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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2023

Bewegende Reise in die Vergangenheit

Die Freiheit so nah
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Darum geht es:
Kay lebt mittlerweile in Hamburg. Eine Beerdigung führt ihn im Herbst 2016 zurück nach Rostock. Diese Rückkehr rufen bei ihm starke Erinnerungen wach. Eine unbeschwerte Jugend in den 80er ...

Darum geht es:
Kay lebt mittlerweile in Hamburg. Eine Beerdigung führt ihn im Herbst 2016 zurück nach Rostock. Diese Rückkehr rufen bei ihm starke Erinnerungen wach. Eine unbeschwerte Jugend in den 80er Jahren, umgeben einer unzertrennlichen Clique.
Acht Freunde, die seit Kindertagen unzertrennlich sind. Die jungen Leute haben Lebensversionen, Sehnsüchte und Träume. Schnell wird klar, dass dies in einem sozialistischen Staat nicht umsetzbar ist. Von Jahr zu Jahr wird der Wunsch immer größer, der Enge des DDR-Systems den Rücken zu kehren. Der Erste aus dem Freundeskreis versucht es mit ungesetzlichem Grenzübertritt. Er scheitert und wird verhaftet. Für Kay gibt es keine Perspektive mehr in der DDR und auch er plant seine Flucht. Eine Flucht über die Ostsee. Doch dann passiert sehr unbegreifliches, etwas Unfassbares! Gibt es einen Spitzel in der Clique?

Mein Leseeindruck:
Ich brenne für die deutsch-deutsche Geschichte und wenn ein Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, noch viel mehr. Der Schreibstil der Autorin A.A. Kästner ist umgangssprachlich mitreißend und sehr spannend. Ich mochte die authentische Alltagssprache, die mich von der ersten Seite an ins Geschehen gezogen hat. Sehr gekonnt hat der Strom der Handlung mich treiben lassen. Authentisch vermittelt die Autorin, wie jeder der jungen Männer seine Träume hat und wie schwer und starr das Regime der DDR war. Wurde man in irgendeiner Art und Weise auffällig, kam man schnell ins Visier der Stasi. Ich war unheimlich gefesselt von den Geschehnissen und gleichzeitig habe ich meine Vermutungen aufgestellt. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei der Hauptteil in der Vergangenheit in der DDR in den 80er Jahren spielt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen.

Fazit:
Von mir gibt es eine fette Leseempfehlung! Volle 5 von 5⭐️!

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Tiefgründige und emotionale Geschichte!

Kein guter Mann
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Darum geht es:
Der fast 60-jährige Walter schafft es, sich in seinem kompletten Umfeld immer wieder unbeliebt zu machen. Von seiner Familie hat er sich schon lange entfremdet. Als Walter in seinem Job ...

Darum geht es:
Der fast 60-jährige Walter schafft es, sich in seinem kompletten Umfeld immer wieder unbeliebt zu machen. Von seiner Familie hat er sich schon lange entfremdet. Als Walter in seinem Job als Postbote es zum Höhepunkt treibt, wird der unbeliebte Mann strafversetzt. Er kommt in die Christkind-Filiale, dort werden Briefe, die an das Christkind, den Weihnachtsmann oder den Nikolaus von Kindern gerichtet sind, beantwortet. Walter fühlt sich vollkommen deplatziert, bis ihm zufällig ein Brief an den lieben Gott in die Hände fällt. Der 10-jährige Ben wünscht sich, der liebe Gott möge für ihn einen Klempner anrufen. Der unbeliebte, mürrische Mann ist von diesem ungewöhnlichen und bescheidenen Wunsch sehr gerührt. Walter beginnt im Namen
Gottes einen Briefwechsel mit dem Jungen. Es entsteht eine sonderbare, wunderliche Verbindung zwischen dem alten und jungen Menschen.

