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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2023

Ein wahnsinnig tolles Buch

Brush Hour
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Achtung: Geteilte Rezi

Mit großer Spannung habe ich dieses Buch erwartet, mich regelrecht darauf gefreut. Schließlich habe ich den gleichen Beruf wie die Autorin. Und meine Freude war absolut berechtigt, ...

Achtung: Geteilte Rezi

Mit großer Spannung habe ich dieses Buch erwartet, mich regelrecht darauf gefreut. Schließlich habe ich den gleichen Beruf wie die Autorin. Und meine Freude war absolut berechtigt, das Buch ist absolut klasse. Rundum informativ, mit tollen Kapiteln und alles so aufbereitet, dass es auch ein Laie verstehen kann.
Besonders hervorzuheben ist, dass der Sprachstil so wahnsinnig toll ist, dass man dieses Buch einfach gernhaben muss. Man spürt in jedem Satz die Liebe zum Beruf, die Empathie für die Menschen und das Bekenntnis, nicht nur heilen, sondern auch aufklären zu wollen.
Das ist der Autorin voll und ganz gelungen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. In einfachen, witzigen Sätzen wird das für viele Menschen doch sehr sensible Thema Zahnarzt und Zahngesundheit VOLLSTÄNDIG ANGSTFREI beschrieben.
Ich habe mich sehr oft bei dem Gedanken ertappt: AHA, mit diesen Worten kannst du das eigentlich noch besser erklären, also konnte ich (mit 20 Jahren Berufserfahrung) sogar viel aus diesem Buch mitnehmen.
Wobei ich mich die meiste Zeit mit der Autorin sehr verbunden gefühlt habe, weil ich ähnlich ticke. Was die Liebe zu meinem Beruf angeht, und was das Einfühlungsvermögen in die Ängste der Menschen angeht.
Also: Absolut perfekt und rundum gelungen ... volle, von Herzen kommende fünf Sterne ....

ABER:
Gleichzeitig habe ich dieses Buch von ganzem Herzen gehasst. Ich konnte es nur in kleinen Häppchen lesen. Denn dieses Buch ist so durchgegendert, dass es mich zwischendurch regelrecht gewürgt hat.
Ich bin 50 und kann diese be.... Doppelpunkte mitten im Wort nicht erfassen. Und ich will es auch nicht.
Das ist für mich eine Verstümmelung der deutschen Sprache.
Da dieses Problem ein persönliches ist und der Inhalt des Buches zum Knutschen ist, ziehe ich nur einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Tolle Wendungen

Der Mentor
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Der Thriller spielt zum größten Teil in der Universitätsstadt Heidelberg. Nach einem Unwetter werden Leichenteile gefunden und die Jagd beginnt.
Auf der Seite der Ermittler findet der Leser Jakob Krohn, ...

Der Thriller spielt zum größten Teil in der Universitätsstadt Heidelberg. Nach einem Unwetter werden Leichenteile gefunden und die Jagd beginnt.
Auf der Seite der Ermittler findet der Leser Jakob Krohn, der nach dem Tod seiner Frau alleinerziehend ist, Yeliz Demir, die eher den ruhigen, besonnenen Part im Figurenensemble übernimmt, und die Münchner Sonderermittlerin Nova Winter. Mit Nova habe ich mich sehr schwer getan, zum einen ist sie eine schwierige Persönlichkeit mit einigen Ecken, Kanten und Geheimnissen. Zum anderen fand ich ihre Figur (zu Beginn des Buches) als Super - Recognizer sehr an Marit Rauch Iversen ( Anne Nordby) angelehnt. Im Laufe des Buches wird es besser, da ihre Inselbegabung nicht mehr so sehr thematisiert wird.
Die Handlung ist spannend und durch die kurzen Kapitel sehr gut zu lesen. Als Leser ist man immer auf Augenhöhe mit den Ermittlern und rätselt fieberhaft mit.
Der Sprachstil ist wunderbar ausgewogen, knallhart, wenn es um den Ermittlungspart geht und durchaus emotional, wenn es um das Privatleben der Ermittler geht. Der Thriller hat einige explizit blutige Szenen, die ich persönlich sehr mag und die ich in diesem Buch passend finde.
Etwas ungeschickt fand ich die Namensgebung der Haupt- und Nebenprotagonisten Magnus und Marius, hier hätte ein Stefan oder Michael den Lesefluss deutlich erleichtert. Außerdem gibt es in diesem Buch einige kleine Ungereimtheiten, die den Lesefluss absolut nicht stören, nur ein paar Fragen offen lassen.( z.B. hätte Nova als Super - Recognizerin einen der ( Haupt - ) Täter schon nach der Hälfte des Buches auf einem Foto erkennen müssen) und durch eine routinemäßige Überprüfung einiger Personalien wäre der Täter auch viel schneller erfasst worden. Außerdem fand ich einige Passagen nicht rund genug ausgearbeitet, z.B. den Hintergrund des Täters, das Motiv, gerade diese Personen auszuwählen... aber mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu viel zu verraten. Auch die Motivation der Gruppe wird gegen Ende überhaupt nicht deutlich, was mich wirklich sehr am Motiv zweifeln lässt.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte ist das Buch sehr zu empfehlen, besonders für Leser, die Bücher von Chris Carter, oder Chris Meyer mögen.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Guter Regionalkrimi

