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Veröffentlicht am 21.07.2023

Empty Nest Syndrom

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Die Autorin und ihre Protagonistin erzählen in der Ich-Form von ihrem Mitvierziger-Leben, in einer Phase in der die Zwillinge der Alleinerziehenden gerade Abitur gemacht haben und flügge werden. Sie haben ...

Die Autorin und ihre Protagonistin erzählen in der Ich-Form von ihrem Mitvierziger-Leben, in einer Phase in der die Zwillinge der Alleinerziehenden gerade Abitur gemacht haben und flügge werden. Sie haben sehr viel gemeinsam. Beide sind in ähnlichem Alter, Mutter von Twins, beide sind schriftstellerisch-journalistisch tätig. Das klingt äußerst autobiographisch und authentisch.

So weit so gut. Ich mochte die Rückblicke in eine Kindheit, die durch ein Aufwachsen als sprichwörtliches fünftes Rad am Wagen. In einer Familie mit zwei Zwillingspärchen als ältestes Einzelkind geprägt war. Dass es problematisch sein kann wenn man als Einzige kein Gegenstück hat und außerdem noch weniger attraktiv aussieht, als die superblonden, hübschen Geschwister, kann ich mir gut vorstellen. Dieser Part war interssant. Es klang an, dass auch eine vergleichsweise unspektakuläre Vergangenheit, ein ständiges eher Übersehen-Werden Spuren, hinterlassen kann.

Aber wie schon die Therapeutin der Protagonistin im Buch einmal bemerkt: irgendwann ist ein so unspektakuläres Thema auch ausgereizt. Die Story um den Auszug der Kinder, die Wohnungssuche und den Einzug in eine kleinere Butze, all das gibt eben nicht so viel her. Es passiert quasi nichts in diesem Roman, das nicht durch und durch alltäglich wäre. Mir kommen die Probleme der Protagonistin tatsächlich nichtig vor und es ist ja auch völlig in Ordnung, wenn jemand ein solches Leben führt. Aber warum, darüber schreiben? Mir fehlt das Motiv, weiterzulesen. So ist es eine Selbstbespiegelung ohne wirklichen Mehrwert. Weder sehe ich interessante Erkenntnisse, noch Entwicklung. Aber womöglich tangiert mich das Thema als Frau, die keine Mutter ist, einfach zu wenig.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich wirklich gern. Inhaltlich hat mich der Text wenig berührt..

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Ungewöhnliche Frau

Für Fitness ist es nie zu spät
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Sehr gut gefallen hat mir der Fitnesstest und die Übungsreihen in leicht mittel und schwer. Den Ernährungs - und Erklärungsteil fand ich schon sehr banal, aber natürlich nicht falsch. Die Bilder, allesamt ...

Sehr gut gefallen hat mir der Fitnesstest und die Übungsreihen in leicht mittel und schwer. Den Ernährungs - und Erklärungsteil fand ich schon sehr banal, aber natürlich nicht falsch. Die Bilder, allesamt mit der ultrafitten Frau Rischko waren erfrischend. Ein Model in den Achtzigern ist doch mal was Neues. Großer Respekt vor dieser durchtrainierten Frau, die laut eigener Aussage gar nicht erst einen inneren Schweinehund hat, was Trainingsdisziplin angeht. Da kann ich leider nicht mithalten, aber motiviert bin ich trotzdem durch ihr Vorbild. Ich weiß ja, dass im Alter die Knochendichte und Muskelmasse abnimmt und dass man dadurch viel anfälliger wird für Knochenbrüche und Verletzungen. Nicht zu reden vom Immunsystem und Herz-Kreislauferkrankungen. Bloß der Spaß… woher nehme ich den? Bei den gezeigten Übungen kommt er bei mir einfach nicht auf…

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Fauler Hexenzauber

Tage einer Hexe
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Kosara ist eine Hexe. Leider ist ihr der Schatten abhanden gekommen.
Soweit so schlecht, denn Hexen ohne Hexenschatten fallen binnen kürzerer oder längerer Zeit einer Krankheit zum Opfer, die sie selbst ...

