Der fremde Gast von Charlotte Link ist ein spannender, psychologisch durchdachter und fesselnder Thriller. Sie schafft es wieder den Leser zu Täuschen und raffiniert falsche Fährten zu legen.

Die Handlung des Buches spielt auf mehreren Ebenen und man lernt viele Personen kennen. Nach und nach fügt sich die Geschichte zusammen. So lernen wir Rebecca Brandt kennen die in Südfrankreich lebt. Nach dem Tot ihres Mannes sieht sie keinen Sinn mehr im Leben und will sich dieses nehmen. Doch da bekommt sie unerwartet Besuch und dieser stellt ihr Leben auf den Kopf. Maximilian ist ein Freund von Rebeccas Mann gewesen. Er besucht Rebecca und bringt zwei fremde Anhalter mit. Gleichzeitig macht sich in Deutschland Karen Sorgen um ihre alten Nachbarn. Als diese nach mehreren Tagen grausam ermordet in ihrem Haus gefunden werden gibt es anfangs keinen möglichen Verdächtigen. Doch dann findet die Polizei einen Hinweis auf eine grausame Vergangenheit und ein mögliches Motiv.

Der Schreibstil war wie gewohnt leicht und flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und lassen sich gut lesen. Charlotte Link schafft es durch den ständigen Perspektiven- und Ortswechsel den Spannungsbogen aufzubauen und beizubehalten. Das erste Drittel des Buches ist vielleicht etwas langatmig, aber hier muss ja auch einiges eingeführt werden. Und obwohl es erst etwas seichter anfängt, spürt man schon die Bedrohung und die Spannung steigt.

Was mich etwas störte war der durchweg gleiche Typus Frau. Alle waren sie depressiv, in einer toxischen Beziehung und wirkten eher schwach und hatten keine eigene Meinung. Das hier nicht auch auf Vielfalt gesetzt wurde, fand ich schade.

Mit dem Aufbau und dem Fall an sich war ich voll zufrieden. Ich konnte wieder schön miträtseln und wurde das ein oder andere mal aufs Glatteis geführt und am Ende auch überrascht. Auch dir Thematik fand ich sehr interessant, berührend und schockierend zugleich. Man kann sich gut vorstellen das so was zu Hauf passiert. Und wenn nicht so wie in dem Buch dargestellt ist Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung nicht von der Hand zu weisen.

Frau Link schafft es mit ihren Büchern zu fesseln und einem zum Nachdenken zu bewegen.

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Akte Nordsee – Der Teufelshof von Eva Almstädt ist der zweite Teil ihrer Nordseereihe. Ich kenne bisher nur die Ostseereihe und bin immer wieder begeistert. Daher war ich jetzt auf die Nordseereihe gespannt.

Nach einer berauschenden Hochzeitsfeier werden die Eltern des Bräutigams tot in ihrem Bett gefunden, der Bräutigam selbst ist schwer verletzt nur die Braut konnte sich ins Freie retten. Was hat sich nach dem Fest ereignet? Die Polizei geht von einem Familiendrama aus. Doch die Rechtsanwältin und Freundin des Bräutigams Fentje Jacobsen glaubt das was ganz anderes dahinter steckt und macht ihre eigenen Nachforschungen. Auch der Journalist Niklas John glaubt nicht, dass das junge Ehepaar was mit den Morden zu tun hat und verfolgt seine eigenen Ziele.

Auch in dieser Reihe besticht Eva Almstädt wieder mit ihrer tollen Schreibweise. Sie schreibt, flüssig, leicht, nicht zu übertrieben und bildhaft. Man kommt gut in das Buch rein und bekommt einen kleinen Überblick über die Personen und Ortschaften. Zudem kann man sich alles vorstellen und hat teilweise das Gefühl die Seeluft zu riechen oder mit den Personen mitzugeben und mitzufühlen.

Der Fall verspricht spannend zu werden und hat die ein oder andere Wendung. Allerdings kommt die Spannung nicht immer rüber. Über ein paar Seiten zieht sich das Buch in die Länge, ist etwas zäh und die Geschichte plätschert etwas vor sich hin. Allerdings gibt der Nordseeflair, das etwas sachte voranschreiten der Geschichte eine gewisse Gemütlichkeit und ich würde wagen zu sagen als Cosy Krimi ist das Buch perfekt. Es hat auf jeden Fall spannende und ereignisreiche Situationen. Zudem bleibt das Motiv bis zum Schluss unklar. Ich konnte gut miträtseln und wurde doch überrascht. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse etwas, aber ich kam auf meine Kosten.

Ein toller, solider Krimi mit Höhen und Tiefen.

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Der Classroom-Coach Eine Lern-App stellt die Schule auf den Kopf von Daniel Jung und Axel Täubert ist der zweite Band rund um die Start-up Gang. Das Buch kann aber gut separat gelesen werden, da hier andere Themengebiete behandelt werden. Das Buch soll für Kinder ab 10 Jahren sein. Ich persönlich würde aber sagen das es eher für Kinder ab 12 Jahren geeignet ist.

Nach dem Nele am schwarzen Brett den Aushang von Jugend gründet gesehen hat ist sie Feuer und Flamme und will mit ihren drei Freunde bei dem Wettbewerb mitmachen. Als die vier zusammensetzen kommt die Idee einer Lern-App auf, eine Nachhilfe-App mit Lehrplänen, Videos, Nachhilfelehrern, Tests uvm. Schon nach dem ersten Anfängen boomt die App auf der Schule und es sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen sie bei Jugend gründet vorzustellen oder etwa doch?

