Cover-Bild Wer zur Hölle ist der Teufel?
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Herder
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Ersterscheinung: 14.08.2023
  • ISBN: 9783451830372
Simone Paganini, Sebastian Huncke

Wer zur Hölle ist der Teufel?

Die Faszination des Bösen in Bibel und Geschichte
Ob in Pop-Songs, bei Netflix oder in Bestsellern – der Teufel fasziniert bis heute. Doch wer ist eigentlich der Teufel? Die Kirche hat sich nur selten offiziell mit ihm beschäftigt. Der Bibelwissenschaftler Simone Paganini und der Historiker Sebastian Huncke begeben sich auf eine packende Spurensuche. Sie beginnt im alten Orient und führt über Adam und Eva, die Zeit Jesu, Augustinus und Werwolf-Legenden bis in die Goethe-Zeit. Dabei zeigen sie: Religiöse und zivile Autoritäten benutzten die Vorstellung vom Teufel, um Menschen einzuschüchtern. In Krisenzeiten hatte der Teufelsglaube Hochkonjunktur. Ein spannendes Buch über die Hintergründe einer uralten Faszination.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2023

Krasser Typ...der Teufel ...:)

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Dieses Buch hat mich auf unterhaltsame Weise überzeugt. Als bekennender Heide war es sehr spannend, etwas über die Hintergründe und die Entstehung dieses Phänomens zu erfahren.
Ich fand das Buch sehr ...

Dieses Buch hat mich auf unterhaltsame Weise überzeugt. Als bekennender Heide war es sehr spannend, etwas über die Hintergründe und die Entstehung dieses Phänomens zu erfahren.
Ich fand das Buch sehr gut strukturiert und die Kapitel von der Länge her genau richtig. Auch thematisch passt alles zusammen und die Autoren schlagen einen großen Bogen durch die Weltgeschichte, in der es zu allen Zeiten mal mehr und mal weniger Teufelsglauben gab.
Gut gelöst fand ich die im Buch absolut herausgestellte Nicht-Exklusivität dieses Teufels. Letztendlich ist er in jeder religiösen Strömung und Weltreligionsgemeinschaft zu finden. Zu Recht, denn ohne seine Anwesenheit (oder die theoretische Annahme seiner Existenz) wäre wohl jede Religion ziemlich langweilig.

Jede Geschichte lebt schließlich von der Dynamik der Hauptprotagonisten :)

Auch der Sprachstil hat mir gefallen. Etwas trocken und manchmal sehr wissenschaftlich, aber trotzdem gut und verständlich erklärt. Die Mischung der Auroren (So, und den Tippfehler lasse ich jetzt mal so stehen, das passt so gut zum Thema, auch wenn es von Harry Potter geklaut ist :),
der Autoren natürlich, als Theologe und Historiker macht das Buch rund und beleuchtet die Thematik quer durch alle Epochen und über alle Religionsgrenzen hinweg, außerdem ist das Buch stellenweise recht amüsant geschrieben, gerade wenn es um die verschiedenen Beschwörungspraktiken geht.
Auch die Illustrationen sind sehr passend.
Ein Sachbuch, das man mit Interesse lesen kann, ohne dass es langweilig wird.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Invormativ

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Ich bin Christin, glaube an Gott, müsste also zwangsläufig auch an den Teufel glauben, allerdings habe ich als Mitglied der evangelischen Kirche das Glück, dass dem Teufel, dem Gegenspieler Gottes, hier ...

Ich bin Christin, glaube an Gott, müsste also zwangsläufig auch an den Teufel glauben, allerdings habe ich als Mitglied der evangelischen Kirche das Glück, dass dem Teufel, dem Gegenspieler Gottes, hier nicht die Bedeutung beigemessen wird, wie zb bei den Katholiken. Trotzdem begegne auch ich diesem Thema ständig, hauptsächlich natürlich in Film und Fernsehen, oder in Büchern, hier treibt der Teufel in seinen verschiedenen Gestalten sein Unwesen und dabei ist er nicht mehr nur das furchteinflößende Konstruckt mit Hörnern und Ziegenfuß, sondern oft der charmante, gutaussehende Verführer.

Simone Paganini als Professorin für Biblische Theologie und Sebastian Huncke, Autor und Moderator des Wissensmagazins TM Wissen auf Servus TV beleuchten in diesem Buch auf 105 Seiten nun die Frage, was uns so an dem Bösen fasziniert und welche Bedeutung der Teufel in der Bibel und der Geschichte tatsächlich hat. Unterstützt werden sie vom Zeichner Christian Wischnewski, der jedem Kapitel eine Illustration voranstellt.

Der Schreibstil der Autoren ist leicht zu lesen, die im Buch enthaltenen Fakten für den Leser leicht verständlich erzählt, oft mit einem Augenzwinkern. Man erfährt, wie ältere Kulturen mit dem Thema umgegangen sind, dass schon früh das Böse mit einer weiblichen Gottheit assoziiert wurde und das es nicht diesen einen Teufel gab, sondern Viele, quasi für jede Lebenslage einen Speziellen. Interessant wird es dann mit der Deutung der Bibel, in der es ursprünglich gar keinen Teufel gab und wie dieser dann quasi aus älteren Mythen mehr oder weniger erschaffen wurde, um die Gläubigen bei der Stange zu halten (man denke nur an den Ablasshandel, oder die Hexenprozesse) und das Vieles in der umfangreichen Geschichte des teuflisch Bösen auf fehlerhafte Übersetzungen, oder andere Deutungsfehler zurückzuführen ist.

Im Laufe der Zeit musste der Teufel für Vieles herhalten. So war er es, in Gestalt der Schlage, der Eva verführt und so die Vertreibung aus dem Paradies anstößt. Bei unerkärbaren Krankheiten gilt die Person als vom Teufel besessen, man kann sich aber auch bei einem Verbrechen damit herausreden, dass der Teufel in einen gefahren wäre. Aus heutiger Sicht betrachtet wirkt Vieles in diesem Zusammenhang fast absurd, wenn beispielsweise Holzwürmer als Handlanger des Teufels vor Gericht gestellt werden, Anderes ist ein schreckliches Zeichen für den Machtmissbrauch der Kirche.

Am Ende des Buches diskutieren die Autoren darüber, wie "zeitgemäß" die Figur des Teufels noch ist und wie wir aufgeklärten, zivilisierten Menschen der Neuzeit sie immernoch gern als Sündenbock hernehmen. Da wir eine Pandemie eben schnell mal von teuflischen Mächten gesteuert, oder bestimmten Personen werden satanische Machenschaften angedichtet. Tausende Jahre Kampf des Guten gegen das Böse in Gestalt des Teufels lassen sich halt nicht so einfach durch ein paar Folgen Luzifer bei Amazon Prime wegwischen.

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