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Veröffentlicht am 19.10.2017

Konnte mich nicht richtig überzeugen

Princess Academy, Band 1: Miris Gabe
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Princess Academy – Miris Gabe von Shannon Hale
erschienen bei Ravensburger

Zum Inhalt

Miri lebt in ärmlichen Verhältnissen, Hunger und harte Arbeit kennt sie nur zu gut. Doch dann nimmt ihr Leben eine ...

Princess Academy – Miris Gabe von Shannon Hale
erschienen bei Ravensburger

Zum Inhalt

Miri lebt in ärmlichen Verhältnissen, Hunger und harte Arbeit kennt sie nur zu gut. Doch dann nimmt ihr Leben eine märchenhafte Wendung: Der Prinz verkündet, dass er seine zukünftige Braut unter den Mädchen ihres Dorfes wählen wird! Aber Prinzessin sein will gelernt sein! Darum wird auch Miri auf die Princess Academy geschickt. Doch hier geht es alles andere als vornehm zu. Zickenkrieg und Intrigen sind nur der Anfang.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover zu diesem Kinderbuch sieht richtig toll aus und zeigt eine traumhafte Winterlandschaft. Passend zur bevorstehenden Jahreszeit.
Die 14-jährige Miri wird gegen ihren Willen in die Princess Academy gebracht, wo sich ein Jahr später herausstellen soll, wen der junge Prinz heiraten wird. Miri ist noch mit anderen Mädchen aus ihrem Dorf dort und soll unter der Aufsicht von Olana Etikette und Alltagsdinge erlernen. Olana ist wahnsinnig streng und lässt den Mädchen kaum etwas durchgehen. Für meinen Geschmack war es manchmal wirklich zu viel des Guten. Ein richtig hartes Leben an der Akademie, denn die Strafen sind nicht zu verachten…
Miri ist überall die Außenseiterin, legt aber eine wahnsinnige Entschlossenheit in ihrem Tun an den Tag. Sie ist sehr strebsam und lässt sich von ihrem Ziel nicht abbringen. Obwohl ich nicht ganz verstand, wie eine gerade mal Vierzehnjährige den Wunsch haben kann, einen Prinzen zu heiraten.
Der Prinz selbst taucht erst relativ spät im Buch auf, was ich mir vorab anders vorgestellt hatte. Ich hatte da eher an einen Selection-Verschnitt gedacht. Aber so ist diese Geschichte eigentlich gar nicht. Mir persönlich waren die Erlebnisse in der Akademie zu belanglos, ebenso die Streitigkeiten unter den Bewerberinnen.

Shannon Hale hat mit dem Auftaktband Princess Academy – Miris Gabe ein nettes Buch für Mädchen ab 10 Jahren geschrieben. Man merkt hier ganz deutlich, dass die etwas älteren Leser nicht wirklich auf ihre Kosten kommen, da vieles einfach zu belanglos scheint und auch zu lasch erzählt wird. Miris Gabe fand ich nun nicht so spektakulär dargestellt, da hätte gerne mehr draus gemacht werden können. Der Schreibstil ist angenehm und die Protagonistin für junge Mädchen sicherlich ein kleines Vorbild. Ich empfand die Strafen der Tutorin zu hart für das Alter und die Intention zu heiraten nicht nachvollziehbar. Das Ende überraschte mich in der Form dann doch noch etwas. Ich hoffe auf eine Steigerung im nächsten Teil und vergebe 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Die Reihe

Princess Academy – Miris Gabe
Princess Academy – Gefährliche Freund (erscheint voraussichtlich am 18.02.2018)


Zum Autor

Shannon Hale hat sich schon als kleines Mädchen gern fantastische Geschichten ausgedacht. Nach einem Studium in Kreativem Schreiben begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Buch. Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, mit verschiedenen Kinder- und Jugendbuchpreisen ausgezeichnet und haben es schon mehrfach auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft. Shannon Hale lebt mit ihrem persönlichen Märchenprinzen, ihren vier Kindern und einem Plastikschweinchen als Haustier in der Nähe von Salt Lake City.


ab 10 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Alexandra Ernst
ISBN 978-3-473-40807-8
Preis: 14,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 13.10.2017

Von allem etwas zu wenig

Das Auge von Licentia
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Das Auge von Licentia von Deana Zinßmeister
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie ...

