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Veröffentlicht am 10.11.2023

✎ Udo Weigelt - Luna und der Katzenbär 1

Luna und der Katzenbär
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Ich bin verliebt in den Zeichenstil von Joëlle Tourlonias. Von ihr illustrierte Bücher kommen grundsätzlich erstmal mit zu uns nach Hause, wenn ich sie in der Schulbibliothek sehe. Auch dieses habe ich ...

Ich bin verliebt in den Zeichenstil von Joëlle Tourlonias. Von ihr illustrierte Bücher kommen grundsätzlich erstmal mit zu uns nach Hause, wenn ich sie in der Schulbibliothek sehe. Auch dieses habe ich bereits mehrfach durchgeblättert, ohne ein Wort zu lesen.

Der Klappentext von "Luna und der Katzenbär" klang vielversprechend. Freundschaft, Umzug, Distanziertheit, ... - Themen, mit denen Kinder immer mal wieder in Berührung kommen. Doch die Geschichte hielt nicht das, was sie versprach - oder unsere Erwartungen waren einfach ganz andere.

Karlo ist kein Sympathieträger. Er ist mürrisch, einnehmend, eingebildet. Aber er kann Geschichten erfinden. Er berichtet zum Beispiel, woher er kommt - angeblich. Das gab bei uns ein paar Schmunzeleinheiten.

Luna ist herzallerliebst. Sie hat sich mit ihrer offenen Art direkt in unser Herz geschlichen. Umso trauriger ist es, mit ansehen zu müssen, wie Karlo ihr begegnet. Außerdem verliert Luna etwas für sie sehr wichtiges. In der Erzählung ist dies nur ein nebensächlicher Gedanke, doch bei meiner 5-Jährigen gäbe es das nicht. Sie würde es NIEMALS beiseite schieben. (wir hatten da echt schon dramatische Szenen deswegen)

Und auf einmal ist die Geschichte zu Ende. Das haben wir beide nicht kommen sehen und waren auch eher enttäuscht bzw. irritiert. Wahrscheinlich war von Anfang an klar, dass es mehrere Bände geben wird, doch in dieser Altersklasse finde ich offene Enden nicht passend. Für uns ist es auf alle Fälle irgendwie unrund. Mein Tochter fragte auch nicht nach weiteren Teilen, weswegen für uns die Reise hier (wahrscheinlich) zu Ende ist.

Aufgrund der großen Schrift, der raumeinnehmenden Bilder und dem wenigen Text auf den Seiten ist die Altersempfehlung ab 5 Jahren passend. Wir haben es an einem Tag ausgelesen. Leseanfänger*innen werden ebenfalls Erfolge erzielen können.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.10.2023

✎ Annika Scheffel - Heldenhörnchen und Drachenfreund

Heldenhörnchen und Drachenfreund
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Eine Fantasygeschichte für kleine Kinder? Das klang interessant!
Doch die vorliegende Erzählung hat unseren Geschmack nicht ganz getroffen ...

Ich habe sie versucht, mit meiner 5-Jährigen zu lesen. 160 ...

Eine Fantasygeschichte für kleine Kinder? Das klang interessant!
Doch die vorliegende Erzählung hat unseren Geschmack nicht ganz getroffen ...

Ich habe sie versucht, mit meiner 5-Jährigen zu lesen. 160 Seiten sind natürlich viel, aber wenn es eine mitreißende Geschichte ist, dann kleben wir auch schon mal mehrere Abende an einem Buch.
Hier wird jedoch alles ziemlich in die Länge gezogen.

Zudem gibt es sehr viele Punkte, die man besprechen muss.
Es wird gelogen, manipuliert. Es kommen verschiedene Gefühle zutage, die nur teilweise erklärt werden. Es gibt Handlungen, die man nicht einfach so im Raum stehen lassen kann. Und es gibt Ereignisse, die Fragen aufwerfen.

Bei einer Erzählung dieser Länge, sollte so einiges passieren, damit es interessant ist und bleibt. Bei dieser hatte ich stattdessen das Gefühl, dass sie zu sehr auf der Stelle tritt. Sie kam uns streckenweise ellenlang vor. Manchmal gab es aber auch so kleine Spannungspunkte, die uns dann doch haben weiterlesen lassen.
Doch gerade zum Schluss hin, passieren nochmals einige Sachen, die wir alle in dieser Ausführlichkeit nicht gebraucht hätten.

Auf der anderen Seite gibt es hin und wieder Andeutungen im Text, bei denen man stutzt, weil man denkt, man hätte etwas überlesen, die hingegen so interessant klingen, dass man gerne Genaueres erfahren hätte.

Im Großen und Ganzen ist dies keine Lektüre für uns, auch wenn ich die Aspekte, die dort angesprochen werden, sehr wichtig finde. Ich denke, die Empfehlung von 6 Jahren ist wirklich tief angesetzt. Das Kind benötigt halt Ausdauer. 7 oder 8 Jahre wäre in meinen Augen geeigneter - gerade auch, um wirklich alles erfassen zu können.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.09.2023

✎ Alexandra Helmig - Alva und das Leuchten der Erinnerung

Alva und das Leuchten der Erinnerung
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Ich hatte, ehrlich gesagt, von diesem Buch etwas anderes erwartet ... Etwas Tiefgreifenderes; etwas, was ins Herz geht; etwas, was ich meiner 5-Jährigen gerne mit auf den Weg geben würde ...
Doch so richtig ...

