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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Wunderbar Emotional

Die Ungehörigkeit des Glücks
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Cover
Ein wunderschönes Cover. Die Farbgebung ist harmonisch und einladend. Auch die dezente Typografie ist passend gewählt.
Das nur angeschnittene Gesicht bringt eine Spannung in die sonst so klaren Linien ...

Cover
Ein wunderschönes Cover. Die Farbgebung ist harmonisch und einladend. Auch die dezente Typografie ist passend gewählt.
Das nur angeschnittene Gesicht bringt eine Spannung in die sonst so klaren Linien des Covers. Die Augen stechen hervor und ziehen den Betrachter in den Bann, so als wollen sie ihn gleich in die Story hineinziehen.

Schreibstil
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und leicht lesbar und nicht zu langatmig. Er passt auch sehr gut zu den drei unterschiedlichen Generationen die vertreten sind und spricht somit nicht nur die jüngere Generation an, sondern wahrscheinlich auch Erwachsene.

Woran man arbeiten könnte
Einzig das Ende fand ich einfach schon zu perfekt. Einer der Charaktere hat sich zum Schluss sehr schnell verändert, was einerseits schön zu sehen ist, aber dann doch eine Spur zu unrealistisch. Es ist dennoch ein Manko über das man auf den letzten paar Seiten wirklich drüber weg gucken kann.


Was mir gefallen hat
Eigentlich alles. Die Charaktere waren klasse. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit und Entwicklung in der Geschichte. Die Idee, drei Geschichten von drei Generationen aus der gleichen Familie zu erzählen ist klasse, da dort sehr deutlich wird, wie unterschiedlich die einzelnen Charaktere sind, obwohl sie in direkt Verwandtschaft zu einander stehen. Auch die Nebencharaktere fand ich gut umgesetzt. Selbst Jack, ein Charakter der nicht so direkt vor kommt, war nur durch Marys Erzählungen so lebendig, dass man ihn einfach lieben musste.
Besonders gefallen hat mir auch, dass einige Abschnitte aus Marys Sicht geschrieben wurden und wir somit einen Blick in den Kopf einer Demenzkranken bekommen haben und einem die Verwirrung und Angst sehr gut vermittelt wurde. Es war so noch sehr viel einfacher, sich in die Story und die Charaktere zu versetzen.

Die ganze Idee der Story ist auch super. Es gibt so viele Geheimnisse in dieser Familie und im Laufe der Geschichte stellen sich so viele Fragen, die jedoch am Ende allesamt gelöst werden. Alles ist nachvollziehbar und super gelöst.


Fazit
„Die Ungehörigkeit des Glücks“ ist ein wunderbares Familiendrama für jüngere und auch ältere Leser. Ich kann jedem dieses Buch wirklich ans Herz legen und zum Lesen motivieren.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Mit WOW-Effekt

Kernstaub
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Marie Graßhoff verzaubert mal wieder mit ihrem wundervollen Schreibstil und erschafft eine so komplexe Welt und Story, dass es etwas Zeit braucht diese zu verarbeiten. Man wundert sich, wie jemand noch ...

Marie Graßhoff verzaubert mal wieder mit ihrem wundervollen Schreibstil und erschafft eine so komplexe Welt und Story, dass es etwas Zeit braucht diese zu verarbeiten. Man wundert sich, wie jemand noch so junges es schafft ein solches System, wie es in "Kernstaub" vorkommt zu entwickeln und all das auf Papier zu bringen und in einer Geschichte zu verstauen.
Ich muss ehrlich sagen das ich selten ein so durchdachtes aber auch komplexes Buch gelesen habe.

