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Veröffentlicht am 15.09.2023

Die Erfindung des Meißner Porzellans

Der Porzellaner
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Im historischen Roman "Der Porzellaner" beschreibt die Annick Klug die Entstehungsgeschichte um die Erfindung des MeißnerPorzellans und dem Aufbau der Porzellan-Manufaktur..
Eine große Rolle spielt ...

Im historischen Roman "Der Porzellaner" beschreibt die Annick Klug die Entstehungsgeschichte um die Erfindung des MeißnerPorzellans und dem Aufbau der Porzellan-Manufaktur..
Eine große Rolle spielt dabei der Alchimist Böttger, der im Dienst von König August des Starken steht und sich mit der Herstellung von Gold beschäftigt. Dafür benötigt er Gehilfen, die ihn unterstützen.
So gelangt auch der Bergmannssohn Samuel, der bei einem Bergmann im Dienst steht und sein Leben einen besseren Sinn geben möchte, in den Dienst von Böttger. Sehr schnell wird er zu einem engeren Mitarbeiter und zeitweise Freund von dem Alchimisten. Böttger weiht ihn in viele Geheimnisse ein. Doch das Goldmachen will nicht gelingen. Stattdessen versuchen sie sich in der herstellung von Porzellan, wie es dieses bereits in China gibt.
König August ist ein leidenschaftlicher Sammler des chinesischen Porzellans und erteilt Böttger den Auftrag feinstes Porzellan herzustellen.
Samuel erhofft sich dadurch hohe Gewinne, um seine Versprechen Sophie, die er beim Bergmann als ehemalige Zofe kennenlernte, einzulösen und mit ihr später eine Familie gründen zu können.

Doch politische Hintergründe, Intrigen, Machtspiele und vieles mehr bestimmen das Leben der Protagonisten.
Vor diesen sind auch die Beziehungen von König August und seiner Mätresse Gräfin Gosel, die sich intensiv in die politischen Belange einmischt, nicht gefeit.

Es gelang der Autorin vortrefflich die historischen Hintergründe mit fiktiven Dingen sehr gut in Szene zu setzen und die Geschichte sehr interessant zu schreiben. Der Schreibstil lässt ein flottes Lesen zu, führt zu einem Kopfkino. Da aus verschiedenen Sichten der Protagonisten erzählt wird, erfährt man immer wieder Neues und Interessantes, wobei das Buch bis zum Ende spannend bleibt.
Der Schluss der Geschichte wird mehr aus der Sicht der Autorin beschrieben und lässt sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen offen.

Ein sehr lesenswertes und interessantes Buch über die Erfindung dees Meißner Porzellans.
Gerne hätte ich aber gewusst, welche Personen im Buch fiktiv und welche historisch gesehen real sind.

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  • Thema
Veröffentlicht am 28.05.2023

Sophie- eine mutige Frau

Spuren einer fernen Zeit
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Birgit Bochert ist mit dem Roman „Spuren einer fernen Zeit“ ein großartiger historischer Roman gelungen, der den teilweise beschwerlichen Weg einer aufgeschlossenen und geschichtlich interessierten jungen ...

Birgit Bochert ist mit dem Roman „Spuren einer fernen Zeit“ ein großartiger historischer Roman gelungen, der den teilweise beschwerlichen Weg einer aufgeschlossenen und geschichtlich interessierten jungen Frau, zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufzeigt.Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie von Mayden mit ihren drei Töchtern. Sophie, die mittlere Tochter hat ihr Interesse für Archäologie entdeckt. Frühzeitig wurde es durch die geologische Arbeit ihres Vaters und die damit verbundenen Besuche in das Senckenberg-Museum geweckt. Der Wunsch Dinosaurierknochen auszugraben und daran zu Forschen wurde bei einem Schulausflug betreffs der Ausstellung eines Dinosauriers geweckt. Hier entstand ihr Wunsch Paläontologie zu studieren, zu den Ausgrabungsstätten zu reisen und diesen Zweig zu erforschen. Das war das Ziel ihrer Träume. Der Vater und einige Mitarbeiter des Museums unterstützten sie später dabei. Doch bs dahin war es ein harter und beschwerlicher Kampf, zumal die Mutter andere Pläne für ihre Töchter hatte. in der gehobenen Gesellschaft gehörte es für die Töchter sich gut zu verheiraten, Kinder großzuziehen und ihrem Mann zu "gehorchen". Dies alles widerstrebte Sophie und sie setzte alles daran, nach ihrem Abschluss der höheren Mädchenschule studieren zu dürfen. Doch dies war zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Frauen nicht erlaubt.Sophie durfte mit der Erlaubnis der Eltern endlich eine Stelle im Senckenberg-Museum annehmen. Da wurde ise mit sehr einfachen Aufgaben betraut, bis sie endlich Gehör und Unterstützer fand.
Birgit Borchert beschreibt sehr lebendig den Werdegang von Sophie, ihre Träume, ihre Verzweiflung und ihre Wünsche. Auch die Entdeckung der Gefühle und Liebe für Paul Klüver wird sehr gut beschrieben, wobei man hier auch viel über den Standesdünkel und die historischen Gegebenheiten der Klassenschichten erfährt. Aber auch sehr viele historische Hintergünde , die allesamt von der Autorin sehr gut recherchiert wurden, finden ihren Platz in der Geschichte. Ebenso das engagierte Einsetzen der jüngeren Schwester in derFrauenbewegung.