Ich hatte, ehrlich gesagt, von diesem Buch etwas anderes erwartet ... Etwas Tiefgreifenderes; etwas, was ins Herz geht; etwas, was ich meiner 5-Jährigen gerne mit auf den Weg geben würde ...
Doch so richtig warm werde ich mit der Geschichte nicht ...

Wir begleiten Alva, die Erinnerungshüterin, auf ihren Weg zu den Menschen. Sie erinnert sie an längst Vergessenes. Die Leute sind dankbar, dass sie den Moment noch einmal erleben dürfen - in Gedanken oder wahrhaftig.

Doch warum die Erinnerungen verschwunden waren, wird nicht so richtig erklärt.
Auch nicht, warum es eben passiert, dass manche Erinnerungen mit der Zeit verblassen.
Oder was man dagegen tun kann.

All das fehlt mir. (und meinem Kind)

Wir lasen das Werk gemeinsam, aber einen Gesprächsanlass haben wir nicht gefunden.

Einzig die wunderschönen Illustrationen von Valeria Docampo haben mir gefallen.

Klar darf ein Bilderbuch auch einfach mal nur Spaß machen, doch das ist hier nicht gegeben. Meine Tochter zumindest mag es nicht mehr vorgelesen bekommen.

In meinen Augen ist dies ein Bilderbuch für Erwachsene. Denn: Wer hechtet den ganzen Tag von einem Termin zum anderen? Wer kann kaum noch Momente der Stille und Besinnlichkeit genießen? Wer ist mehr in der digitalen als in der realen Welt unterwegs?
Es sind nicht unsere Kinder ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.09.2023

✎ Lara Schützsack - Sonne, Moon und Sterne

Sonne, Moon und Sterne
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Nachdem ich "Derselbe Mond" von Lara Schützsack gelesen und als gut befunden hatte, wollte ich gerne noch andere Werke aus ihrer Feder kennenlernen. "Sonne, Moon und Sterne" hat mich nicht ganz so sehr ...

Nachdem ich "Derselbe Mond" von Lara Schützsack gelesen und als gut befunden hatte, wollte ich gerne noch andere Werke aus ihrer Feder kennenlernen. "Sonne, Moon und Sterne" hat mich nicht ganz so sehr erreichen können.

Es kommt eine geballte Ladung an Themen in der Geschichte unter: Depression (auch wenn sie niemals beim Namen genannt wird); Kinder, die helfen, um über die Runden zu kommen; Freundschaft; erstes Verliebtsein; Trennung (auf Zeit) der Eltern; Alleinerziehende; Tot; Abschied nehmen; Ausbrechen aus dem Alltag; Pubertät; ...

Es wirkt nicht überladen, doch für mich auch nicht so richtig stimmig. auf 240 Seiten kann man mit so einer Fülle an Problemen nicht ins Detail gehen - und genau das hat mir an manchen Stellen gefehlt.
Ein Kinderroman ab 10 Jahren darf gerne ein bisschen tiefgreifender sein, ohne seine Leichtigkeit zu verlieren. Lara Schützsack hat versucht, die sichere Schiene zu fahren und hat, meiner Meinung nach, die Charaktere dadurch zu oberflächlich herausgearbeitet.

All die oben genannten Bereiche werden angesprochen, Kinder lernen, dass dies in der Welt um sie drumherum existiert, doch kein Punkt wird besonders herausgearbeitet. Alles bleibt im Raum hängen.
Mir fehlt die Behaglichkeit.

"Sonne, Moon und Sterne" ist daher kein Buch, welches mir lange im Gedächtnis bleiben wird. Es ist jedoch gut geeignet, um über die genannten Themen ins Gespräch zu kommen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.09.2023

✎ Susanna Leonard - Annie Londonderry, Die Radfahrerin

Die Radfahrerin
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Nachdem ich aus der Reihe bereits Dian Fossey und Ada Lovelace kennenlernen durfte, war ich sehr auf Annie Londonderry gespannt.

Anfangs war es noch sehr interessant zu verfolgen, wer die Frau ist und ...

Nachdem ich aus der Reihe bereits Dian Fossey und Ada Lovelace kennenlernen durfte, war ich sehr auf Annie Londonderry gespannt.

Anfangs war es noch sehr interessant zu verfolgen, wer die Frau ist und aus welchem Leben sie ausbrechen möchte. Doch je weiter die Fahrt voranschreitet, desto weniger bekommt man erzählt.

Ich hatte das Gefühl, immer mal wieder zu springen. Es fehlen mir Beschreibungen der einzelnen Stationen. Irgendwie konnte man ihren Weg nicht wirklich mitverfolgen, weil ganze Teile einfach fehlen.

Zudem machten mir die Lügen, die Annie erzählt, sie mir mehr und mehr unsympathischer. Immer öfter hatte ich das Bedürfnis, abbrechen zu wollen, weil ich dachte, dass Frau Leonard zu sehr über die Stränge schlug. Doch nach kurzer Recherche wusste ich, dass Annie es mit der Wahrheit tatsächlich nicht so genau nahm.

Wir haben hier keine Biografie vorliegen, sondern einen Roman. Susanna Leonard hat zugunsten der Dramaturgie Dinge hinzugedichtet - kein Problem. Doch warum wird man dann so abrupt aus der Geschichte gerissen? Warum gibt es keine Informationen darüber, wie das Leben der Protagonistin weiterging? Was wurde aus ihren Kindern? Wie haben sie das Abenteuer erlebt?

Die Autorin hat Erzähltalent und hätte es hier ruhig noch ein wenig intensiver nutzen können.
Mich haben die zwei anderen Romanbiografien mehr abgeholt und auch im Nachgang nachhaltiger beschäftigt.

©2023 Mademoiselle Cake