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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Nur eine Frucht

Teufelsfrucht
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„...Als EU-Beamter auf Lebenszeit können mir die Mitgliedstaaten mal gepflegt munin aasi sudelma, allen voran die miesepetrigen Deutschen und die aufgeblasenen Franzosen...“

Aaron Keitel ist im Dschungel ...

„...Als EU-Beamter auf Lebenszeit können mir die Mitgliedstaaten mal gepflegt munin aasi sudelma, allen voran die miesepetrigen Deutschen und die aufgeblasenen Franzosen...“

Aaron Keitel ist im Dschungel von Papua-Neuguinea auf der Suche nach einer besonderen Frucht.
Dann wechselt die Geschichte nach Luxemburg. Xavier Kiefffer ist Koch in seinem Restaurant „Deux Eglises“. Claudine, seine rechte Hand, macht ihn darauf aufmerksam, dass der neue Gast vermutlich ein Gastrokritiker ist. Als sie ihm den Hauptgang bringen will, liegt der Gast vor der Tür – tot.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben.
Kieffer lässt der Tote keine Ruhe. Er möchte wissen, was passiert ist. Er erfährt, für wen der Tote gearbeitet hat. In Paris trifft er sich mit Valerie Gabin. Mit ihren Informationen forscht er weiter, sticht in ein Wespennest und begibt sich dabei selbst in Gefahr.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Auflockernd wirkt der trockene Humor von Pekka, EU-Beamter, Finne und bester Freund von Xavier. Selbstverständlich stammt das obige Zitat von ihm. Wenn Pekka von seinen Aufgaben spricht, wozu die Bestimmung der Größe von Erdbeeren gehört, blitzt Ironie in jedem Satz auf.
Ernst dagegen sind die Teile, die sich mit den Manipulationen von Lebensmittel durch Konzerne beschäftigen. Die Zeiten des Analogkäses sind vorbei, die neuen Methoden sind raffinierter und weniger zu durchschauen. Ausschlaggebend dafür sind die Geschmacksverstärker, die ein Gericht vorgaukeln, dass man gar nicht auf dem Teller hat.
Gut dargestellt wurde auch Xaviers Lehrzeit und die Entwicklung der beiden Jugendlichen, die beim gleichen Koch zur gleichen Zeit ausgebildet wurden.
Als besonderes Stilmittel sind ab und an Zeitungsausschnitte eingefügt, die speziell über die Verbrechen berichten.
Eine Vielzahl leckerer Gerichte mit Zubereitungshinweisen sind im Text und in der Geschichte eingebunden.
Bei einer spannenden Verfolgungsjagd durch Luxemburg lerne ich als Leser einige besondere Eigenheiten der Stadt kennen.
Ein Glossar mit Küchenlatein beschließt das Buch.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Der Spagat zwischen Spannung und informativen Teil ist gelungen.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Brisantes Thema

Alternativen
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„...Echt jetzt? Diese Deppen von der DbD sitzen unter Polizeischutz bei deutschen Bier und deutschen Schnitzel und bauen wieder an 1000 Jahren Deutsches Reich?...“

Thomas, der mit seiner Freundin Monika ...

„...Echt jetzt? Diese Deppen von der DbD sitzen unter Polizeischutz bei deutschen Bier und deutschen Schnitzel und bauen wieder an 1000 Jahren Deutsches Reich?...“

