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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schneidmann und Käfers 4. Fall

Denn mir entkommst du nicht
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In ihrem 4. Fall, in dem sie gemeinsam ermitteln, treffen Charlotte Schneidmann und ihr Kollege Peter Käfer auf zwei brutalst zugerichtete Frauen. Die eine wurde am Aasee abgelegt, die andere auf einem ...

In ihrem 4. Fall, in dem sie gemeinsam ermitteln, treffen Charlotte Schneidmann und ihr Kollege Peter Käfer auf zwei brutalst zugerichtete Frauen. Die eine wurde am Aasee abgelegt, die andere auf einem Friedhof in Münster. Durch DNA Spuren lässt sich ein Mann ermitteln, der eine der Toten aus seiner Vergangenheit kennt. Charlotte, die gerne eigene Wege geht, kommt dem tatsächlichen Täter bei ihren Ermittlungen gefährlich nahe.

Brutalität und viel Blut prägen diesen neuen Fall, der sich in verschiedene Richtungen entwickelt um dann schlüssig aufgelöst zu werden. Ich schaue in seelische Abgründe, die ich so nicht vermutet hätte. Ich bin bei Ermittlungen dabei, die mich mitten hinein nehmen in eine Gedankenwelt, die ich mir ansonsten nicht vorzustellen vermag. Dieser Krimi kommt einem Thriller sehr nahe. Immer neue Erkenntnisse und Wendungen machen es mir sehr schwer, mich auf einen Täter festzulegen, von dem ich dann doch überrascht war.

Ich freue mich sehr, dass ich wieder Neues aus dem Privatleben der beiden Kommissare erfahre. Gerade Charlotte hat es mit ihrer Doppelbelastung als Mama und Kommissarin nicht leicht. Auch Peter Käfer fällt eine Entscheidung, die ihm nicht ganz leicht fällt.

Flüssig und leicht baut sich ein Spannungsbogen auf, der sein hohes Level hält und es mir schwer gemacht hat, das Buch mal aus der Hand zu legen. Besonders der Schluss lässt mich mit der Hoffnung zurück, dass es bald einen neuen Fall für die Kommissare geben wird.

Fazit: Ein interessanter Krimi, der es in sich hat und mir einige spannende Lesestunden beschert hat, bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderschöne Sommer-Liebesgeschichte

Körbchen mit Meerblick
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Melanie Brenner, Chefeinkäuferin bei der Fa. Brungsdahl-Möbel, lebt in Köln-Nippes nur für Ihre Arbeit. Kein Freund, wenig Freunde – aber sie ist mit ihrem Leben zufrieden so wie es ist. Bis sie eines ...

Melanie Brenner, Chefeinkäuferin bei der Fa. Brungsdahl-Möbel, lebt in Köln-Nippes nur für Ihre Arbeit. Kein Freund, wenig Freunde – aber sie ist mit ihrem Leben zufrieden so wie es ist. Bis sie eines Tages die Nachricht vom Tod ihrer Großtante Sybilla aus Lichterhaven an der Nordsee bekommt. Das Erbe ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: Melanie muss ein Jahr in Lichterhaven leben und den kleinen Laden ihrer Großtante führen. Und als I-Tüpfelchen ist auch eine süße kleine Labradorhündin im Erbumfang enthalten.
Die eingefleischt Stadtpflanze, die auf gar keinen Fall dort oben an der Küste leben will, schon gar nicht mit Hund, macht sich auf den Weg, um sich alles nur mal anzuschauen…

Als ich das Cover mit dem zuckersüßen kleinen Labrador gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich die Geschichte, die dahinter steckt unbedingt lesen muss. Und ich habe es nicht bereut. Ganz im Gegenteil: ich hatte einige wunderbare Lesestunden mit einer Geschichte, die ins Herz geht.

Bereits als Melanie in Lichterhaven ankommt, habe ich den Eindruck, dass sie sich hier direkt wohlfühlt. Dass muss die Autorin gar nicht hinschreiben, vieles liest sich aus dem Gefühlen oder Gedanken heraus. Überhaupt hat mir der locker leichte Schreibstil sehr gut gefallen.
Aber ich kenne nicht nur die Gedanken der Protagonisten, sondern auch der kleinen Hundedame Schoki. Sie lässt mich mit ihrem wau oder wuff direkt in ihr kleines Hundeherz sehen.

Die Protagonisten selbst sind so farbig, charakteristisch und allesamt sympathisch beschrieben, dass ich gerne mit der ein oder anderen Dame oder sogar mit Opa Norbert, der manchmal sehr direkt ist, befreundet wäre. Melanie macht es mir manchmal nicht leicht. Sie ist wie eine Muschel: kommt aus ihrem Häuschen kurz raus, erkennt, dass sie Gefühle entwickelt, und schnapp – geht die Schale wieder zu.
Wie gut, dass man zu Beginn schon ahnen kann, dass es ein Happy End geben wird.

