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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traumurlaub mit Hindernissen

Flaschendrehen furioso
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Carlo Mangold, seine Freundin Anna und seine Schwester Elli machen sich von München aus auf den Weg in ihr Feriendomizil in Bella Italia. Dort angekommen stoßen sie auf Heiko Behlow und seine Freundin ...

Carlo Mangold, seine Freundin Anna und seine Schwester Elli machen sich von München aus auf den Weg in ihr Feriendomizil in Bella Italia. Dort angekommen stoßen sie auf Heiko Behlow und seine Freundin Sandra aus Leipzig, die sich schon häuslich eingerichtet haben und auf die flippige Tina mit ihrem verschrobenen Freund Lutz aus Berlin-Kreuzberg. Alle haben einen Schlüssel zu ihrer Ferienvilla und auch schon die Miete bezahlt. Hier ist erstmal Stress vorprogrammiert. Nur wenn Hobbykoch Carlo sein Essen zaubert herrscht für eine kurze Zeit Frieden. Dann kommt Tina auf die Idee Flaschendrehen zu spielen. Im Laufe der Stunden und mit viel Rotwein zeigt jeder sein wahres Gesicht - und das gefällt nicht jedem der Anwesenden. Hier kommt so einiges ans Licht, was nicht jeder wissen will. Diese eine Nacht verändert alles.

Die 7 so total verschiedenen Charaktäre, die ich im Laufe der Geschichte immer besser kennenlerne, in dieser Geschichte unterzubringen ist John Friedmann überaus gut gelungen. Herrlich erfrischende Dialoge, eine Prise Melancholie, Sarkasmus und Witz und schon entsteht beste Unterhaltung. Sätze wie "Hätte er / sie gewusst..." lassen eine gewisse Spannung aufkommen und den Wunsch, unbedingt weiter lesen zu wollen. Einzig der Schluß ist mir zu konstruiert und unglaubwürdig. Hier wäre etwas weniger viel mehr gewesen.

Ich habe die Geschichte eines verunglückten Traumurlaubes gelesen, den ich so ganz bestimmt nicht machen möchte, wurde gut unterhalten und freue mich auf Mehr von John Friedmann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich etwas enttäuschend

Janusmond
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Leon Bemberg macht sich auf nach Südfrankreich, wo seine Zwillings-schwester Lune vor 11 Jahren studiert hat. Hier ist sie auch verschwunden. Leon will sie für tot erklären lassen, um nach dem Tod seiner ...

Leon Bemberg macht sich auf nach Südfrankreich, wo seine Zwillings-schwester Lune vor 11 Jahren studiert hat. Hier ist sie auch verschwunden. Leon will sie für tot erklären lassen, um nach dem Tod seiner Mutter an Lunes Erbe zu kommen. Inspektor Christian Mirambeau vom Kommissariat in Louisson will die Bescheinigung nicht so schnell ausstellen und macht sich auf Spurensuche. Die führt ihn in die Vergangenheit und an seine Grenzen...

Das Äußere des Buches mit dem doppelten Buchumschlag und dem schwarzen Schnitt hat mich sofort angesprochen. Auch die ersten Seiten der Geschichte haben mich fasziniert. Leider wurde die Spannung, die sich immer wieder aufgebaut hat, durch Langatmigkeit unterbrochen, was mich beim Lesen doch sehr gestört hat. Manche Seiten sind mir nur so durch die Hände geflogen, andere Stellen fand ich so zäh, dass das Lesen anstrengend wurde.

Die Geschichte an sich finde ich sehr gut und zum großen Teil gut nachvollziehbar. Die Charaktäre sind sehr bildlich und farbig beschrieben. Sympathien und Antipathien habe ich bald vergeben. Der Blick in die Psyche von Leon war für mich spannend. Die Briefe von Lune an ihren Zwillings-bruder waren für das Verständnis äußerst wichtig und für mich sehr informativ.

Sehr schön finde ich auch die Landschaftsbeschreibungen.

Ich eine Geschichte gelesen, die mich an sich sehr berührt, manchmal erschreckt und insgesamt gerade durch ihre psychischen Einblicke fasziniert hat. An einigen Stellen wäre weniger allerdings mehr gewesen. Daher ziehe ich hier einen Stern ab.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderisches rund um den Bondesee

Wer mordet schon am Bodensee?
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Der Autor Ernst Obermaier nimmt mich mit an den Bodensee, wo in seinem Buch gemordet wird, was das Zeug hält.