Es fühlt sich an als habe die Autorin das Universum und all das Leben und all die Prozesse des Seins neu erfunden.
Am Anfang war es etwas schwierig sich das System und die Welt überhaupt vorzustellen, doch im Verlauf des Buches hat Marie es geschafft dem Leser die Welt des Buches verständlich nahezubringen, auch wenn ich persönlich es wahrscheinlich noch ein zweites Mal lesen müsste, um jedes Detail zu verstehen.
Es war wirklich einmal ein ganz anderer Lesegenuss ein Buch mit dem Hauch von Philosophie und Wissenschaft zu lesen bei dem man selbst noch ein wenig herausgefordert wird mit Aufmerksamkeit zu lesen und nicht einfach nur über die Seiten zu fliegen.
Normalerweise lese ich Bücher, egal mit welcher Seitenzahl, gerne innerhalb eines oder maximal zweier Tage, aber bei "Kernstaub" habe ich das "Buch" auch gerne zur mal zur Seite gelegt und darüber nachgedacht. Dazu regen auch die philosophischen Gedankengänge in der Geschichte an.

Ich finde es gut, dass wir erst mit den wiederkehrenden Erinnerungen des Hauptcharakters, Mara, mehr über das System erfahren und so Schritt für Schritt eingeführt werden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblicke/Erinnerungen. Vor allem die aus dem Jahre 2008 mit Mara und ihrem Bruder.

Doch trotz meiner Kritik gibt es einen kleinen Abzug im Sterne-Rating.
Auch wenn das Buch darauf aus war, so schien es zu mindest, war es für mich manchmal schon etwas zu viel Philosophie und Gedanke und zu wenig Aktion und Spannung. Vor allem in der ersten Hälfte.

Auch den Wechsel zwischen dem normalen und dem ewigen Namen hat mich anfangs oft verwirrt, da ich kein Schema entdecken kann, wann welcher Name verwendet wird. Es wirkt etwas wahllos, vielleicht um Namenswiederholungen zu vermeiden, gewählt und das verwirrt auch ein wenig beim lesen.



Alles in allem eine wunderbare Leistung von Marie. Ich habe den Drang sofort den zweiten Teil zu lesen, aber da muss ich mich jetzt leider in Geduld üben.

Übrigends mein Lieblingszitat...einfach wundervoll <3
"Es war schon eine seltsame Sache mit den Gedanken. Überließ man sie sich selbst, schienen sie zu wanken und zu taumeln, manchmal zu wissen, manchmal zu zweifeln. Aber nahm man sie an die Hand, waren sie so leicht in helle oder dunkle Winkel zu locken, eben dorthin, wo man sie haben wollte."

Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein toller Auftakt

Schattenkrone
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Schreibstil
Der im Präsens verfasst Schreibstil ist wahrscheinlich für einige Leser etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich kam sehr schnell damit klar und fand den Schreibstil sehr angenehm und detailverliebt. ...

Schreibstil
Der im Präsens verfasst Schreibstil ist wahrscheinlich für einige Leser etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich kam sehr schnell damit klar und fand den Schreibstil sehr angenehm und detailverliebt. Es war leicht sich in das Geschehen hineinzufinden und sich die Gegenden vorzustellen. Vor allem durch die detaillierten Beschreibungen historischer Strategien, Lebensweisen, Charaktere, Umgebungen, ist hier sehr klar deutlich, wie viel Recherche die Autorin für den Roman aufgewendet hat. Selten habe ich ein so historisch akkurat recherchiertes YA Buch gelesen.


Daran könnte man arbeiten
Es gab so einige Punkte, die man an diesem Buch noch verbessern könnte. Hätte mich die gute Recherche nicht so stark überzeugt, hätte es auch nur 3 Sterne für den Roman gegeben.
Leider war es vor allem anfangs mit den vielen Charakteren etwas verwirrend. Erst später fällt es etwas leichter, die Charaktere zu unterscheiden und immer gleich zuordnen zu können. Ebenfalls hätte ich mir, vor allem für die zweite Hälfte des Buches mehr Sprünge zwischen den Charakteren gewünscht, da das Buch so ausgelegt ist, dass es immer wieder aus verschiedenen Sichtweisen erzählt.
Viele Sachen wurden ein wenig zu leicht abgehandelt und gelöst oder waren zu vorrausschauend. Manchmal wirkte es auch zu aufgesetzt, nur um ein bestimmtes Ziel im Buch zu erreichen.


