Cover-Bild Die liegende Frau
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.09.2023
  • ISBN: 9783627003142
Laura Vogt

Die liegende Frau

Romina, Romi genannt, erwartet ihr zweites Kind, und seit kurzem gibt es da auch einen zweiten Mann. Szibilla findet es grundsätzlich unverantwortlich, Kinder in die Welt zu setzen, und Romis Polyamorie ist für sie nichts anderes als eine Möglichkeit, sich noch mehr von Männern abhängig zu machen. Was sie verbindet, ist ihre beste Freundin Nora. Doch Nora flieht mit ihrer kleinen Tochter zu ihrer Mutter ins Schweizer Rheintal, legt sich geradewegs ins Bett ihres Jugendzimmers – und schweigt. Ratlos reisen die Freundinnen ihr nach, mieten sich in ein billiges Wellnesshotel ein. Während Romi sich Sorgen um Nora macht, ist Szibilla überzeugt, dass sie diese Auszeit braucht, um wieder zu sich selbst zu kommen. In den fünf Tagen, in denen sie Lebensentwürfe diskutieren, reißen die Gräben zwischen Romi und Szibilla immer weiter auf – bis Nora schließlich ihr Schweigen bricht.

Was bedeutet Freiheit, was Verantwortung? Was prägt uns, was wollen wir weitergeben? In ihrem dritten Roman taucht Laura Vogt tief ein in die Gefühlswelt ihrer Figuren, Frauen um die dreißig, und zeigt sie uns mit all ihren Schwächen und Stärken, Enttäuschungen und Hoffnungen. Ein lebendiger, lebensbejahender Roman, der deutlich macht, wie Individualismus, Mutterschaft und Selbstbestimmung ständig neu verhandelt werden müssen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2023

Weibliche Selbstbestimmung

0

Drei Freundinnen planen einen gemeinsamen Urlaub in Berlin. Kurz bevor es dazu kommt, fährt Nora zu ihrer Mutter ins Rheintal, verschwindet in ihrem alten Kinderzimmer, legt sich dort ins Bett und verfällt ...

Drei Freundinnen planen einen gemeinsamen Urlaub in Berlin. Kurz bevor es dazu kommt, fährt Nora zu ihrer Mutter ins Rheintal, verschwindet in ihrem alten Kinderzimmer, legt sich dort ins Bett und verfällt in Schweigen.
Kurzerhand entschließen sich Szibila und Romi ihr hinterher zu reisen und quartieren sich in einem Wellnesshotel ein. Während Romi, die selbst gerade in einer Selbstfindung und Neuerfindung ihrer Partnerschaft steckt, sehr verstört ist von Noras Verhalten, scheint Szibila, die den Männern abgeschworen hat und keine Beziehung eingehen möchte, da sie Abhängigkeit befürchtet, nicht weiter beunruhigt über Noras Zustand.
Es folgen fünf Tage, in denen Romi und Szibila sich selbst und auch einander näher kommen und letztendlich auch Nora wieder zu sich findet.
-
Laura Vogt erschafft sehr nahbare und tiefgründige Charaktere mit Stärken und Schwächen, voll von Fragen und Widersprüchen, angereichert mit Wünschen und einer Vorstellung vom Leben, wie es sein könnte.
Da ist Nora, die mit ihrem Muttersein hadert und sich gern mal in sich zurückzieht, sonst aber ein sonniges Gemüt hat und ihrer Tochter eine bessere Sicht auf das Frau sein vermitteln will.
Da ist Romi, gerade schwanger mit ihrem zweiten Kind, die sich vor kurzem in Dennis verliebt hat, aber auch ihren Mann liebt und Polyamorie für sich entdeckt. Die Alles und Nichts will und Angst hat am Ende zu versagen.
Und da ist Szibila, deren Menstruationsbeschwerden sehr viel tiefer gehen und einen anderen Ursprung haben, die nichts von Abhängigkeit hält und diese in jeder Beziehung vermutet. Sie bleibt lieber allein als sich einem Mann zu unterwerfen und ist im Allgemeinen der Ansicht, dass es nicht gut ist, dass wir Menschen auf diesem Planeten sind.
Sie alle eint der Wunsch anders zu sein, ihr Leben abseits von Normen und Konventionen zu führen, selbst zu bestimmen.
Genau darum geht es auch. Es geht um große (feministische) Fragen, angefangen bei der, was eine Frau sich rausnehmen darf, inwieweit sie ihr Leben selbst bestimmen darf und was das für sie und ihre Umwelt bedeutet. Es geht darum Sozialisierungen zu hinterfragen und auch alte Muster zu durchbrechen. Wer sagt, das eine Frau unbedingt einen Mann an ihrer Seite braucht? Wer sagt, dass eine Mutter immer in erster Linie für die Kinder da ist, die Care-Arbeit übernimmt, die Wünsche aller anderen über die eigenen stellt? Und wer sagt, dass Mutterschaft immer etwas Schönes ist?
Vogt zeigt auf, dass es schwer ist, die gesellschaftliche Prägung abzulegen, dass es mit Selbstzweifel einhergeht und nicht selten in Selbstaufgabe endet, sie zeigt aber auch, dass es möglich ist für sich selbst einen anderen, passenderen Weg zu finden.
Anhand verschiedener Familiengeschichten wird außerdem klar, welche Last und Überzeugungen von der Kindheit ins Erwachsenenalter übergehen und wie diese das Denken und Fühlen beeinflussen können.
-
Ein starker Roman der Individualismus über Erwartungen von außen stellt, der die Freiheit der*des Einzelnen beleuchtet und gute Denkanstöße gibt.
Bis auf das Ende, dass mir persönlich viel zu offen war, hat es mir sehr gut gefallen und ich kann es euch wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 13.09.2023

Drei Frauen

0



Die Autorin Laura Vogt hat mit Die liegende Frau, einen spritzigen Roman geschaffen.
Sie schreibt gern über die Probleme von Frauen um die Dreißig.
Hier geht es um 3 Frauen, um Nora und ihre beiden Freundinnen. ...



Die Autorin Laura Vogt hat mit Die liegende Frau, einen spritzigen Roman geschaffen.
Sie schreibt gern über die Probleme von Frauen um die Dreißig.
Hier geht es um 3 Frauen, um Nora und ihre beiden Freundinnen. Die sind miteinander nicht so eins, sie sind nur beide mit Nora befreundet.
Nora zieht sich mit ihrer Tochter zur Mutter zurück und legt sich ins Bett.
Szibilla und Romi fahren ihr nach, um zu sehen, was mit ihr los ist. Dabei klären sie auch ihre Beziehung Zueinander.
Die Autorin versteht es die Situation der Frauen gut ins Bild zu rücken.
Es geht um Beziehungen und alten Geistern und um das Frau sein.
Die Art des Romans ist gut gearbeitet, so erfährt man immer wieder die Empfindungen von verschiedenen Personen. Das ist angenehm zu lesen.