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Veröffentlicht am 12.09.2023

Verstrickungen

GIPFELblau
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Annika hat sich den Traum vom Leben in den Bergen erfüllt und ist glücklich in der Schweiz. Mittlerweile ist sie Mutter und steht kurz vor der Hochzeit mit dem Millionär Louis. Alles scheint perfekt bis ...

Annika hat sich den Traum vom Leben in den Bergen erfüllt und ist glücklich in der Schweiz. Mittlerweile ist sie Mutter und steht kurz vor der Hochzeit mit dem Millionär Louis. Alles scheint perfekt bis sie hinter das Geheimnis von Louis’ Geburtstagsfeier kommt und beginnt, an ihrem Leben zu zweifeln. Ausgerechnet dann tritt Felix wieder in ihr Leben.

„GIPFELblau“ ist der erste Band von Stina Jensens GIPFELfarben-Reihe.
Die Geschichte spielt in den Schweizer Alpen und beschreibt die wunderschöne Landschaft in und um Zermatt. 
Annika als Protagonistin wird als lebens- und abenteuerlustig, aber auch als Mensch, dem Freundschaften wichtig sind, dargestellt. Wunderschön dargestellt fand ich die Beziehung zu ihrem Baby, zumal der kleine Nevio auch als total freundliches Baby beschrieben ist.
Ich fand das Buch auch sehr spannend und musste mich teilweise zwingen, das Buch mal zur Seite zu legen, weil ich wissen wollte, wie die Verknüpfungen und Geheimnisse sich nun auflösen oder ergeben. Die Kapitel sind dabei recht kurz gehalten, sodass ich immer wieder dachte, ich kann ja doch noch ein bisschen weiterlesen.
Ob die Geschichte vom Aschenputtel zur Prinzessin und von den Erlebnissen nach Louis Geburtstag nun so authentisch sind, wage ich zu bezweifeln.

Für mich war es ein schönes Buch, was sich schnell lesen ließ, spannende Elemente enthielt und mich in die wunderschöne Berglandschaft entführt hat. Für all jene, die leichte Gegenwartsliteratur mögen, eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Käthe und ihre Puppen

Käthe Kruse und die Träume der Kinder
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Katharina Simon hat es als Schauspielerin nach Berlin verschlagen. Gemeinsam mit ihrer Mutter lebt sie dort ein angenehmes Leben. Dann verliebt sie sich in den beträchtlich älteren Max Kruse und wird schwanger. ...

Katharina Simon hat es als Schauspielerin nach Berlin verschlagen. Gemeinsam mit ihrer Mutter lebt sie dort ein angenehmes Leben. Dann verliebt sie sich in den beträchtlich älteren Max Kruse und wird schwanger. Max jedoch möchte nicht nach den damals anerkannten gesellschaftlichen Regeln in einer Ehe leben. So verlässt Käthe durch Max’ Organisation Berlin in Richtung Monte Verita. Hier legt sie den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit.

„Käthe Kruse und die Träume der Kinder“ erzählt das Leben der Käthe Kruse von frühester Kindheit bis zum Ende ihrer 20er. Julie Peters beschreibt dabei Katharinas Verhältnis zu ihren Elternteilen, das maßgeblich ihr eigenes Leben beeinflusst.
Besonders liebevoll beschreibt sie das Verhältnis von Käthe zu ihren Kindern. Ich habe beim Lesen eine Art wellenförmige Entwicklung in Käthes Charakter wahrgenommen. So beschreibt die Autorin die selbstbewusste, junge Frau, aber auch die verunsicherte. Diese Schwingungen hat sie meiner Meinung nach wunderbar und nachvollziehbar wiedergegeben.
Überrascht hat mich tatsächlich das Verhältnis von Käthe und Max, aber auch ihr Leben auf dem Monte Verita. Mit der Beschreibung des Lebens dort hat die Autorin auch einige zeitgenössische und zum Teil auch reformpädagogische Ansätze eingefangen.
In Teilen wirkte die Geschichte jedoch etwas langatmig und dümpelte so vor sich hin. Auch die Konflikte waren immer wieder gleich dargestellt.
Die Entwicklung der Puppen kommt auch erst recht spät, aber ich denke, das ist der Rahmenerzählung geschuldet, die immer wieder auf ein Erlebnis in ihrer Kindheit zurückführt.