Thomas, der mit seiner Freundin Monika zusammenwohnt, ist auf den Weg nach Hause, als er von Männern bedroht und nach Geld gefragt wird. Dann ruft eine Frau mit Kopftuch ein paar laute Worte und die Männer verschwinden.
Monika bittet ihn, die Polizei außen vor zu lassen. Sie engagiert sich im Flüchtlingsheim und will das Problem selbst klären.
Farim wurde in Deutschland geboren. Sein Vater ist Schichtleiter bei VW. Farim selbst aber hat die Schule abgebrochen und nur durch die Hilfe seines Vaters einen Job. Er treibt sich im Kreise von Kleinkriminellen herum.
Diese zwei Handlungsstränge führen wichtige Protagonisten ein.
Der Autor hat einen fesselnden, hochaktuellen und brisanten Krimi geschrieben. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mit seinen Protagonisten zeigt er die Vielschichtigkeit der politischen Strömungen in Deutschland. Neben den schon oben Genannten gibt es noch Alex, Marions Bruder. Der junge Mann träumt von eine besseren Welt, kriegt aber sonst nichts auf die Reihe und ist auch gegen Gewalt nicht abgeneigt.
Der Schriftstil des Buches ist sehr abwechslungsreich. Obiges Zitat mit der gehörigen Portion Sarkasmus stammt von Kommissar Berg. Er unterhält sich in dem Moment mit
einem jungen Polizeischüler, den er unter seine Fittiche genommen hat und der die örtlichen Verhältnisse sehr gut kennt. Natürlich geht Berg eigene Wege und lässt sich nicht vor den Karren anderer spannen. Dass ihn das den Job kosten kann, nimmt er in Kauf.
Gekonnt wird die Entwicklung von Thomas dargestellt. Er ist Ingenieur in der IT-Technik und kennt sich mit Sicherheitsfragen von Computern sehr gut aus. Beruflich geht es aber nicht weiter. Seine Vorschläge werden abgeblockt. Er ist frustriert. Der Überfall macht ihn anfällig für rechte Sprüche und die Propaganda der Partei DbD. Doch er ist intelligent und hinterfragt deren Tun mit der Zeit. Besonders beeindrucken fand ich seine Gedanken, als er die hierarchischen Verhältnisse auf der Arbeitsstelle mit denen in der Partei verglich. Die von ihm geführten Dialoge sind sehr gut ausgearbeitet und bringen die Dinge auf den Punkt. Natürlich bleiben Fragen offen. Die kann und will das Buch auch nicht beantworten, weil es dabei manchmal kein Richtig oder Falsch gibt. Aber gerade die Gespräche von Thomas mit Marion regen zum Nachdenken an.
Der Handlungsstrang mit Farim zeigt eine andere interessante Entwicklung. Der junge Mann träumt vom großen Geld. Auf welchem Weg er dazu kommt, ist ihm egal. Als ihm der IS eine Ausbildung anbietet, greift er sofort zu. Religion spielt dabei für ihn nicht im geringsten eine Rolle. Hier wird deutlich, wie Gehirnwäsche und Manipulation gepaart mit der nötigen Menschenkenntnis wirken.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es greift in einer fesselnden Handlung gegenwärtige Entwicklungen auf und weist auf Hintergründe hin. Auch das Ende ist sehr realistisch. Mit einem Zitat von Thomas möchte ich meine Rezension beschließen:
„...Dafür hatte er nicht studiert, dafür programmierte er nicht hochkomplexe Maschinen, um dauerhaft auf Parolen reinzufallen, deren Halbwertzeit zwischen Tagesschau und Wetterkarte lag...“

Veröffentlicht am 06.09.2017

Kopfrechnen - ganz einfach

Mathe to go
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„...Wenn ihr mich fragt, ist Mathematik die allerbeste Glücksdroge fürs Emotionshirn...“

Recht hat er, der Autor! Man könnte sagen, sein Büchlein ist eine Sammlung von Kopfrechentricks. Oberflächlich ...

