Enttäuschend nach der Leseprobe
Die Leseprobe versprach so viel Spannung, denn sie gab mir einen Vorgeschmack auf Jody und Mags, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht.
So viele Erwartungen und als ich den Teil der Leseprobe ...
Die Leseprobe versprach so viel Spannung, denn sie gab mir einen Vorgeschmack auf Jody und Mags, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht.
So viele Erwartungen und als ich den Teil der Leseprobe überflogen hatte, kam die große Enttäuschung. Mags ist eindeutig eingebildet, arrogant und wie oben schon erwähnt: gefühlskalt. Ihre erste Frage, als sie ins Krankenhaus kam und ihren Bruder sah, war, wann man die Geräte abschalten könne. Ihre Vorurteile, die immer wieder zur Sprache kamen und ihre herablassende Art, haben mich ziemlich aufgebracht. Ihr ständiges Gejammer, von wegen, was es in Vegas alles glamouröseses zu entdecken und erleben gab und sie in diesem Loch festsitzen würde usw. Irritierend war dann ihre verzweifelte Suche nach der Wahrheit. Als Anwältin kannte sie natürlich alle Kniffe, um schnellstmöglich an Informationenzu kommen, aber dies funktionierte nur bei den Leuten außerhalb der Kirche, in der ihr Bruder gelebt hatte. Ich konnte mich unter diesen Umständen nicht mit Mags identifizieren, zumal ihre Geschichte und damit ihre Gründen ziemlich lange im Verborgenen lagen.
Was mich sehr gestört hatte war, dass im Klappentext erwähnt wurde, dass Mags glaubt Jody lüge. Doch erst in der Mitte des Buches schien Mags es erst zu realisieren und man fragt sich ziemlich lange, wann sie denn endlich darauf kommt. Zudem hieß es noch, es würde ihr schnell klar werden, was für eine ausgeprägte Fantasie Jody habe. Eindeutig falsch. Im Inneren des Buches wurden noch ein bisschen mehr über die Geschichte erwähnt, dass mir persönlich zu viel vorweggenommen hat und damit auch die Spannung, was mich ziemlich enttäuscht hat. Natürlich ging es meistens darum, warum die einzelnen Protas lügen, aber ich hätte gerne noch geraten, wobei sie gelogen haben.
Und das Ende fand ich zwar wieder spannend, gerade wegen des Gerichtsverfahrens, aber wie die Freundschaft entstehen kann, ist mir mehr als schleierhaft. Bei dem was Mags alles so getan hat, ihre brutale Art mit psychisch kranken Menschen umzugehen und dann das? Ich konnte es irgendwie nicht glauben.
Den Knüller fand ich am Ende, als dann noch einmal aus der Sicht von Abe geschildert wurde, wie er den Eltern entkam. Das fand ich unnötig. Ich frage mich noch immer, was das soll. Ich mein, soll Mags einfach noch einmal gut dargestellt werden?
Trotz aller Kritik fand ich Jodys Geschichte mehr als traurig und hat mich sehr emotional werden lassen. Gerade am Anfang denkt man sich, wie brutal ist das denn? Das und die Tatsachen, dass alle irgendwie ihren Tick hatten, machte es zu einem Psychothriller und hat mich dazu gebracht, es doch noch zu Ende zu lesen. Ich würde es unter den Umständen nicht noch einmal lesen.