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Veröffentlicht am 08.04.2024

Absolut Nichts Neues

111 Healthy Habits
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Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen ...

Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen und sofort durchschaubaren Antworten, der dem Teilnehmer mitteilen soll, welcher Gewohnheitstyp er ist. Sehr banal, auch die Auswertung, und bestenfalls geeignet für die Rubrik an Tests, die man in der farbigen Regenbogenpresse direkt vor dem Horoskop finden könnte. Peinlich, dass dieser Test von zwei Autorinnen mit Doktortitel veröffentlicht wurde; dennoch passt der Test zum kompletten Inhalt des Buches vollkommen stimmig.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch insgesamt ziemlich langweilig fand. Es gibt Wiederholungen über Wiederholungen. Die meisten Hacks setze ich bereits seit vielen Jahren um, manche mal etwas weniger und dann wieder mehr. Dankbarkeitstagebuch schreiben, eine Haltestelle früher aussteigen, die Treppe statt des Aufzugs nehmen, sich im Spiegel anzulächeln, die Kraft des Vollkorns zu nutzen, sich gut zu ernähren, im warmen Bad entspannen, rückenschonend in die Knie gehen, traue dich, Nein zu sagen,.... kein Tipp vorhanden, der innovativer wäre. Schade, da hatte ich doch etwas mehr erwartet. Klar, kann man das Rad nicht neu erfinden, aber Altbekanntes einfach nur aneinanderzureihen und dem Ganzen dann die neue Bezeichnung "Healthy Habits" zu geben, fällt vom Anspruch her schon recht minimalistisch aus. Die Erklärungen sind sehr einfach gehalten; dennoch kann ich mir leider auch nicht vorstellen, dass jemand an den kompletten, vorgestellten Hacks die letzten Jahre vorbeigekommen ist. Immer wieder werden tollkühne Behauptungen aufgestellt, beispielsweise, wieviele Jahre man länger leben wird, wenn man Healthy Habit XY umsetzt; nie ein Hinweis auf eine Studie oder Quellenangabe.

Alles schon bekannte Erkenntnisse, manche Jahrzehnte alt. Ich muss gestehen, dass ich diesen Ratgeber sehr trivial finde, selbst wenn man ihn in die Jugendliteratur eingruppieren würde. Von zwei Autorinnen mit Doktortitel würde ich zudem erwarten, dass sie keine schwammige Behauptungen aufstellen und vor allem Quellen kennzeichnen und im Anhang benennen. Das gehört sich nicht nur bei wissenschaftlichen Texten, das müssen auch Schüler um nicht zu Plagiieren. Ich bin schon überrascht, dass der humboldt Verlag darauf keinen Wert gelegt hat; das würde ich eher bei einem selfpublischer Verlag erwarten.

Veröffentlicht am 30.01.2024

enttäuschend: Ernährungsberater mit vorhersehbarem Kurzkrimi

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Vorab: Ich bin ein großer Fan dieser Serie, liebe den Humor sowie den Erzählstil Karsten Dusses und auch die kleinen Zitate und Weisheiten, die bislang in den Büchern vor jedem Kapitel und auch in den ...

Vorab: Ich bin ein großer Fan dieser Serie, liebe den Humor sowie den Erzählstil Karsten Dusses und auch die kleinen Zitate und Weisheiten, die bislang in den Büchern vor jedem Kapitel und auch in den untergeordneten Kapiteln mit Sitzungen bei Achtsamkeitscoach Joschka Breitner.

Dieses Buch fällt leider ganz aus der Reihe; es handelt sich überwiegend um einen Ernährungsratgeber, in dem Proteine, Fett und Kohlenhydrate thematisiert werden und Heilfasten mit allen nötigen Details ausführlich erklärt wird. Nicht, dass nur Joschka Breitner dies als Ernährungscoach erledigt, Björn Diemel diskutiert die einzelnen Lerninhalte auch mit fast jedem aus, der ihm über den Weg läuft. Eigentlich hatte ich überwiegend einen Krimi erwartet; dieser spielt sich aber nur ganz nebenbei, eher als kleine Randerzählung ab, ist schwach konstruiert, vorhersehbar und wenig überzeugend. Ich glaube, ich verrate nicht zuviel vom Inhalt, wenn ich gestehe, anderthalb Seiten vor Ende des Buches gedacht zu haben, dass das vorhersehbare Ableben der beiden Gegenspieler nun aber endlich passieren müsse, bevor eben diese anderthalb Seiten auch verstrichen wären.