„...Wenn ihr mich fragt, ist Mathematik die allerbeste Glücksdroge fürs Emotionshirn...“

Recht hat er, der Autor! Man könnte sagen, sein Büchlein ist eine Sammlung von Kopfrechentricks. Oberflächlich ist das auch so. Diese Einschätzung aber wird dem Buch nicht gerecht.
Das Buch ist, abgesehen vom Anhang, in 10 Kapitel gegliedert.
Im ersten Kapitel verliert der Autor einige Worte über die Entstehung des Buches, im zweiten zeigt er am historischen Beispiel von Gauß, dass Mathematik die Kunst des Denkens ist.
Im dritten Abschnitt werde ich als Leser unter anderem mit dem Abakus und der Milchmädchenrechnung bekannt gemacht.
Danach wendet sich der Autor der Multiplikation zu. Neben vielen Rechentricks, die auf den binomischen Formeln und Termumformungen beruhen, werden einige interessante Gleichungen aufgeführt. Gut gefällt mir, dass es mir als Leser zum Teil überlassen bleibt, die mathematischen Zusammenhänge, die hinter den Aufgaben stecken, selbst zu ergründen, denn nicht immer gibt es neben die „Wie?“ die Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“.
Hinweise auf die chinesische und arabische Multiplikation ergänzen das Kapitel. Vieles von dem hier Gesagten trifft in gleicher weise aauf die folgenden Kapitel zu.
Im Teil 5 geht es um Division, im Kapitel 6 um Neuner- und Elferprobe. Dem folgen in Kapitel 7 das Wurzelziehen und im Abschnitt 8 der Logarithmus. Die Frage nach dem Wochentag bei bekanntem Datum wird im Teil 9 beantwortet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Der Autor erläutert sein Vorgehen mit einer gewissen Leichtigkeit und einem feinen Humor. Die Regeln des Kopfrechnens und die Zaubertricks mit Zahlen werden Schritt für Schritt dargestellt und ermöglichen dem Leser nicht nur, sie nachzuvollziehen, sondern sie erleichtern auch das Einprägen. Häufig greift er auf historische Persönlichkeiten zurück und gibt somit einen Einblick in die Geschichte der Mathematik und des Kopfrechnens. Beispiele dafür sind Fibonacci und Heron.
Immer wieder gibt es Unterbrechungen im eigentlichen Text. Dort werden kurze Zaubertricks mit Zahlen aufgezeigt, besondere Zahlen dargestellt und die Schönheit der Mathematik belegt. Ein Beispiel dafür ist die Multiplikationspyramide mit 1 1, 1111, 111*111 usw. Vor allem die Informationen zur Eulerschen Zahl e und zu Kreiszahl Pi haben mich an einigen Stellen überrascht.
Die Aufgaben und Beispiele sind sehr vielfältig. Dabei ist der Aufbau der einzelnen Abschnitte pädagogisch geschickt gewählt. Von leichten Beispielen, die häufig schon bekannt sind, steigt der Schwierigkeitsgrad dann Seite für Seite höher. In der Unterüberschrift ist dann von Aufgaben für Könner oder Experten die Rede.
Humorvolle Cartoons ergänzen die Geschichte.
Das Besondere an dem Buch aber ist, dass verschieden Rezepte vor Cocktails eingestreut wurden. So befindet sich in dem kurzen 10. Kapitel neben obigen Zitat das Rezept für Tequila Sunrise.
Weiterführende Literatur und ein Überblick über die Veröffentlichungen des Autors beschließen das Büchlein.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bietet für jeden an Mathematik Interessierten eine Menge an Spielereien und geht an vielen Stellen in die Tiefe der Mathematik. Gleichzeitig wird es in einer Zeit von Taschenrechner und Computer für ein gezieltes Training des Gedächtnisses und frischt vergessene Kenntnisse wieder auf.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Unbedingt lesen!!

Der Duft des Teufels
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„...Eigensinn hebt eine Frau aus der Masse ihrer Geschlechtsgenossinnen heraus. Ich schätze das als Zeichen von Geist und Witz...“

Wir schreiben das Jahr 1695. In der Freien Reichsstadt Köln scheinen ...

