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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2024

Nahbare Ermittlerin und ein lokales Setting

In dunklen Wäldern
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„In dunklen Wäldern“ von Rieke Jost ist der erste Band mit der Hauptprotagonistin Lodi Lenke, welche als Polizistin in Kassel ermittelt. Obwohl der Krimi darauf abzielt ist er in meinen Augen kein richtiger ...

„In dunklen Wäldern“ von Rieke Jost ist der erste Band mit der Hauptprotagonistin Lodi Lenke, welche als Polizistin in Kassel ermittelt. Obwohl der Krimi darauf abzielt ist er in meinen Augen kein richtiger Regionalkrimi. Für Ortskundige ist die Lektüre sicherlich besonders interessant, ich selbst konnte mir unter der ständigen Aufzählung von Straßennamen und sonstigen Kassler Schauplätzen nur leider nichts vorstellen. Hin und wieder blitzt aber doch etwas Lokalkolorit hervor. Mehr ansprechen konnte mich hingegen die detailliert beschriebene Polizeiarbeit. Besonders der enge Kontakt zur Staatsanwältin war mal etwas anderes. Zudem mochte ich diese auch charakterlich sehr gerne. Und auch Lodi Lenke ist eine durchaus sympathische Figur. Neben dem Fall bekommen wir auch umfangreiche Einblicke in ihr Privatleben. Dabei gefiel es mir gut, dass Probleme offen benannt wurden und sich die Ermittlerin sogar psychologische Hilfe sucht. Weniger gut gefiel mir der sehr laxe Umgang mit Alkohol im Buch, ständig trinkt irgendwer irgendwas und richtig kritisch hinterfragt wird dieses Verhalten leider nicht. Und auch für den Fall an sich gibt es von mir Sternabzug. Dieser ist in der Auflösung schon sehr offensichtlich, so dass man kaum von miträtseln sprechen kann. Auch die eigentlich spannenden Wendungen kamen für mich wenig überraschend, dafür aber stellenweise zu melodramatisch und damit weniger glaubhaft. Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, liest sich aber soweit flüssig. Insgesamt vergebe ich solide 3 Sterne, wobei ich durchaus neugierig bin wie es für das Team im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Weniger überzeugend als erwartet, dennoch ein solider Thriller

Twelve Secrets -
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Ein wenig enttäuscht bin ich nach der Lektüre von „Twelve Secrets - Niemand sagt die Wahrheit“ von Robert Gold leider schon. Irgendwie hatte ich mir hier mehr Hochspannung versprochen. Gerade inhaltlich ...

Ein wenig enttäuscht bin ich nach der Lektüre von „Twelve Secrets - Niemand sagt die Wahrheit“ von Robert Gold leider schon. Irgendwie hatte ich mir hier mehr Hochspannung versprochen. Gerade inhaltlich konnte mich das Buch aber letztendlich nicht überzeugen. Dabei liest sich der Schreibstil flüssig und an sich kam ich auch flott durchs Buch. Die Ich-Erzählweise des Hauptprotagonisten und auch die Weiteren immer wieder wechselnden Perspektiven, waren für mich klare Pluspunkte. Knackpunkt ist für mich allerdings die Story, denn diese erschien mir gerade zum Ende hin zu gewollt konstruiert, stellenweise sehr durchschaubar und insgesamt konnte mich die Spannung nicht erreichen. Darüber hinaus fand ich es irritierend auf welche Weise der Autor sexualisierte Gewalt (ausschließlich an Frauen) eingebaut hat. Einige der Szenen bringen die Handlung in keiner Weise voran und dienen nur dazu ein negatives Frauenbild zu erzeugen. Hier hätte ich mir mehr Feingefühl, von Seiten des Autors gewünscht - zumal die Übergriffe nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun haben. Allgemein ist der Thriller nichts für schwache Nerven, mit blutigen Details wird nicht gespart. Insgesamt empfand ich das Leseerlebnis als durchwachsen und kann leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Für mich keine Reihe welche ich weiter verfolgen werde.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Eine vorerst letzte Reise mit den Großeltern

Sylter Welle
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„Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann gewann übers Buch hinweg für mich immer mehr an Stärke, wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Roman nicht voll überzeugen konnte. Rahmenhandlung ist die dreitägige ...

„Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann gewann übers Buch hinweg für mich immer mehr an Stärke, wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Roman nicht voll überzeugen konnte. Rahmenhandlung ist die dreitägige Reise von Enkel Max, welcher seine Großeltern Lore und Ludwig auf Sylt besucht. Großartig und überaus lebendig wurden dabei lokale Besonderheiten und das grundsätzliche Lebensgefühl auf Sylt eingearbeitet. Man meint das Meer fast schon zu riechen und kann sich den Urlaubsalltag dort gut vorstellen. Ansonsten geht es allerdings gar nicht so viel um den aktuellen Besuch. Vielmehr verliert sich Max immer wieder in alten Erinnerungen und zeigt so ein breites Bild, seiner doch gewöhnungsbedürftigen Familie, auf. Nicht immer ist erzählerisch leicht zu erkennen wo sich die Protagonist:innen gerade zeitlich befinden. Max schweift nämlich von einem zum nächsten Absatz ab, um dann doch wieder in die Jetzt-Zeit zurückzukehren. Dennoch mochte ich den Schreibstil des Buchs recht gerne. Trotz der fragmentarischen Erzählweise fand ich mich gut zurecht und konnte den Schilderungen stets folgen. Größere Probleme hatte ich mit den Charakteren an sich. Denn in dieser Familie herrschte doch sehr viel Kälte, Bitterkeit und ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Umgang miteinander. Mir persönlich waren die allermeisten Figuren einfach von Grund auf unsympathisch, weswegen ich gerade auch in der ersten Hälfte des Buchs kaum Verbindung zu diesen aufbauen konnte. Zum Ende hin gab es dann doch noch einige rührende Szenen, welche mich etwas mit der Handlung versöhnten. Alles in allem bleibt es für mich aber ein gemischtes Leseerlebnis, welches ich leider nur mit 3 Sternen bewerten kann.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Leichte Unterhaltung mit etwas Spannung und jeder Menge Herzschmerz

Uns bleibt immer New York
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Wer auf der Suche nach einer unkomplizierten Lektüre ist macht mit „Uns bleibt immer New York“ von Mark Miller sicher nichts falsch. Der Roman bringt überraschenderweise mehr Tiefgang mit, als man es von ...

Wer auf der Suche nach einer unkomplizierten Lektüre ist macht mit „Uns bleibt immer New York“ von Mark Miller sicher nichts falsch. Der Roman bringt überraschenderweise mehr Tiefgang mit, als man es von anderen Liebesromanen so kennt und auch durch die gewählten Krimielemente kommt Abwechslung in die Handlung. Mir persönlich war die Geschichte allerdings oft zu melodramatisch. Und obwohl der Autor eigentlich auf große Gefühle setzt, muss ich leider sagen, dass die Schicksale der Charaktere mich emotional so überhaupt nicht packen konnten. Das Buch liest sich dabei durchaus angenehm, aber durch eine in meinen Augen übertriebene Dramatik und auch eine recht hohe Vorhersagbarkeit der Ereignisse, bleibt es für mich insgesamt nur im Mittelfeld. Positiv fallen die zahlreichen Details aus der New Yorker Kunstszene auf und auch sonst ist Lokalkolorit vorhanden. Inwiefern dieser tatsächlich aber auch authentisch ist, kann ich selbst nur schwer beurteilen. Der Autor greift hier nämlich auf oft beschriebene Orte und berühmte Filmsettings zurück, weshalb ich nicht einschätzen kann inwiefern er sich wirklich in der Stadt auskennt. Der Schreibstil liest sich unaufgeregt und flüssig und so kam ich trotz der hohen Seitenzahl schnell durchs Buch. Letztendlich kann ich den Roman mit guten 3 Sternen bewerten. Zum nächsten Werk des Autors, werde ich aber eher nicht mehr greifen.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Unreife Protagonistin auf einer absurden Suche

Sieben Männer später
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Normalerweise kommentiere ich weder Titel noch Cover in meinen Rezensionen, da es ja um den Inhalt des Buches gehen soll. Beim Roman „Sieben Männer später“ von Lucy Vine möchte ich aber genau damit anfangen. ...

Normalerweise kommentiere ich weder Titel noch Cover in meinen Rezensionen, da es ja um den Inhalt des Buches gehen soll. Beim Roman „Sieben Männer später“ von Lucy Vine möchte ich aber genau damit anfangen. Denn weder Titel noch Cover sind im Deutschen finde ich stimmig und im englischen Original wesentlich besser gelungen. Woran liegt das? Hauptprotagonistin Esther hat gar keine sieben Exfreunde, sondern auch eine Exfreundin. Eigentlich liebe ich queere Komponenten wirklich, hier wirkt es aber so als sollte dies zunächst versteckt werden. Darüber hinaus stört mich an diesem Roman aber nicht nur die Verpackung, sondern definitiv auch der Inhalt. Erhofft hatte ich mir eine witzige Liebesgeschichte mit hohem Unterhaltungswert. Allerdings verhielten sich die Hauptfiguren, besonders Esther, hier dermaßen unreif das ich nicht das Gefühl hatte es mit Ende 20-Jährigen zu tun zu haben. Allein dadurch ging Lesespaß verloren, vielleicht hat die Autorin aber auch einfach nicht meinen Humor getroffen. Klar darf eine Figur auch mal eine dumme Entscheidung treffen, in diesem Fall allerdings konnte ich kaum eine halbwegs erwachsene Verhaltensweise erkennen. Für eine Teenie-Komödie wäre dies ganz amüsant gewesen, hier hätte ich mir aber zumindest einen Hauch Selbstreflexion oder Entwicklung gewünscht. Und auch das Ende, welches erstaunlich glatt gebügelt nach all dem Chaos daher kommt, war für mich schlussendlich nicht harmonisch. Einzig der Schreibstil las sich angenehm und so bin ich nun froh diese oberflächliche Geschichte schnell abschließen zu können.

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