Alles in allem eine gute Darstellung des ersten Teils des Lebens der Käthe Kruse und da es am Beginn ihrer Puppenherstellungs-Karriere endet, lässt es viele Fragen für Band 2 offen.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Der Kampf um Leben

Die Formel der Hoffnung
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Dorothy Horstmann ist intelligent und ehrgeizig. Durch diese Eigenschaften ist es ihr möglich in den 1930er Jahren Medizin zu studieren. Doch aufgrund ihres Geschlechts wird sie oftmals nicht ernst genommen. ...

Dorothy Horstmann ist intelligent und ehrgeizig. Durch diese Eigenschaften ist es ihr möglich in den 1930er Jahren Medizin zu studieren. Doch aufgrund ihres Geschlechts wird sie oftmals nicht ernst genommen. Dorothy beißt sich durch und beweist ihren männlichen Kollegen, was sie kann. Ihr größter Antrieb ist dabei, der Wille einen Impfstoff gegen die Kinderlähmung zu finden.

Lynn Cullen hat mit „Die Formel der Hoffnung“ die Geschichte der Entwicklung und Entdeckung des Polio-Impfstoffes
Das Buch ist in verschiedene zeitliche Abschnitte unterteilt und enthält dabei von der Länge her übersichtliche Kapitel. Diesen werden auch die Zeitabschnitte zugeordnet und zu Beginn eines jeden Abschnitts wird die Perspektive einer Frau (Sekretärin, Mutter etc.) geschildert.
Der Autorin ist es gelungen, den packenden Kampf auf der Suche nach dem Impfstoff zu erzählen. Insbesondere bei der Beschreibung der Personen, die dabei beteiligt waren, widmet sie eine tiefgründige Beschreibung, was mir wirklich gut gefallen hat. 
Insbesondere hat mir die Beschreibung der Protagonistin Dorothy gefallen. Diese wirkt etwas kühl, ist aber absolut emphatisch, was Lynn Cullen vor allem in der Beziehung zu ihrem Vater widerspiegelt.
Für mich waren die Gespräche zwischen den Wissenschaftlern oftmals schwierig zu lesen. Diese wirkten auf mich manchmal etwas unübersichtlich und im schnellen Schlagabtausch, sodass ich teilweise zweimal lesen musste, um herauszufinden, wer nun zu wem gesprochen hat.
Auch war es spannend mitzufiebern, wie die Entwicklung verläuft. Das Ganze wurde sehr realistisch dargestellt, wird es doch immer wieder durch die „unbedeutende“ Rolle der Frau beeinflusst.
Das Nachwort inkl. der Erklärungen der Person macht dieses Buch zu einer runden Sache!

Mein Fazit: Ein tolles Buch über einen wichtigen Part in der Gesundheitsentwicklung des 21. Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Roman mit Potential

Das Versprechen der Oktoberfrauen
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Die Welt ist zu laut. Die Menschen in dieser Welt sind schwierig und es stellt sich keine Nähe ein. Also beschließt Hanna, dass sie dem ein Ende machen möchte und das an der mecklenburgischen Küste. Doch ...

Die Welt ist zu laut. Die Menschen in dieser Welt sind schwierig und es stellt sich keine Nähe ein. Also beschließt Hanna, dass sie dem ein Ende machen möchte und das an der mecklenburgischen Küste. Doch dann kommt alles anders und Henning fischt sie aus der kalten Ostsee. Dies ist der Beginn einer Reihe von Zufällen und die Chance ein neues Leben zu beginnen.

„Das Versprechen der Oktoberfrauen“ ist der zweite Roman von Lea Santana.
Er spielt an der mecklenburgischen Ostsee. Im Fokus steht die Hamburgerin Hanna, die ein schweres Päckchen zu tragen hat.
Ich hatte zu Beginn mit Hanna meine Schwierigkeiten, suhlt sie sich doch gern im Selbstmitleid.
Auch hatte ich etwas andere Erwartungen an das Buch in Bezug auf den Klappentext, denn Fischer Hennings Rolle ist etwas anders als dargestellt.
Die Hauptthemen im Buch waren für mich Zusammenhalt, psychische Erkrankungen, Ehrlichkeit, Loyalität und Respekt. Die psychische Erkrankung in den Vordergrund zu stellen, fand ich sehr interessant, denn die Hyperakusis war mir vorher nicht bekannt. 
Die erste Hälfte des Buches las sich wunderbar und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen, jedoch ernüchterte die zweite mich etwas. Gegen Ende legte die Autorin einen Sprint durch die Geschichte hin, bei dem für mich viele Fragen offen blieben und auch einige Zusammenhänge nicht ganz realistisch und klar erschienen. Ihre Flucht, der Weg zur professionellen Hilfe u.v.m. werden nur oberflächlich behandelt, sodass die Geschichte verlorenes Potential enthält.
Gefallen hat mir Frida und auch das Verhältnis zwischen Frida und Henning fand ich absolut bewundernswert, von Grund auf ehrlich und sehr respektvoll. Mit den beiden und auch den Dorfbewohnern, die ihre Ecken und Kanten haben, hat Lea Santana eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre geschaffen.

Alles in allem ein schöner Roman, dessen Potential leider nicht so ausgeschöpft wurde, wie es hätte sein können.
Aber ein Roman, der über eine wichtige und vermutlich noch relativ unbekannte psychische Erkrankung berichtet und daher sehr interessant ist.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Der Abschluss der Reihe

Wenn der Sturm vorüberzieht
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Zurück im Südtirol der 1950er: Franni ist mittlerweile das heimliche Familienoberhaupt. Liebevoll blickt sie immer noch auf Wilhelm, der von Tag zu Tag immer mehr in seiner eigenen Welt lebt.
Trotz dessen, ...

Zurück im Südtirol der 1950er: Franni ist mittlerweile das heimliche Familienoberhaupt. Liebevoll blickt sie immer noch auf Wilhelm, der von Tag zu Tag immer mehr in seiner eigenen Welt lebt.
Trotz dessen, dass die Zeiten für Franni und ihre Familie wirtschaftlich besser sind, brodelt es politisch in Südtirol. Die Welt verändert sich und damit auch ihre Familie.

„Wenn der Sturm vorüberzieht“ ist der dritte Band der Südtirol-Saga Anna Thalers.
Er knüpft an, an das bisherige Leben von Franziska, ihren Geschwistern, ihrer Mutter und ihrer eigenen Familie und beschreibt die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, inmitten von Aufbruchstimmung, Erfolg, aber auch politischer Unsicherheit.
Der Autorin ist es gut gelungen, die Unsicherheit der Neuzeit herüberzubringen, aber auch die Schatten der Vergangenheit nicht außen vor zu lassen. So merkt man immer die belastete Beziehung der Geschwister Bruggmoser, aber auch die Beziehungen innerhalb von Franziskas eigener Familie.
Gleichzeitig schafft es die Autorin, die besonders starken Charaktere der Bruggmoser und Leidinger-Frauen hervorzuheben und den Aufbruch einer jungen Generation von Frauen aufzuzeigen, aber auch gleichzeitig den Wandel vom vergangenen Familienbild darzustellen.
Auch der Konflikt der Bruggmoser-Geschwister bleibt die ganze Zeit über erhalten und war für mich ein gewisser Spannungsbogen.
Besonders interessant fand ich auch die Entwicklung der Leidinger Kinder, aber auch von Anderl und seiner Familie.

Ein wunderbarer Abschluss einer Reihe, die in einem Gebiet spielt, über das ich vorher nicht viel wusste. Anna Thaler hat es damit geschafft, dem Leser nicht nur die Familie näherzubringen, sondern auch die historischen Aspekte rund um Südtirol!
Eine Leseempfehlung für all jene, die historische Romane, starke Frauen und die Südtirol-Saga mögen!

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