Alle Personen, ihre unverwechselbaren Charaktere und die geschichtlichen Ereignisse, Tatsachen und .Hintergründe sind gekonnt mit fiktiven Gedanken verwoben. Der Schreibstil lässt ein flüssiges lesen zu, die Wortwahl und der Ausdruck wecken das Kopfkino, so dass man sich die beschriebenen Szenen bildlich sehr gut vorstellen kann. Man fühlt mit Sophie, bangt und hofft, dass sie ihren Weg geht und ihre Wünsche sich erfüllen.
Dass sie es schafft studieren zu dürfen hat sie vielen Befürwordern zu verdanken und ihrem unermüdlichen Bestreben es endlich zu schaffen.

Der Roman spiegelt eine historische Zeit wider, in denen es Frauen nicht gestattet war zu studieren, sondern ihrer Bestimmung zu folgen hatten. Viele mutige Frauen kämpften für ihre Rechte, setzen sich dafür ein.
Danke an Birgit Borchert für diesen wundervollen Roman über eine mutige und kämpferische Frau.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Salz ist Gold wert

Das Gold der Küste
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Isabel Voss ist mit dem historischen Roman "Das Gold der Küste" eine bewegende Geschichte gelungen, die in der Zeit um 1361 spielt und an der schleswig holsteinschen Küste in Rungholt angesiedelt ist.
Es ...

Isabel Voss ist mit dem historischen Roman "Das Gold der Küste" eine bewegende Geschichte gelungen, die in der Zeit um 1361 spielt und an der schleswig holsteinschen Küste in Rungholt angesiedelt ist.
Es wird vom Salzabbau, der Macht des Götterglaubens und der Rolle von Fenna erzählt. Dabei tritt die Rolle von Fenna in den Vordergrund als führende Frauen-Persönlichkeit. Sie übernimmt nach dem Tod ihres Vateres dessen Stellung als Redjeve und ist damit vielen Intrigen ausgesetzt. Auch ihre Liebe zu Jorik Barstegen wird auf die Probe gestellt. Das Schicksal von Rungholt liegt in ihren Händen und sie tut alles dafür den Ort vor dem Untergang zu bewahren. Zwischendurch ist sie sehr verzweifelt, aber gibt nicht auf und am Ende ist man echt überrascht vom Ausgang der historischen Geschichte.
Durch den sehr guten Schreibstil, die Wortwahl und den gekonnten Ausdruck wird die Spannung in der Geschichte bildhaft und teils dramatisch fortgeführt und gekonnt die Fixion und Historie gemischt. Man gangt mit den Figuren mit, entwickelt Sympathien und ist erstaunt, wie fortschrittlich Fenna in ihren Denken und Handeln war.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte der damaligen Zeit, insbesondere über Rungholt und die Bedeutung des Salzabbaus, die Macht und den Götterglauben sowie die bedeutende Rolle von Fenna, ein Stück näher gebracht.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Sophia findet ihr Glück

Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman
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"Lady Sophia und der charmante Gentleman" ist der dritte Band der romantischen Regency-Reihe von USA-Today-Bestsellerautorin Rachael Anderson.
Leider kenne ich die beiden ersten Bände nicht, habe mich ...

"Lady Sophia und der charmante Gentleman" ist der dritte Band der romantischen Regency-Reihe von USA-Today-Bestsellerautorin Rachael Anderson.
Leider kenne ich die beiden ersten Bände nicht, habe mich aber sehr gut in Band 3 eingelesen und sehr schnell alle Protagonisten gut kennengelernt.

