Canterbury-Abenteuer
Kim Wright - Die Canterbury Schwestern - Ullstein-Verlag
Als Ches Mutter stirbt, ist von der wilden schönen wilden Hippiefrau nicht mehr viel übrig, sie ist gläubig geworden und will nun ihre Seele erleichtern.
Es ...
Kim Wright - Die Canterbury Schwestern - Ullstein-Verlag
Als Ches Mutter stirbt, ist von der wilden schönen wilden Hippiefrau nicht mehr viel übrig, sie ist gläubig geworden und will nun ihre Seele erleichtern.
Es wäre ihr letzter Wunsch gewesen, mit ihrer Tochter von London nach Canterbury zu pilgern. Wie es aussieht, wird sie das auch, aber als Asche in einem Plastikbeutel.
Che kann nicht mit einer schweren Urne über den Atlantik fliegen und sie dann 100 KM quer durch England schleppen, also nahm sie den Rat an, mit dem etwas gewöhnungsbedürftigem Transportbehältnis zu fliegen.
Die Mutter tot, vom Freund gerade verlassen, in New York hält sie einfach nichts mehr. Sie bucht eine Pilgertour bei den Reiseweibern und tritt diese letzte Urlaubsreise zusammen mit ihrer "Mutter" an. In London angekommen, betritt sie eine Bar, den ausgemachten Treffpunkt. Misstrauisch beäugt sie die schnatternde Frauenrunde. Na, ob das was wird?
Die neun Amerikanerinnen erzählen auf dem Pilgerweg aufregende und rührende Geschichten. Privates und Persönliches werden teilweise in Mythologie oder in Legenden vorgetragen, wie zB "Psyche" und "Ritter Gawain".
Über die große Liebe und Hoffnungen und wie diese sich in Luft auflösen können. Wie verblichene Glasmurmeln, die dennoch schimmern.
Die Pilgerinnen sind grundverschieden, doch sie haben eines gemeinsam, sie wollen sich etwas von der Seele reden, ihr Gewissen erleichtern. Es ist ein Austausch der Schritte gegen eine persönliche Last, jeder trägt des anderen Päckchen mit.
Das Gewicht wird leichter, als hätte man Worte und Buchstaben im Rucksack, die nach Gebrauch an Schwere und Dichte verlieren.
Äußerst charmant in Szene gesetzt, man muss Geoffrey Chaucer dankbar dafür sein, dass er Kim Wright mit seinen "Canterbury Tales" inspiriert hat. Freude und Leid gehen ineinander über. Die Geschichten haben viel Charakter, die von Leser zu Leser unterschiedlich wahrgenommen werden und so hat jeder seine "Favoritin". Ich mag mich da gar nicht entscheiden.Ein wunderbarer Frauenroman, der nicht aufträgt, aber es in sich hat. Viel Vergnügen!
London, 1170
Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury hatte Streit mit dem König, 4 seiner Ritter erschlugen Becket in der Kirche, Becket wurde zum Märtyrer, der König trat einen Bußgang von London nach Canterbury an, denn er wollte dessen Tod nicht.