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Veröffentlicht am 25.09.2023

Die Magd des Medicus

Die Magd des Medicus
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Wieder ein großartiger historischer Roman von Astrid Fritz. Die Geschichte spielt hier im Spätmittelalter. Barbara, die Tochter eines Abdeckers, unehrenhaft geboren, soll sich bei dem Basler Stadtarzt ...

Wieder ein großartiger historischer Roman von Astrid Fritz. Die Geschichte spielt hier im Spätmittelalter. Barbara, die Tochter eines Abdeckers, unehrenhaft geboren, soll sich bei dem Basler Stadtarzt Theophrastus als Magd verdingen. Das Äußere des Arztes ist nicht gerade vertrauenserweckend. Auf einem kleinen buckligen Körper sitzt ein viel zu großer Kopf. Doch bald ist Barbara für Theophrastus unverzichtbar, da sie auch schreiben und lesen kann. Er ist total unkonventionell, hat besondere Methoden, den Kranken zu helfen. Den Studenten in seinen Vorlesungen erklärt er alles auf Deutsch, er läßt auch Bader zu. Da Theophrastus sehr ausfallend werden kann und auch fest dem Alkohol zuspricht, bekommt er mit den Oberen der Stadt Basel Streit und sie verweisen ihn der Stadt. Und so zieht er mit Barbara von einem Ort zum anderen, schreibt medizinische Werke, die aber niemand veröffentlichen will. Er verdirbt es sich dann auch noch mit seinem Schüler Hans. Barbara hat den Wunsch, in einer Badestube zu arbeiten und als sie dann die Möglichkeit dazu hat, versucht sie es. Aber sie wird dann wieder vom Arzt mitgenommen bis er sich dann nach einem besonderen Vorkommnis ohne Worte des nachts auf und davon macht. Jahre vergehen, Barbara hat inzwischen ihr Glück gefunden, bis sie die Nachricht bekommt, dass es um Theophrastus sehr schlecht steht und sie an sein Krankenbett eilt, wo er dann auch verstirbt. Das Buch ist mit sehr guter Recherche geschrieben worden, denn den Arzt gab es wirklich. Er nannte sich in späteren Jahren Paracelsus. Die Autorin hat hier gekonnt das wirkliche Leben des Arztes mit der Fiktion der Barbara vermengt. Es ist geschichtlich nachgewiesen, dass Paracelsus medizinisch seiner Zeit weit voraus war, er besondere pflanzliche Heilmethoden hatte. Es wird auch berichtet, dass er ziemlich jähzornig und unbeherrscht war und sehr dem Alkohol zugetan war. Die Autorin beschreibt das Leben der damaligen Zeit, die Städte und Landschaften derart bildlich und detailgetreu, die Menschen, wie sie sich behaupten mußten, so dass man sich mittendrin fühlte. Am Anfang der Kapitel ist immer der Ort und die Jahreszahl vermerkt, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten. Die Sprache ist wie immer klar und deutlich und es herrscht im ganzen Buch eine gewisse Spannung. Am Ende ist ein Glosar angebracht, so kann man die damaligen Ausdrücke nachschlagen und verstehen. Das Cover bildet ein Frauenkopf und mittendrin ein großes Veilchen. Man ist direkt enttäuscht, wenn man die fast 600 Seiten zu Ende gelesen hat, denn man möchte immer weiter lesen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Elizabeth Taylor

Elizabeth Taylor (Ikonen ihrer Zeit 11)
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Ein weiteres Buch über Ikonen ihrer Zeit. Diese Buchreihe mit inzwischen 11 Bänden schätze ich sehr. Diesmal dürfen wir in das Leben von Elizabeth Taylor schauen. Elizabeth war ein bildhübsches kleines ...