Sophia zeigt sich als sehr selbstbewusste und selbstbestimmte junge Frau, die auf der Suche nach einem Ehe-Mann ist ,den sie auch wirklich liebt. Es ist ihre 3. Ballsaison, die aber vorab eine Geschichte auf dem Lande erzählt. Sophia, deren elterlicher Besitz nicht weit entfern ist, lebt hier auf dem Landsitz des Viscount Knave, dessen Ehefrau Prudence Sophias jüngere Schwester ist. Die Schwestern verstehen sich sehr gut, wobei man den Eindruck hat, dass Sophia manchmal auf das Glück ihrer Schwester und auch Freundinnen eifersüchtig ist. Sie wünscht sich sehnlichst einen Mann, den sie ehelichen kann und den sie von Herzen liebt.
Der Viscount lädt zu einer Hausgesellschaft auf seinen Landsitz ein, wo man die Familienmitglieder und Freunde der Familie und auch mögliche Heiratskanditaten für Sophia kennenlernt. Ein sehr gut beschriebenes illustriges Häufchen, welches n allen Fascetten der damaligen Zeit und gesellschaftlichen Rangordnung beschrieben wird.
Ein Freund aus Sophias Kindheitstagen, der Sohn des ehemaligen Advokaten von Sophias Vater wurde von den Kneves ausfindig gemacht und auch eingeladen. Ihm wird eine besondere, beruflich angesiedelte Aufgabe zuteil. Mit dem Wiedersehen beginnt eine aufregende Zeit für Sophias Gefühlsleben, die letztendlich eine Entscheidung bringen wird und sie vielleicht ihr Glück finden lässt.
Die Geschichte ist vom Schreibstil her sehr gut geschrieben, liefert Hintergrundinformationen, beschreibt die Handlungsorte und die Personen charakterlich sehr treffend und bildhaft. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und die Einblicke in das gesellschaftliche Leben der Familien sind beeindruckend.

Das Buch habe ich in einer Schnell-Leserunde lesen dürfen und kann es weiterempfehlen, vor allem Leser*Innen, die die Bridgerton-Reihe von Julia Quinn etc. mögen, werden begeistert sein.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Lily- von einer Debütantin zur selbstbewussten jungen Frau

Der letzte Tanz der Debütantin
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Julia Kelly (Autor) schrieb den Roman "Der letzte Tanz übersetzt wurde.(Übersetzer)

Zum letzen Mal sollte im Jahr 1958 der Debütantinnenball stattfinden. Junge Damen sollten als Debütantinnen am Hof der ...

Julia Kelly (Autor) schrieb den Roman "Der letzte Tanz übersetzt wurde.(Übersetzer)

Zum letzen Mal sollte im Jahr 1958 der Debütantinnenball stattfinden. Junge Damen sollten als Debütantinnen am Hof der jungen Queen Elizabeth vorgestellt und präsentiert werden. Deshalb bemühen sich Hunderte ehrgeiziger Mütter und hoffnungsvoller Töchter um eine der begehrten Einladungen.
Bestimmt durch prächtige Kleider, rauschende Bälle, bemühten sich die aufgeregten jungen Damen ihrer Einführung in die Gesellschaft gerecht zu werden. Bemüht herauszufinden was wichtig ist und stets auf der Suche nach dem, was im Leben zählt. Dabei war es auch wichtig, die Bekanntschaft junger Männer zu machen und so vielleicht einen Ehemann zu finden.

Traditionsgemäß wurden schon viel der Großmütter und Mütter so in die Gesellschaft eingeführt und profitierten von der Ballsaison.

Lily gehört zu einer der letzten Debütantinnen, die dieser Ehre am Hofe vorgestellt zu werden, zuteil wird.

Nur ihrer verwitweten Mutter und Großmutter zuliebe nimmt Lily an dem ganzen Ball-Trubel teil. Da die Großmutter finanziell großen Einfluss auf die Familie hat, widerspricht Lily nicht. Viel lieber hätte sie ihre Schule weiter besucht und einen Abschluss gemacht, sich ihren geliebten Büchern gewidmet.
Sie wirkt etwas schüchtern, tut sich schwer neue Kontakte zu knüpfen und steht der ganzen Ballsaison ehr skeptisch gegenüber.
Zuerst lernt sie Leana kennen, die sich jedoch als "falsche Freundin" herausstellt und nur auf ihre Vorteile bedacht ist und der man besser aus dem Weg geht
Erst als sie wahre und echte Freundinnen kennenlernt, die sie auch in schweren Zeiten unterstützen und zu ihr halten, beginnt si mehr über ihr eigenes Leben und ihre Zukunft nachzudenken.
Lilys Familie hütet auch noch ein Familiengeheimnis, auf dessen Spur sie im Laufe der Geschichte stößt und löst. Das betrifft auch ihr eigenes Leben.

Der Roman beschreibt die gesellschaftlichen Zusammenhänge mit den Debütantinnen-Bällen im Jahr 1958. Hauptperson ist Lily und die Entwicklung ihrer Persönlichkeit. von einem zurückhaltenden, schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten und selbstbestimmenden Frau.
Danke an den Verlag Lübbe, dass ich das Buch als Rezensionsbuch mit-lesen durfte.

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