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Veröffentlicht am 09.09.2023

Nicht herausragend, aber mit Atmosphäre und sympathischen Ermittlern

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording
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Buchmeinung zu Stefanie Schreiber – Fatale Begegnung in St. Peter-Ording

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording ist ein Kriminalroman von Stefanie Schreiber, der 2023 im Servitus Verlag erschienen ist. ...

Buchmeinung zu Stefanie Schreiber – Fatale Begegnung in St. Peter-Ording

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording ist ein Kriminalroman von Stefanie Schreiber, der 2023 im Servitus Verlag erschienen ist. Dies ist der zehnte Fall für Torge Trulsen und Charlotte Wiesinger.

Zum Autor:
Stefanie Schreiber ist Dipl.-Kauffrau, Fachjournalistin und Krimiautorin aus Leidenschaft.

Zum Inhalt:
Erst erscheint Heike Niemeyer nicht zur Arbeit und Tage später wird ihr Leichnam aufgefunden, skurril zur Schau gestellt. Als die nächste Frau verschwindet herrscht Aufregung bei der Polizei und ihren Unterstützern.

Meine Meinung:
Die Hauptfiguren Charlotte Wiesinger, Knud Petersen und Torge Trulsen wirken sympathisch und meist die beiden Polizisten meistens auch kompetent. Torge Trulsen ist eher ein Chaot und hat seine eigenen Ansichten und Ideen, die oft mit seinen Wahrnehmungen als Hausmeister zu tun haben. Die Ermittlungen kommen nicht recht voran und Charlotte Wiesinger startet einen Undercover-Einsatz, der sie in große Gefahr bringt.
Die Figuren sind mit geringer Tiefe gezeichnet, haben aber dennoch hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Emotionen werden direkt an den Leser gebracht. Für Inselflair und Atmosphäre sorgen ausführliche Beschreibungen diverser Sehenswürdigkeiten und eingestreute norddeutsche Sprechfefzrn, zu denen das Buch ein Glossar enthält. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Trotzdem kommt es zu Perspektivwechseln, weil immer wieder eine andere Person im Mittelpunkt steht. Die Spannung nimmt zum Ende hin zu, startet aber erst spät. Das Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren spielt eine nicht unbedeutende Rolle.
Am Ende steht ein vollständig gelöster Fall, der doch einige Überraschungen zu bieten hatte.

Fazit:
Dieser Krimi wird durch die Aktionen der drei Hauptfiguren geprägt, die nicht immer logisch und nachvollziehbar erscheinen. Der angenehme Schreibstil und die spürbare Küstenatmosphäre sorgen für Lesevergnügen. Am Ende glaube ich, einen eher durchschnittlichen Krimi gelesen zu haben, den ich mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) bewerte.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Mehr Atmosphäre als Spannung

Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba
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Buchmeinung zu Matteo De Luca – Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba

Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba ist ein Kriminalroman von Matteo De Luca, der 2022 bei Piper ...

Buchmeinung zu Matteo De Luca – Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba

Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba ist ein Kriminalroman von Matteo De Luca, der 2022 bei Piper erschienen ist.

Zum Autor:
Matteo De Luca ist das gemeinsame Pseudonym des erfolgreichen deutschen Autorenpaars Hilde Artmeier und Wolfgang Burger. Die beiden sind nicht nur ein Ehepaar, sondern arbeiten auch seit vielen Jahren beim Bücherschreiben eng zusammen. Das Autorenpaar lebt und schreibt in Regensburg und Karlsruhe.

Zum Inhalt:

Klappentext:
Ex-Kommissar Hagen Berensen ist zu Geld gekommen, hat seinen Job gekündigt und hat sich in einer Villa mit Traumblick an Elbas Küste niedergelassen. Seine neue Haushaltshilfe Fiorina Luccarelli hat in Frankfurt Psychologie studiert und spricht fließend Deutsch. Nach dem rätselhaften Tod eines Bekannten gerät ihr Bruder in Gefahr und das ungleiche Ermittlerpaar beginnt zu ermitteln.

Meine Meinung:
Die beiden Hauptfiguren wirken zu Beginn deutlich überzeichnet und agieren wie Hund und Katze. Im weiteren Verlauf werden ihre Handlungen nachvollziehbarer und beide finden einen Weg miteinander umzugehen, um gemeinsam ermitteln zu können. Hagen scheint im Privatleben ein hilfloser und pflegmatischer Chaot zu sein, der in einer maroden Villa lebt und kaum ein Wort Italienisch spricht. Er wirkt sympathisch und zeigt sich im Verlauf als kompetenter Ermittler. Auch Fiorina gefällt mit ihrer lebhaften Art. Ihre Zusammenarbeit wird von einem Hauch Romantik begleitet. Der Fall ist komplexer als es auf den ersten Blick erscheint und wird am Ende vollständig und nachvollziehbar gelöst. Etliche Klischees werden in der Geschichte bedient und das Inselflair und die mediterrane Lebensweise sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, erschien mir aber manchmal als zu gefühlsbetont. Oft steht die langsam erfolgende Annäherung der beiden Hauptfiguren im Fokus. Dadurch verliert die Erzählung aber deutlich an Spannung. Trotzdem war es schön zu lesen, dass Hagen seinen inneren Schweinehund überwindet und Freunde auf Elba findet.

