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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Gegen Kinderlähmung

Die Formel der Hoffnung
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1940 und noch viele Jahre später haben alle Eltern Angst um ihre Kinder. Die unheilbare, ansteckende Krankheit Kinderlähmung geht um. Dorothy Horstmann will heilen. Allerdings ist allein schon das Medizinstudium ...

1940 und noch viele Jahre später haben alle Eltern Angst um ihre Kinder. Die unheilbare, ansteckende Krankheit Kinderlähmung geht um. Dorothy Horstmann will heilen. Allerdings ist allein schon das Medizinstudium in einer Männerwelt schwer, ebenso wie eine Anstellung zu finden. Respektiert zu werden ist nahezu unmöglich. Dorothy kämpft und forscht unermüdlich, ordnet sich unter, arbeitet weit unter ihrem Niveau, wird nicht anerkannt. Überhaupt zeichnet Lynn Cullen das Bild von Wissenschaftlern, die sich gegenseitig Forschungsergebnisse stehlen, oft unfaire Konkurrenten sind. Und kluge Ärztinnen gern Kaffee servieren lassen. Frustrierend.
Dr. Dorothy Horstmann gibt nicht auf. Sie arbeitet unter Einsatz ihres Lebens gegen das Virus, bei kranken Kindern und im Labor. Das Leid der Kranken und deren Mütter wird mitfühlend beschrieben. Nicht leicht zu lesen.
Ein interessanter Roman über die langwierige und komplizierte Entwicklung eines Impfstoffes gegen Kinderlähmung.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Spannende Zeitreise

Time Shifters
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Was für eine tolle Idee! Was wäre, wenn durch Zeitreisende zukünftige Katastrophen verhindert werden könnten? Ungeahnte Möglichkeiten gäbe es. Nun, hier gibt es sie wirklich. Nach einer Bombenexplosion ...

Was für eine tolle Idee! Was wäre, wenn durch Zeitreisende zukünftige Katastrophen verhindert werden könnten? Ungeahnte Möglichkeiten gäbe es. Nun, hier gibt es sie wirklich. Nach einer Bombenexplosion in einer Schule wird eine Agentin eingesetzt, die genau das blockieren soll.
Ob das gelingt, was dafür getan werden muss, ob Gegner dieser Aktion auch eine Rolle spielen - all das kann man in Davide Morosinottos Jugendroman „Time Shifters“ lesen. Er schafft es, die Gedanken zweier Jugendlicher glaubhaft zu verdeutlichen, geht auf ihre Sorgen und Probleme ein, weckt Verständnis. Das alles bettet er in einen rasanten Science Fiction Krimi und gestaltet verwirrende und mitunter auch verworrene Szenarien. Trotz einiger waghalsiger Konstruktionen gut zu lesen, ein Young Adult Roman mit viel Potenzial für eine spannende Lesezeit.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Herz-Roman

Die Wintergarten-Frauen. Die Sehnsucht brennt
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Bunt wie im Programm eines echten Varietés geht es im zweiten Teil des Buches über die Wintergartenfrauen zu.
Berlin 1927. Im berühmten Varietétheater tobt das Leben. Ninas Ensemble „Die Wunderweiber“ ...

Bunt wie im Programm eines echten Varietés geht es im zweiten Teil des Buches über die Wintergartenfrauen zu.
Berlin 1927. Im berühmten Varietétheater tobt das Leben. Ninas Ensemble „Die Wunderweiber“ ist ein Publikumsmagnet, ihr Star ist die »Schlangenfrau« Jenny Alomis, die ihren Körper unglaublich verbiegen kann. Dazu der strahlende Sternenhimmel! Doch es gibt immer stärker werdende Anzeichen einer drohenden Gefahr.
Charlotte Roth hat erneut einen interessanten Roman über die Goldenen Zwanziger verfasst. Gut vorstellbare Charaktere leben in einer besonderen Zeit. Ihre Absichten und Ideen sind nicht immer nachvollziehbar, Trauer, Liebe und Hass spielen eine große Rolle, ihre Gefühle werden ausufernd beschrieben, manches Drama wird geschildert.
Der historische Hintergrund wird ausführlich, manchmal sogar ermüdend belehrend, einbezogen. Dennoch ein unterhaltsames Buch mit vielschichtigen Charakteren.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Neue Zeiten

Das Kaufhaus – Zeit des Wandels
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Leonhard und Flora Tietz haben es geschafft, ihre Warenhäuser sind erfolgreich, die Kinder vielversprechend und die neu bezogene Villa ist ein Traum. Die Söhne Alfred und Oscar haben gelungene Neuerungen ...

Leonhard und Flora Tietz haben es geschafft, ihre Warenhäuser sind erfolgreich, die Kinder vielversprechend und die neu bezogene Villa ist ein Traum. Die Söhne Alfred und Oscar haben gelungene Neuerungen eingeführt, das Unternehmen expandiert. Allerdings gefällt das nicht allen, sogar Bombendrohungen gibt es.
Die Geschichte um das Warenhaus ist interessant, die klugen Verkaufsideen der Tietzes sind spannend. Die Ausgestaltung der Warenhäuser ist prächtig, phantasievoll und blumig beschrieben. Die Personen sind herzensgut und gefühlvoll, oft idealisiert. Abwechslungsreich sind ihre Erlebnisse allemal. Auch historische und lokale Gegebenheiten erfreuen wie gewohnt den Leser.
Eine gelungene und unterhaltsame Fortsetzung der Geschichte der Familie Tietz und ihrer Warenhäuser.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Eine Brücke aus Papier

Die Bücherjägerin
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Bücherjägerin und Kartensammlerin Sarah lebt allein in einer alten Kölner Villa. Sie hat autistische Züge und ist vom Tod ihrer Tante überfordert. Elisabeth Beer beschreibt, welche Schwierigkeiten ihre ...

Bücherjägerin und Kartensammlerin Sarah lebt allein in einer alten Kölner Villa. Sie hat autistische Züge und ist vom Tod ihrer Tante überfordert. Elisabeth Beer beschreibt, welche Schwierigkeiten ihre Hauptfigur im Umgang mit anderen Menschen hat, wie sie alles wörtlich nimmt und dadurch öfter aneckt. Zum Glück kommt Idealfigur Bibliothekar Ben und bringt sie dazu, mit ihm auf die Suche nach einer alten Karte zu gehen. Auf dieser Reise erfährt man viel über Sarahs Kindheit und Jugend. Die Reise wird auch zu einer Aufarbeitung ihrer Beziehung zu ihrer Tante Amalia.
Sehr anschaulich, gut vorstellbar. Detailreich und verständnisvoll, nachvollziehbar und tolerant wird ihr Werdegang nacherzählt. Sarahs Probleme im sozialen Miteinander werden glaubhaft geschildert. Ihre fehlende Empathie führt mitunter zu erfrischender Ehrlichkeit.
Abwechselnd abenteuerlich und geruhsam ist die Suche nach dem fehlenden Teil einer historischen Karte beschrieben.
Elisabeth Beer gendert brav, liefert die Geschichte einer Suche ab.

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