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Veröffentlicht am 08.11.2023

Grinch trifft Santa

Die Farbe von Schneeflocken
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Die 16 jährige Letti hat im Eiskunstlauf ein geliebtes Hobby gefunden. Der Druck ihrer Eltern und Trainerin wird jedoch immer stärker, sodass sie alles, was sie damit verbindet, ablehnt. So auch die Weihnachtszeit, ...

Die 16 jährige Letti hat im Eiskunstlauf ein geliebtes Hobby gefunden. Der Druck ihrer Eltern und Trainerin wird jedoch immer stärker, sodass sie alles, was sie damit verbindet, ablehnt. So auch die Weihnachtszeit, da in dieser Zeit Eislauf Shows ihren Höhepunkt haben und Weihnachten immer Auftritte für sie stattfanden.
Auf der Kinderstation des Krankenhauses findet sie den nötigen Rückhalt in ihrem Umgang mit den Kindern. Sie ist einfühlsam und versucht für sie ihren Aufenthalt einfach angenehmer zu gestalten. Da Weihnachten vor der Tür steht, soll auch die Kinderstation in weihnachtlichem Glanz erstrahlen. Für Letti der absolute Horror und daher trifft es sich gut das Matteo, der gerade angefangen hat auf dieser Station zu arbeiten, Weihnachten über alles liebt. Das Highlight ist der Wunschbaum, an dem jedes Kind einen Wunsch hängen darf. Gemeinsam machen sich Letti und Matteo daran diese Wünsche zu erfüllen und kommen sich näher und entwickeln Gefühle füreinander. Jedoch ahnt Letti noch gar nicht, warum Matteo überhaupt im Krankenhaus angefangen hat und langsam kommen alle Wahrheiten ans Licht.

Diese wunderschöne Weihnachtsgeschichte nimmt uns mit in die Gefühlswelt, zweier Teenager, mit der sich jeder identifizieren kann. Stress mit Eltern, Missverständnisse und auch Leistungsdruck sind hier zentrale Themen, die wunderbar herausgearbeitet wurden. Jeder Mensch geht anders damit um und genau dafür stehen auch Letti und Matteo. Man möchte sich Gehör bei den Erwachsenen verschaffen, möchte von ihnen gesehen und Ernst genommen werden und eben nicht immer wie das Kind behandelt werden.
Das Buch kommt direkt auf den SUB für meine Tochter, wenn sie zwei, drei Jahre älter ist. Danke für diese wundervolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Porzellan - das weiße Gold

Der Porzellaner
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Die Geschichte „Der Porzellaner“ von Annick Klug versetzt den Leser in die Anfänge des 18. Jahrhunderts und erzählt im historischen Kontext die Entstehung des Meißner Porzellans und damit auch der Meißner ...

Die Geschichte „Der Porzellaner“ von Annick Klug versetzt den Leser in die Anfänge des 18. Jahrhunderts und erzählt im historischen Kontext die Entstehung des Meißner Porzellans und damit auch der Meißner Porzellan-Manufaktur.

Der Bergmansssohn Samuel möchte mehr in seinem Leben erreichen, als einfach nur Bergmann zu sein oder beim Bergrat zu arbeiten. Als sich ihm die Gelegenheit bot mit dem Alchemisten Böttger das Geheimnis der Goldherstellung zu lüften, nimmt er dieses Angebot an und bricht auf in Richtung Meißen. Samuel möchte nicht nur ein lohnendes Einkommen haben, sondern auch seiner geliebten Sophie eine sichere Zukunft bieten.
Gleichzeitig benötigt auch der sächsische Kurfürst August der Starke dringend Geld für seine Kriegskasse. Und so kommt es, dass August der Starke mit seiner Liebe zum chinesischen Porzellan den Grundstein für das sächsische Porzellan legt, denn die Goldherstellung bringt nicht die erwünschten Ergebnisse und Porzellan lässt sich verkaufen und somit Geld und Prestige verdienen. Samuel und Böttger gelingt es ein Porzellan in ähnlicher Qualität wie aus China zu fertigen und um mehr herzustellen wird auf der Albrechtsburg die Meißner Porzellan Manufaktur gegründet. Natürlich kommt es auch hier zu diversen Spannungen, Intrigen und Feindschaften, denn jeder möchte seinen Anteil an Macht und Einfluss nicht verlieren, bis auf Samuel, denn dieser träumt weiterhin von einer Zukunft mit Sophie.

Über das ganze Buch hinweg werden die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Charaktere zu den Geschehnissen dargestellt. So geben die Abschnitte aus Sophies Sicht einen besseren Einblick über ihre Beziehung mit Samuel und erlaubt uns auch einen kritischen Blick auf die Porzellanherstellung.
Aber auch August der Starke nimmt uns mit in sein Denken und Fühlen, gerade auch, was das weltpolitische zu seiner Zeit angeht.
In seiner Mätresse Gräfin Cosel hat er eine Frau an seiner Seite, die sich bewusst einmischt, seine Handlungen beeinflussen will und ihn ein Stück weit herausfordert.

Alles in allem ist es eine packende Geschichte im historischen Kontext. Das Buch lässt sich relativ leicht lesen und gerade wenn man denkt, was macht denn eigentlich, gehts zu der betreffenden Person über und es bleibt spannend bis zum Schluss, wobei das Ende Interpretationsspielraum lässt.

Ich persönlich hätte eine kurze Übersicht zur Historie und den handelnden Personen gut gefunden.

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