Cover-Bild Das dritte Licht
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 16.05.2024
  • ISBN: 9783969991992
Claire Keegan

Das dritte Licht

Hans-Christian Oeser (Übersetzer)

Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.
So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
Das dritte Licht (»Foster«) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet und in Irland als The Quiet Girl, ebenfalls preisgekrönt, verfilmt. Nun ist diese meisterhaft komponierte Geschichte über wirkliches Zusammenleben, Zuneigung und Zärtlichkeit endlich wieder in der deutschen Übersetzung von Hans-Christian Oeser bei Steidl erhältlich – in einer neuen, von der Autorin überarbeiteten Fassung.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2024

Kurz und gut!

0

Mit das dritte Licht ist Keegan eine einfühlsame Erzählung gelungen, die die Frage aufwirft, was ist Familie? Ein kleines Mädchen wird zu Verwandten gebracht und stellt fest was es bedeutet ein Kind zu ...

Mit das dritte Licht ist Keegan eine einfühlsame Erzählung gelungen, die die Frage aufwirft, was ist Familie? Ein kleines Mädchen wird zu Verwandten gebracht und stellt fest was es bedeutet ein Kind zu sein. Erstmals wird Sie nicht als Arbeitskraft missbraucht, sondern als Mensch mit Bedürfnissen wahrgenommen. Sie erfährt Zuneigung, Aufmerksamkeit, Erziehung und Zuwendung, als das was Kinder eigentlich in Ihrer Familie erhalten sollten.
Vieles wird in der Geschichte nur angedeutet, wer wohnte vorher in dem Zimmer mit den Eisenbahnen? Sind Kinsellas mit dem namelosen Mädchen verwandt? Welche Geheimnisse gibt es um die Familien?

Das Buch hat einen kurzen fast knappen Schreibstil, auf unwesentliches wird verzichtet, sowohl inhaltlich aus auch wörtlich. Dafür sehr emotional und auf den Punkt gebracht. Ein Buch was nachhallt und viel Platz für Interpretation lässt.
Fazit: Kurz und gut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2023

Gefühlvolles, schmales Buch

0

DAS DRITTE LICHT
Claire Keegan

Nachdem seine Frau erneut schwanger ist, bringt er sein Mädchen zu den Verwandten seiner Frau nach Wexford. Viel zu viele Mäuler wollen inzwischen gestopft werden, sein ...

DAS DRITTE LICHT
Claire Keegan

Nachdem seine Frau erneut schwanger ist, bringt er sein Mädchen zu den Verwandten seiner Frau nach Wexford. Viel zu viele Mäuler wollen inzwischen gestopft werden, sein Geld lässt er lieber im Wirtshaus oder beim Spielen. Zuletzt wurde die Kuh versetzt.
Seine Verabschiedung von der Tochter fällt lieblos aus, auch kein Wort fällt darüber, wann er seine Tochter wieder abholen wird.
Und so steht sie da, unsere kleine Protagonistin ohne Namen: dreckig, hungrig und ohne Wechselkleidung.
Aber die Verwandten Edna und John Kinsella sind liebe Leute. Baden und kleiden sie ein - mit etwas zu großen Jungsklamotten. Sie muss auch nicht hart arbeiten, sondern nur im Haushalt helfen. Langsam entspannt sich die Kleine und nässt auch nachts nicht mehr ein. Doch eines Tages kommt ein Brief ...

„Kinsella nimmt meine Hand in seine. Sobald er sie nimmt, merke ich, dass mein Vater kein einziges Mal meine Hand gehalten hat, und ein Teil von mir will, dass Kinsella mich loslässt, damit dieses Gefühl vergeht. Es ist ein hartes Gefühl, aber als wir weitergehen, beruhige ich mich und lasse den Unterschied zwischen meinem Leben zu Hause und dem, das ich hier führe, auf sich beruhen.“ (S. 67)

Claire Keegan versteht die Kunst des Weglassens - das Mädchen ohne Namen, ein offenes Ende und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich versuche herauszufinden, in welcher Zeit das Buch spielt. Es ist ein schmales Buch mit gerade einmal 95 Seiten und für meinen Geschmack viel zu schnell „weggesnackt“. Ich wollte weiterlesen - wissen, was mit dem Mädchen passiert, aber dann war es schon zu Ende.
Claire Keegan versteht es, ein Schicksal in Worte zu fassen, ohne viele Worte zu gebrauchen. Ich bin mir sicher, dass ihr wisst, was ich meine und wenn nicht, müsst ihr dringend ein Keegan lesen!
4/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein besonderes buch

0

Gestern hab ich diesen besonderen Roman / erzählung beendet.
Das dasdrittelicht von clairekeegan erschienen im steidlverlag, ins deutsche übersetzt von Hans-Christian Oeser, gehört zu den "50 wichtigsten ...

