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Veröffentlicht am 10.10.2023

Kreatives Magiesystem und tolle Charaktere.

Ink Blood Mirror Magic
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„Ink Blood Mirror Magic“ weckt durch sein auffälliges Äußeres die Aufmerksamkeit, hält diese mit „Blut geschriebenen Büchern“, Mysterien, Magie und Bibliotheken fest — welcher Booknerd würde hier nicht ...

„Ink Blood Mirror Magic“ weckt durch sein auffälliges Äußeres die Aufmerksamkeit, hält diese mit „Blut geschriebenen Büchern“, Mysterien, Magie und Bibliotheken fest — welcher Booknerd würde hier nicht zuschlagen?

Erzählt wird aus drei Perspektiven, sodass vor allem zu Beginn das Kennenlernen und Verstehen dieser im Vordergrund steht. Doch auch etliche Informationen über die Magie der Bücher sowie das hier erschaffene, originelle und frische Magiesystem, welches trotz Komplexität nachvollziehbar dargelegt wurde, finden sich im Verlauf.
Trotz der Unterschiede und Konflikte zwischen den Protagonisten, verbindet sie das Wissen über die Bedrohung, das Gefühl, nie wirklich dazuzugehören und ihr außergewöhnliches Geheimnis. Mit dem Aufeinandertreffen der Figuren, dem Verbinden der Handlungsstränge beginnt eine Entwicklung der Dynamik, die interessant zu verfolgen war, die Story gewann an Tempo, Dichte und Spannung.

Emma Törzs Stil ist atmosphärisch und malerisch, die Dialoge waren authentisch und stets passend, im gesamten Verlauf findet sich ein mystischer Ton, Geheimnisse und Fragen, die trotz Längen die Neugier aufrechterhalten. Abgesehen des wunderbaren Magiesystems, den detailreichen Zeichnungen von Charakteren und Geschehnissen braucht „Ink Blood Mirror Magic“ sehr lange, bis es wirklich losgeht — wer aber einen sanften, dennoch gefährlich anmutenden Fantasy-Roman sucht, kommt hier auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Atmosphärisch und interessant zu verfolgen.

Cliffworth Academy – Between Lies and Love
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„𝐂𝐥𝐢𝐟𝐟𝐰𝐨𝐫𝐭𝐡 𝐀𝐜𝐚𝐝𝐞𝐦𝐲“: eine elitäre Universität an der Küste von Wales, hier zählen Verschwiegenheit und Durchsetzungsvermögen.
… 14 Personen haben in diesem Sommer die Chance, auf eines von sieben Stipendien, ...


„𝐂𝐥𝐢𝐟𝐟𝐰𝐨𝐫𝐭𝐡 𝐀𝐜𝐚𝐝𝐞𝐦𝐲“: eine elitäre Universität an der Küste von Wales, hier zählen Verschwiegenheit und Durchsetzungsvermögen.
… 14 Personen haben in diesem Sommer die Chance, auf eines von sieben Stipendien, und schon am ersten Tag wartet eine Überraschung, die die aufregende Vorfreude dämpft – denn der Konkurrenzkampf beginnt.

Jennifer Wileys schuf eine fantastische Kulisse, fing die Stimmung der Umgebung wie auch jene, die sich innerhalb der herrschaftlichen Mauern ausbreitet, greifbar ein. Anspannung, Ehrgeiz und Vorsicht füllen den Raum, Druck und Unsicherheit prickeln bei jedem Schritt, Misstrauen und Argwohn beherrschen die Gruppen, beherrschen jeden Einzelnen.
Aus Fremden werden über Nacht Konkurrenten und schnell zeigt sich, dass manche für einen Platz an der Academy mehr zu tun bereit sind, als andere – wem kann man wirklich trauen?

