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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord am Friedhof

Schnapspralinen
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Auf dem Friedhof des beschaulichen rheinländischen Örtchens Kessenich findet eine Besucherin die übel zugerichtete Leiche von Lehrer Wolfram Lebrecht. Dem Mann, der im Ort bei seinen Mitmenschen nicht ...

Auf dem Friedhof des beschaulichen rheinländischen Örtchens Kessenich findet eine Besucherin die übel zugerichtete Leiche von Lehrer Wolfram Lebrecht. Dem Mann, der im Ort bei seinen Mitmenschen nicht sehr beliebt war, wurde der Schädel eingeschlagen. Jede Menge Spuren, die alle irgendwie ins Nichts laufen und für Kriminalhauptkommissar Christian Wörner und seine Kollegin Sophie Lange viel Arbeit. Unterstützung bekommen die Beiden durch Seniorenheimbewohnerin Agathe Hutschendorf, ihrer Freundin Margot Pütz und Britta, der Lebensgefährtin von Wörner. Insgesamt eine muntere Truppe, die die Ermittlungen zum Genuss und manches Mal zum Lachvergnügen werden lassen. Aber auch ernste Töne werden in der Geschichte laut und gut verarbeitet.

Nach den ersten beiden Fällen "Schnapsleiche" und "Schnapsdrosseln" kommen nun die "Schnapspralinen" an die Reihe, die in diesem Fall immer mal wieder eine Rolle spielen. Besonders Agathe ist ihnen sehr zugetan, nimmt die ein oder andere bereits zum Frühstück und lockert ihren Gesprächspartnerinnen die Zunge.

Ja, Agathe, die es ihren Freundinnen nicht immer leicht macht, hat mir manche Lachträne im Auge beschert. Zusammen mit Margot und Sophie bildet sie ein unschlagbares Trio, dass trotz allem Humor den ein oder anderen Hinweis zu den Ermittlungen geben kann.

Spannung steht nicht hinten an in diesem Krimi. Aber die Autorin versteht es super, die spannenden Teile mit den witzigen Eskapaden so zu vermischen, dass die Spannung immer ein kleines bisschen im Vordergrund steht. Die dauernden Wendungen und falschen Fährten haben auch mich bis zum Schluss auf Abstand zum Mörder gehalten. So hatte ich die Auflösung nicht erwartet.

Ein spannender Krimi mit einer gehörigen Portion Witz, der das Lesen für mich zu einem Genuss gemacht hat!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Blumen-Daisy - einfach Spitze

Jetzt oder Nils
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Emma Arend überreicht im Namen von Daisy-Düfte, dem Blumenladen in dem sie arbeitet, in einem Schweinchenoutfit Blumen- und Gedichtgrüße. So lernt sie den Journalisten Nils Dannenberg kennen, von dem sie ...

Emma Arend überreicht im Namen von Daisy-Düfte, dem Blumenladen in dem sie arbeitet, in einem Schweinchenoutfit Blumen- und Gedichtgrüße. So lernt sie den Journalisten Nils Dannenberg kennen, von dem sie bei ihrem Besuch annimmt, dass er kurz vor seinem Selbstmord steht. Die Beziehung zu ihrem Freund Michi, der beim Kochen der Meinung ist, dass man Gurken kocht und Paprika schält, liegt leicht auf Eis. Und da sie diesen Nils so sexy findet, nimmt sie seine Einladung zu einem Golfturnier an. Sie kann ja schließlich Minigolfen...

Die 26-jährige Emma ist einfach eine Schau. In einer sehr humorvollen Art beschreibt Nikola Hotel, wie liebenswert und witzig Emma ein Fettnäpfchen nach dem anderen voll trifft und immer mit einem Lächeln aus den diversen Situationen heraus kommt oder diese rettet. Ihr Freund Michi ist da ein ganz anderer Typ. In Joggingklamotten Chips mampfend zusammen mit seinen beiden Freunden vor der Glotze hockend und Fußball schauend, ist er nicht gerade das, was ich mir für meine Tochter wünschen würde. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Emma zu einem Golfturnier einladen lässt.

Alle Figuren finde ich sehr liebevoll und farbenfroh gestaltet und es macht Spaß, sich diese vorzustellen.

