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Veröffentlicht am 26.09.2023

Beeindruckendes Thrillerdebüt

Das Stahlwerk
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Worum geht’s?
1942: Im Stahlwerk der Germania Metall Union bei Duisburg wird Stahl für die Rüstungsindustrie hergestellt. Das Werk ist riesig, mehrere tausend Menschen arbeiten dort, u.a. Zwangsarbeiter. ...

Worum geht’s?
1942: Im Stahlwerk der Germania Metall Union bei Duisburg wird Stahl für die Rüstungsindustrie hergestellt. Das Werk ist riesig, mehrere tausend Menschen arbeiten dort, u.a. Zwangsarbeiter. Innerhalb weniger Wochen werden mehrere Arbeiter ermordet und Angst macht sich breit. Keiner ist mehr bereit, Überstunden oder Nachtschichten zu schieben. Ist ein Serienmörder am Werk oder versucht ein Saboteur, die Produktion lahmzulegen?

Meine Meinung:
Christian Piskulla hat bereits mehrere Fachbücher veröffentlicht. Mit seinem Debüt „Das Stahlwerk“ schreibt er seinen ersten historischen Thriller - in meinen Augen ein absoluter Erfolg! Ich hatte zuvor bereits seinen Thriller über den Pacific Crest Trail Killer verschlungen (unbedingt lesen!!!) und wie dort gefällt mir auch hier, wie der Autor die Umgebung, die Menschen und die einzelnen Szenen beschreibt. Er hat einen Schreibstil, der eine unter die Haut gehende atmosphärische Spannung aufbaut und dadurch noch mehr fesselt. Beim Lesen sieht man die Umgebung direkt vor sich, fühlt die Hitze des heißen Stahls, riecht den Schweiß der Arbeiter und sieht die von Funken durchdrungene Dunkelheit. Besonders die Szenen in der „Unterwelt“ gingen unter die Haut. Ich war die ganze Zeit angespannt; habe hinter jeder Tür, hinter jeder Biegung das Unerwartete erwartet.

Die Hauptprotagonisten sind der Zwangsarbeiter Jarek Kruppa und der Chef des Werksschutzes Paul Schöppke, zwei einfach geniale Charaktere. Jarek, ehemaliger Ermittler bei der polnischen Mordkommission, wird von den Zwangsarbeitern weggeholt, um den Morden auf den Grund zu gehen und Schöppke unterstützt ihn hierbei. Ich mag, wie Schöppke alles und jeden – inklusive sich selbst - immer auf die Schippe nimmt und wie Jarek und er immer mehr zusammenwachsen. Ihre Art zu denken und zu handeln ist einmalig. Wo man in anderen Büchern oft Ähnlichkeiten bei verschiedenen Charakteren findet, schafft es der Autor hier, jedem einen ganz eigenen Charakter und eine ganz eigene Denkweise zu verleihen und beide sind mir direkt ans Herz gewachsen.

Auch die Story selbst war beeindruckend. Neben Einblicke in die Rüstungsindustrie haben wir von den Kriegsgewinnlern gelesen, haben mitbekommen, wie Menschen sich der Politik gebeugt haben, um Teil der Gesellschaft bleiben zu können. Ich mochte es, wie Schöppke und auch der Werkschef ihre Gedanken hier geäußert haben. Dann der Fall: Der hatte es in sich und war wirklich der absolute Hammer! Nicht nur, dass man beim Lesen ständig Gänsehaut und das Grauen im Nacken hatte, nein, der Täter hinter den Morden war absolut anders, als ich es in meinem kühnsten Träumen hätte ausdenken können! Allein die Idee hinter diesem Menschen ist einfach nur genial! Dann die Ermittlungen, die Aufeinandertreffen mit und die Suche nach dem Täter und insbesondere auch die Teile, in denen wir den Täter und seine Gedanken begleiten durften haben mich mitgerissen! Die Spannungskurve war hoch und ging immer höher bis sie im finalen Showdown fast explodierte! Und auch das Ende war genial. Ein Ende, das ich erwartet aber doch auch nicht erwartet habe. Und ein Ende, das ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen habe. Dieses Buch hat mir wirklich Spaß gemacht zu lesen und ich kann es euch nur ans Herz legen – eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
„Das Stahlwerk“ ist Christian Piskullas Thrillerdebüt und dieser historische Thriller hat es wirklich in sich. Neben Einblicken in die Rüstungsindustrie und über die Kriegsgewinnler erhalten wir einen Thriller, der es absolut in sich hat. Gänsehaut pur, atmosphärische Spannung und Szenerien, bei denen man den Schweiß der Arbeiter riechen und die Hitze des Metalls fühlen kann. Dann der Ausflug in die Kellerwelt – absolut genial. Und fast noch genialer: Der Täter selbst! Nie wäre ich auf diesen und seinen Hintergrund gekommen. Die Spannung zog sich von der ersten bis zur letzten Seite durch und explodierte förmlich im finalen Showdown.