Knochentanz
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Ich sitze schon seit zehn Minuten vor dem Bildschirm und denke darüber nach, wie ich diese Rezension am besten schreibe. .....
Gedankenchaos, denn so einen Fall hatte ich noch nie .... Ich habe dieses ...

Ich sitze schon seit zehn Minuten vor dem Bildschirm und denke darüber nach, wie ich diese Rezension am besten schreibe. .....
Gedankenchaos, denn so einen Fall hatte ich noch nie .... Ich habe dieses Hörbuch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen und nach vier Kapiteln abgebrochen. Man merkt, dass die Sprecherin kein Profi ist und das hat mir leider den Hörgenuss komplett verdorben. Die Betonungen sind falsch, die Pausen an den falschen Stellen gesetzt und leider ist die Stimmfarbe für die verschiedenen Personen zu schwach. Man hört kaum einen Unterschied zwischen den Protagonisten. Und das macht das Hörbuch enttäuschend flach und monoton. Und leblos.
Da ich das Buch aber schon länger auf meiner "Möchte-ich-lesen-Liste" hatte, habe ich es mir dann kurzerhand in einer A.....llseits bekannten Mediathek ausgeliehen.

Und siehe da, es war in einem Rutsch durchgelesen. Hier bekommen die Hauptfiguren Tiefe und Charisma. Und das Flair des Hamburger Lebens kommt auch rüber. Ich finde es toll, wie die Stimmungen beschrieben werden und wie die Geschichte in sich rund aufgebaut ist. Es ist ein sehr sensibles Thema. Profitgier auf Kosten von Toten. Ein Thema, das man nicht so oft findet und das sehr gut umgesetzt wurde.
Auch die polizeiinternen Abläufe sind gut beschrieben, alles läuft ruhig und kalkuliert ab und es gibt auch die eine oder andere persönliche Interaktion. Die Hauptfiguren haben genau die richtige Menge an Ecken und Kanten, um einprägsam zu sein, ohne dem Kriminalfall die Spannung zu nehmen. Der geübte Krimileser kann die Auflösung erahnen, aber das fand ich nicht so schlimm, da die Spannung erhalten bleibt.

Fazit: Ein solider, spannender Regionalkrimi mit guten Ermittlern.
Fazit2: Da ich hier das Hörbuch rezensieren muss, ziehe ich einen Stern ab, da der Erzählstil völlig ohne Tiefgang ist.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Interessante Berufswahl

Mein Leben als Tatortreiniger
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Dieses Buch gibt unverfälschte Einblicke in das Leben eines Tatortreinigers. Herr Plähn beschreibt sehr anschaulich und empathisch seine Arbeit in den Häusern und Wohnungen fremder Menschen. Vorzugsweise ...