„...Eigensinn hebt eine Frau aus der Masse ihrer Geschlechtsgenossinnen heraus. Ich schätze das als Zeichen von Geist und Witz...“

Wir schreiben das Jahr 1695. In der Freien Reichsstadt Köln scheinen dunkle Zeiten zurückzukehren. Nach der Schändung einer Kirche gehen Gerüchte um, dass jemand Teufelswasser verkauft, das für besondere Erlebnisse im Bett sorgt. Plötzlich gelangen junge Frauen wieder in den Verdacht, Hexen zu sein. Das betrifft auch die Hebamme Kathrina Obladen. Die junge Witwe hat sich erlaubt, den Heiratsantrag des Webers Fritz Haan abzulehnen und sich damit einen Feind fürs Leben geschaffen.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Das liegt auch an den gut charakterisierten Personen. Kathrina ist eine selbstbewusste junge Frau. Doch ihr verstorbener Mann war Protestant. Das nimmt ihr die mehrheitlich katholische Bevölkerung Kölns übel. Deshalb muss sie sich ihren Unterhalt mit Näharbeiten verdienen, denn zu Geburten wird sie nicht mehr gerufen.
Auch der italienische Kramhändler und Parfümeur Giovanni Paolo Femini muss sich seinen Stand in Köln hart erarbeiten. Er versucht, nach alten Rezepten seines Großvaters ein besonderes Aqua mirabilis zu kreieren. Doch nun kann das in Köln lebensgefährlich werden. Die Angst seiner Frau vor den Konsequenzen ist mit Händen greifbar.
Bruder Martin, Dominikaner und selbst im Kloster Außenseiter wegen seines Fanatismus, sieht seine Stunde gekommen.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Sehr genau werden die Verhältnisse in Köln zur damaligen Zeit beschrieben. Die Zeit der Hexenverfolgung ist eigentlich vorüber. Selbst der Abt des Klosters fällt durch seine fortschrittliche Haltung auf. Liebevoll versucht er, Bruder Martin von seinen Vorstellungen abzubringen. Doch gegen Fanatismus ist kein Kraut gewachsen.
Gekonnt gelingt es der Autorin aufzuzeigen, wie durch das geschickte Streuen von Gerüchten Meinungen beeinflusst und Massen manipuliert werden. Das geht bis in die gehobenen Kaufmannsfamilien. Dort prallen unterschiedliche Meinungen aufeinander. Ab und an durchdringt allerdings ein feiner Humor die Geschichte, wie das folgende Zitat zeigt.
„...Dass sie nie wieder mit ihm sprechen würde, könnte sich als Segen erweisen, aber keine Kalbsniere in Weinsoße mehr zu servieren war eine ernstzunehmende Drohung...“
Plötzlich werden wieder unbescholtene Nachbarinnen angeklagt. Der Rat der Stadt stemmt sich anfangs dem entgegen, doch bald siegt die Gewalt der Straße. Bruder Martin lässt sich im Kloster nichts mehr sagen und bekommt Zulauf von frustrierten Kölnern. Wieder macht die Idee des Scheiterhaufens die Runde. Der Mob auf der Straße nimmt zu.
Daniel, ein junger Kaufmann, der Kathrina vor Fritz beschützt hat, und von dem obiges Zitat stammt, will den Hersteller des eigenartigen Wassers finden. Paolo steht ihm dabei zur Seite.
Sehr ausführlich wird dargestellt, wie viel Geduld und Fingerspitzengefühl dazu gehört, ein neues Parfüm zu entwickeln. Ein Tropfen der falschen Zutat zu viel und die ganze Arbeit war umsonst. Fachliche Begriffe wie Kopfnote und Herznote werden anschaulich erläutert.
Worterklärungen und ein informatives Nachwort über die Entstehung des Kölnisch Wassers ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Thema Massenmanipulation und der Kampf um die persönliche Freiheit wurde in einer spannenden Handlung verpackt. Viele wissenswerte Fakten, die im Roman enthalten sind, zeugen von der ausführlichen und exakten Recherche der Autorin. Außerdem bin ich der Meinung, das der Grundtenor der Handlung nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die Legion des Raben
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„...So viele Muscheln am Strand, so viele Schmerzen bietet die Liebe...“

Wir schreiben das Jahr 260. Im Hause des Stadthalters von Treveris findet ein Fest statt. Invita, die junge Sklavin, soll sich ...