5 Sterne von mir für diesen genialen Pageturner!

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Legt euch Taschentücher bereit – Emotionen pur

Fritz und Emma
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Worum geht’s?
1947: Nachdem Fritz den Krieg überlebt hat, möchten Emma und er heiraten. Doch plötzlich passiert etwas und die beiden reden nicht mehr miteinander. 70 Jahre später zieht Marie mit ihrem ...

Worum geht’s?
1947: Nachdem Fritz den Krieg überlebt hat, möchten Emma und er heiraten. Doch plötzlich passiert etwas und die beiden reden nicht mehr miteinander. 70 Jahre später zieht Marie mit ihrem Mann nach Oberkirchbach, erfährt von der Geschichte der inzwischen 92jährigen und versucht alles, um die beiden doch noch miteinander zu versöhnen.

Meine Meinung:
„Fritz und Emma“ von Barbara Leciejewski ist ein wirklich großartiger Roman. Die Art, wie die Autorin Gefühle zu Papier bringt, ist einfach nur ergreifend. Auch die Erzählperspektiven sind spannend gewählt. Wir wechseln zwischen der Vergangenheit – angefangen in der Kindheit von Fritz und Emma – und der Gegenwart im Jahr 2019 hin und her.

In der Vergangenheit begleiten wir Fritz und Emma und erfahren nach und nach deren Schicksal. Dabei bringt die Autorin spannende historische Fakten wie nebenbei in die Geschichte mit ein. Und im weiteren Verlauf geht es noch um Fehlgeburten, um die Rolle der Frau in der Gesellschaft und um die Emanzipation. In der Gegenwart dürfen wir Marie, die Frau vom örtlichen Pfarrer, begleiten und miterleben, wie sie versucht, Fritz und Emma zusammenzubringen und zudem eine Dorfgemeinschaft entstehen zu lassen. Alle Charaktere, sowohl die genannten als auch die anderen Dorfbewohner und auch Sarah, Maries Schwester, sind liebevoll zum Leben erweckt. Manchmal empathisch, manchmal bissig, manchmal sarkastisch aber immer so liebevoll beschrieben, dass man am Liebsten nach Oberkirchbach ziehen und am Dorfleben teilhaben möchte.

Die Geschichte von Fritz und Emma hat mich wirklich beeindruckt. Mehrmals hatte ich Tränen der Rührung oder der Freude in den Augen. Die Autorin hat es geschafft, Vergangenheit und Gegenwart zu einer einzigartigen Geschichte einer großen Liebe und ganz viel Schicksal zu verbinden, die kitschig sein könnte, es aber kein bisschen ist. Im Gegenteil! Ich konnte nicht genug bekommen von beiden Erzählsträngen und habe mich mit allen mitgefreut, mit allen mitgefiebert, mit allen mitgetrauert und mitgelacht. Und wenn ein Roman das schafft, dann ist er einfach nur großartig! Aber ob Marie es schafft, ein Happy End herbeizuführen? Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin, dass demnächst erscheint.

Fazit:
„Fritz und Emma“ ist wirklich ein emotionales Feuerwerk! Barbara Leciejewski hat mich absolut begeistert. Ich mochte die liebevoll gestalteten Charaktere, die langsame Heranführung an die Geschehnisse durch die Erzählperspektive aus der Vergangenheit und die Geschehnisse in der Gegenwart. Frau Leciejewski hat so viele wundervolle Momente innerhalb ihrer Erzählung geschaffen, dass ich mehrmals Wasser in den Augen hatte. Ich mochte alle, Marie, ihren Mann, Anja, Liesl und natürlich Fritz und Emma. Dieses Buch hat mich absolut gefangengenommen und erst auf der letzten Seite mit dem Wort „Ende“ wieder losgelassen.

