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Veröffentlicht am 22.09.2023

Melancholischer All-Age-Roman mit einer eindringlichen Darstellung psychischer Probleme von Jugendlichen; die überhastete Liebesgeschichte ist weniger überzeugend.

All die verdammt perfekten Tage
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Theodore Finch und Violet Markley gehen auf dieselbe High School in Indianapolis und begegnen sich auf dem Glockenturm der Schule - beide bereit zu springen. Sie halten sich gegenseitig davon ab und schließen ...

Theodore Finch und Violet Markley gehen auf dieselbe High School in Indianapolis und begegnen sich auf dem Glockenturm der Schule - beide bereit zu springen. Sie halten sich gegenseitig davon ab und schließen sich im Rahmen eines Schulprojekts zusammen, um zwei Highlights ihres Bundesstaats zu erwandern und vorzustellen.
Auf ihrer Reise kommen sie sich näher und stecken sich weitere Ziele. Während Finch Violet, die unter dem Verlust ihrer Schwester leidet, die vor knapp einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben kam, aus ihrem Schneckenhaus locken kann und ihr zeigt, wie schön und aufregend die Welt sein kann, verbirgt Finch seine eigene Pein hinter einer lebhaften und rebellischen Fassade. Violet beginnt zu heilen, kann Finch aber immer weniger erreichen, bis er eines Tages verschwunden ist.

"All die verdammt perfekten Tage" ist ein melancholischer Young Adult-Roman, der aus den Perspektiven von Finch und Violet geschildert ist. In kurzen Kapiteln taucht man in ihre Gedankenwelt ein und kann nach einem anfänglichen Unverständnis über die Situation auf dem Glockenturm, die so schnell geklärt war, Verständnis für ihre Schwermut und daraus resultierenden Handlungen aufbringen. Gerade Finch macht es einem mit seinen Gemütsschwankungen nicht leicht, bis klar wird, welche Krankheit dahinter steckt. Bei Violet ist dies eindeutiger, denn es ist offensichtlich, dass der unerwartete Tod einer großen Schwester nicht leicht zu verarbeiten ist.

Die Geschichte ist bedrückend und wehmütig, schenkt aber durch die sich entwickelnde Freundschaft Hoffnung und die gemeinsamen Entdeckungen Lichtblicke in den düsteren Zeiten.
Der Roman ist nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben, sendet jedoch eine klare Botschaft gegen Mobbing und Gewalt und für die Notwendigkeit, sich Hilfe zu suchen und die Augen vor der Not anderer nicht zu verschließen.
Durch den Klappentext ist man bereits gewarnt, dass die Geschichte von Suizid handelt, enthält jedoch noch weitere sehr ernste Themen wie häusliche Gewalt, toxische Familien, Trauer, Schuldgefühle und psychische Krankheiten.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich abrupt und zu gewollt. Die Gefühle für einander überzeugen nicht und sind auch aufgrund der Entwicklung, die der Roman nimmt, nicht leicht nachzuvollziehen.
Die Todessehnsucht ist hingegen nachdrücklich dargelegt und macht das Buch zu keiner einfach zu lesenden Lektüre- insbesondere wenn man selbst als Angehöriger oder Betroffener Erfahrungen in der Art gesammelt hat.
Die Geschichte ist trotz der jungen Hauptfiguren und des High School-Feelings auch für Erwachsene gut lesbar und als All-Age-Roman geeignet und kann dazu beitragen, mehr Verständnis für psychische Probleme von Jugendlichen zu entwickeln und Warnsignale ernst zu nehmen.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Vielversprechender Auftakt einer Thrillerreihe; brutaler Kriminalfall mit authentischen Ermittlungen

Aschenputtel
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Auf der Zugfahrt nach Stockholm wird Sara Sebastiansson bei einem unplanmäßigen Zwischenstopp abgelenkt und ihre Tochter aus dem Zug entführt. Alex Recht und sein Team um die noch unerfahrene Ermittlerin ...

