine spannende, tief in der nordischen Mythologie verwurzelte Geschichte

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Meine Meinung:
Der 13jährige Pete hat einen Wunsch. Nur einen einzigen: Seine todkranke Freundin Sara soll wieder gesund werden! In seiner Verzweiflung raunt er sogar dem Kaufhaus-Weihnachtsmann diesen ...

Meine Meinung:
Der 13jährige Pete hat einen Wunsch. Nur einen einzigen: Seine todkranke Freundin Sara soll wieder gesund werden! In seiner Verzweiflung raunt er sogar dem Kaufhaus-Weihnachtsmann diesen Herzenswunsch ins Ohr. Doch irgendetwas stimmt an diesem Weihnachtsmann nicht. Seine Augen sind schwarz wie Kohle und ein seltsamer Geruch umgibt ihn…

Der vielfach preisgekrönte finnische Kinderbuchautor Timo Parvela hat sich einen wahrhaft spannenden Plot für diesen Roman erdacht, dessen Wurzeln tief in die nordische Mythologie hineinreichen. Es geht um Freundschaft und Vertrauen, um Sorgen und um Wünsche. Es geht darum, selbst(los) etwas für Andere zu geben und auch darum, den Mut nicht zu verlieren und für seine Ziele zu kämpfen.

Wahnsinnig schnell zieht einen diese Geschichte voll und ganz in ihren Bann, entfaltet ihren Zauber und manchmal auch ihren leichten Grusel. Das führt dazu, dass man beim Lesen Zeit und Raum um sich herum vergisst und mit Haut und Haar mit Pete, Sara und Uudit mitfiebert und mitzittert. Wie die zwei parallelen Handlungsstränge dabei zueinander passen, bleibt dabei lange Zeit im Dunkeln verborgen, und erst am Ende bekommt man eine leise Ahnung von den ganzen, erschreckenden Hintergründen. Doch Obacht: auserzählt ist diese phantastische Geschichte nach der letzten Seite noch lange nicht und so heißt es Warten auf den nächsten Band!

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den zahlreichen Illustrationen von Pasi Pitkärren: sie sind wirklich fabelhaft und passen perfekt zur Story, lassen stellenweise diese an sich schon düstere Geschichte aber manchmal noch düsterer erscheinen. So würde ich mich der Altersempfehlung ab 10 Jahren auch nur bedingt anschließen. Zartbesaitete junge Leserinnen und Leser sollten dieses Buch vielleicht eher erst mit 11 oder 12 zur Hand nehmen. Aber keine Sorge, zu alt kann man für dieses Buch gar nicht sein!

FAZIT:
Düstrer & spannend, mystisch und lehrreich. Dazu ganz wunderbare Illustrationen. Ein ganz starkes Buch für junge Leser*innen!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2023

Ein mystisches und fesselndes Abenteuer vor toller Kulisse

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
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„Das Meer wechselte täglich sein Aussehen, von spiegelglatt zu schäumend-aufgewühlt. Steile, raue Felsküsten erhoben sich direkt neben Stränden aus feinstem Pudersand. Weiß gekalkte Cottages leuchteten ...

„Das Meer wechselte täglich sein Aussehen, von spiegelglatt zu schäumend-aufgewühlt. Steile, raue Felsküsten erhoben sich direkt neben Stränden aus feinstem Pudersand. Weiß gekalkte Cottages leuchteten wie LED-Lampen auf einem Teppich aus grünem Gras und Moos.“ (S. 135)

Meine Meinung:
Es gibt diese Bücher, die einen sofort ansprechen. Die man ansieht, in die Hand nimmt, den Klappentext studiert und in die ersten paar Seiten hineinschmökert. Und dann denkt man: Jawohl, DAS ist genau meins!