Von Herzen kommende 5 Sterne von mir und ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Buch der Autorin, das in wenigen Wochen erscheint!

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Geniale Fortsetzung der Serie

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Worum geht’s?
München 1914: In einem Hinterhof wird ein toter Säugling gefunden. Von der Mutter keine Spur. Die Gerichtsmedizin untersucht das tote Kind, was Anna sehr ans Herz geht. Der Fall beschäftigt ...

Worum geht’s?
München 1914: In einem Hinterhof wird ein toter Säugling gefunden. Von der Mutter keine Spur. Die Gerichtsmedizin untersucht das tote Kind, was Anna sehr ans Herz geht. Der Fall beschäftigt sie so sehr, dass Friedrich von Weynand alias Fritz Nachtwey beginnt, Nachforschungen anzustellen. Als plötzlich eine weitere Tote auftaucht, werden die Ermittlungen immer rasanter und gefährlicher.

Meine Meinung:
„Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Schwabinger Morde“ (Ullstein Buchverlage, 07/2023) von Petra Aicher ist bereits der zweite Fall für Anna und Friedrich/Fritz. Auch hier hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gefallen. Ich mag ihre Art, die Personen und Orte zu beschreiben und zum Leben zu erwecken sehr. Dieser Schreibstil ist es auch, der dieses Buch für mich zu einem Pageturner gemacht haben.

Doch nicht nur der Schreibstil, auch die Dynamik zwischen den Protagonisten, insbesondere zwischen Fritz und Anna, und die Protagonisten selbst gefallen mir außerordentlich gut! Ich mag es, die Entwicklung der Personen zu verfolgen, sowohl die persönliche Entwicklung als auch die zwischen den einzelnen Protagonisten. Zwischen Fritz und Anna, Christiane und Annas kleiner Schwester Franzi, aber auch zwischen Fritz und den Polizisten. Alle wachsen irgendwie immer mehr zusammen und mir mehr ans Herz, je besser ich alle kennenlerne.

Was mir auch sehr gefällt, ist der Wechsel zwischen den wirklich spannenden Fällen, denen in diesem Roman nachgegangen wird und dem Leben in der damaligen Zeit. Wir erleben die Schattenseiten des Ersten Weltkrieges genauso mit wie das Leben der daheimgebliebenen Bevölkerung, die versucht, über die Runden zu kommen. Zwischen den Armen und den Reichen sowie den Künstlern. Auch das Nachtleben und das Leben der Schauspieler ist interessant. Hier hat die Autorin auf spannende Art und Weise Fakten und Fiktion vermischt und das Buch zu einem wahren Leseerlebnis gemacht, das sowohl geschichtliche Eindrücke vermittelt, als auch einen Spannungsbogen aufweist, der – obwohl Roman – wirklich einzigartig ist. Ich mochte es, die Ermittlungsarbeit mitzuverfolgen. Die Arbeit der Gerichtsmedizin kam diesmal auch mehr zum Zug, als im ersten Fall, kurz: Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt! Die Ermittlungen, die Ausflüge ins Nachtleben, die Polizeiarbeit auf der einen sowie die Nachforschungen von Fritz auf der anderen Seite und das alles total authentisch in den 1914er Jahren. Das Buch hat mich wirklich mitgerissen und ich fiebere schon jetzt dem nächsten Fall von Anna und Fritz entgegen und auch, wie es persönlich mit ihnen weitergeht. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Schwabinger Morde“ hat mich die Autorin vollends von der historischen Romanserie um Anna und Fritz/Friedrich überzeugt. Die Mischung aus geschichtlichen Fakten und Fiktion, das Miterleben der Ermittlungen und Nachforschungen in den 1914er Jahren waren perfekt und authentisch. Die Protagonisten sind mir sowieso schon seit dem ersten Band ans Herz gewachsen und es ist einfach nur schön, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Wir hatten eine tolle Spannungskurve, einen genialen Showdown und das Buch war für mich ein absoluter Pageturner!

Ganz klare 5 Sterne von mir und ich fiebere schon jetzt dem dritten Teil der Serie entgegen!

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Alptraumhafte Spannung

Pacific Crest Trail Killer
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Worum geht’s?
Auf dem Pacific Crest Trail (PCT) wird eine Frau ermordet. Mark Stetson, der auf dem Trail wandert, kommt zufällig am Tatort vorbei und wird mitten hineingezogen in die Ermittlungen. Er erkennt: ...

Worum geht’s?
Auf dem Pacific Crest Trail (PCT) wird eine Frau ermordet. Mark Stetson, der auf dem Trail wandert, kommt zufällig am Tatort vorbei und wird mitten hineingezogen in die Ermittlungen. Er erkennt: Das ist das Werk eines Serienkillers. Und er soll recht behalten: Der Mord wird nicht der einzige bleiben.

Meine Meinung:
Obwohl „Pacific Crest Trail Killer“ von Christian Piskulla ein wahres Bücher-Schwergewicht ist, habe ich doch jede Seite innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Das Buch war einfach genial. Der Schreibstil mitreißend, allein, wie der Autor den PCT beschreibt: Als würde man ein Fotoalbum des Trails betrachten. Dann die Beschreibung der grausamen Morde, des Killers – der Autor geht hier wirklich krass in jedes noch so kleine Detail.

Mit Mark Stetson, dem ehemaligen Militärpolizisten, haben wir unseren Hauptprotagonisten. Dann haben wir noch die Hikerin Rebecca und natürlich das Team des FBI, allen voran Cortez, den Chef der Ermittler. Und natürlich den Killer. Alle Protagonisten fand ich absolut perfekt und authentisch dargestellt. Was mir besonders gefallen hat, war, dass der Autor auch die Dynamik im FBI-Team dargestellt hat. Wie sie sich gegenseitig auf die Schippe genommen haben, aber auch, wenn es um tiefere, härtere Situationen ging. Das hat schon richtig real gewirkt. Und auch der Killer war der Hammer. Der perfekte Alptraum! Ich gestehe: Ich habe nachts immer vorsichtig nach zwei roten Lichtern einer Nachtsichtkamera Ausschau gehalten…

Auch der Fall selbst war absolut atemberaubend! Es wurden erschreckende Themen behandelt, wie die Gewalt gegen Frauen (Femizid) und wie alles immer krasser und härter wird. Der Autor hat uns mitgenommen in das Problem der Obdachlosigkeit in den USA, wie leicht man da hineingeraten kann und nicht mehr herauskommt. Und die erschreckende Gewalt und Respektlosigkeit, die Obdachlose dort erfahren müssen. Echt harter Tobak und dann noch der Killer selbst: Hier hat der Autor wirklich alptraumhafte Spannung geschaffen und uns mitgenommen auf einen Hike des Horrors! Die Spannungskurve war von Anfang an hoch. Und ein paarmal waren wir dem Killer so nah, ich dachte nur: Arggggh, mach doch die Augen auf! Diese Momente waren wohl die nervenaufreibendsten überhaupt. Das habe ich so in noch keinem Buch erlebt, dass ich die Protagonisten am liebsten angeschrien und geschüttelt hätte. Es war einerseits wunderschön, die Natur auf dem PCT mitzuerleben, die der Autor wirklich unglaublich atmosphärisch beschrieben hat. Und andererseits absolut krass, Jagd auf den Killer zu machen und in den Kopf des Killers sehen zu dürfen. Dann noch der geniale Showdown am Ende – besser geht es wirklich nicht. Und der Epilog, in dem wir alle nochmals kurz sehen durften. Ein Buch, das mich so begeistert hat, dass ich mir direkt das Debüt des Autors „Das Stahlwerk“ gekauft habe und jetzt schon dem nächsten Buch, das Ende des Jahres erscheint, entgegenfiebere. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die die Natur lieben und superstarke Nerven haben. Aber Achtung: Danach werdet ihr nie wieder zelten gehen!

Fazit:
Christian Piskullas „Pacific Crest Trail Killer“ ist ein wirkliches Thriller-Meisterwerk. Neben den atemberaubend schönen Bildern des PCT nimmt uns der Autor auf eine wahrhaft alptraumhafte Jagd auf einen Serienkiller mit. Die Spannungskurve ist von Anfang an hoch. Jedes noch so grausame Detail wird detailliert beschrieben und ihr braucht wirklich starke Nerven. Selbst ich bin nachts vorsichtiger durch die Wohnung gelaufen, mit Gänsehaut auf den Armen. Zudem haben wir noch tiefgründige und erschreckende Themen wie den Femizid und die Obdachlosigkeit in den USA behandelt. Dieses Buch ist wirklich harter Tobak. Tiefgründig, atemberaubend spannend und mit einem mega Thrill.