Kosara ist eine Hexe. Leider ist ihr der Schatten abhanden gekommen.
Soweit so schlecht, denn Hexen ohne Hexenschatten fallen binnen kürzerer oder längerer Zeit einer Krankheit zum Opfer, die sie selbst zu Schatten macht. Da hilft nur eins: Kosara muss noch während der zwölf Schmutzigen Tage, in denen Monster in der Stadt frei ihr Unwesen treiben können, zum Palast des Königs der Monster, zum Zmey. Mit ihm hat sie sowieso noch eine Rechnung offen, denn er ist verantwortlich für den Tod ihrer Schwester, die fortan als schlechtgelaunte Hausgeistin ihr Unwesen treiben muss.
Das Universum zweier, durch eine fast unüberwindbare Mauer getrennter Städte, das die Autorin entworfen hat, ist ganz hübsch. Gruselige Monster, die allerdings etwas alberne, unoriginelle Achillesfersen besitzen (Rätselratezwang, zu beliebiger Musik tanzen zu müssen oder Knoblauch nicht ausstehen können) durchstreifen die Nächte, der Zmey ist verführerisch, aber sehr, sehr, seeehr böse. Mich hat der Roman, die flapsige Sprache, die krude Mischung aus modern und altertümlich-märchenhafter Erzählweise stark an Leigh Bardugho erinnert. Leider an ihre etwas schlechteren Bücher, in denen ihr wohl keine Lektorin Einhalt mehr gebieten konnte. So zeichnet sich auch dieser Fantasyroman durch Geschwätzigkeit aus. Die Handlung hat Längen, ist nicht so recht logisch nachvollziehbar und die handelnden Gestalten lassen echte Lebendigkeit missen. Somit eine Reihe, der ich nicht weiter folgen werde. Schade. Gute Anlagen sind vorhanden. Und ich habe noch immer den Verdacht, dass Frau Bardugho sich ein neues Pseudonym eingerichtet hat.
Aber das Cover ist toll.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Nicht viel gefangen

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Ein routiniert heruntergeschriebener, etwas seichter Liebesroman um eine begriffsstutzige Frau, die spät erkennt, dass ihr Händchen für die wirklich wichtigen Menschen und Entscheidungen hätte besser sein ...

Ein routiniert heruntergeschriebener, etwas seichter Liebesroman um eine begriffsstutzige Frau, die spät erkennt, dass ihr Händchen für die wirklich wichtigen Menschen und Entscheidungen hätte besser sein können. Mir ging diese vermeintliche Eisfischerin ( der Titel hält nicht, was er verspricht) auf die Nerven. Auch die Story ist sehr vorhersehbar, die Personen überzeugen nicht wirklich.
Das nordische Ambiente ist nett, geht aber selten über Holiday- Impressionen hinaus. Wahre Gefühle, grosses Kino finde ich hier eher nicht. Die Polarlichter schimmern matt und machen mich müde. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass diese so sichtlich nach Schema F gestrickten Romane noch immer eine Leserschaft finden. Wer harm- und belanglos mag, wird hier glücklich. Darauf einen Glögg mit viel Schuss, dann ist es auszuhalten.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Unangenehm

Nichts in den Pflanzen
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Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, ...

Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, die kalte Ichbezogenheit, das eitle Sein: ein Vergnügen war es nicht, darüber zu lesen. Doch der Schreibstil, die klinisch- methodische Betrachtungsweise menschlicher Schwächen, die kluge, schonungslose Analyse kranker Beziehungen hielt mich dennoch am Ball.
Ich habe lange nichts mehr gelesen, das mich gleichzeitig so abgestoßen und gleichzeitig fasziniert hat. Ich würde aber kein weiteres Buch der begabten Autorin mehr lesen wollen, da die Lektüre tatsächlich meine Laune beeinträchtigt hat. Zuviel finstere Realität für mich.
Ich kann aber verstehen, dass dieser Erstling für Aufsehen sorgt. Für mich liegt so gar kein Reiz mehr in Ironie und Sarkasmus und ich bin womöglich einfach vierzig Jahre zu alt für den Roman.

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