„...So viele Muscheln am Strand, so viele Schmerzen bietet die Liebe...“

Wir schreiben das Jahr 260. Im Hause des Stadthalters von Treveris findet ein Fest statt. Invita, die junge Sklavin, soll sich davon fern halten. Doch ihre Neugier siegt. Aus sicherem Versteck beobachtet sie die Gäste und belauscht die Gespräche. Dann bringt der Tag eine Überraschung. Dem alemannische Sklaven Flavus und ihr wird eine gemeinsame Kammer zugeteilt. So genau weiß Invita nicht, was sie von ihm halten soll. Aus der gemeinsamen Nacht wird jedenfalls erst einmal nichts.
Am nächsten Morgen werden alle Sklaven aus dem Schlaf gerissen. Der edle Baetius wurde ermordet, nachdem er das Haus des Stadthalters verlassen hat. Die Witwe des Toten und dessen Sohn Publius beschuldigen Hyacinthus. Der Sklave begleitete Baetius auf den Weg. Deshalb sollen alle Sklaven des Hauses hingerichtet werden. Es bleiben nur enige Tage, um den wahren Mörder zu finden.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Es ist der zweite Teil einer Trilogie. Obwohl ich Teil 1 noch nicht gelesen habe, hatte ich kein Problem, die Zusammenhänge zu erfassen.
Die Geschichte hat mich schnell gefesselt. Das lag nicht zuletzt an den gut charakterisierten Protagonisten. Invita ist eine junge Frau, die gern die Grenzen ihrer Möglichkeiten auslotet. Dabei hat sie schon schlimme Erfahrungen gemacht. Das aber hält sie nicht davon ab, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Und das Todesurteil für die Sklaven von Baetius hält sie für alles andere als gerecht. Sie ist die persönliche Sklavin von Marcella, der Tochter des Stadthalters. Marcella bekennt sich zum Christentum und lässt Invita gewisse Freiheiten.
Flavus ist ein stolzer Mann. Lange Zeit umgibt ihn eine geheimnisvolle Aura, denn über seine Vergangenheit ist nur wenig bekannt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Geschichte wird von Invita erzählt. Detailgenau schildert sie das Leben in römischen Trier (Treveris). Dabei zeigt sich auch die exakte Recherche der Autorin, denn ich werden als Leser mit Errungenschaften konfrontiert, die ich nicht in dieser Zeit verortet hätte.
Es ist hart zu lesen, wie mit Sklaven damals umgegangen wurde. Vor allem Publius und seine Mutter versuchen alles, Hyancinthus zu brechen und zu einem Geständnis zu zwingen.
Invita dagegen bemüht sich, den wahren Mörder zu finden. Dabei erlebt sie ein wahres Auf und Ab. Mit ihrer Reaktionsschnelligkeit meistert sich einige schwierige Situationen. Die Autorin nutzt das Geschehen, um mich mit dem Reichtum und der Ausstattung von Gütern außerhalb der Stadt bekannt zu machen. Gleichzeitig erlebe ich, wie eine wohlhabende junge Frau als Gast in einem solchen Haus behandelt wird.
Verstrickungen und Intrige sorgen neben der rasanten Handlung für einen hohen Spannungsbogen. Nach und nach erfahre ich die Hintergründe des Mordes, obwohl sich Flavus immer nur zu den Dingen äußert, die unbedingt nötig sind. Das ist für Invita schwer zu ertragen, denn eigentlich mag sie den jungen Mann, weiß aber nie, inwieweit er in die Geschehnisse verstrickt ist.
Obiges Zitat ist ein Beispiel für die Einbeziehung von klassischen Aussprüchen, denn es stammt von Ovid. Außerdem wird damit deutlich, dass Invita über höhere Bildung verfügt, denn sie äußert die Worte.
Karten der Zeit, ein Glossar und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie malt ein spannendes Bild der Zeit.