Auf der Zugfahrt nach Stockholm wird Sara Sebastiansson bei einem unplanmäßigen Zwischenstopp abgelenkt und ihre Tochter aus dem Zug entführt. Alex Recht und sein Team um die noch unerfahrene Ermittlerin Fredrika Bergman, die als Zivilistin im Polizeiapparat argwöhnisch betrachtet wird, nehmen die Ermittlungen auf. Während die Polizei zunächst davon ausgeht, dass der als gewalttätig bekannte Vater das Kind entführt hat, gehen die Spuren bald in die Richtung eines unbekannte, grausamen Täters, der Unterstützung von einer jungen Frau hat.

"Aschenputtel" ist er erste Band der Thrillerreihe um die Ermittlerin Fredrika Bergman, die bei der Bearbeitung ihres ersten Kriminalfalls als Akademikerin noch einen schweren Stand innerhalb des Teams hat, aber schnell beweist, dass sie auf ihre Intuition vertrauen und analytisch die richtigen Schlüsse ziehen kann.

Zunächst gibt es nur wenige Spuren, weshalb die Ermittlungen zäh sind. Je mehr Hinweise sich ergeben, desto undurchsichtiger wird der Fallkomplex um Entführung, Kindeswohl, häusliche Gewalt, toxische Beziehungen und Vergeltung.

Die Perspektiven wechseln häufig, so dass man jedem der Hauptfiguren näher kommt, die es in dem Auftaktband der Buchreihe einzuführen gilt. Dabei spielt auch das Privatleben der Ermittler eine Rolle, was nicht bei jedem von ihnen sympathisch anmutet und die Stärken und Schwächen jeweils aufzeigt.

Als Leser hat man gegenüber den Ermittlern einen Wissensvorsprung, da einzelne Kapitel auch die Sicht der Täter darlegen. Dabei offenbart sich auch das Motiv jedem geneigten Krimileser, auch wenn die Identität des oder der Täter im Verborgenen bleibt.

Die Ermittlungen wirken authentisch, der Fall ist aufgrund der Brutalität gegenüber Kindern dramatisch und bewegend. Auch wenn das frühe Schicksal des Mädchens dafür sorgt, dass sich die Dynamik bei der Fallaufklärung zwischenzeitlich verliert, nimmt die Handlung wieder an Fahrt auf, als deutlich wird, dass die Ermittler es mit einem Serienmörder zu tun haben.

"Aschenputtel" ist ein solider und detailreich geschilderter Thriller, der neugierig auf weitere Teile der Buchreihe macht, von der ich bereits Band 4 "Himmelschlüssel" gelesen habe.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Kein Thriller, aber spannende Ermittlungen in einem Mix aus Gegenwart und Vergangenheit, Gut und Böse innerhalb der Polizeistrukturen und einer tragischen Hauptfigur auf der mystischen Insel

INSEL
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Vier Freunde treffen sich nach zehn Jahren wieder, um auf einer entlegenen Jagdhütte dem Tod ihrer Freundin Katla zu gedenken. Sie war 1987 in im Sommerhaus der Familie getötet und ihr Vater als Mörder ...

Vier Freunde treffen sich nach zehn Jahren wieder, um auf einer entlegenen Jagdhütte dem Tod ihrer Freundin Katla zu gedenken. Sie war 1987 in im Sommerhaus der Familie getötet und ihr Vater als Mörder verhaftet worden. Die Stimmung unter den ehemals guten Freunden ist angespannt, da die vier seit der Tat damals keinen Kontakt mehr zu einander hatten. Sie verbringen den Abend gemeinsam, trinken Alkohol und finden am nächsten Morgen eine von ihnen tot auf. Klara ist in der Nacht unbemerkt von den Klippen gestürzt, wofür die drei Freunde keine Erklärung haben.
Kommissarin Hulda Hermannsdóttir aus Reykjavík nimmt die Ermittlungen in dem Todesfall auf, wobei sich bald herausstellt, dass es sich nicht um einen tragischen Unfall oder gar Suizid gehandelt hat, sondern Klara durch Fremdeinwirkung gestorben ist. Als Täterin oder Täter kann nur einer der drei anderen in Frage kommen, denn sie waren zu dem Zeitpunkt allein auf der Insel. Erneut scheinen die drei Freunde durch einen Mordfall verbunden zu sein. Hulda kann nicht umhin zu denken, dass es einen Zusammenhang geben muss?