Ob es um einen Mord im Hochhaus geht, ein Kölner den Kölner Karneval am Bodensee einführen ...

Der Autor Ernst Obermaier nimmt mich mit an den Bodensee, wo in seinem Buch gemordet wird, was das Zeug hält.

Ob es um einen Mord im Hochhaus geht, ein Kölner den Kölner Karneval am Bodensee einführen will und dabei auf keine Gegenliebe stößt, eine Ehefrau ihre beim Tauchen ertrunkenen Männer rächen will und an den Falschen gerät, in einem Lift eine Handgranate explodiert und den Hausmeister in den Tod reißt, ein Senioren-Knast als Ziel für viele Alte dient, einen jungen Schüler, der von der Eliteschule fliegt und dann in einem Security-Service arbeitet, um einen Mord im Arbeitsamt, um die Idee, auf der Insel Reichenau genmanipuliertes Obst und Gemüse anzubauen, um den Streit einer Ehefrau und einer Geliebte um den geliebten Mann auf dem Friedhof, um Wildwest mit Schießerei am Bodensee, um Baby- und Organhandel, oder ich einiges über die Adeligen rund um den Bodensee erfahre - immer sind Hauptkommissar Karle Eisele und Inspektor Dirk Hodapp voll im Einsatz für Recht, Gesetz und Ordnung. Langeweile kommt bei diesen sehr verschiedenen Kriminalfällen keine auf.

Ganz besonders interessant finde ich die 125 Freizeittipps, die in den einzelnen Geschichten kurz angeschnitten und im Anhang ausführlich beschrieben werden. Meine Lust, die Bodenseeregion mal wieder zu besuchen, ist geweckt.

Wer einen Freizeitführer mit kriminellem Hintergrund und guter Unterhaltung sucht, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich kein Krimi - aber trotzdem spannend

Achtung Wild!
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Die Journalistin Krista Nielsen wird für die Sommerzeit in eine kleine Zeitungsredaktion nach Diepholz, ihrer Heimatstadt, ausgeliehen, worüber sie gar nicht erfreut ist. Dabei passieren gerade zu dieser ...

Die Journalistin Krista Nielsen wird für die Sommerzeit in eine kleine Zeitungsredaktion nach Diepholz, ihrer Heimatstadt, ausgeliehen, worüber sie gar nicht erfreut ist. Dabei passieren gerade zu dieser Zeit einige mysteriöse Unfalle, bei denen immer Tiere im Spiel gewesen sein sollen. Von einer Schlange bzw. einem Wildschwein berichten die Betroffenen. Als Ersthelfer immer gleich zur Stelle ist der 18-jährige Freddy, was ihn schließlich tatverdächtig macht. Zusammen mit seiner neuen Freundin Line, die von ihren Eltern für 6 Wochen zu ihrer Cousine, der Polizistin Nina, abgeschoben wurde, macht er sich selbst auf die Suche nach Spuren und nach dem Täter.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und hat mich bald gefesselt. Das lag aber nicht, wie man vielleicht glauben möchte, an der kriminellen Handlung, die für mich eher im Hintergrund steht, sondern an den Gegebenheiten Drumherum.

Da ist zum einen Polizistin Nina, die es mit ihrer oft schroffen Art schafft, jeden vor den Kopf zu stoßen, vor allem ihren Freund Jens. Aber auch sein Bruder Björn, ein Kollege von Nina, bekommt ihre negative Art immer wieder zur spüren. Line lässt Nina einfach links liegen und schiebt sie lieber zu Freddy ab, der ihr noch einen Gefallen schuldet. Mit Nina hatte auch ich meine Probleme. Mal kann ich sie verstehen, dann wieder habe ich Mitleid mit ihr, weil sie es irgendwie überhaupt nicht schafft, aus ihre Haut raus zu kommen. Doch immer wieder denke ich: das geht ja gar nicht Mädel. Dieser Charakter birgt noch sehr viel Potential für weitere "Fälle".

Krista, die sich an ihrem neuen Arbeitsplatz absolut nicht wohl fühlt, wird immer wieder von Aufträgen zurück gepfiffen und von ihren Kollegen gemaßregelt. Beim Lesen des Klappentextes entstand bei mir der Eindruck, dass sie in dieser Geschichte eine tragende Rolle spielt. Das kam dann aber absolut nicht mehr so rüber.

