Wir sind genug
Nie gut genug
„Wir müssen nichts besser machen und nicht perfekt sein.“ Das klingt in den Ohren eines Perfektionisten völlig haltlos. Grund genug, dieses Buch zu lesen, um hinter die Maske zu blicken.
Autor Thomas ...
„Wir müssen nichts besser machen und nicht perfekt sein.“ Das klingt in den Ohren eines Perfektionisten völlig haltlos. Grund genug, dieses Buch zu lesen, um hinter die Maske zu blicken.
Autor Thomas Curran schreibt von der steigenden Tendenz zum Perfektionismus in der Gesellschaft, dem Drang nach Wachstum, Leistungs- und Konsumzwang und wie wir uns davon befreien, quasi erfolgreich scheitern, ohne noch im Misserfolg nach Selbstoptimierung zu suchen.
„Das Wachstumsdenken gibt vor, dem Misserfolg einen hohen Wert beizumessen, aber in Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall.“
Wie die Befreiung gelingen kann? Radiale (Selbst-) Akzeptanz ist der Schlüssel. Ganz klar, positives Denken ist hier nicht ausreichend, anders mit Fehlschlägen umgehen schon. Die Ursache für den abwertenden Antreiber in uns, sieht der Autor im Außen - in „kulturell bedingten Vorstellungen“. Einfluss darauf zu nehmen, ist außerhalb der eigenen Möglichkeiten. Mit seinem Buch zielt Thomas Curran darauf ab, mit dieser Einsicht bereits Teil der Lösung zu sein. Wissen ist Macht!
Bei mir hat das ein paar Dinge angestoßen und mir verdeutlicht, wo ich nochmal ran muss. Perfektionismus kriecht in jeden Lebensbereich, wenn man nicht aufpasst. Der angenehme sachlich kompetente, ehrliche und bedachte Schreibstil hat mir gut gefallen.
Thomas Curran gibt gerade zum Ende hin Hoffnung, sich dem zu stellen, ohne sich etwas anzumaßen. Dabei werden, beim aufmerksamen Lesen, auch Lösungsansätze vorgestellt! Hier hätte ich mich jedoch über eine anschauliche Übersicht gefreut. Wer sich eine umfassende Sicht auf die Dinge erhofft, die zum Umdenken animieren, sollte unbedingt dieses Buch lesen. Sehr empfehlenswert!