Das Auge von Licentia von Deana Zinßmeister
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht – jeden Tag, schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story startet mit einem sehr interessanten Prolog, der schon einiges zu den Hintergründen andeutet. Im weiteren Verlauf wird hierauf noch einmal Bezug genommen und die Situation geklärt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, was mir gut gefiel. So erhält die Geschichte eine gute Spannungsdynamik.
Die beiden Protagonisten Jonata und Tristan blieben mir etwas zu blass. Ich habe nicht wirklich sehr viel von ihnen erfahren. Man bemerkt dafür aber deutlich, wie tollpatschig Jonata sein kann und wie das zu brenzligen Situationen führt. Tristan befehligt ein Wolfsrudel, was bei den Wolfsbannern normal ist. Dies wurde gut dargestellt.
Das mittelalterliche Dorf Licentia besteht erst seit zehn Jahren. Was vorher war und woher die Bewohner eigentlich stammen, wird nur angerissen und war mir eindeutig zu wenig. Man erfährt eigentlich nichts über die Beweggründe der Menschen, sich in eine Zeit ohne jeglichen Komfort zu begeben. Fand ich sehr schade. Die Szenerie erinnerte stark an den Film The Village, was aber nicht störend war.
Die Liebesgeschichte blühte sehr zart und war richtig niedlich mit anzusehen. Hier ist wenigstens nicht die Draufgänger-Masche das Ziel und die Figuren erröten noch bei jeder Kleinigkeit.

Deana Zinßmeister konnte mich mit ihrem Jugendroman-Debüt Das Auge von Licentia nicht wirklich überzeugen. Die Idee hinter der Story fand ich richtig toll, aber an der Umsetzung haperte es etwas. Insgesamt war mir von allem zu wenig da. Zu wenig Mittelalter, zu wenig Tiefgang bei den Figuren, zu wenig Reaktionen von der Außenwelt. Auf die Fernsehshow wird ebenfalls zu wenig eingegangen, schon gar nicht auf das Wie und Warum. Auch empfand ich die Figuren stellenweise als schlechte Schauspieler, das Verhalten wirkte teilweise stark überzogen. Der Klappentext hat leider zu viel vorweggenommen, was wirklich schade war. Anderenfalls hätte der Leser mehr rätseln können und wäre sicherlich sehr überrascht gewesen. Das Ende habe ich in dieser Form nicht erwartet, aber leider wurden nicht all meine Fragen beantwortet. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ließ die Seiten nur so durch meine Finger gleiten. Das Cover ist ein echter Eye-Catcher, der in der Buchhandlung auf die Leser aufmerksam macht. Ich vergebe knappe 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Zum Autor

Deana Zinßmeister hat bereits elf historische Romane veröffentlicht – allesamt Bestseller. Dabei wollte sie eigentlich nie Autorin werden, sondern Archäologin, und schrieb Geschichten anfangs nur so zum Spaß. Ihre Arbeit als Schriftstellerin erlaubt es ihr aber genauso, in andere Zeiten einzutauchen. "Das Auge von Licentia" ist ihr erster Jugendroman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie im Saarland.


ab 12 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-401-60350-6
Preis: 15 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, der Autorin und Lovelybooks für die Bereitstellung dieses Exemplars und die Leserunde bedanken!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Ein mittelmäßiger Auftakt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt von Amy Tintera
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Einst waren die vier Königreiche geeint. Nun herrschen Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, ...