Genau so erging es mr mit diesem Buch – und es hat mich nicht enttäuscht, kein Bisschen! Wahnsinnig schnell hat mich diese Geschichte voller Mystik in ihren Bann gezogen. Ich liebe das Setting der Geschichte auf der fiktiven Hebriden Insel Sidh, die Beschreibung der rauen, wilden Natur dieses sturmumtosten Ortes. Ich mag die zugeknöpften, wortkargen, ja schroffen Figuren, von denen doch manche das Herz am rechten Fleck haben. Allen voran natürlich Sky, die wie ein Fremdkörper in diese ablehnende und verschworene Umgebung hinein katapultiert wird, die aber dennoch nie aufgibt und ihren Mut nicht verliert. Aber auch einige andere Charaktere haben es mir echt angetan, wie etwa Underdog Jamie oder auch die geheimnisvolle Caitlin.

So bin ich regelrecht durch die Seiten geflogen und habe das Buch an nur zwei Tagen verschlungen. Dabei sorgten immer neue rätselhafte Begebenheiten für jede Menge Spannung, mehr als eine unvorhergesehene Wendung für einige Überraschungen beim Lesen. Dazu noch das Zusammenspiel von Sky und Rory, die sich wie zwei Magnete nicht entscheiden können, ob sie sich nun anziehen oder abstoßen sollen. Spannung pur, bis zu den letzten Seiten, so dass ich die Fortsetzung kaum erwarten kann!

FAZIT:
Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Geschichte voller Mystik und Spannung. Sehr, sehr gut!

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Ein neuer Band, der das hohe Niveau seiner Vorgänger locker hält!

Prost, auf die Pfennigfuchser
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„Tja Constantin, unter diesem Janker steckt so einiges, von dem du noch nichts ahnst.“ (S. 175)

Meine Meinung:
Das beschauliche Brunngries kommt einfach nicht zur Ruhe: Statt mit den Damen vom Frauenbund ...

„Tja Constantin, unter diesem Janker steckt so einiges, von dem du noch nichts ahnst.“ (S. 175)

Meine Meinung:
Das beschauliche Brunngries kommt einfach nicht zur Ruhe: Statt mit den Damen vom Frauenbund zur Flachklammalm zu wandern, hat die Zettelwieser Gudrun, ihres Zeichens Filialleiterin beim Bankhaus Kling, das zeitliche gesegnet – nicht freiwillig natürlich. Das setzt das Chiemgauer Ermittlertraumduo Tischler & Fink unter besonderen Erfolgsdruck, sitzt ihnen diesmal nicht nur (wie gewohnt) Polizeioberrat Schwenk im Nacken, sondern auch noch die renitente Nachbarin Frau Kneidinger, die ihre ganz eigenen Ermittlungsansätze verfolgt…

Nach mittlerweile sieben vorangegangen Bänden fühle ich mich in dieser Reihe schon nach den ersten paar Seiten wieder heimisch in Brunngries und genieße die heimelige Alpenkulisse, die liebenswerten Charaktere, die sehr humorvolle Schreibweise Friedrich Kalpensteins und die Cosy-Crime-Fälle, die hier immer wieder für Aufsehen sorgen.

Auch diesmal bleibt der Autor seinem Erfolgsschema – zu Recht – treu: Ein Mordfall zu Beginn, im Folgenden ein bunter Strauß verdächtiger Personen (gerne auch skurril) und ein Ermittlerteam, dass sich mit viel Herz, Humor, Verstand und Brezn Stück für Stück der Auflösung nähert. Natürlich sind wir als Lesende einmal mehr eingeladen, mit Tischler & Fink „mitzuermitteln“ und unsere ganz eigenen Theorien aufzustellen. Und wie so oft, hat mir Friedrich Kalpenstein zum Ende einmal mehr eine überraschende, aber schlüssige Auflösung präsentiert. Perfekte Cosy-Crime Unterhaltung also!

Und wie das so ist mit geliebten Reihen, freue ich mich auch jedes Mal mehr über die Rahmenhandlungen und Entwicklungen zwischen den Figuren. So gibt es Neues aus der Dreiecks-Beziehung zwischen Constantin, Britta und Resi. Und natürlich auch zwischen Nori und Tereza und selbst Schrauber-Steiner sorgt für… mehr wird nicht verraten – selber lesen ist angesagt!

FAZIT:
Tischler und Fink haben sich mit viel Gespür und noch mehr Humor längst in die erste Liga der deutschen Ermittlerteams gespielt – einfach pfundig!

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