Ein weiteres Buch über Ikonen ihrer Zeit. Diese Buchreihe mit inzwischen 11 Bänden schätze ich sehr. Diesmal dürfen wir in das Leben von Elizabeth Taylor schauen. Elizabeth war ein bildhübsches kleines Mädchen und ihre Mutter setzte alles daran, dass ihre Tochter Schauspielerin wird. Sie schickte sie zum Vorsprechen, Elizabeth hatte praktisch keine Kindheit, sie wurde von ihrer Mutter total verplant und schon bald hatte Elizabeth ihre ersten Filmrollen. Mit 18 heiratet sie den Hotelerben Nick Hilton, nur um ihren Elternhaus zu entfliehen. Doch diese Ehe hielt nicht mal fünf Monate. Insgesamt heiratete Liz acht mal, keine ihrer Ehen hatte Bestand. Sie wurde ein berühmter Star und drehte einen Film nach dem anderen. Sie war eine sehr liebevolle Mutter für ihre drei eigenen Kinder und einer Adoptivtochter. Insbesondere bei den Filmaufnahmen nahm sie sich ihrer Kollegen sehr an, besonder gut kümmerte sie sich um Cliff Montgomery, der unter Depressionen litt und homosexuell war. In ihrem späteren Leben war sie sehr gut mit Michael Jackson befreundet und sie gründete eine Aids-Stiftung, bei der sich sich sehr einbrachte. Liz litt sehr unter ihrer dominanten Mutter, die sie auf Schritt und Tritt bewachte. Liz hatte auch eine sehr angeschlagene Gesundheit, da sie sich keine Ruhe gönnte und einen Film nach den anderen drehte. Sie machte zeitlebens Diät, da sie zur Pummeligkeit neigte außerdem litt sie unter Alkohol-und Tablettensucht. Das Buch beinhaltet die Zeit von 1939 bis 2003. Bei den einzelnen Kapiteln ist jeweils der Ort und die Jahreszahl angegeben und ein Ausspruch von Liz. Das Buch läßt sich gut lesen. Die Sprache der Autorin ist leicht verständlich und sie versteht es, das Leben der Taylor sehr interessant darzustellen. Eine Lektüre, die nachdenklich macht. Für uns scheint das Leben der Taylor ein einziger Traum gewesen zu sein. Doch sie fühlte sich einsam und war zeitlebens auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit. Das Cover ist sehr gut gelungen. Es zeigt die junge Liz Taylor, so wie wir sie kennen, vor einem Geländer stehen und im Hintergrund sehen wir die Berge von Beverly Hills mit dem Holywood Schriftzug.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Fräulein Gold Lichter der Stadt

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt
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Dies ist inzwischen der 6. Band über die Berliner Hebamme Hulda Gold. Berlin im August 1929, Stressemann ist gestorben, politisch geht es nun bergab, die Braunhemden zeichnen sich im Stadtbild ab und die ...

Dies ist inzwischen der 6. Band über die Berliner Hebamme Hulda Gold. Berlin im August 1929, Stressemann ist gestorben, politisch geht es nun bergab, die Braunhemden zeichnen sich im Stadtbild ab und die Juden bekommen dies zu spüren. Hulda arbeitet inzwischen in der Mütterberatungsstelle, da sie inzwischen eine dreijährige Tochter hat und alleinerziehend ist. Huldas Verlobter ist noch während ihrer Schwangerschaft tödlich verunglückt. Wir begegnen hier natürlich wieder Bert und Jette und auch Huldas Vater. In Berlin grassiert inzwischen eine Einbruchserie, auch Berts Zeitungskiosk und Jettes Apotheke wurden davon betroffen. Zur Mütterberatungsstelle kommt eine junge Schauspielerin mit ihrer kleinen Tochter. Hulda merkt sofort, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt, denn es ist für sein Alter ziemlich unterentwickelt und zurückgeblieben. Hulda möchte der Familie gerne helfen, aber die junge Mutter scheint etwas zu verbergen und schwer zu belasten. Und dann begegnet Hulda auf dem Polterabend ihres Exfreundes Karl Max und eine zarte Bande beginnt sich zu entwickeln. Wie immer versteht es Anne Stern uns mitten ins Berlin der damaligen Zeit zu führen. Die politische Situation, die Mode, die Menschen an sich, die Cafes, das Kino, alles hat den Charm einer längst vergangenen Zeit. In diesem Band werden wir auch in die Theaterwelt entführt.Aber wie immer, kann es Hulda nicht lassen, sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen und so ist sie der Verbrecherbande auf den Fersen und macht sogar das Oberhaupt dafür dingfest. Hulda und die Personen in ihrem Unfeld sind für mich schon so was wie liebe Bekannte geworden. Die Hebamme selbst ist eine taffe, selbstbewußte und emanzipierte Person und hätte in unser heutiges Leben gepaßt. Die Sprache der Autorin ist gut verständlich und leicht lesbar, die Kapitel sind kurz und die Schriftgröße des Buches sehr angenehm. Hier haben wir eine weitere Episode im Leben der Hulda Gold erfahren und wir ale dürften auf die Fortsetzung gespannt sein, auf die ich mich schon wahnsinnig freue. Eine Unterhaltung, die auch teilweise sehr lehrreich ist. Am Anfang des Buches sehen wir einen Stadtplan, auf dem der Winterfeldplatz und Umgebung genau skizziert ist. Auch der Einband zeigt wie üblich eine sehr schöne Frau aus dieser Zeit.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Im Schwarzwald geht der Tod um

Im Schwarzwald geht der Tod um
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Hauptkommissarin Sandner hat sich in den Schwarzwald versetzen lassen, sie möchte mit ihrer Tochter in einer ruhigeren Lage wohnen. Sie führt mit ihrem Lebensgefährten Jan ein glückliche Beziehung und ...