Die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und vor allem des Wattenmeeres haben mein Kopfkino angefackelt. Ich konnte fast das Watt durch meine Zehen glitschen spüren.

Eine wunderschöne Geschichte über die Macht der Liebe, die endlich auch von Melanie gelebt werden kann. Meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sein emotionalster Fall

Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod
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„Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod“ ist bereits der 3. Fall, bei dem ich mit dem manchmal mürrischen, aber auch sehr seniblen und menschlichen Commissario und seiner deutschen Bekannten Lissie von ...

„Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod“ ist bereits der 3. Fall, bei dem ich mit dem manchmal mürrischen, aber auch sehr seniblen und menschlichen Commissario und seiner deutschen Bekannten Lissie von Spiegel, die an Gedächtnisverlust leidet, in und um Meran ermitteln darf. Gleich auf den ersten Seiten bekomme ich es mit der Angst zutun, denn der Commissario erwägt seinen Selbstmord. Sein junger Freund Paul weiß dies mit einem seiner makaberen Scherze im letzten Moment zu vereiteln, was mich schon wieder zum Schmunzeln brachte.

Dann wird der Commissario mit seinem ersten Fall konfrontiert, der bereits vor 20 Jahren als nicht abgeschlossen zu den Akten gelegt wurde: im kleinen Bergdorf Katharinaberg nicht weit von Meran wurde damals ein dreijähriger Junge entführt. Bei Abrissarbeiten von 2 Häusern in Katharinaberg stoßen die Arbeiter auf das Skelett eines Kindes – wie sich herausstellt, des damals verschwundenen Johannes. Pavarotti beginnt die damaligen Versäumnisse aufzuarbeiten und hofft, endlich den Täter stellen zu können.

Außerdem muss er Lissie von Spiegel, die er aus dem Spital abgeholt hat, endlich beichten, dass er es war, der die Kugel abgefeuert hat, die sie in ihr Vergessen gestürzt hat.


In diesem neuen Fall nimmt mich die Autorin mit in ein kleines Bergdorf mit seinen Einwohnern, von denen jeder etwas zu verbergen scheint. Nicht nur einmal haben sich meine Härchen an den Armen aufgestellt und mir lief eine Gänsehaut den Rücken runter. Allesamt sind die Charaktere gut vorstellbar und in vielen Schattierungen mit ihren Eigenheiten gezeichnet. Durch die oft bildhafte Sprache erstellt sich die Szenerie vor meinem inneren Auge und ich bin mittendrin in der Geschichte. Aber einfach mal schnell durchlesen geht hier gar nicht. Dazu hat die Autorin die Geschichte viel zu komplex gestaltet, viele Wendungen eingebaut, immer wieder neue Personen auftreten lassen, die ich für den Täter hielt und leider bin ich bis zur Auflösung nicht drauf gekommen, wer denn nun der Täter ist.

Aber nicht nur Pavarotti ermittelt, sondern auch Lissie von Spiegel versucht auf ihre Weise etwas aus den Dorfbewohnern herauszukitzeln und schreibt darüber ein Buch. Ich freue mich mit ihr, wenn immer mal wieder ein kleines Fitzelchen aus ihrer vergessenen Welt auftaucht und ihre permanente Suche nach ihrer Vergangenheit ganz kleine Erfolge bringt.

Die kurzen Kapitel mit einer stetig ansteigenden Spannung haben es mir schwer gemacht, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Die Zeitsprünge, die immer wieder mal einfließen und mich manche der Bewohner sogar etwas besser verstehen lassen, bauen die Spannung nicht ab, sondern steigern sie eher noch.

Wer einen Krimi mit wenig Blutvergießen lesen und sich mit den seelischen Abgründen einiger Dorfbewohner befassen mag, der ist hier genau richtig. Ein Buch, über das man auch sehr gut diskutieren kann.

Ich habe das Lesen sehr genossen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Einstand einer neuen Ermittlerin

Eisenberg
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Am Flaucher, einem Isarabschnitt in München, wird eine junge Frau erstochen aufgefunden. Ihre Hände sind am Kopf angenagelt. Die Verteidigung des obdachlosen Täters übernimmt die renommierte Münchner Anwältin ...

