Mut zum Traum
SturmlichterDrei junge Frauen, Intelligenz, Selbstbewusstsein und schwierige Zeiten. Torie träumt davon Mechanikerin zu werden und möchte darüberhinaus noch an einiger Afrikaexpedition teilnehmen.
Clarissa träumt ...
Drei junge Frauen, Intelligenz, Selbstbewusstsein und schwierige Zeiten. Torie träumt davon Mechanikerin zu werden und möchte darüberhinaus noch an einiger Afrikaexpedition teilnehmen.
Clarissa träumt von einem Leben als unabhängige Künstlerin, ist aber für ihre Familie nur ein lästiges Anhängsel, das am besten gut verheiratet werden soll. Und dann ist da noch Mia, die junge Frau aus der untersten Gesellschaftsschicht, die gerne Ärztin werden will.
Alle drei Frauen werden Ende der 1910 Jahre bis Mitte der 1920er Jahre mit ihren Zielen belächelt, versuchen aber das Unmögliche.
„Sturmlichter“ von Patricia Theisen erzählt über schwere Kriegszeiten und die Zeiten des Aufbruchs in der 1920er Jahren.
Sie beschreibt dabei drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch viel gemeinsam haben und durch besondere Beziehungen verbunden sind. Diese Unterschiedlichkeit der Frauen wird schon auf dem Cover aufgezeigt. Gleichzeitig spiegelt dieses die damalige Zeit wider.
Der Roman wird von einer kurzen Erzählung eingeleitet, die die Rahmenhandlung der Geschichte bildet und auf die auch hin und wieder im Buch einmal hingewiesen wird.
Das Buch ist in vier größere Zeitabschnitte unterteilt, die jeweils in mehrere Kapitel unterteilt sind. Die Kapitel sind zwischen 5 und ca. 15 Seiten lang, was mir ein angenehmes Lesegefühl vermittelte.
Das Buch handelt von den bereits beschriebenen jungen Frauen, jedoch nimmt Victoria Belrose, die von allen nur Torie genannt wird, den Hauptteil ein. Tories Geschichte ist zu Beginn sehr spannend und mitreißend beschrieben, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Im Verlauf das Buches wird die Afrikamission jedoch sehr stark thematisiert. An sich sehr interessant, jedoch verliert die Autorin meiner Meinung nach dabei Torie etwas aus dem Auge. Dadurch wirkte es auf mich etwas langatmig. Ich finde aber die Beschreibung der Kolonialverhältnisse, der Logistik und der Probleme, die Torie auf der Reise begegnen, gut nachvollziehbar.
Die Geschichten von Clarissa und Mia sind auch eindrucksvoll beschrieben, jedoch kommen sie zu kurz. Ich würde mir wünschen, dass es einen Dreiteiler gibt, wobei in jedem Teil die Geschichte einer Protagonistin erzählt wird, denn so ist ein Ungleichgewicht vorhanden.
Auch kommen in den Erzählungen sehr viele bekannte, historische Personen vor, was manchmal schon etwas zu viel wirkt. Hierbei wäre weniger manchmal mehr.
Was mir jedoch besonders gefallen hat, war die objektive und gefühlvolle Darstellung der Charaktere der drei Frauen. Da ist die ehrgeizige, die gern aus dem Bauch agiert und mit dem Kopf durch die Wand möchte. Dann gibt es die kreative mit einer hohen emotionalen Intelligenz und die bescheiden-intelligente, die direkt ist, aber die sich dennoch dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlt.
Trotz dieser kleinen Kanten kann ich dieses wunderbare Buch dennoch nur empfehlen. Wer gerne historische Romane und starke Frauen mag, für den ist dieser Roman ein absolutes Muss!!