wunderbar und EI_nzigartig
Isaac und das EiIsaac Addy steht auf einer Brücke. Unter ihm das Wasser, in ihm ganz viel Traurigkeit, Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Mary, seine Frau, ist nicht mehr da. Von einer Minute auf die andere hat ...
Isaac Addy steht auf einer Brücke. Unter ihm das Wasser, in ihm ganz viel Traurigkeit, Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Mary, seine Frau, ist nicht mehr da. Von einer Minute auf die andere hat sich alles geändert - sein bisheriges Leben gibt es nicht mehr.
All dies ist noch nicht lange her, sein Schmerz ist unbeschreiblich groß, er kapselt sich ab, ignoriert Familie und Freunde. Isaac lässt sich gehen und sein Dasein besteht ausschließlich aus Trauer und Schmerz; ein Schmerz, der so groß ist, dass ihm Sinn und Kraft fehlen, um weiterzuleben.
Er sitzt bereits auf dem Geländer der Brücke und ist zum Absprung bereit, da entdeckt er etwas zwischen den Bäumen am Ufer: weiß, groß … ein Ei ?¿ Was auch immer es ist: es schreit.
Isaac fühlt sich gestört, er ist abgelenkt und irritiert, aber gleichzeitig auch neugierig.
Also klettert er von dem Brückengeländer und macht sich auf den Weg zu dem Ei. Näherkommend sieht er, dass es flauschig ist, Arme und Beine hat.
Einer spontanen Eingebung folgend nimmt er das Wesen mit nach Hause.
So beginnt eine außergewöhnliche Wohngemeinschaft. Isaac und das Ei schauen Filme, essen Toast mit Bohnen – und sie passen aufeinander auf und sind füreinander da. Ganz langsam wird Isaacs Schmerz weniger. Ist es nun an der Zeit, sich von dem Ei zu verabschieden? Und was ist in dem verschlossenen Zimmer im Dachgeschoss?
Der Roman „Isaac und das Ei“ ist eine traurig-schöne Geschichte. Noch nie habe ich ein Buch gelesen, in dem Trauer so berührend und nachvollziehbar beschrieben wird. Gleichzeitig gibt es lustige Momente, das Ei ist so liebenswert, absolut „wawuu“. Ich habe beim Lesen geweint und gelacht, ganz viel mit Isaac gehofft und (das liest sich jetzt vermutlich eigentümlich) das Ei in mein Herz geschlossen. Bobby Palmer ist ein besonderer Roman gelungen, der bei aller Unwahrscheinlichkeit, bei aller Phantasie, real und greifbar erscheint.
Warmherzig und wunderbar, sehr lesenswert.