Erzählt wird aus den Perspektiven von Macy und Vada, die sich trotz Unterschieden vom ersten Blick an verbunden fühlen, doch jäh auseinandergerissen werden. Einblicke in die Charaktere, deren Vergangenheiten wie einen Eindruck über die gegenwärtigen Antriebe brachten Tiefe; Reaktionen, Gedanken und Zweifel wirkten in Anbetracht der Informationen, die wir im Verlauf zusammen tragen, nachvollziehbar und echt. Abgesehen von den Protagonistinnen waren auch die restlichen zwölf TeilnehmerInnen ausreichend eingebracht, um stimmig mitzuwirken. Jedoch erschienen mir die College-AbsolventInnen im Gesamten eher jugendlich, was sich auch in der großteils unschuldigen Annäherung zwischen Macy und Vada zeigt – und dennoch nichts von dem Prickeln, dem Knistern dämpft.

Durch den gefühlvollen, schwermütigen Stil, malerische Formulierungen und eine Melancholie, die sich durch die Zeilen zieht, bekam das Gelesene etwas Bedrohliches, regelrecht Mystisches. Mit der geschaffenen Atmosphäre und dem Konkurrenzkampf hielt die Autorin durchweg eine subtile Spannung aufrecht, während Intrigen und Täuschungen, Lügen und irreführende Anschuldigungen merklich zu Verunsicherung beitrugen. Positiv hervorzuheben ist, dass die romantischen Neigungen einfach sind, ohne Rechtfertigung, ohne, hinterfragt zu werden. Auch einige Themen, die die potenziellen StudentInnen im Unterricht behandeln, sind detailreich und interessant integriert.
Wer für Unruhe und Misstrauen sorgt, durch Neid und Eifer statt Fleiß und Teamwork auffällt und keinen Platz an der Cliffworth Academy erhält, wird am Ende clever enthüllt.
Die Kombination aus Machtspielen und Geheimnissen, einer Schulleiterin, deren undurchschaubares Auftreten Gänsehaut verursacht, und der allumfassenden Abgeschiedenheit an der stürmischen Küste, barg ausreichend Raum für unheilvolle Momente und eine Liebe, die sich erst beweisen muss …

Eine abwechslungsreich gestaltete Handlung, die mich in ihren Bann zog und Neugier nebst Erwartungen auf Band 2, der im Februar 2024 erscheint, entfacht.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Intelligent, interessant und gar nicht so unrealistisch.

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
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In 𝐓𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐫𝐫𝐢𝐚𝐠𝐞 𝐀𝐜𝐭 wird die Frage „Heirat oder ledig bleiben“ nicht zwangsläufig aufgrund romantischer Gefühle entschieden, sondern basierend auf etlichen Vorteilen, die eine Hochzeit mit sich bringt ...

In 𝐓𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐫𝐫𝐢𝐚𝐠𝐞 𝐀𝐜𝐭 wird die Frage „Heirat oder ledig bleiben“ nicht zwangsläufig aufgrund romantischer Gefühle entschieden, sondern basierend auf etlichen Vorteilen, die eine

Hochzeit mit sich bringt — Gesundheitsfürsorge, bessere Konditionen für Kredite und Bildung bspw. —

johnmarrs greift zudem wieder zu futuristischen, dystopische Elementen und wertet seine Welt mit technischen Mitteln auf: Smarte-Geräte, durch die die, hoffentlich harmonische und stabile, Beziehung der Menschen durch den Staat ständig überwacht wird … ein geringer Preis für vielfältige Sonderkonditionen und Annehmlichkeiten im Leben, oder?

Weiter werde ich nicht auf den Inhalt eingehen, denn bereits durch den Klappentext ist ersichtlich, welch beängstigendes, wenn auch gar nicht so abwegiges Szenario der Autor hier schuf. Die Frage, wie leicht die Privatsphäre von außen in Augenschein genommen, beeinflusst werden kann, wenn nur der Preis stimmt, schwingt zumindest in jeder Zeile mit.