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt von Amy Tintera
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Einst waren die vier Königreiche geeint. Nun herrschen Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König des Nachbarreiches Lera umgebracht und ihre Schwester verschleppt. Emelina will Vergeltung! Ihr Plan ist so grausam wie genial. Erst tötet sie die Verlobte von Casimir, dem Thronfolger von Lera, dann nimmt sie deren Platz ein. Am Hofe des Feindes will sie den König und alles, was ihm teuer ist, auslöschen – auch Casimir. Aber je mehr Zeit sie mit dem Prinzen verbringt, desto mehr will ihr Herz ihr Vorhaben vereiteln …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr spannend und temporeich angelegt. Der Leser hat kaum Zeit um Luft zu holen. Emelina ist eine äußerst starke Persönlichkeit, die eine Menge Wut in sich trägt. Nur allzu verständlich nach ihren Erlebnissen. Doch so manches Mal kam sie mir viel zu hart und unnachgiebig vor. Dies wirkte etwas unrealistisch. Ansonsten mochte ich sie recht gern. Em besitzt keinerlei Magie und fühlt sich deswegen oft nutzlos. Sie hat stets alle Waffen und dazu passende Ermordungsszenarien im Blick. Auch das wirkte manchmal etwas übertrieben.
Casimir kam mir sehr jung und unerfahren vor, nicht wie ein gestandener Prinz, der gerade heiraten soll. Seine Angetraute ist ja nun Em, die in die Rolle von Prinzessin Mary geschlüpft ist. Die Beziehung zwischen Cas und Em empfand ich als zuckersüß, wobei eine Portion Sarkasmus zum Tragen kam.
Aren ist für Em eine große Stütze und ebenfalls mit ins Königshaus eingeschmuggelt. Er bewahrt immer die Ruhe und machte auf mich den Eindruck eines sehr guten Freundes.
Ein unheimliches Tauziehen entbrennt um die Herrschaft der vier Königreiche Lera, Vallos, Olso und Ruina. Es finden viele brutale und blutige Kämpfe statt. Dies traf nicht so ganz meinen Geschmack.

Amy Tintera konnte mich mit ihrem Auftakt um die vier Königreiche nur mittelmäßig überzeugen. Die Kampf- und Folterszenen waren mir für ein Buch mit dieser Altersempfehlung viel zu blutig und schonungslos. Körperteile fliegen nur so durch die Gegend, ständig spielen sich zusätzliche Ermordungsphantasien in den Köpfen der Protagonisten ab. Die Charaktere erschienen mir für das Regieren eines Landes stellenweise viel zu unreif und nicht authentisch genug. Der Spannungsbogen ist sehr hoch und gefiel mir gut. Ebenso das Setting und die nicht zu detaillierten Umgebungsbeschreibungen. Zum Ende hin überschlagen sich allerdings die Ereignisse, was nicht so ganz passte. Das Ende selbst hinterlässt einen leichten Cliffhanger für Band 2. Ich vergebe 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen für Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt.


Die Reihe

Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt
Avenged (Originalausgabe)
Allied (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im Mai 2018)

Zum Autor

Nach ihrem Abschluss in Filmwissenschaft am renommierten Emerson College in Boston zog Amy Tintera nach Los Angeles, um in der Filmindustrie zu arbeiten. Doch das Schreiben von Drehbüchern fand sie lange nicht so spannend wie das Verfassen von Jugendromanen. Wenn sie nicht schreibt oder liest, verbringt sie Zeit mit ihrem Verlobten und macht Yoga oder Fitness.


ab 12 Jahren
368 Seiten
übersetzt von Milena Schilasky
ISBN 978-3-9596-7131-6
Preis: 16 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 29.09.2017

Der gewisse Funke ist nicht übergesprungen

The Promise - Der goldene Hof
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The Promise – Der goldene Hof von Richelle Mead
erschienen bei Luebbe One

Zum Inhalt

Der Goldene Hof verspricht auserwählten Mädchen ein völlig neues Leben. Nicht nur, dass sie lernen, sich in vornehmen ...

The Promise – Der goldene Hof von Richelle Mead
erschienen bei Luebbe One

Zum Inhalt

Der Goldene Hof verspricht auserwählten Mädchen ein völlig neues Leben. Nicht nur, dass sie lernen, sich in vornehmen Kreisen zu bewegen, sie werden auch auf eine glamouröse Zukunft im aufstrebenden Nachbarland Adoria vorbereitet.
Die junge Adelige Elizabeth scheint bereits ein solches Leben zu führen. Doch nach dem Tod ihrer Eltern fühlt sie sich wie in einem Gefängnis, aus dem sie nur noch fliehen will. Als Elizabeth dann den charmanten Cedric Thorn vom Goldenen Hof kennenlernt, weckt er einen waghalsigen Plan in ihr: Sie muss es irgendwie nach Adoria schaffen. Und kurze Zeit später tritt sie unter falschem Namen die Ausbildung am Goldenen Hof an …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Elizabeth: spielt eine neue Rolle
Tamsin: kämpft mit harten Bandagen
Mira: überlebte ein Kriegsgebiet