Fazit:
Ein Kriminalroman mit Inselflair und einem sympathischen Ermittlerpaar, dem allerdings meist die Spannung fehlt. Deshalb bewerte ich das Werk mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich kann den Roman als Urlaubslektüre empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Hat noch Luft nach oben, aber angenehmer Schreibstil

Die Tote am Fastensee
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Buchmeinung zu Anna Johannsen – Die Tote am Fastensee

Die Tote am Fastensee ist ein Kriminalroman von Anna Johannsen, der 2023 bei Edition M erschienen ist. Dies ist der zehnte Band mit der Inselkommissarin ...

Buchmeinung zu Anna Johannsen – Die Tote am Fastensee

Die Tote am Fastensee ist ein Kriminalroman von Anna Johannsen, der 2023 bei Edition M erschienen ist. Dies ist der zehnte Band mit der Inselkommissarin Lena Lorenzen.

Zum Autor:
Anna Johannsen lebt seit ihrer Kindheit in Nordfriesland. Sie liebt die Landschaft und die Menschen der Region, besonders verbunden ist sie den Nordfriesischen Inseln.

Zum Inhalt:
Auf Fehmarn wird Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, tot aufgefunden. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln.

Meine Meinung:
Dieses Buch war meine erste Begegnung mit der Autorin. Den Schreibstil empfand ich als nüchtern und doch angenehm. Die Geschichte wird von einem neutralen Erzähler geschildert, der kaum Gefühle an den Leser weitergibt. Die Polizeiarbeit wird realitätsnäher als in den meisten anderen Krimis beschrieben. Die Hauptfigur Lena Lorenzen wirkt sympathisch bei ihrem Spagat zwischen familiären und beruflichen Verpflichtungen. Sie pendelt mehrmals zwischen Festland und Fehmarn. Dadurch wollte sich bei mir kein Inselflair einstellen. Etwas enttäuscht war ich, als die Kommissarin bei mehreren Anfeindungen ihrer jungen Kollegin mit dänisch-grönländischen Wurzeln durch örtliche Polizisten nicht eingriff.
Die Charakterisierung fast aller Figuren empfand ich als oberflächlich mit zu wenig Tiefe. Die Geschichte beginnt ruhig und wenig spannend, aber die Spannung nimmt im Verlauf nach mehreren, zum Teil überraschenden Wendungen deutlich zu. Der Fall wird vollständig und nachvollziehbar aufgelöst. Gut gefallen hat mir der kurze Epilog mit dem Überblick über die weitere Entwicklung für einige Beteiligte.

Fazit:
Dieser Regionalkrimi hat mich trotz einiger Schwächen dank des angenehmen Schreibstils gut unterhalten. Deshalb bewerte ich das Werk mit drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten).

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Spannende Grundidee mit zu vielen Nebenhandlungen

Die Spur der Aale
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Buchmeinung zu Florian Wacker – Die Spur der Aale

Die Spur der Aale ist ein Kriminalroman von Florian Wacker, der 2023 bei KiWi-Paperback erschienen ist.

Zum Autor:
Florian Wacker, geboren 1980 in Stuttgart, ...

Buchmeinung zu Florian Wacker – Die Spur der Aale

Die Spur der Aale ist ein Kriminalroman von Florian Wacker, der 2023 bei KiWi-Paperback erschienen ist.

Zum Autor:
Florian Wacker, geboren 1980 in Stuttgart, studierte Heilpädagogik und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bisherige Veröffentlichungen: »Albuquerque«, »Dahlenberger« und »Stromland«. Für seinen Roman »Weiße Finsternis« (2021) wurde er mit dem Robert Gernhardt Preis ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main und schreibt Prosa, Dramatik und Code.