Ganz klar 5 Sterne von mir und ich fiebere schon dem nächsten Buch des Autors entgegen!

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Rasante mystische Spannung

Ingenium
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Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und ...

Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und in sekundenschnelle Rätsel lösen kann, erhält den Teil eines Rätsels mit der Bitte, Jess zu besuchen, da sie mit niemandem außer ihm reden möchte. Er kennt Ihren Fall nur aus den Nachrichten, sie selbst nicht persönlich, aber seine Neugierde ist geweckt.

Meine Meinung:
Der Thriller „Ingenium: Das erste Rätsel“ (Hoffmann und Campe, September 2023) von Danielle Trussoni ist einfach unglaublich packend. Ja, man könnte es – wie unter dem Klappentext geschrieben steht – mit Dan Brown vergleichen. Mich persönlich hat Frau Trussoni jedoch noch mehr gepackt. Der Schreibstil ist absolut mitreißend und selbst unglaubliche Dinge wirken glaubhaft. Ich wurde direkt hineingezogen in den Bann dieses Thrillers.

Meine Lieblingsprotagonisten sind Mike – natürlich – und Rachel, die erst gegen Ende dazukommt. Mike mit seiner Inselbegabung, sich komplexeste Zahlenfolgen merken zu können, Zahlen als Farben, ja Farbexplosionen zu sehen ist wirklich spannend. Und wie die Autorin beschreibt, wie sich ein Rätsel vor seinen Augen löst, ist einfach unglaublich! Dann Rachel, die sich mit Religion, genauer gesagt mit der Kabbala beschäftigt und den Mysterien dahinter. Sie war mir total sympathisch, dabei haben wir sie nur kurz erlebt und ich könnte nicht mal sagen, was diese Sympathie hervorgerufen hat. Außerdem haben wir noch Jess, die neben Mike ebenfalls eine Hauptprotagonistin ist, die ich aber bis zuletzt irgendwie nicht richtig greifen konnte. Und Prof. Gupta, Mikes Mentor, den würde ich gerne noch weiter kennenlernen, da er einen mysteriösen Hintergrund hat und wer weiß, wo er in dieser Welt überall seine Finger drin hat.

Im Buch selbst versuchen wir mit Mike gemeinsam das Gottesrätsel zu lösen. Zwischendurch dürfen wir einen Ausschnitt aus Jess Tagebuch lesen – dieser Teil hat mir besonders gut gefallen. Es war mystisch, es war ein absoluter Horror aber genau deshalb so genial. Unglaublich unwirklich und trotzdem irgendwie real, ich hätte ewig weiterlesen können! Und wir haben die Briefe von LaMoriette, dem Porzellanpuppenmacher aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, gelesen, auch diese absolut fantasievoll. Die Autorin hat mich wirklich hineingezogen in eine Welt, die nicht von dieser Welt ist. Es sind unmögliche Dinge passiert und mir als Exit-Room- und Rätsel-Fan hat es total Spaß gemacht, zu versuchen, die Rätsel mit Mike gemeinsam zu lösen. Gut gefallen haben mir auch die Bilder zu den Rätseln, die wir immer wieder zwischen den Textzeilen entdecken durften. Sehr gelungen fand ich auch die Verbindung der Vergangenheit und der Gegenwart. Der Plot an sich ist nicht unerwartet, so etwas hat man öfters, aber einfach die ausdrucksstarke Schreibweise der Autorin und die phantasievollen Szenerien, wie sie auf jedes noch so kleine Detail geachtet hat, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht und ich hoffe, wir dürfen noch mehr Rätsel knacken!

Fazit:
Mit „Ingenium“ schreibt Danielle Trussoni einen unglaublichen Thriller, der außergewöhnliche Bilder erschafft, Farbexplosionen zeichnet und absolut packend und mitreißend ist. Selbst Unmögliches scheint möglich und Unwirkliches real. Ich mochte die Protagonisten. Mike mit seiner Inselbegabung, Rachel, Jess und auch alle anderen und war total gefangen in deren Welt. Habe gemeinsam mit ihnen versucht, das Rätsel zu lösen und gebannt die Geschehnisse verfolgt. Frau Trussoni hat wirklich einen außergewöhnlichen Thriller geschrieben und ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen!

5 Sterne von mir und ich hoffe auf viele weitere Rätsel!

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