Der Sohn von niemanden erzählt
Das Cover gefällt mir sehr gut, vielleicht weil ich gerade das Mosaiken für mich als Hobby gefunden habe. Ein schönes Blau, mit einem Vogel und die goldene Schrift. Und wenn man genau hinschaut, sieht ...
Das Cover gefällt mir sehr gut, vielleicht weil ich gerade das Mosaiken für mich als Hobby gefunden habe. Ein schönes Blau, mit einem Vogel und die goldene Schrift. Und wenn man genau hinschaut, sieht man die Schlange. Will sie den Vogel fressen?
"Ich, Sperling", diesen Titel trägt das neue 598 Seiten starke Buch von James Hynes.
Der Autor nimmt uns mit in das 4. Jahrhundert nach Christi, in das spanische Carthago Nova. Und diese Reise ist eine in vielerlei Hinsicht gewaltige Reise.
Ein alter Mann, der sich Jakob nennt, erzählt von seinem Leben. Er beginnt seine Erinnerungen in einer halbdunklen, heißen Küche eines Bordells, wo er als kleiner Junge auf einer rissigen Steinplatte sitzt. Schon bei den ersten Schilderungen wird einem bewusst, dass es hart und ruppig zugehen wird in seinem Dasein.
Der eigentlich namenlose Junge steht in der Hierarchie weit unten, noch unter den männlichen und weiblichen Sklaven.
Die Geschichte ist heftig, teilweise wirklich grausam. So, wie die Menschheit teilweise grausam war und auch noch ist.
Dabei ist der Schreibstil von James Hynes klar, ausgesprochen bildhaft und in den Bann ziehend. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
Dass der Autor viel und gut recherchiert hat, merkt man sehr schnell. Auch wenn es ein fiktiver Roman ist, so hat er die Zeit und die Personen absolut glaubhaft dargestellt.
Das Buch ist brutal, tiefsinnig, leider in einigen Aspekten auch immer noch aktuell. Ich empfehle es mit allen 5 Sternen, wenn auch mit dem Hinweis, dass es sicher nichts für schwache Nerven oder schlechte Zeiten ist.