Zum Inhalt:
Greta Vogelsang ist in Frankfurt Staatsanwältin im Bereich Naturschutz und Umweltvergehen. Während einer Bereitschaft wird sie zu einer Wasserleiche gerufen. Lars Mathissen war Zollfahnder am Frankfurter Flughafen und hatte der Staatsanwältin gegenüber Andeutungen über den Schmuggel von Glasaalen gemacht.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mein Interesse durch das ungewöhnliche Thema geweckt. Der Handel mit Jungaalen ist ein lukratives Geschäft mit extrem hohen Margen und geringer öffentlicher Aufmerksamkeit. Der Autor schildert aus der Sicht einiger Beteiligter, welchen Beitrag sie zum Handel leisten. Stück für Stück wird das Gesamtbild vervollständigt. Der Leser erkennt die Strukturen und die Probleme der Ermittler, die es oft mit verwandtschaftlich verbundenen Tätern zu tun haben. Diverse Nebenhandlungen ergänzen den Kriminalfall. Diese reichen von einen familiären Demenzfall über Strukturen innerhalb der Staatsanwaltschaften bis zur persönlichen Bedrohung. Greta Vogelsang wirkt kompetent und sympathisch, zumal sie sich ihre Erfolge mangels Connections eigenhändig erarbeiten musste. Sie schaut über den Tellerrand und sieht auch die Stärken und die Schwächen im jetzigen System. Der Schreibstil ist relativ nüchtern, aber zugleich auch empathisch. Viele der kleineren Täter ahnen nicht, welche Summen dank ihrer Hilfe bewegt und auch verdient werden. Am Ende wird es dramatisch mit dem Einsatz eines Sondereinsatzkommandos und bei Greta Vogelsang kommen Erinnerungen an ein Trauma aus ihrer jungen Erwachsenenzeit hoch. Auf diese Passagen hätte ich verzichten können, denn ich fand den Fall auch so echt spannend. Greta Vogelsang ist ein vielschichtiger Charakter mit Ecken und Kanten. Alle anderen Charaktere sind eher grob skizziert und mit einigen Klischees belastet.

Fazit:
Dieser Kriminalfall aus dem Bereich Umweltvergehen wird glaubwürdig mit einer komplexen Handlung und einer charismatischen Hauptfigur erzählt. Bei manchen Nebenhandlungen hatte ich das Gefühl, das der Autor zu viel in diesem Buch unterbringen wollte. Insgesamt hat mich der Titel gut unterhalten und ich bewerte ihn mit knappen vier von fünf Sternen (70 von 100 Punkten). Aufgrund der interessanten Thematik spreche ich auch eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Überraschender Stilwechsel zu mehr Action

Der Bojenmann
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Buchmeinung zu Kester Schlenz & Jan Jepsen – Der Bojenmann

Der Bojenmann ist ein Kriminalroman von Kester Schlenz & Jan Jepsen, der 2023 bei btb erschienen ist.

Zum Autor:
Kester Schlenz, geboren 1958, ...

Buchmeinung zu Kester Schlenz & Jan Jepsen – Der Bojenmann

Der Bojenmann ist ein Kriminalroman von Kester Schlenz & Jan Jepsen, der 2023 bei btb erschienen ist.

Zum Autor:
Kester Schlenz, geboren 1958, ist ein echtes Nordlicht. Sternzeichen Fische. Geboren in Kiel, aufgewachsen in Schleswig. Mit 16 Jahren samt Family in Richtung Hamburg gezogen. Dort auch studiert und Journalist geworden.
Jan Jepsen, geboren 1962, wurde in der Nacht der großen Hamburger Sturmflut gezeugt. Er wuchs – größtenteils in Gummistiefeln – in der ehemaligen Lotsensiedlung Övelgönne auf: „Unten am Hafen, wo die großen Schiffe schlafen.“ Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Schreiben, Reisen und die Fotografie.

Zum Inhalt:
Die hölzerne Kunstfigur Bojenmann ist über Nacht durch eine aufwendig hergerichtete Leiche ersetzt worden. Thies Knudsen und sein Team vom LKA in Altona ermitteln. Zusätzlich sucht er Rat bei seinem Freund Oke Andersen, einem ehemaligen Lotsen, denn es bleibt nicht bei einem Toten.

Meine Meinung:
Thies Knudsen und Dörte Eichhorn sind ein eingespieltes Ermittlerteam, das Kompetenz ausstrahlt und sympathisch wirkt. Oke Andersen kennt sich wie kaum ein anderer im Hafengebiet aus und überrascht mit ungewöhnlichen Denkansätzen. Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt, unter anderem auch aus der des Täters. Ich habe viel Neues über das Hafengebiet, die Seemannsmission Duckdalben, die Situation der Seeleute auf Containerschiffen und auch über die Plastifizierung von Leichen erfahren. Die Erzählung ist atmosphärisch und oft mit einer Prise trockenen Humors versehen. Das Erzähltempo ist gemächlich und die Spannung hält sich lange Zeit in Grenzen. Es wird planvoll ermittelt und langsam werden Fortschritte erzielt. Dann erfolgt ein drastischer Stilwechsel und Actionelemente spielen eine Rolle.
Am Ende steht eine plausible und nachvollziehbare Auflösung, auch wenn noch offene Fragen bleiben.
Der Stilwechsel in Richtung Action bringt Tempo und Spannung, hat mich aber dennoch nicht überzeugt. Der ruhige Stil davor hat mich deutlich mehr mitgenommen.

Fazit:
Der Stilwechsel der Erzählung hin zu mehr Action hat mir nicht gefallen, weil er dem ruhigen Charakter der Geschichte entgegensteht. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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