Erzählt wird aus der Sicht von fünf Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jeffrey, Roxi, Corrine, Arthur und Anthony. Diese Leben, Ansichten und Intentionen lernen wir ausführlich kennen, verstehen oder akzeptieren ihre Beweggründe und Ängste.
Marrs beginnt langsam, lässt den LeserInnen Zeit, sich einzufinden und zu verstehen, doch zusätzlich zu den Perspektivwechseln und zahlreichen Namen empfand ich die Handlung gerade zu Beginn als zäh und verwirrend.
Doch umso tiefer man in das System und die (zukünftigen) Pläne der Regierung eintaucht, umso bedrückender und schwerer wird die Stimmung, umso mehr entwickelt der wendungsreiche, bis ins Kleinste durchdachte Verlauf eine Sogwirkung und beschert Gänsehaut.

Während des Lesens hatte ich öfter die propagierende Stimme im Ohr, die all die Vorteile einer glücklichen #Ehe auflistet. Die Singles und Paaren ohne Trauschein ihre Zufriedenheit abspricht. Auch der Druck, der auf der hier geschaffenen Gesellschaft liegt, ist deutlich spürbar.
Stilistisch und inhaltlich ist „The Marriage Act“ hochinteressant, trotz Fiktion realistisch, detailreich und intelligent.
Mit seinen Storys regt der Autor nicht nur zum Nachdenken an, sondern bietet genügend Stoff für Diskussionen.
Ein Buch, das nicht so schnell vergessen wird.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Gelungener Auftakt.

Spiele um Segen und Verdammnis
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Einst auserkoren, um als Assassine der »Boten des Lichts« zu töten, lebt Aveny, seit die „Organisation“ ausgelöscht wurde, auf der Burg von Lord Thain – als Einzige, die übrig blieb.
Fünf Jahre später ...

Einst auserkoren, um als Assassine der »Boten des Lichts« zu töten, lebt Aveny, seit die „Organisation“ ausgelöscht wurde, auf der Burg von Lord Thain – als Einzige, die übrig blieb.
Fünf Jahre später tauchen Zeichen auf, die davon zeugen, dass die Boten noch existieren — und mit ihnen auch alle Gräuel. Als ausgebildete, präzise Kriegerin soll sich die junge Frau nun als vermeintliche Wächterin bei den Ehrenspielen einschleusen, um Hinweise zu suchen …

Bereit für einen starken High Fantasy Auftakt?
Dann solltet ihr sofort mit „Spiele um Segen und Verdammnis“ loslegen …

Neben der Protagonistin, die trotz allem, was sie einst getan hat, trotz dessen, wozu sie erzogen wurde, sympathisch und sensibel ist, lernen wir eine Vielzahl weiterer Charaktere kennen – vor allem die anderen vier Teilnehmer der Seenlande: Shadia, Daron, Kento und Xiliranus. Auch die Hexe Odilla verfolgt, gemeinsam mit Kaelan Walsh, Spuren, dieser will jedoch zusätzlich zu der Frage, ob der mörderische Orden erneut aktiv wurde, den Hintergründen seiner eigenen Veränderung nachgehen.