Gestern hab ich diesen besonderen

Roman /

erzählung beendet.
Das

dasdrittelicht von

clairekeegan erschienen im

steidlverlag, ins deutsche übersetzt von Hans-Christian Oeser, gehört zu den "50 wichtigsten Romanen des 21 Jahrhunderts ",so die

thetimes.
Nachdem ich

kleinedingewiediese gelesen habe, war ich nach weiteren Werken neugierig.
Wir befinden uns in den 80er Jahren in Irland, es ist ein heißer Sommertag, wo der Vater seine Tochter direkt nach der Frühmesse, zu entfernten Verwandten bringt. Sie sind eine große Familie und die Mutter ist wieder schwanger, wieder ein Maul mehr zu stopfen. Die kinderlosen Kinsellas nehmen das Mädchen auf unbestimmte Zeit auf.

"Ein Teil von mir will, dass mein Vater mich wieder zurückbringt, zu dem, was ich kenne. Ich stecke in der Zwickmühle, wo ich weder die sein kann, die ich immer bin, noch zu der werden kann, die ich sein könnte " ( Seite 15)

Das Mädchen entdeckt ihr neues "Zuhause ", sie fühlt sich fremd und alles ist neu und unbekannt.

"Ihre Hände sind wie die meiner Mutter, aber sie haben noch etwas anderes an sich, etwas, das ich noch nie zuvor empfunden habe und wofür ich keinen Namen weiß. Mir fallen einfach keine Wörter ein, aber das hier ist ein neuer Ort, und ich brauche neue Wörter. " (Seite 22)

Neben der unbekannten Liebe, Zuwendung, Fürsorge, die dem Mädchen widerfährt, gibt es noch ein trauriges Geheimnis, das einen dunklen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft.

Das Mädchen lernt, was eine Familie wirklich ausmacht...

Mir hat dieses schmale Buch sehr gut gefallen. @clairekeeg gelingt es mit wenigen Worten in dieser kurzen

erzählung eine gehaltvolle, tiefgründige und empfindsame, mit tiefen Gefühlen aufgeladene Geschichte zu erzählen. Es steckt sehr viel zwischen den Zeilen, es schwingt sehr viel zwischen den geschriebenen Worten, sodass dieses Werk auch gut mehr als einmal gelesen werden kann.
Die Geschichte des Mädchen, das einfach abgeladen wird, wie ein Gegenstand, wie etwa ein Sack Kartoffeln, die kaum Worte findet für das neue Unbekannte, weil sie alles das nicht kennt, was jedes Kind kennen sollte: Wärme, Geborgenheit, Liebe, Zuwendung, genug zu Essen und Fürsorge.
Ein beeindruckendes Werk, kann ich sehr empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2023

nur 95 Seiten, die jedoch zum Grübeln veranlassen

0

Den Beschreibungstext im Buchrücken kann man mehr entnehmen, als den gelesenen Seiten. Das meine ich nicht kritisch, denn das Buch mit seiner so einfachen Sprache hat mich zu eigenen Gedankenspielen veranlasst. ...

Den Beschreibungstext im Buchrücken kann man mehr entnehmen, als den gelesenen Seiten. Das meine ich nicht kritisch, denn das Buch mit seiner so einfachen Sprache hat mich zu eigenen Gedankenspielen veranlasst. Die gelesenen Seiten lassen viel Spieltraum für eigene Gedanken und mit wachsendem Lesefortschritt werden auch die Gefühle des Lesers angesprochen. Dieses Kind, dessen Namen man bis zum Schluss nicht erfährt, muss ein grausames, erniedrigendes Zuhause haben. Mit freundlichen Worten kann es nicht umgehen. Einfach, weil es so etwas daheim nie bekommen hat. Diese Erzählung, die nicht einmal 100 Seiten umfasst, hat mich mit ihrer einfachen Sprache und den Beschreibungen des so unsicheren Kindes bewegt. Bewerten möchte ich es mit 3,5 Lese-Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere