Manchmal ist das Cover eben nicht alles.
Halloween in UnterwaldHalloween in Unterwald von
Maria Winter erschien am 15.07.2020 bei BoD
Erst im Verlauf der gut geschriebenen 132 Seiten bemerkte ich, dass die Autorin aus Thüringen, aus meiner Nähe, kommen muss – denn ...
Halloween in Unterwald von
Maria Winter erschien am 15.07.2020 bei BoD
Erst im Verlauf der gut geschriebenen 132 Seiten bemerkte ich, dass die Autorin aus Thüringen, aus meiner Nähe, kommen muss – denn in einem fiktiven, abgeschiedenen Dorf bei Suhl steht das furchteinflößende und gemiedene Menlow-Haus.
Drei verschiedene Situationen die im Dörfchen ’Unterwald’ zu Halloween ablaufen, augenscheinlich nichts gemein haben und sich doch im kurzen, oberflächlichen Verlauf streifen. Der Anfang war sehr geheimnisvoll, deutete auf eine gruselige Story hin und weckte die Hoffnung auf eben solche. Ja.
Über die Hälfte der Novelle war unspektakulär, die wenigen spannenden, blutigen Ereignisse kamen abrupt und definitiv zu kurz, wenn auch detailliert und bildlich gezeichnet. Dafür bekommt der Leser Seitenweise geschichtliche Einblicke – ob diese recherchiert oder fiktiv sind, weiß ich nicht. Definitiv geht jedoch die Spannung, während man mit Angie und ihrem Date durch das dunkle Anwesen von Menlow-Haus, welches atmosphärisch und düster kreiert wurde, streift, verloren, sowie Knarzen und Knirschen unbeachtet untergehen.
Die Wahrheit über Angie und ihre ungewöhnliche Freundin, das Gruselhaus sowie die Halloweennacht in Unterwald empfinde ich rückblickend als eine sehr gute, schaurige Grundidee, die sich ausgearbeitet für eine nervenaufreibende, fesselnde Gruselgeschichte voller Gänsehautmomente eignen würde.
Mobbing, Ausgrenzung und ein Kriegsgeschehen wurden eingebracht, aber ob diese wichtigen, stets aktuellen Themen in einer Horrornovelle den Leser erreichen ist fraglich.