Lange habe ich bei einem Buch nicht mehr so oft geschmunzelt (naja, meine Mundwinkel blieben beim Lesen einfach nur oben) und über die pfiffigen Dialoge gelacht.

Ich hatte einige herrliche Stunden mit Emma und Nils und kann jedem, der Romantik gepaart mit Witz und Komik mag nur raten: Lest dieses Buch - es lohnt sich!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Diesmal wird´s sportlich

Zuträger
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Hanne Brenker, 42, ist verschwunden. Die junge Jana Perl, die von ihr in ihrer neuen Firma Kvintu, die Tochterfirma eines IT-Unternehmens aus Amerika, eingearbeitet werden sollte, macht sich Sorgen um ...

Hanne Brenker, 42, ist verschwunden. Die junge Jana Perl, die von ihr in ihrer neuen Firma Kvintu, die Tochterfirma eines IT-Unternehmens aus Amerika, eingearbeitet werden sollte, macht sich Sorgen um ihre Kollegin und bittet Privatdetektivin Katinka Plafy um ihre Hilfe. Katinka checkt bald, dass Jana ihr etwas verschweigt. Als dann die 21-jährige Maria Santanin aus der Regnitz gefischt wird - ebenfalls bei Fa. Kvintu angestellt - läuten bei Katinka Plafy die Alarmglocken. Und das alles kurz vor dem Weltkulturerbelauf in Bamberg, wo alle Kvintu-Mitarbeiter schon fast gezwungen sind mit zu laufen.

Diesmal hat es Katinka Palfy, die ich schon bei vielen anderen Fällen kennen gelernt habe, mit einem Großkonzern zutun. Da nach kurzer Recherche, die sie irgendwie aber nicht richtig weiter bringt, und einem weiteren Todesfall auch ihr Lebensgefährte Kommissar Hardo Uttenreuther involviert ist, kommt es zu Spannungen, die der Liebe alles andere als zuträglich sind. Fast hatte ich Angst, dass sich die Beiden wirklich entzweien.

Ich mag Katinka mit ihrer etwas naiven Art und immer mit ganz viel Herz bei der Sache. Und ich verstehe Hardo, dass er sauer wird, wenn sie ihm immer wieder in seine Ermittlungen hinein funkt. Und da ist ja auch noch der Journalist Dante Wischnewski, mit Glatz und riesigem Ego, der es wirklich schafft und bei Katinka als Mieter einzieht.

Alles in allem ist Friederike Schmöe wieder eine tolle Geschichte eingefallen, bei der ich auch Bamberg und seine Umgebung wieder ein kleines Stückchen mehr kennengelernt habe.

Für alle, die einen Fall von absoluter Aktualität zusammen mit der Privatdetektivin lösen wollen, ein empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelalter in Lüneburg

Heidegrab
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Bei einer Geocachingtour findet der Rentner Lorenz Winter einen Cache mit einem blutverschmierten Polaroidfoto, auf dem ein abgetrenntes Ohr zusehen ist. Ein paar Tage später findet die Schülerin Anna ...

Bei einer Geocachingtour findet der Rentner Lorenz Winter einen Cache mit einem blutverschmierten Polaroidfoto, auf dem ein abgetrenntes Ohr zusehen ist. Ein paar Tage später findet die Schülerin Anna Bechstein ein solches Foto in einer Brotdose. Diesmal mit einem abgetrennten Finger. Zu guterletzt bittet der Unternehmer Simon Minkwitz nach seiner Tochter zu fahnden, die seit einigen Tagen verschollen ist. Hauptkommissar Benjamin Rehder, Kommissarin Katharina von Hagemann und Kommissar Tobias Schneider beginnen mit den Ermittlungen, die sich sehr zäh und langsam gestalten...

Im ersten Band "Blutheide" habe ich die handelnden Kommissare bereits etwas kennengelernt. Das Privatleben der drei wird auch in dieser Geschichte wieder beleuchtet, ich erfahre einiges Neues und die drei wachsen mir immer mehr ans Herz. Tobi mit seiner erfrischenden Art, Katharina, die immer noch an ihren Altlasten knabbert und Ben, der, wie mir scheint, mehr für Katharina empfindet, sich dessen nur noch nicht bewusst ist. Aber auch die anderen Personen der Geschichte sind so detailliert und farbig beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann. Bei den beschriebenen Foltermethoden, denen das Opfer ausgesetzt ist, hatte ich sogar Gänsehaut.