Freddy dagegen ist zu meinem absoluten Liebling geworden. Der Erbe eines großen Bauernhofes fotografiert zwar viel lieber und beschäftigt sich mit Biologie, als dass er sich um den Hof kümmert. Aber er ist immer zur Stelle und kümmert sich, wenn er gebraucht wird. Seinem cholerischen Vater hätte ich gerne mal so richtig die Meinung gesagt. Seine Mutter steht ihm, wenn auch nicht immer, so doch wenn es drauf ankommt zur Seite.

Und natürlich ist da noch Line, die Leistungsschwimmerin mit lädierter Schulter, die sich auf dem Land auskurieren soll um an den deutschen Meisterschaften teilnehmen zu können. Die Arme, die nur das Leben im Internat kennt und sehr auf ihre Ernährung achtet, kommt anfangs mit dem neuen Leben überhaupt nicht klar. Doch sie hat Freddy an ihrer Seite und es entspinnt sich sogar eine kleine Liebesgeschichte.

Dadurch, dass die Geschichten und Probleme der einzelnen Protagonisten, und auch diese selbst, so interessant und vielschichtig dargestellt sind, gerät für mich der eigentliche Kriminalfall etwas in den Hintergrund. Vor allem die Wandlung von Line hat mich fasziniert. Die Spannung hält sich trotzdem auf einem gewissen Niveau, das ich mir dann doch etwas höher gewünscht hätte.

Das knallrote Cover mit dem Traktor und dem Warnschild passt absolut zur Geschichte und macht neugierig. Die Überschriften über den einzelnen Kapiteln finde ich auch sehr gut. Da kann ich mich auf das Kommende schon etwas einstellen.

Insgesamt habe ich mich durch den "Fall" und vor allem durch die sehr gut dargestellten Protagonisten gut unterhalten gefühlt. Für einen Krimi hat mir aber etwas die Spannung gefehlt. Trotzdem bekommt das Buch meine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht ganz ernst gemeint

How To Be Irish
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Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die ...

Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die irische Lebensweise aus Sicht eines Iren vor. Ob ich die vielen "Tipps", die er zum irischsein gibt, wirklich gebrauchen kann, sollte ich eines Tages beschließen in Irland leben zu wollen - man weiß ja nie - wage ich einfach einmal zu bezweifeln.
Er nimmt mich mit auf die Bestattung eines Angehörigen, bei der ich erfahre, in welche Fettnäpfchen man treten kann, wenn man hier fremd ist. Hier scheint die Begräbnisforschung wirklich Spaß zu machen, obwohl gerade dieser Eindruck vermieden werden soll.
Auch für Besuch einer Kneipe habe ich nun genügend Tipps um bei den Iren einen guten Eindruck zu machen und zu hinterlassen. Hauptsache ich bin spendabel genug. Und wenn ich meine eigene Kneipe aufmachen will, dann besorge ich mir einfach den Bausatz eines IrisPub im Internet und schon kann es los gehen.
Wenn ich denn mal nach Irland auswandern sollte, dann nach Westirland, denn hier sind die meisten "Hereingeschneiten" oder "Plastic Paddys " zu finden.
Ich lerne die Regeln einer Hochzeitsplanung übers Sorgenmachen zum Entschuldigen und Schenken. Auch eine Hochzeitsrede kann ich nun irischgetreu halten. Und ich weiß, was lieber unerwähnt bleiben sollte.
Ich kenne nun viele Regeln und Tests rund um die Gesundheit. Ich kenne die Anforderungen an einen richtigen Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch, weiß wie man sich wichtig macht und wie man richtig telefoniert und Emails schreibt. Ich kenne nun die Regeln für ein irisches Weihnachtsfest mit Baum, Weihnachtsmann und Weihnachtsessen. Und streiten kann ich nun auch fast perfekt irish. Ich habe das Cool- oder Nichtcoolsein zwar nicht ganz begriffen, aber belustigt haben mich auch diese Ausführungen.

Ich habe einen Landesführer über die Iren und ihr Land gelesen, der mir sehr viel Spaß gebracht hat, und von dem ich hoffe, dass ich viele der hier angesprochenen Eigenheiten nie kennenlernen werde.