Es begann vor 16 Jahren……!
Holger und Andrea verbindet eine starke Freundschaft seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Beide waren Außenseiter und spürten am eigenen Leib, wie leidvoll es ist, von ihren Mitschülern schikaniert, bedroht ...
Holger und Andrea verbindet eine starke Freundschaft seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Beide waren Außenseiter und spürten am eigenen Leib, wie leidvoll es ist, von ihren Mitschülern schikaniert, bedroht und verurteilt zu werden. Doch sie konnten sich Rückhalt und Unterstützung geben und waren entsetzt, als eine ehemals beliebte Klassenkameradin plötzlich verschwand und nie wieder auftauchte. Konnte es sein, dass ihr Fall mit dem Verschwinden von Frauen aus dem Milieu im Ruhrgebiet zusammenhängt? Hier scheint seit 16 Jahren in regelmäßigen Abständen ein Serienmörder zu Gange zu sein. Bisher konnte Hauptkommissar Schlicht keinen Ermittlungserfolg nachweisen und befindet sich immer noch auf der Suche.
„Der Flug der Libellen“ ist ein spannender Thriller, der einen durch einen leicht zu lesenden und fesselnden Schreibstil direkt einfängt. In seinen zwei verschiedenen Handlungssträngen, die so gar nichts miteinander zu tun haben scheinen, baut der Autor raffiniert ein Geschehen ein, dass der Auslöser für eine überaus spannende und tragische Verknüpfung wird. H.C. Scherf schafft dabei eine sehr eindringliche, bedrückende und schockierende Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.
Im ersten Erzählstrang erlebt der Leser den sehr realistisch dargestellten Schulalltag aus Sicht von zwei Außenseitern, die sich gegen ein Mobbing ihrer Mitschüler behaupten und wehren müssen und wie schnell Freundschaften geschlossen werden und wieder auseinanderbrechen. Hier kann man echt nur den Kopf schütteln, was Kinder schon für ein Gewaltpotenzial und eine Grausamkeit haben.
Der zweite Erzählstrang ist heftig. Ein Psychopath entführt Prostituierte und hält sie unter erbärmlichsten Bedingungen gefangen und bereitet ihnen ein furchtbar kopfkinomäßiges Ende. Man ist sich überhaupt nicht im Klaren darüber warum er dieses macht und was ihn dazu bewegt. Da keine Spuren hinterlassen werden und nie ein Augenzeuge gefunden wird ist es eine fast unlösbare Aufgabe für Kommissar Schlicht diesen Gewaltverbrecher zu überführen. Wie so oft im Leben hilft ihm der Zufall dabei und es wird ein überaus spannendes, dramatisches und überraschendes Ende.
H.C. Scherf hat mich mit seinem Thriller sehr gut unterhalten. Ein toller Mix aus atemloser Spannung und einer Geschichte, die einem darstellt, wie wertvoll Freundschaft im Leben sein kann.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.