Mein Leseeindruck:
Das war mein erster, aber ganz bestimmt nicht mein letzter Roman von Andreas Izquierdo. Die Geschichte von „Kein guter Mann" hat mich sehr berührt. Nie hätte ich eine so tiefgründige und emotionale Geschichte hinter dem Buchdeckel erwartet. Der Roman hat mich sehr überrascht. Ich bin regelrecht in die Geschichte versunken. In Rückblicken erfährt man mehr über Walters Kindheit, seine Jugend und auch seine Ehe. Je mehr und intensiver ich über die Vergangenheit von Walter erfahren habe, umso mehr habe ich diesen anfangs sehr griesgrämigen, übellaunigen älteren Herr liebgewonnen. Insbesondere die vielen Briefwechsel zwischen Ben und Walter lassen erkennen, dass der mürrische Alte doch einen sehr guten, weichen Kem hat.
Der Autor schafft es, dass man beim Lesen gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen kommt. Das Ende hat mich sehr bewegt und ich war froh, dass ich Taschentücher griffbereit hatte.

Fazit:

Dieser großartige Roman über Liebe, Familie, Missverständnisse, Schuld und Vergebung bekommt volle 5⭐️ von mir.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Das Wunder von Dieulefit!

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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Darum geht es
1940 Sulzburg in Südbaden: Die 9-jährigen Kinder Agnes und Lily sind allerbeste Freundinnen. Durch die grausame Deportation von Lilys Familie, werden die beiden Mädchen getrennt.

1965 Dieulefit: ...

Darum geht es
1940 Sulzburg in Südbaden: Die 9-jährigen Kinder Agnes und Lily sind allerbeste Freundinnen. Durch die grausame Deportation von Lilys Familie, werden die beiden Mädchen getrennt.

1965 Dieulefit: Agnes ist mittlerweile Moderatorin. Im Auftrag ihres Arbeitgebers, einem Freiburger Radiosender, reist sie in einen kleinen französischen Ort. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg mehr als tausende Flüchtlinge versteckt und fanden Schutz und Beistand, darunter auch jüdische Kinder aus Südbaden. Agnes fragt sich, ob auch Lily überlebt haben könnte. Lily, von der Agnes seit über 20 Jahren nichts mehr gehört hat, obwohl sie sich am 22.10.1940 in Sulzburg ein Versprechen gegeben haben.

Mein Leseeindruck:
Mir hat an diesem großartigen historischen Roman alles gefallen. Jedes Wort, jeder Satz, jede Seite haben mich immer mehr gefesselt und in die Geschichte abtauchen lassen. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn aufgebaut und endet erst auf der letzten Seite. Ein ganzes Dorf hüllt sich in Schweigen. Sie werden zu stillen Heldinnen und Helden und retten im Zweiten Weltkrieg zahlreiche jüdische Kinder vor dem sicheren Tod. Die Autorin Bettina Storks hat einen sehr einfühlsamen und flüssigen Schreibstil Sie versteht es, starke und authentische Charaktere zu erschaffen und ihnen echtes Leben einzuhauchen. Mir ist ihr schicksalhaftes Leben sehr nahe gegangen. Die Autorin hat einen wichtigen Roman über die Resistance, den mutigen Widerstand gegen den NS in Frankreich geschrieben.

Fazit:
Ich gebe 5 von 5 ⭐️ und kann euch diese Geschichte wirklich ans Herz legen!
Tiefgründig, spannend und emotional nach wahren Begebenheiten.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Emotionales Kopfkino!

Die Lavendeljahre
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Darum geht es:
Die 77-jährige schwerkranke Isabelle Steinmann hat nur noch einen großen, letzten Herzenswunsch. Die alte Dame möchte eine letzte Reise antreten. Sie möchte ihre prunkvolle und sehr einsame ...

Darum geht es:
Die 77-jährige schwerkranke Isabelle Steinmann hat nur noch einen großen, letzten Herzenswunsch. Die alte Dame möchte eine letzte Reise antreten. Sie möchte ihre prunkvolle und sehr einsame Villa in Frankfurt hinter sich lassen und nach Frankreich reisen. Dort hat sie ihre Kindheit während des 2. Weltkrieges verbracht und dort hat sie ihre große Liebe des Lebens verloren. Aufgrund ihrer Krankheit benötigt sie jemanden, der sie begleitet. Sie engagiert den Ex-Häftling Ben Bäcker als Pflege- und Begleitperson. Das Ganze missfällt Isabelles vernunftbegabten Tochter Carole sehr. Obwohl Carole ihrer Mutter nie wirklich nahestand und das Verhältnis zeitlebens nicht das Beste war, schließt sie sich der Reise an.

Mein Leseeindruck:
Ich habe die Geschichte und die Reise in die Vergangenheit von Isabelle so sehr geliebt. Nie hätte ich hinter diesem wunderhübschen Buchdeckel eine so emotionale und tiefgründige Geschichte erwartet. Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit lernt der Leser Isabelle in den 40er, 50er und 60er Jahren kennen, wo sie in Frankreich aufwächst. In der Gegenwart habe ich die kranke, alte Frau auf ihrer letzten Reise, ihrem großen Herzenswunsch begleitet. Isabelle, Ben und Carole agieren lebendig und authentisch. Sie bringen einen unverwechselbaren Charme in die Story. Ich habe es genossen, sämtliche Gefühle beim Lesen zuzulassen. Gefesselt und mit großer Neugier habe ich die sehr tragische Entwicklung über Generationen hinweg verfolgt. Die Autorin Sonja Roos hat mit ihren Protagonisten so komplexe Figuren erschaffen, die mir unheimlich nahegekommen sind, dass ich sie nicht mehr gehen lassen wollte. Ganz großes Kopfkino!
Fazit:
5/5 Ein Lesehighlight einer warmherzigen und sehr intensiven, emotionalen Geschichte.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Wundervolle, intensive Geschichte!

Töchter des Nordmeeres – Livs Weg
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Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen ...

Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen so stark unterscheiden, sind sie trotzdem eng miteinander verbunden. In einer Winternacht im Dezember 1876 wurde Liv als Säugling am Gasthaus und Lucia auf der Kirchenschwelle ohne Hinweis oder Nachricht ausgesetzt. Niemand weiß, woher sie kommen und ob sie wirklich Schwestern sind.
Beide Mädchen streben darum, ihren Platz im Leben zu finden. Liv ist unfassbar wissbegierig und sehr naturverbunden. Sie liebt das wilde, weite Meer und ihre kräftigen, schwarzen Raben. Sie träumt davon, zu studieren zu können. Lucia dagegen sehnt sich nach Häuslichkeit, nach einem Mann und Kindern. Als ein junger, fremder Mann, ein Wissenschaftler, auf die Insel kommt, sind Liv und Lucia hin und weg. Ihre zwiespältige Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Mein Leseeindruck:
Der Historische Roman „Töchter des Nordmeeres - Livs weg" ist eine sehr gelungene, sehr besondere Geschichte. Sie hat eine enorme Intensivität. Mit großem, wundervollem Sprachgefühl trifft die Autorin Ines Thorn den norwegischen Ton der damaligen Zeit. Mein Leserherz hat wie ein buntes Feuerwerk von der ersten Seite bis zur letzten Seite gestrahlt. Das Zeitgeschehen und der Zeitgeist in Norwegen sind hervorragend integriert. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen.
Die Autorin hat die eindrückliche, raue Landschaft bildgewaltig skizziert. Sie hat mich beim Lesen in eine Zeit versetzt, die ich mir heute im realen Leben nicht mehr vorstellen kann. Gerade die weiblichen Protagonisten sind von Rechtlosigkeit geprägt. Liv ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie bricht alle Konventionen und geht ihren Weg. Einen Weg, den sie sich mit Zielstrebigkeit und Mut hart erkämpft. Ich habe sie so unheimlich gerne begleitet. Die Handlung birgt Spannung und ich konnte herrlich mitfiebern.

Fazit:
5/5 ⭐️ Der Roman ist mitreißend und bewegend und man kann ihm nicht entkommen, wenn man einmal begonnen hat zu lesen. Große Leseempfehlung!

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