Am Flaucher, einem Isarabschnitt in München, wird eine junge Frau erstochen aufgefunden. Ihre Hände sind am Kopf angenagelt. Die Verteidigung des obdachlosen Täters übernimmt die renommierte Münchner Anwältin Rachel Eisenberg. Sie erlebt eine große Überraschung, denn der mutmaßliche Täter ist Heiko Gerlach, der weltbekannte Physikprofessor, mit dem sie vor vielen Jahren liiert war. Gerlach gesteht, widerruft und Rachel tut alles, um ihn zu entlasten.

Zur gleichen Zeit wird eine junge Frau mit ihrer kleinen Tochter vermisst. Die Beiden sind aus Angst vor Blutrache aus dem Kosovo geflohen. Ihre Freundin in München gibt eine Vermisstenanzeige auf, die aber zu keinem Ergebnis führt.

Ob und wenn ja, wie, stehen die beiden Fälle im Zusammenhang?


Bisher kannte ich nur die Tegernsee-Krimis von Andreas Föhr und war sehr gespannt, auf seinen neuen Krimi. Die Ermittlerin diesmal eine Anwältin und der Schauplatz in München.

Der Fall des Heiko Gerlach ist sehr gut konstruiert. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, fällt dann ab, als ich glaubte, der Fall sei gelöst und schießt aber dann nochmal richtig hoch. Immer wieder kam ich beim Lesen ins Grübeln, miträtseln, um dann festzustellen, dass mich der Autor wieder auf einer falschen Spur gelockt hatte. Das überraschende Ende hatte ich so absolut nicht vermutet.

Rachel Eisenberg, die neue Ermittlerin, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Ihre erfrischende Art zu ermitteln ist nicht immer gesetzeskonform, aber manchmal geht es einfach nicht anders. Auch bei den übrigen Protagonisten, die ich sehr lebendig und authentisch gezeichnet empfinde, habe ich meine Sympathien und auch meine Antipathien schnell vergeben.

Immer mal wieder blitzt der ganz eigene Humor des Autors durch und lockert den Fall auf. Die Einblicke ins Privatleben der Anwältin, ihrer Tochter und ihres Exmannes machen die Geschichte erst so richtig menschlich.

Ich habe einen überaus gelungenen, spannenden Kriminalfall gelöst. Und ich freue mich sehr, dass es weitere Fälle mit Rachel Eisenberg geben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord am Friedhof

Schnapspralinen
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Auf dem Friedhof des beschaulichen rheinländischen Örtchens Kessenich findet eine Besucherin die übel zugerichtete Leiche von Lehrer Wolfram Lebrecht. Dem Mann, der im Ort bei seinen Mitmenschen nicht ...

Auf dem Friedhof des beschaulichen rheinländischen Örtchens Kessenich findet eine Besucherin die übel zugerichtete Leiche von Lehrer Wolfram Lebrecht. Dem Mann, der im Ort bei seinen Mitmenschen nicht sehr beliebt war, wurde der Schädel eingeschlagen. Jede Menge Spuren, die alle irgendwie ins Nichts laufen und für Kriminalhauptkommissar Christian Wörner und seine Kollegin Sophie Lange viel Arbeit. Unterstützung bekommen die Beiden durch Seniorenheimbewohnerin Agathe Hutschendorf, ihrer Freundin Margot Pütz und Britta, der Lebensgefährtin von Wörner. Insgesamt eine muntere Truppe, die die Ermittlungen zum Genuss und manches Mal zum Lachvergnügen werden lassen. Aber auch ernste Töne werden in der Geschichte laut und gut verarbeitet.

Nach den ersten beiden Fällen "Schnapsleiche" und "Schnapsdrosseln" kommen nun die "Schnapspralinen" an die Reihe, die in diesem Fall immer mal wieder eine Rolle spielen. Besonders Agathe ist ihnen sehr zugetan, nimmt die ein oder andere bereits zum Frühstück und lockert ihren Gesprächspartnerinnen die Zunge.

Ja, Agathe, die es ihren Freundinnen nicht immer leicht macht, hat mir manche Lachträne im Auge beschert. Zusammen mit Margot und Sophie bildet sie ein unschlagbares Trio, dass trotz allem Humor den ein oder anderen Hinweis zu den Ermittlungen geben kann.

Spannung steht nicht hinten an in diesem Krimi. Aber die Autorin versteht es super, die spannenden Teile mit den witzigen Eskapaden so zu vermischen, dass die Spannung immer ein kleines bisschen im Vordergrund steht. Die dauernden Wendungen und falschen Fährten haben auch mich bis zum Schluss auf Abstand zum Mörder gehalten. So hatte ich die Auflösung nicht erwartet.

Ein spannender Krimi mit einer gehörigen Portion Witz, der das Lesen für mich zu einem Genuss gemacht hat!