Der Fall selbst ist so spannend aufgebaut, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zwischen den Kapiteln der Ermittlungsarbeit bin ich auch immer wieder dabei, wenn es um die Folter des Opfers geht, bei dem ich auch lange im Unklaren gelassen wurde, um wen es sich hier handelt. Die Auflösung hat sich dann aber so ganz anders gestaltet, als ich es vermutet hatte.

Wieder ein klasse Buch des Autorenteams Kathrin Hanke und Claudia Kröger. Ich hoffe, dass es bald einen neuen Fall in Lüneburg zu lösen gibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sommer-, Sonnen-, Strandlektüre

Der letzte Heuler
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Obwohl der erste Fall der interessanten Ermittlertruppe "Krabbenbrot und Seemannstod" auf meinem SuB liegt, habe ich mich gleich an den zweiten Fall von Rosa, Henner und Rudi gewagt. Und nun weiß ich, ...

Obwohl der erste Fall der interessanten Ermittlertruppe "Krabbenbrot und Seemannstod" auf meinem SuB liegt, habe ich mich gleich an den zweiten Fall von Rosa, Henner und Rudi gewagt. Und nun weiß ich, dass ich den ersten Fall unbedingt sehr bald lesen muss.

Frühsommer in Neuharlingersiel. Rosa, ihres Zeichen Lehrerin in dem kleinen Ort, will unbedingt etwas für ihre Figur und ihre Kondition tun. Beim Joggen auf dem Deich stößt sie auf einen jungen Heuler, der ohne seine Mama am Strand liegt. Sie joggt zum Haus der Tierärztin, findet aber anstatt der erhofften Hilfe einen toten Mann im Wohnzimmer liegen. Dorfpolizist Rudi und sein Chef Haueisen von der Kripo Wittmund, sowie Kollege Schnepel machen sich an die Aufklärung. Man vermutet einen Täter aus dem Osten, da der Mann der Tierärztin mit einer russischen Waffe erschossen wurde.

Die 3 Hauptprotagonisten haben ihren ganz eigenen Charme. Ich bin ganz begeistert von Rosa Moll mit ihrer blühenden Fantasie, die aber immer auch recht nah an die Wahrheit kratzt; von Henner Steffens, der sein Fahrrad Berta nennt und es als jüngstes von 9 Kindern unter lauter Schwestern bestimmt nicht immer leicht gehabt hat; und von Rudi Hieronymus Bakker, dem eingefleischten Werder-Fan, der als allein erziehender Vater alles versucht um seinem 17-jährigen Sohn Sven ein guter Vater zu sein.

Ich erfahre einiges über junge Seehunde und die Aufzuchtstation im Nationalpark-Haus in Norddeich. Insgesamt schaffen es die Autorinnen den Flair der Küste richtig gut einzufangen und mich neugierig auf diese Gegend zumachen. Ich habe beim Lesen den salzigen Duft des Meeres in der Nase und bekomme Appetit auf die Köstlichkeiten des Nordens wie z.B. Scholle mit Salzkartoffeln, Krabben un braden Tuffels, Matjestopf und Ostfriesentorte. Genial finde ich, dass die in der Geschichte vorkommenden Gerichte als Rezepte im Angang ausführlich beschrieben sind - lecker.

Ich habe mich durch die humorige Art dieses Krimis und die unkonventioneller Art der Ermittlungen sehr gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte kann jedem empfehlen, der Krimi nicht ganz bierernst nimmt, auf großes Blutvergießen verzichten kann und beim Lesen einem Schmunzeln in den Mundwinkeln nicht abgeneigt ist.

Ich habe den Ostfriesen-Krimi sehr genossen und bin froh, dass das Autorenteam bereits am nächsten Fall arbeitet.

Jetzt werde ich aber erst meinen SuB um das Krabbenbrot erleichtern.