Das ist gelungen
Das gesamte Konzept des Romans hat mir gut gefallen. Es ist ein eher historisches Buch, das ein paar Fantasyelemente beinhaltet, jedoch nicht komplett als Fantasybuch zu zählen ist. Vor allem, wie oben genannt, die Recherche di ein diesem Buch steckt und einige historisch genaue Details, haben mich überrascht und sehr überzeugt. (Am Ende des Romans geht die Autorin darauf auch selber noch einmal ein und hat mich wieder einmal überrascht).
Kampfszenen werden gegen Ende des Romans sehr gut beschrieben. Es wirkt nicht wie wahlloses draufgehaue, sondern strategisch durchdacht. Auch der ein oder andere Charakter ist mir im Verlauf der Geschichte ans Herz gewachsen. (Die anderen verfluche ich und wünsche ihnen den Tod)


Fazit
Alles in allem ist „Die Schattenkrone“ eine interessante und lesenswerte Geschichte, die jedoch einige Zeit brauchte, um mich vollstens zu überzeugen. Leider ist es noch etwas verbesserungswürdig, aber da es noch einen zweiten Band geben wird hoffe ich, dass dort vielleicht die Fehler die im ersten Band begangen wurden, verbessert wurden. Ich bin jedenfalls gespannt und kann dieses Buch jedem empfehlen der sich für Geschichte, Intrigen am königlichen Hof und Magie interessiert.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Über das Leben und den Tod

Als das Leben mich aufgab
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„Wir nehmen Abschied, aber all die guten Worte und Taten bleiben auf diesem Planeten und hinterlassen Spuren. Spuren, die selbst die Dunkelheit nicht zerstören kann." - {Ney Sceatcher}

Schreibstil
Die ...

„Wir nehmen Abschied, aber all die guten Worte und Taten bleiben auf diesem Planeten und hinterlassen Spuren. Spuren, die selbst die Dunkelheit nicht zerstören kann." - {Ney Sceatcher}

Schreibstil
Die junge Autorin Ney Sceatcher hat einen wunderbaren Schreibstil, den ich wirklich gerne gelesen habe. Sie baute viele erinnerungswürdige Zitate ein, die ich mir gleich im Kindle markiert habe. Ihr Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen und ist daher für jede Zielgruppe gut lesbar.

Daran könnte man arbeiten
Ich hätte mir die Rolle von Ravens Charakter noch ein wenig ausgeschöpfter gewünscht, da ich mir bei ihm manchmal unsicher war und sein Charakter noch sehr stark im Dunkeln lag. Bei ihm habe ich jedenfalls noch Potenzial gesehen.

„Nichts ist grenzenloser als die Fantasie. Sie spielt in unseren Köpfen. Manchmal erschaffen wir eigene Welten, von denen wir träumen. Das Leben besteht aus viel mehr, als dem, was wir sehen. Wir müssen nur endlich aufwachen und unsere Augen öffnen. " - {Ney Sceatcher}

Das ist gelungen
Die Message und auch die Zitate zu Beginn der einzelnen Kapitel haben mir besonders gut gefallen. Ein eigentlich eher bedrückendes Thema, der Tod, wird in diesem Roman auf eine angenehme, humorvolle, aber auch tiefgründige Art und Weise behandelt, was dem Ganzen etwas Frische verleiht. Es ist weder zu humorvoll, noch zu bedrückend geschrieben und sehr ausgeglichen.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und es verbirgen sich einige Geheimnisse in den Seiten, die es zu lüften gilt.

Die Handlungen und Gedanken der Protagonistin sind nachvollziehbar und ihr Charakter schön ausgebaut.

