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Josephinebeta

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2023

Entführungsgeschichte mit überraschenden Twists

Liebes Kind
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Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was meiner Meinung nach eine sehr gute Idee war. Die Stimmen konnten die Gefühle der Protagonisten sehr gut unterstreichen, so dass das Hörerlebnis sehr immersiv war.

Thematisch ...

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was meiner Meinung nach eine sehr gute Idee war. Die Stimmen konnten die Gefühle der Protagonisten sehr gut unterstreichen, so dass das Hörerlebnis sehr immersiv war.

Thematisch geht es um Lena, die mit ihrer Tochter und ihrem Sohn jahrelang in einer Art Bunker gefangen gehalten wurde und nun entkommen ist. Man fühlt sich sofort an reale Fälle wie Fritzl oder Kampusch erinnert, an die das Buch sehr wahrscheinlich angelehnt ist. Die Handlung konzentriert sich darauf, wie die Überlebenden nun weitermachen, vor allem das etwa 10-jährige Mädchen, das sein ganzes Leben im Bunker verbracht hat. Außerdem gibt es seltsame Entwicklungen und polizeiliche Ermittlungsergebnisse, die deutlich machen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Das Buch hat mich überrascht, aber nicht umgehauen. Erst spät habe ich verstanden, worauf die Geschichte eigentlich hinaus will. Dadurch war die Mitte für mich etwas langatmig, aber das Ende hat es wieder rausgerissen. Mit den Charakteren bin ich leider nicht so richtig warm geworden, was ich ein bisschen schade fand. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich die Auflösung ganz logisch fand. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich wurde von vielen Wendungen überrascht und kann es daher weiterempfehlen. Als Thriller-Debüt von Romy Hausmann sehr gelungen!

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Vorweinen macht nur Sinn, wenn es soll.

Der Vorweiner
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In "Der Vorweiner" entführt Bov Berg seine Leser in eine dystopische Zukunft, die von den Auswirkungen des Klimawandels, Migrationsproblemen und einer ausufernden Dienstleistungsgesellschaft geprägt ist. ...

In "Der Vorweiner" entführt Bov Berg seine Leser in eine dystopische Zukunft, die von den Auswirkungen des Klimawandels, Migrationsproblemen und einer ausufernden Dienstleistungsgesellschaft geprägt ist. Nach dem Lesen der Leseprobe erwartete ich eine satirische und unterhaltsame Auseinandersetzung mit unserer politischen und gesellschaftlichen Realität.

Die Idee eines "Vorweiners" ist zweifellos skurril und außergewöhnlich, und so verhält es sich auch mit dem Roman selbst. Es ist kein Buch für Leser, die eine klare und durchdachte Handlung bevorzugen oder nach leichter Unterhaltung suchen. "Der Vorweiner" beginnt mit einer unkonventionellen Kapitelanordnung, was zum Nachdenken anregt.

Das Buch ist voller origineller Ideen und innovativer Konzepte. Wer sich darauf einlässt, kann ein tolles Leseerlebnis haben. Ich musste an vielen Stellen laut lachen, an anderen war ich überrascht oder manchmal auch ein bisschen verwirrt, weil ich die Handlung nicht ganz verstanden habe.

Der Vorweiner ist ein abenteuerlicher Roman, der sprachlich und inhaltlich sehr mutig ist. Die Geschichte hat eine faszinierende Idee, aber sie verliert im Verlauf an Struktur und wird durch absurde und unwichtige Details unterbrochen. Dadurch wird ihr volles Potenzial nicht vollständig genutzt.

Obwohl der Roman zweifellos interessante stilistische und sprachliche Elemente besitzt, fehlen mir die emotionale Tiefe und die inhaltliche Kraft, die ich erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

I want to be forever young

KRYO – Die Verheißung
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Unter dem Motto „Der Tod ist inakzeptabel“ versuchen verschiedene Unternehmen auf unterschiedliche Weise, mit der vermeintlichen Erfüllung des Wunsches nach „ewigem Leben“ Geld zu verdienen. Sei es durch ...