Mein Sohn (10) und ich haben das Buch gemeinsam gelesen, er hatte es vorher aber schon einmal komplett alleine gelesen. Er fand den Schreibstil flüssig und gut, er kam auch mit der Schriftart und Größe super zurecht. Ihm gefielen die verschiedenen Charaktere aber vor allen Mehmet, wegen seiner Fußball Begeisterung. Es gab einige Wörter die er nicht verstanden hatte, dafür gibt es am Ende des Buches ein kleines Glossar. Doch gab es auch ein paar Begriffe die nicht erklärt wurden und er bei uns nachfragte. Trotz dieser kleinen Schwierigkeiten beim Lesen gefiel ihm das Buch und er vergeht 4,5 Sterne.

Mir persönlich hat es auch recht gut gefallen. Für mich hatte es den leichten Anschein eines Sachbuches in Romanform. Auch finde ich die Thematik für 10 Jährige vielleicht noch etwas zu schwer. Aber für etwas ältere Kinder, Eltern und Pädagogen sehr schön. Gerade weil die Themen der Digitalisierung und Bildung wichtig sind. Leider empfinde ich das Buch etwas zu idealistisch. Probleme werden mir zu schnell gelöst. Es kommt immer wieder der Grundtenor raus „Du kannst alles schaffen wenn du nur willst“ und „Probleme lösen sich mit der Zeit von alleine“ bzw können leicht gelöst werden. Ich glaube so einfach ist das Leben nicht. Kinder müssen lernen mit Problemen umzugehen, Rückschläge hinzunehmen und Lösungen zu finden. Hier war es mir zu einfach und problemlos dargestellt.

Sehr schön fand ich, dass die Protagonisten aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten kamen und jeder in seinem Alltag andere Probleme hat, sie als Freunde aber zusammenhalten. So können sich die Kinder gut in die Protagonisten hineinversetzten, denn sie haben genauso Probleme wie jedes andere Kind auch.

Ein Buch über Mut, Zusammenhalt, Freundschaft und Entwicklungsdrang. Es ist kurzweilig und unterhaltsam.

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Wenn Worte töten von Anthony Horowitz ist ein solider und eher klassischer Krimi. Für mich hat das Buch den Charme eines Cosy Krimis. Es ist die Kombination aus gemütlich, spannend und wenig Dramatik die dieses Buch zu einen tollen Hörbuch macht.

Anthonys neustes True Crime Buch über den Ex Polizisten Daniel Hawthorne steht kurz vor der Veröffentlichung. Da wird er zusammen mit Hawthorne zu einem Literaturfestival geschickt. Diese findet auf der kleinen Kanalinsel Alderney statt. Was die beiden nicht ahnen ist sie hier wieder in einen Mord geraten.

Das Hörbuch wird von Uwe Teschner gelesen. Ich mag seine Art und kenne ihn von anderen Werken. Er spricht unaufgeregt und schafft es die Atmosphären gut zu transportieren. Er spielt aber auch gekonnt mit seiner Stimme so das jede Person seine ganz eigene Tonlage hat und so auch der Charakter gut dargestellt wird.

Die Handlung ist interessant und gut ausgearbeitet. Ich tappte lange im Dunkeln was die Morde und mögliche Motive anging. Das Buch versprüht britischen Charme, und besticht durch eher subtile Spannung. Diese wird über das gesamte Buch immer wieder spürbar. Das Ende konnte ich zwar nachvollziehen aber ganz überzeugen konnte es ich leider nicht.

Interessant war wieder das Hawthorne und Horowitz wieder zusammen ermitteln und dass die hiesige Polizei auch darum bat. Die beiden ungleichen Ermittler erinnern mich etwas an Sherlock Holmes und Dr Watson. Der eine mit einem scharfen Verstand und immer einen Schritt voraus der andere etwas behäbig im Denken und Kombinieren. Dadurch gibt es aber auch das ein oder andere mal etwas zu schmunzeln.

Insgesamt war es ein toller gemütlicher Krimi der sich gut und schnell hören lässt.

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Cherringham -Die geheime Partitur von Neil Richards und Matthew Costello ist der 43igste Teil der gleichnamigen Cosy Crime Reihe. Vorweg sei gesagt das man alle Teile gut separat lesen kann, da jeder Teil in sich abgeschlossen ist. Um aber den Werdegang der Hobby Ermittler zu sehen empfehle ich die Reihe komplett zu lesen oder hören.

Diesmal ermitteln Jack und Sarah in ihrem Chor. Dieser ist in heller Aufregung. Zum einen sollen sie im London in der Albert Hall mit anderen Chören Händels Messias aufführen. Doch wenige Tage vor dem großen Ereignis gibt es mehrere Einbrüche bei Chormitgliedern. Jack und Sarah versuchen fieberhaft hinter den Grund der Einbrüche zu kommen.

Ich habe das Hörbuch fast an einem Tag durchgehört. Es ist immer wieder schön nach Cherringham zu kommen und mit Jack und Sarah zu ermitteln. Auch wenn es diesmal keinen Mord gab war das Hörbuch doch spannend. Für einen Krimi muss es ja nicht immer tote geben. Eine Einbruchsserie kann genauso viel Spannung bringen.

Die Geschichte ist gut aufgebaut und die Spannung kommt nach und nach. Auch die Auflösung war plausibel und gelungen. Man konnte die ganze Zeit über miträtseln und ich bin bis zu Schluss nicht auf den Täter gekommen. Ich hatte immer jemand anderen in Verdacht.

Die Cherringham Reihe besticht durch ihre subtile und doch auch präsenten Spannung, einem leichten Schreibstil, sympathischen Ermittlern und einem netten kleinen Ort. Ich finde immer wieder schnell in die Geschichten rein.

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