Die Story wird in der ersten Person erzählt, was ich schon generell klasse finde. So ist man als Leser noch näher am Protagonisten und der Geschichte selbst dran. Hier hätte ich mir allerdings manchmal etwas mehr Raum zwischen Elizabeth und mir gewünscht – sie war mir nicht hundertprozentig sympathisch. Erst bedauerte ich das junge Mädchen, da sie in ihrem eigentlichen Leben nicht richtig frei war und keine eigenen Entscheidungen treffen durfte. Sie lebt in einer Welt, die fast ausschließlich von Männern dominiert wird – egal, ob adelig oder nicht. Natürlich bietet das Leben als Adelige auch gewisse Privilegien, aber mir persönlich wäre etwas weniger Luxus und dafür mehr Freiheit wichtig. Durch eine List gelangt Elizabeth an den Goldenen Hof. Dieser bietet auserwählten Mädchen die Chance auf ein besseres Leben, indem ihnen dort eine gewisse Etikette beigebracht wird. Dadurch steigert sich ihr „Wert“, um einen passenden Ehemann zu finden. Hier findet sich die Protagonistin in einem komplett anderen Leben wieder, was natürlich auch seine Schwierigkeiten bereithält. Nach einiger Zeit aber lernt der Leser eine andere Elizabeth kennen, eine, die zur Hinterlist neigt und die Prioritäten falsch setzt. Dies birgt wiederum jede Menge Konfliktpotenzial, was der Geschichte sicherlich eine unerwartete Wendung gibt, mir aber weniger gefiel. An dieser Stelle hat die Autorin sehr gut die Abgründe eines Menschen dargestellt. So ganz kennt man wohl selten seine Mitmenschen …
Cedric gefiel mir sehr gut. Er trat nicht übertrieben auf und hat ebenfalls ein kleines Geheimnis.
Tamsin und Mira konnten sich auch in mein Herz schleichen – so verschieden die Mädchen auch sind.

Richelle Mead konnte mir mit ihrem Auftaktband der neuen Trilogie nette Lesestunden bescheren. Ihren Schreibstil finde ich sehr angenehm und flüssig zu lesen, die Charaktere hat die Autorin wunderbar vielfältig dargestellt. Die Zeit am goldenen Hof verfliegt sehr schnell, was die Geschichte an dieser Stelle gut vorantreibt. Mich störte allerdings die sehr späte Suche nach Elizabeth. Ihr Verschwinden wurde überhaupt nicht hinterfragt. Hier habe ich Szenen mit ihrer Großmutter und ihrem zukünftigen Ehemann vermisst. The Promise – Der goldene Hof zeigt bestens die Unterschiede zwischen dem Adel und den Bediensteten. Die Story ist ähnlich wie die Selection-Reihe angelegt, nur ohne Prinzen ;) Die Beschreibungen verschiedener Kleider oder der Umgebung sind ausreichend, nicht zu detailliert. Es handelt sich hierbei um eine Trilogie, wahrscheinlich mit wechselnden Protagonisten, was sehr interessant ist. Die Liebesgeschichte knistert an allen Ecken und Enden, der Rest der Story zieht sich aber teilweise etwas träge dahin. Es hätten gut und gerne einige Seiten weniger sein können. Der gewisse Funke ist bei mir leider nicht ganz übergesprungen und ich vergebe daher 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Die Reihe

The Promise – Der goldene Hof
Midnight Jewel (Originalausgabe)
Band 3?

Zum Autor

Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie studierte Kunst, Religion und Englisch. Mit ihrer Jugendbuchserie Vampire Academy gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. Bloodlines führt die Geschichte der Vampire Academy fort.

ab 14 Jahren
587 Seiten
übersetzt von Susann Friedrich
ISBN 978-3-8466-0050-4
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein außergewöhnliches Buch

Der Klang der Erinnerung
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Der Klang der Erinnerung von Anna Smaill
erschienen bei Arctis

Zum Inhalt

Nach dem Ende eines brutalen Bürgerkriegs ist London geteilt: Es gibt Slums und eine »Stadt der Eliten«. Durch tägliche Klangspiele ...