Unter dem Motto „Der Tod ist inakzeptabel“ versuchen verschiedene Unternehmen auf unterschiedliche Weise, mit der vermeintlichen Erfüllung des Wunsches nach „ewigem Leben“ Geld zu verdienen. Sei es durch die Konservierung von Leichen, durch Verjüngungskuren mit Blutplasma oder durch die digitale Speicherung des Bewusstseins.

In dieser Welt der nahen Zukunft verschwindet plötzlich der Chirurg und Journalist Michael, der begonnen hat, die falschen Fragen zu stellen und Forschungsansätze moralisch in Frage zu stellen. Seine Mutter Julia macht sich auf die Suche nach ihm.

Als Leser verfolgen wir mehrere Handlungsstränge, die teils in den USA, teils in Russland spielen. Zur besseren Übersicht gibt es am Anfang des Buches ein Personenregister, das mir sehr geholfen hat, der Geschichte zu folgen. Allerdings werden Szenen oft sehr abrupt abgebrochen, was den Lesefluss etwas stört. Die medizinischen und wissenschaftlichen Hintergrundinformationen drängen sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Vordergrund, auch wenn ich sie sehr interessant fand.

Insgesamt haben mir die Charaktere und die Welt gut gefallen. Der Thriller Kryo ist der Auftakt einer Trilogie, es bleibt also spannend.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Frau sein im Patriarchat

Girlhood
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Als Endzwanzigerin, die in ihrem Leben nicht viel Zeit mit Frauen verbracht hat, lese ich gerne über die Erfahrungen anderer Frauen, um mich darin wiederzufinden. Ich habe bereits „Pick me Girls“ von Sophie ...

Als Endzwanzigerin, die in ihrem Leben nicht viel Zeit mit Frauen verbracht hat, lese ich gerne über die Erfahrungen anderer Frauen, um mich darin wiederzufinden. Ich habe bereits „Pick me Girls“ von Sophie Passmann gelesen und konnte mich sehr gut mit dem Beschriebenen identifizieren. Dieses Buch hat der Weiblichkeit und dem Frauenbild im Patriarchat noch einmal neue Facetten hinzugefügt und beschäftigt sich unter anderem mit Stalking, Mobbing, Drogenabhängigkeit, übergriffigem Verhalten und Sexarbeit. Viele der Themen sind weit weg von meinen eigenen Erfahrungen, und doch konnte ich einiges für mich mitnehmen und auf mein Leben übertragen.

Melissa Febos springt ein wenig durch ihre Erzählungen, so dass mir an manchen Stellen der rote Faden gefehlt hat. Der Schreibstil an sich hat mir aber gut gefallen, da er von einem großen Wortschatz zeugt und trotzdem authentisch und nahbar bleibt. Gegen Ende hätte mich etwas mehr Tiefgang noch mehr überzeugt, aber insgesamt bin ich froh, das Buch zur Hand genommen zu haben.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Zwei Mütter tauschen die Rollen

Tausche neues Leben gegen altes
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Ich weiß gar nicht, warum es so viele Körpertauschgeschichten à la Freaky Friday gibt, aber irgendwie ist es auch immer wieder spannend. Die typischen Irritationen, Verwechslungen, Panikreaktionen etc. ...

Ich weiß gar nicht, warum es so viele Körpertauschgeschichten à la Freaky Friday gibt, aber irgendwie ist es auch immer wieder spannend. Die typischen Irritationen, Verwechslungen, Panikreaktionen etc. sind natürlich auch in diesem Buch wieder mit dabei und gehören einfach dazu. Wir haben hier also zwei Mütter mit sehr unterschiedlichen Leben, die durch ihren Körpertausch die jeweils andere Perspektive kennenlernen und dabei viel über das Leben im Allgemeinen und über sich selbst und ihre Rolle lernen.

„Tausche neues Leben gegen altes“ ist sehr unterhaltsam geschrieben und liest sich schnell durch. Es regt zum Nachdenken, aber vor allem zum Schmunzeln an. Deshalb hat mir das Buch sehr gut gefallen und war für mich genau das Richtige für die Herbstmonate.

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