Viele Eindrücke und Informationen, ein komplexes Worldbuilding und frische Gegebenheiten warten, Fragen, die nicht alle beantwortet werden, Gefühle und ein Hauch Romantik. Stilistisch liest sich das Geschehen bildhaft und detailreich. Es war leicht, sich in die Charaktere und deren verschiedene Probleme zu versetzen. Vor allem die Verletzlichkeit, die in den Hauptfiguren schlummert, war bewegend – steht diese Seite doch im starken Kontrast zu den gnadenlosen KämpferInnen.
Jana Ulmer baute ihre Story langsam auf, dennoch passiert so vieles. Diese Geschichte ist anspruchsvoll und durchdacht, lässt Raum für eigene Vermutungen, Vorstellungen und eine Fortsetzung. Eine Vielzahl sensibler Themen – angefangen von Vorurteilen und der Angst vor dem, was man ist – werden bearbeitet, Mythologie, Welt und Wesen waren faszinierend, die Luxeri und Tristi fand ich genauso interessant, wie die Machenschaften der »Boten des Lichts« und die Entwicklungen samt Offenbarungen während der Spiele.
Schwang anfangs noch Distanz und Argwohn im Miteinander der Teilnehmer mit, verdichtete sich die Dynamik merklich, je intensiver sich das Kennenlernen gestaltete. Jedoch ließen sich etliche Involvierte schwer oder gar nicht durchschauen, Misstrauen waberte durch die oft bedrückenden Atmosphäre, überraschende Ereignisse und actionreichen Szenen trugen zu Spannung und Abwechslung bei.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Außergewöhnlich und kreativ.

Acusticon
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„Acusticon“ ist der erste Steampunk-Roman von Andreas Hagemann, in dem sich der Autor eine mechanische Stadt erdachte, die auf realistischen Problemen, Machtgier und Unterdrückung aufgebaut wurde.

Da ...

„Acusticon“ ist der erste Steampunk-Roman von Andreas Hagemann, in dem sich der Autor eine mechanische Stadt erdachte, die auf realistischen Problemen, Machtgier und Unterdrückung aufgebaut wurde.

Da ich inhaltlich nicht vorweg greifen möchte, verweise ich auf den Klappentext.

Stilistisch fand ich das Gelesene im Gesamten sehr einfach und wenig abwechslungsreich, dennoch war die Ausdrucksweise dem Setting angemessen. Andreas hielt sich nicht mit detailreichen Schilderungen einzelner Szenen zurück, dies empfand ich zwar teilweise als anstrengend, jedoch überzeugt seine Geschichte durch Kreativität und eine einnehmende, erdrückende, manches Mal triste Atmosphäre – passend zu Smog und Dreck, Armut und Unzufriedenheit. Attribute, die die unteren Schichten seit Jahrzehnten ertragen.
Deutlich zu erkennen ist neben der Fantasie auch die Recherche, die in das Geschehen, welches auf technischen Feinheiten und Rätseln basiert, einfließt.

Layers City, die Besonderheiten und Steampunk Elemente wurden liebevoll und vorstellbar ausgearbeitet, temporeiche sowie informative Szenen, Fragen und Antworten geschickt platziert. Charakterlich gab es, abgesehen des etwas ungeschickten und unsicheren, dafür bodenständigen und taffen Protagonisten, einige wichtige Figuren, die sowohl Sympathie als auch Misstrauen hervorrufen. Klar zu erwähnen ist hier die Frauenpower, ohne die Rufus niemals seinen Fund entschlüsselt, zu einer kompletten Änderung der Verhältnisse beigetragen hätte. Großer Pluspunkt.

In die Gesellschaftsschichten dieser Stadt zu finden, die Hierarchie samt den Fehlern zu entschlüsseln, war leicht, haben wir es doch mit einem typischen System zu tun, in dessen Obigen lediglich eigennützige Intentionen verfolgen. Der wirkliche Böse war schnell ausgemacht und doch überrascht der Autor mit einigen Wendungen, ungeahnten Zusammenschlüssen und Verknüpfungen.
Gefehlt haben mir letztendlich Hintergründe über die Entstehung von Layers City selbst – wieso waren die Menschen vor all den Jahren gezwungen, solch Konstrukt zu schaffen?

Humor und Hoffnung, Tatendrang und selbstloses Engagement, der Wunsch, etwas zu bewegen, zu verändern zeichnen diesen Roman ebenso aus, wie die Ungerechtigkeiten und Unterschiede einer Gesellschaft.
Durch und durch originell: wichtige, stets aktuelle Themen und Probleme inmitten einer mechanischen Welt.

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