Der Klang der Erinnerung von Anna Smaill
erschienen bei Arctis

Zum Inhalt

Nach dem Ende eines brutalen Bürgerkriegs ist London geteilt: Es gibt Slums und eine »Stadt der Eliten«. Durch tägliche Klangspiele wird den Bewohnern die Erinnerung daran, wie es einmal war, genommen. Die Vögel haben aufgehört zu singen und jeder neue Tag fühlt sich an wie der vorherige. Ein junger Mann namens Simon kommt in die Stadt und findet eine neue »Familie« – eine Bande, die hier im Untergrund lebt. Nach und nach gelingt es Simon, seine Erinnerungen wachzurufen, und Lucien, der blinde Anführer der Bande, spürt bald die Gefahr, die von Simons Vergangenheit ausgeht. Es beginnt ein Kampf um Gerechtigkeit und Freiheit, um Gegenwart und Vergangenheit, um Leben und Tod.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Mich haben an diesem Buch ganz besonders der Klappentext und auch das schöne Cover gereizt. Ich war aber keineswegs auf eine Geschichte in dieser ungewöhnlichen Art vorbereitet…
Erinnerungen und Musik werden wohl die Grundthemen sein, dachte ich mir. Im Prinzip stimmt es auch, aber die Umsetzung der Autorin war etwas absolut Fremdartiges für mich. Um ihre Story zu erzählen, verwendet sie in hohem Maße Fachwörter aus der Musiktheorie. Dabei kamen Begriffe vor, die ich noch nie gehört habe. Zum Glück gibt es ja Google ;) Unterhaltungen werden teilweise in Solfège geführt, was eine Ton-Lehre ist.

Die ganze Stadt ist Musik.
Seite 14

Diesen Satz könnte man auch auf das gesamte Buch anwenden. Die Leute singen, es erklingen ständig und überall Melodien und Instrumente. Eine wirklich tolle und außergewöhnliche Idee, die aber sicherlich nicht bei jedem Leser auf Gegenliebe stoßen wird. Ich liebe Musik, hatte aber auf Grund der vielen Fachbegriffe große Schwierigkeiten, der Geschichte als solches zu folgen. Ein anderes Beispiel:

Ich nicke, bleibe aber tacet.
Seite 15

Allein solch ein kleiner Satz wurde zum Stolperstein, weil ich erst einmal hinter die Bedeutung dessen kommen musste. Tacet ist übrigens, laut Wikipedia, eine Spielanweisung in der Musik. Dann gibt es auch Vergleiche, wie mein Herz schlägt wie ein Tamborin – damit konnte ich schon eher umgehen.
Obwohl die Story in der personalen Erzählform geschildert wird, konnte ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Sie erschienen mir allesamt durchscheinend, waren für mich nicht greifbar. Hätte ich den Klappentext nicht gelesen, hätte ich über 40 Seiten lang nicht einmal den Namen des Protagonisten gewusst!

Anna Smaill konnte mich mit ihrem Debütroman Der Klang der Erinnerung nicht richtig abholen. Ihr Einfallsreichtum hinsichtlich der Musik war nicht zu stoppen, macht es aber einem Leser ohne entsprechende Fachkenntnisse sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Der kreierte Weltenentwurf und die musikalische Umsetzung machen das Buch außergewöhnlich – gar keine Frage. Ich habe im Vorfeld sehr gehofft, dass es mich begeistern wird, aber dem war leider nicht so. Wenn ich ständig bei Google nachschauen muss, was dies und jenes überhaupt bedeutet, wird die Lesefreude ganz schnell zum Lesefrust… Die Geschichte vor der Kulisse Londons spielen zu lassen, war für mich dagegen ein Volltreffer. Mit dem typischen Wetter und auftauchenden Pferdekutschen wurde der Story etwas „Normales“ vermittelt. Einen Einblick in Simons Erinnerungen zu haben, gefiel mir ebenfalls gut. Warum Worte wie „Lehre“ und „Polizei“ hier plötzlich mit Doppelkonsonant oder Doppelvokal geschrieben wurden, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Beabsichtigt war es anscheinend aber schon. Für mich war das Buch leider gar nichts, aber es wird sicherlich seine Liebhaber finden. Daher vergebe ich 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Zum Autor

Anna Smaill, wurde 1979 in Auckland geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben; verbrachte einige Jahre in Tokio und London, wo sie auch promovierte und als Dozentin für Kreatives Schreiben arbeitete. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter an der Südküste Wellingtons. Der Klang der Erinnerung ist ihr Debütroman.


352 Seiten
übersetzt von Katharina Hinderer
ISBN 978-3-03880-006-4
Preis: 21 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!