"INSEL" ist nach "DUNKEL" der zweite Band der HULDA-Trilogie, einer Thriller-Reihe aus Island, die zeitlich rückwärts erzählt wird.
Während Hulda im ersten Teil in den Ruhestand versetzt wurde, ist Hulda nun knapp 50 Jahre alt und wurde gerade bei einer Beförderung ungerechterweise gegen einen männlichen Kollegen umgangen. Dabei arbeitet Hulda nach dem Suizid ihrer Tochter und dem Tod ihres Ehemannes akribischer als andere, denn die Arbeit ist ihr einziger Lebensinhalt.
In der Hoffnung, sich zu beweisen und doch noch Karriere zu machen, nimmt sich Hulda des aktuellen Falles an, auch wenn ihr Vorgesetzter, der den Fall der Toten Katla aufgeklärt hatte, ihren Tatverdacht nicht unterstützt.

Der Roman ist zu Beginn aus wechselnden Perspektiven geschrieben, schildert Ereignisse aus dem Jahr 1987, bevor ein Zeitsprung erfolgt und die vier Freunde im Herbst 1997 zu einem Wiedersehen auf einer abgelegenen Insel zusammenkommen, wo sich der Todesfall ereignet.
Der Fokus wechselt sodann auf Hulda, ihrem Instinkt und den Ermittlungen im Dall der toten Klara. Aufgrund der vorangegangenen Schilderungen hat die/ der LeserIn einen Wissensvorsprung gegenüber Hulda, weshalb der Roman ein wenig an Spannung einbüßt.
Die Ermittlungen, Befragungen und Verdächtigungen sind schlüssig und nachvollziehbar, so dass man als LeserIn schnell auf der richtigen Spur ist und darauf wartet, dass der oder die Täter entlarvt werden.
Wie schon "DUNKEL" ist auch "INSEL" kein Thriller, denn das Hauptaugenmerk liegt auf der Aufklärung der Kriminalfälle und den Ermittlungen aus Sicht von Hulda. Hierbei entsteht kein Nervenkitzel oder ein Gefühl für Gefahr. Dennoch reizt die Geschichte durch die Kombination aus Gegenwart und Vergangenheit, die Aufklärung der beiden Todesfälle, das Spiel zwischen Gut und Böse innerhalb der Polizeistrukturen, der tragischen Figur Hulda und die düstere und kühle Atmosphäre sowie anschauliche Beschreibung der entlegenen Orte auf der mystisch anmutenden Insel Island.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Aufschlussreiche Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit und eine dramatische Familiengeschichte über Verdrängtes und ungeahnte Geheimnisse.

Wir sehen uns zu Hause
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Nach dem überraschenden Tod ihres Ehemannes begibt sich Anne Wagner allein mit ihrem Wohnmobil auf die Reise nach Skandinavien, die sie für mehrere Monate eigentlich mit Peter hatte unternehmen wollen. ...