Dieses Buch gibt unverfälschte Einblicke in das Leben eines Tatortreinigers. Herr Plähn beschreibt sehr anschaulich und empathisch seine Arbeit in den Häusern und Wohnungen fremder Menschen. Vorzugsweise nach deren Ableben , was die ganze Arbeit oft sehr mühevoll macht, aber auch sehr lohnend. Kann er den Angehörigen, Mitbewohnern oder auch den Behörden ein Stück Normalität zurückgeben.
Sehr präzise beschreibt er seinen Alltag, mit all seinen Tücken, Reinigungsmitteln und Schutzanzügen.
Manchmal war mir der Sprachstil ein wenig zu ungenau und flapsig, was das Buch aber auch sehr angenehm zu lesen machte.
Ein wenig mehr hätte ich mir vom Autor persönlich gewünscht, ja , er erzählt kurz seinen Werdegang, aber eher sehr oberflächlich, da hätte ich mir ein bisschen mehr Input gewünscht. Was für mich auch nicht anmaßend gewesen wäre, sondern die Person Herr Plähn eher noch ein bisschen greifbarer gemacht hätte. So bleibt er eher eine verschwommene , putzende Figur im Schutzanzug.
Sehr schön ausgewählt fand ich die beschriebenen Begebenheiten, man mag sie auch Tatorte nennen, also die Orte, an denen sein Wissen und seine Muskelkraft gebraucht werden.
Es ist alles dabei: vom echten Tatort bis hin zur Messiewohnung, manchmal skurril, manchmal traurig, aber immer empathisch und mit Herz für seinen Beruf geschildert.

Jedoch waren mir sowohl die Beschreibungen , als auch der Schreibstil ein wenig zu ungenau, zu oberflächlich und nicht so recht auf den Punkt. Dadurch ist das Buch so richtig herzlich und spiegelt den Autor in jedem Satz wider, für die sachliche Ebene war es mir leider etwas zu wenig, da hätten es noch viele Hintergründe, Anfahrtswege, Beschreibungen (auch gerne der Utensilien etc ) mehr sein können.

Vier wunderbare Sterne, für ein Buch, das bestens unterhält und einen tollen Einblick gibt in das Leben eines Tatortreinigers.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

spannend

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Mit diesem Buch habe ich mich etwas schwer getan. Natürlich haben die Bücher von Arno Strobel immer eine Bestsellergarantie und auch in diesem Buch muss ich sagen, dass die Spannung wirklich gut aufgebaut ...

Mit diesem Buch habe ich mich etwas schwer getan. Natürlich haben die Bücher von Arno Strobel immer eine Bestsellergarantie und auch in diesem Buch muss ich sagen, dass die Spannung wirklich gut aufgebaut ist. Man fiebert atemlos mit, wer denn nun der Täter sein könnte. Herr Strobel schafft es grandios, mit seinem Schreibstil subtile Untertöne einzustreuen, die den Leser auf einige falsche Fährten locken. Dazu kommt noch die Spannung, was mit Fabian passiert ist.
So weit, so gut, auch der Rest ist klasse. Die Beschreibungen der Umgebung, die verschiedenen Erzählperspektiven und natürlich das Setting auf einem Campingplatz. Hier fühlt man sich auch ohne Serienkiller ein bisschen unheimlich.
Allerdings - und jetzt kommt das Aber - fand ich das Buch nicht so toll wie andere Bücher des Autors, was für mich an der etwas unglücklichen Charakterisierung der Hauptprotagonisten liegt. Evelyn war mir von Herzen unsympathisch, obwohl ich durchaus nachvollziehen kann, dass sie so lebt, wie sie lebt. Hier hätten vielleicht ein paar andere Nebencharakterisierungen (evtl. doch eine letzte verbliebene Freundin etc.) diese Person weicher oder facettenreicher gemacht. So war sie für mich auf die Zweidimensionalität der On-Off-Beziehung zu Gerhard und den unverarbeiteten Verlust ihres Bruders reduziert. Und dadurch, dass Gerhard sich doch sehr subjektiv, um nicht zu sagen exzessiv, um Evelyn, ihre Gefühle und ihr Wohlergehen kümmert, macht mir diese Nebencharakterisierung Evelyn noch unsympathischer. Zumal Gerhard für mich nicht eindeutig charakterisiert ist, da fehlen mir eigentlich auch einige Charakterzüge, eben abgesehen von seinem Verhalten Evelyn gegenüber.
Ich verstehe die Intention des Autors, alle Personen möglichst undurchsichtig zu charakterisieren, um möglichst viele Verdächtige zu generieren, aber das hat sich diesmal auf die Sympathiewirkung der Hauptcharaktere ausgewirkt, was es mir teilweise wirklich schwer gemacht hat weiterzulesen, da ich mit der Protagonistin null Komma null mitfühlen konnte.
Fazit: Ein cleverer Effektthriller mit ordentlich Spannung, aber leider zu merkwürdigen Protagonisten.

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