Auch Naoma, die die Protagonistin Mai bei ihrer Aufgabe begleitet, kommt sehr authentisch rüber und überzeugt auch vor allem ganz am Ende noch einmal.

Die Briefe, die Mai ausliefert sind wunderbar geschrieben, ohne zu aufgesetzt zu wirken und es ist spannend zu erfahren, was wohl im nächsten steht.

Ein tolles Buch über das Leben und den Tod.

„Aber vielleicht ging es gar nicht darum, das Leben zu verstehen. Vielleicht ging es gar nicht um all die Gedanken, die wir uns ständig machen, nicht darum, was richtig und was falsch ist. Vielleicht ging es einfach darum, dass wir leben, jeden unserer Atemzüge genießen und keinen Gedanken um morgen verschwenden. Diese Welt mochte kaputt sein, allerdings bedeutet das nicht, dass man nichts dagegen tun konnte.” - {Ney Screatcher}

Fazit
Das Buch übermittelt sehr schöne Gedankengänge und einen interessanten Umgang mit dem Tod und dem Leben, weshalb es immer wieder zum Denken anregt und Einfluss auf die eigene Sichtweise auf das Leben nimmt. Ein wirklich schönes Buch, dass ich vor allem auch jungen Lesern ab 12 Jahren empfehlen kann

Veröffentlicht am 17.06.2021

Düster, gewaltvoll und spannend

Das Lied der Nacht
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"Das Lied der Nacht" ein Buch das so außergewöhnlich ist, dass die Meinungen hier wirklich sehr weit außeinander gehen. Ein düsteres Buch bei dem man wissen sollte, worauf man sich einlässt.

Der Schreibstil ...

"Das Lied der Nacht" ein Buch das so außergewöhnlich ist, dass die Meinungen hier wirklich sehr weit außeinander gehen. Ein düsteres Buch bei dem man wissen sollte, worauf man sich einlässt.

Der Schreibstil sticht in diesem Buch sehr hervor. Die Autorin hat immer wieder der konventionellen Art zu schreiben den Rücken gekehrt. So gibt es innerhalb einer Handlung schnelle Wechsel zwischen Ort & Person. Gerade noch ein der einen Szene, springen wir an einen entfernten Ort zum nächsten Charakter und zwei Sätze später wieder zurück. Ganz sicher ist das etwas eigenwillig und man muss es mögen und darf sich dadurch nicht aus dem Lesefluss bringen lassen.
Außerdem wird die übliche Form nicht immer gewahrt, was mir aber an dieser Stelle positiv aufgefallen ist. Alleinstehende Wörter sind hier keine Seltenheit.
Sprachlich war es gerne mal ein Wechsel zwischen poetischen Worten und Wiederholungen.

Die Charaktere sind interessant, nicht zu glatt und es gibt keinen hochgelobten Helden der immer die richtigen Entscheidungen trifft und einfach perfekt erscheint. Die Charaktere haben alle etwas raues und doch fehlt es zumindest den Nebencharakteren etwas an Tiefe.

Die Handlung lebt sehr durch ihre Spannung, die gleich zu Beginn des Buches eintritt. Es gibt nur kleinere ruhige Passagen, weshalb es immerzu Spaß gemacht hat, dass Buch in den Händen zu halten. Das Idee selbst hat mir auch sehr gut gefallen und sie ist interessant und auf ihr kann man sehr gut zwei weitere Teile aufbauen, ohne das es langweilig wird.

Das wichtigste zum Schluss.
Ich kann keine Kaufempfehlung für jüngere Leser geben, da hier sehr explizit und brutal dargestellte Gewalt vorkommt. Auch die Story ist eher sehr düster angehaucht und nichts für Zartbeseitene. Gewalt spielt hier eine große Rolle und wird nicht beschönigt.
Triggerwarnungen wie z.B. Blut, Sexualisierte Gewalt, Pogrom & Krieg sind hier erwähnbar.

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