Nach dem überraschenden Tod ihres Ehemannes begibt sich Anne Wagner allein mit ihrem Wohnmobil auf die Reise nach Skandinavien, die sie für mehrere Monate eigentlich mit Peter hatte unternehmen wollen. An Bord hat sie alte Fotos von Peter, die aus der Zeit stammen, als sie sich noch nicht kannten. Sie hatten sich nach dem Mauerfall in Berlin kennengelernt und sind zusammengeblieben. Peter hat damit seine Vergangenheit in der DDR abgeschlossen und das Gesprächsthema stets vermieden.
Als Anne bei ihrer ersten Station der Urlaubsreise auf Rügen angekommen ist, wo Peter nicht einmal eine Nacht hatte bleiben wollen, beschließt sie den Aufenthalt zu verlängern, um herauszufinden, was Peter dort erlebt haben mag. Zusammen mit den Fotos und auskunftsfreudigen Menschen in den neuen Bundesländern taucht Anne ab in die Vergangenheit und erfährt mehr über die unbekannte Seite ihres Mannes und deckt dabei ein lang gehütetes Geheimnis auf.
Währenddessen wartet ihre Tochter Alina zu Hause, wo sie um ihren Vater trauert und nach gleich zwei lebensverändernden Nachrichten ihre Mutter an ihrer Seite bräuchte.

Der Roman ist aus der Perspektive von drei Personen geschrieben, wobei zumindest nicht von vornherein klar ist, bei wem es sich um Ronny handelt, der in Hamburg mit Panikattacken zu kämpfen hat. Je tiefer man über die Sichtweisen von Anne und Alina jedoch in die Geschichte eintaucht, desto deutlicher wird, wie Ronny mit ihnen verbunden ist.

Anne ist eine trauernde Witwe, die das ungewohnt leere Haus nicht erträgt und sich deshalb auf die Reise macht. Zudem möchte sie ihrem geliebten Peter durch den Roadtrip in ihrem Wohnmobil nahe sein, denn so haben sie seit 30 Jahren alle Urlaube zu zweit oder mit Tochter Alina verbracht.
Anne erinnert sich an ihr Kennenlernen zum Zeitpunkt des Mauerfalls im November 1989 und reflektiert, dass sie nichts aus Peters Leben in der DDR weiß. Seine alten Fotos werden dabei zu einem Wegweiser auf ihrer Reise, die ab Rügen eine ganz andere Route nimmt, als geplant, und sie über Mecklenburg-Vorpommern in die Uckermark und bis nach Thüringen führt, wo sie auf den Spuren Peters wandelt. Anne erscheint zumal blauäugig, wenn sie vorbestrafte Anhalter mitnimmt oder bei einem völlig fremden Mann übernachtet und auch dass sie so wenig über die deutsche Vergangenheit und die von Peter weiß sowie seine Familie ignoriert hat, ist ein wenig befremdlich. Dass sie dann so leicht nur anhand der Fotos und durch Begegnungen mit Menschen aus der ehemaligen DDR Details aus Peters Leben herausfindet, ist sehr glücklich geschildert.

Die verschiedenen Stationen und bildhaft beschriebenen Orte sowie die Wechsel der Perspektiven zwischen den Personen sorgen für Abwechslung und machen die Geschichte lebendig. Die Figuren haben Ecken und Kanten, was sie authentisch macht. Alle sind von ihrer Trauer und Enttäuschungen geprägt und auf der Suche nach Erklärungen.

"Wir sehen uns zu Hause" ist eine interessante Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit und eine dramatische Familiengeschichte, die sich zwar nicht sonderlich wendungsreich oder überraschend entwickelt, aber dennoch neugierig macht, alles Verdrängte und ungeahnte Geheimnisse aufzudecken und zu erfahren, warum der so korrekte Peter, liebende Ehemann und Vater nach seinem Tod so kaltherzig und egoistisch erscheint.
Dabei fließen historische Details wie "Abkindern" oder "Spatsoldaten" in die fiktive Geschichte ein, die erhellend sind, aber oberflächlich bleiben und gerne noch etwas ausführlicher hätten beschrieben werden können.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Geschichte über die Zerbrechlichkeit einer jahrelangen Freundschaft und den Versuch einer Versöhnung nach langem Schweigen und dem Tod einer von ihnen

Drei Frauen am See
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Seit ihrer Schulzeit in den 1970ern sind Marie, Friederike, Alexandra und Jule beste Freundinnen. Sie verbringen die Ferien miteinander im Haus am See von Maries Eltern und treffen sich auch nach dem Abitur ...

Seit ihrer Schulzeit in den 1970ern sind Marie, Friederike, Alexandra und Jule beste Freundinnen. Sie verbringen die Ferien miteinander im Haus am See von Maries Eltern und treffen sich auch nach dem Abitur dort noch jedes Jahr zu Pfingsten. Nach 30 Jahren kommt es zu einem Streit und die Wege der vier trennen sich endgültig. Erst als Marie, die von Geburt an einer Herzerkrankung leidet, mit Mitte 50 stirbt, treffen sich die drei anderen bei einem Notar in Hamburg, denn Marie hat ihnen das Haus am See vermacht. Das Erbe ist jedoch an eine Bedingung geknüpft, die für alle unerfüllbar erscheint.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei (ehemaligen) Freundinnen geschildert, die sich nach ihrer Schulzeit in unterschiedliche Richtungen zerstreut und letztlich nach einem großen Streit jeglichen Kontakt zu einander abgebrochen hatten. Der Alltag der drei ist nicht einfach, jede von ihnen hat mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Es kriselt im Beruf, finanzielle Schwierigkeiten belasten oder Ärger mit Partnern oder Müttern
machen Sorgen. Jede von ihnen ist ein ganz unterschiedlicher Charakter, was die Erzählung unabhängig von der alten Freundschaft lebendig und abwechslungsreich macht.

Von der Freundschaft ist über weite Strecken überhaupt nur etwas durch einzelne Erinnerungen oder die Tagebucheinträge aus der damaligen Zeit von Marie zu lesen. So fragt man sich lange, was der Grund des Streits gewesen sein mag und was dazu geführt hat, dass so gute Freundinnen, die sich Marie und Friederike betreffend sogar seit der Geburt kennen und wie Schwestern waren, kein Wort mehr miteinander sprechen. Auch der Notartermin ist prekär und zeigt, wie tief der Graben zwischen den drei übrig gebliebenen des Kleeblatts ist.
Es dauert, bis sich jede von ihnen überwinden kann, das erste Pfingsttreffen seit zehn Jahren wahrzunehmen. Eine Aussprache und Annäherung sind schwierig und vollziehen sich nur allmählich, was angesichts der vergangenen Zeit, der Missverständnisse und der Sturheit jeder einzelnen nicht verwunderlich ist.

Drei Freundinnen, drei Leben und eine Wiedervereinigung am See - es ist eine Geschichte über Freundschaft, Verletzungen und Verrat, die empathisch geschrieben ist und durch die Ecken und Kanten der Frauen, denen das Leben mitunter übel mitgespielt hat und die vereinzelt unschöne Seiten an sich zeigen, authentisch wirkt. Der Aufbau durch das Geheimnis um den Streit und die Frage, ob eine Annäherung oder gar Versöhnung möglich ist, ist spannungsvoll.
Traurig ist zu sehen, wie brüchig eine innige Freundschaft sein kann, wie leichtfertig man Freundinnen vergessen und stoisch ohne sie das Leben fortsetzen kann. Umso größer ist die Hoffnung, dass am Ende der Wert der Freundschaft siegt und dass es möglich ist, zu verzeihen und brücken zu bauen - nicht nur um den letzten Wunsch einer Freundin zu erfüllen, sondern auch um sich selbst damit einen Gefallen zu tun.

"Drei Frauen am See" ist Band 1 einer Buchreihe, aber die Geschichte ist in sich geschlossen, so dass am Ende keine Fragen offen bleiben. Die weiteren Bände der Trilogie, die die Geschichte jeder einzelnen weiter fortsetzt, sind bereits erschienen.

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