Hauptkommissarin Sandner hat sich in den Schwarzwald versetzen lassen, sie möchte mit ihrer Tochter in einer ruhigeren Lage wohnen. Sie führt mit ihrem Lebensgefährten Jan ein glückliche Beziehung und ist auch mit ihrem Exmann freundschaftlich verbunden. Ganz in der Nähe wohnt auch ihre Mutter. Auch mit ihrem Kollegen Thomas versteht sie sich sehr gut. Da wird ihr eines Tages ein Strauß weißer Lilien ins Büro geliefert. Sie kann sich nicht erklären, wer ihr den geschickt hat. Ein paar Tage später, nach einem Klassentreffen, verunglückt ihr ehemaliger Mitschüler Sven tödlich, im Kofferraum lag ebenfalls ein Strauß weißer Lilien, im Auto wurde etwas manipuliert. Doch dann wird Ines in einen einsamen Schwarzwaldhof bestellt, man überfällt sie dort und der Hof fängt an zu brennen. Jetzt ist es eindeutig klar, jemand möchte Ines und ihrer Familie schaden. Auch Jan verhält sich ihr gegenüber manchmal etwas komisch. Ines setzt alles daran, denjenigen zu finden, der ihr Schaden zufügen möchte. Was ich besonders eindrucksvoll fand, sind die kursiv gedruckten Passagen, in dem der Attentäter zu Wort kommt und sich für seine schlechte Kindheit rächen möchte. Das Buch ist derart interessant geschrieben, man kann und will es einfach nicht mehr aus der Hand legen Von Kapitel zu Kapitel erhöht sich der Spannungsbogen und so manches endet mit einem Cliffhanger. Sehr gekonnt führt uns die Autorin auf falsche Spuren, meint man, den Mörder erkannt zu haben, ist dies ein Trugschluß und es erscheint dann eine andere Person mehr als verdächtig. Das Ende ist derart fulminant, man kann es kaum fassen und denkt sehr lange darüber nach, warum keiner frühere etwas bemerkt hat. Lange, sehr lange habe ich darüber nachgedacht. Die Sprache ist klar und deutlich und nicht überzogen, keine wunder welch lateinischen Ausdrücke oder dergleichen. Ich muß schon sagen, dass Sonja Kindler ihr Handwerk versteht und ich bewundere ihre Fantasie und ihren Einfallsreichtum. Das Cover zeigt ein lichterloh brennendes Gebäude bei Nacht. Man darf auf den nächsten Krimi mehr als gespannt sein.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Die Pilotin

Die Pilotin
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Ein Buch, das eine Familiengeschichte beinhaltet, die praktisch im zweiten Weltkrieg ihren Anfang nimmt. Die junge Nancy, die aus einer Fliegereifamilie stammt, wird für die Elitegruppe angeworben, die ...

Ein Buch, das eine Familiengeschichte beinhaltet, die praktisch im zweiten Weltkrieg ihren Anfang nimmt. Die junge Nancy, die aus einer Fliegereifamilie stammt, wird für die Elitegruppe angeworben, die in England Überführungsflüge macht, Dort lernt sie den charismatischen Flieger Mac kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Leider ist Mac verheiratet und auch auf Nancy wartet ein Verlobter. Sie beginnen einen leidenschaftliche Affäre, doch dann erhält Nancy die Mitteilung, das Mac mit seinem Flugzeug abgestützt ist. Sie ist total verzweifelt und heiratet Joe, gründet mit ihm eine Familie und sie sind Inhaber einer Flugfirma. Nun ist Nancy in den 80igern und wird von ihrer Enkelin besucht. Diese bittet sie, einen Orden, den ihr Mac damals zur Aufbewahrung gegeben hat, an dessen Nachkommen in England zu überbringen. Und dann plötzlich wird ein lang geheim gehaltenes Familiengeheimnis gelüftet, das die bisher so wohl geordnete Familie total durcheinanderwirbelt. Das Buch ist in zwei Zeitzonen geschrieben, einmal in den 40iger Jahren und dann im heute. Die Autorin schreibt derart lebensnah und total interessant, man lebt und leidet mit den Protagonisten und am Ende werden wir mit Geschehnissen konfrontiert, die wir nie und nimmer erwartet hätten. Trotz der über 600 Seiten kommt kein einziges Mal Langeweile auf, die Seiten fliegen nur so dahin und man kann sich auch die Kriegsjahre so richtig vorstellen. Ein Buch, das dem Leser sehr nahe und zu Herzen geht.

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