Sanfter und gefühlvoller Roman über das Abschiednehmen und Trauerbewältigung
Der Klappentext klingt schon sehr vielversprechend, aber wenn man erstmal angefangen hat, wird man Seite für Seite in eine Handlung gerissen, die zwar so einige Tränen kostet, kein leichtes Thema anspricht ...
Der Klappentext klingt schon sehr vielversprechend, aber wenn man erstmal angefangen hat, wird man Seite für Seite in eine Handlung gerissen, die zwar so einige Tränen kostet, kein leichtes Thema anspricht und es dennoch auf eine Weise angeht, die mich einfach nur begeistert hat.
Jeder, der dieses Buch liest, wird wahrscheinlich nachempfinden können, wie es ist, sich von einem geliebten Menschen verabschieden zu müssen, hoffnungslos, zerrissen und doch erfüllt zu sein, mit all den Erinnerungen, die einem dieser Mensch gegeben hat.
Die besondere Verbindung zwischen Lilian und ihrer Tante Violet spürt man jeden Moment und es ist schön, als stiller Beobachter die letzten Wochen im Schneehaus zu verfolgen, mit all den lieben Menschen, all den Erinnerungen und gleichzeitig auch einigen Geheimnissen, die dabei auftauchen.
Gleichzeitig begegnet Lilian auch ihrem alten Jugendfreund Tiernan, der ihr zur Seite steht, mit ihr gemeinsam Erinnerungslücken eines schlimmen Unfalls schließt und auftretende Fragen von damals beantwortet.
Eine Menge emotionaler Stoff, bei dem man denken mag, gefühlsmäßig würde es zu sehr belasten oder überfordern, aber so habe ich es absolut nicht empfunden. Obwohl die eine oder andere Träne fließen mag, so hat man durch diese Stärke der Tante, ihre Art damit umzugehen, sich vorzubereiten und sich an all die schönen Erlebnisse zu klammern einen wunderschönen Roman, der warmherzig und gefühlvoll mit dem Thema umgeht.
Durch Tiernans kleine Tochter Ava kommt auch eine Menge kindlicher Humor und Fröhlichkeit mit hinein, was ich persönlich richtig gut finde, denn Kinder gehen ganz anders damit um und reden offen darüber, was Erwachsenen oft schwerfällt.
Interessant ist das Einblenden der Bräuche und Mythen Irlands, sagenumwoben und mit zahlreichen bildlichen Geschichten, die für die beiden Künstlerinnen Violet und Lilian eine spezielle Bedeutung hatten.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, authentisch, von Anfang an jeder für sich sympathisch und man erlebt so einige bewegende und umwerfende Momente, die die Geschichte ungewöhnlich aber besonders machen.
Die Mischung aus Verlust, Trauer, Abschied, Neuanfang und Loslassen zusammen mit einer einfühlsamen Liebesgeschichte hat mir gut gefallen und ist für mich eine absolute Leseempfehlung, die ein schweres Thema ausdrucksstark, mitreißend und gefühlvoll verarbeitet hat.
Die Bedeutung des ansprechenden Covers mit dem Hoffnungsschimmer am Horizont und dem gefüllten Blumenkorb als auch den Titel versteht man im Verlauf des Lesens immer mehr und ist für mich absolut passend gewählt.