Das Buch liest sich stellenweise amüsant; besonders zu Beginn fand ich noch den üblichen schwarzen Humor wieder. Auch bei dem Verfassen des Ernährungsberaters war hin und wieder ein kleiner Witz enthalten, der beim Lesen vielleicht Schmunzeln lässt. Insgesamt fand ich diesen belehrenden, voraussehbaren und bei weitem nicht so humorvollen 5. Roman dieser Reihe, ziemlich enttäuschend.

Veröffentlicht am 09.10.2023

wirkt wie Herstellerkatalog außergewöhnlicher Gesamtkonzepte

Stilvoll Wohnen mit Farbe
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Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt und mit vielen, meist ganzseitigen professionellen Fotos illustriert, wie man es von Callwey kennt.

In „Stilvoll Wohnen mit Farbe“ möchten mehrerer Innenarchitekten, ...

Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt und mit vielen, meist ganzseitigen professionellen Fotos illustriert, wie man es von Callwey kennt.

In „Stilvoll Wohnen mit Farbe“ möchten mehrerer Innenarchitekten, Studiobetreiber und andere Profis den Laien vermitteln, wie diese ihr Heim mit etwas Farbe stilvoll und farbenfroh aufpeppen können. Hierfür mag vielleicht das Vorwort am inspirierendsten sein. Dort wird erklärt, dass selbst die Profis mit Moodboard ans Werk gehen; gut dass jeder von uns Laien Dank und seit Agatha Raisin genau weiß, wie er damit arbeitet. Weitere Tipps im Vorwort beinhalten, dass man mit dezenten Farben wir grau und beige als Hauptgestaltung nichts falsch machen kann und dann Akzente mit wiederkehrenden Farbtupfern setzen sollte. Mit maximal vier Farben, die idealerweise aufeinander abgestimmt sind, vielleicht auch Farbnuancen darstellen, kann man Nichts falsch machen und überhaupt soll es ja auch den eigenen Geschmack treffen.

Dann kommen die gestalteten Wohnräume der Profis, die nicht nur diese, sondern auch ihr Geschäft, ihre Agentur oder ihr Büro vorstellen. Eine der Profis bringt den Idealfall wohl genau auf den Punkt: „Wir hatten völlig freie Hand beim Styling.“ Mir wäre da die im Vorwort schon vorgelgte Maxime, das es dem Bewohner selber gefallen sollte, schon lieber. Die vorgestellten Experten-Lösungen, das muß ich leider direkt zugeben, haben mich allesamt weder angesprochen noch inspiriert:

Es gibt Gesamtkonzepte in Grau-Schwarz-Kombi und auch welche in kuntebunt, manche fallen langweilig aus, andere vollkommen überladen. Mal ist eine Treppe samt angrenzenden Wänden in feuerwehrautorot angemalt, häufig peppen monströse Lampen oder weit in den Raum reichende Irgendwas-Installationen den Raum auf, nehmen aber schon Wohnfläche weg. Auch die ausladenden 3D-Wandbeläge- und -reliefe sagen mir nicht so zu. Das ist alles nichts, was mein Wohlbefinden steigern könnte, ganz im Gegenteil. Natürlich ist das Geschmackssache, zum Glück! Ich hatte nur etwas anderes erwartet als Gesamtkonzepte, die schon auf den Fotos erkennbar, überhaupt nicht bewohnt werden, sondern anscheinend nur für Kataloge oder Werbemappen der betreibenden Büros erstellt worden zu scheinen. Vielleicht nicht unbedingt Farbenlehre, aber doch überwiegend Gestaltungstipps für jene, die das eigene Gesamtkonzept letzendlich auch bewohnen möchten, wären nett gewesen; so nehme ich noch nicht mal Inspiration mit, schade.

Veröffentlicht am 15.09.2023

leicht verständlich, aber leider nicht unbedingt Neues

Für immer schlank – Die Noom-Methode
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Noom gab es bislang und gibt es auch weiterhin als kostenpflichtige App; in diesem Buch wird nun die Noom Methode erklärt:

Aus vielen verschiedenen Bereichen wurden Möglichkeiten zur Verhaltensänderung, ...

Noom gab es bislang und gibt es auch weiterhin als kostenpflichtige App; in diesem Buch wird nun die Noom Methode erklärt:

Aus vielen verschiedenen Bereichen wurden Möglichkeiten zur Verhaltensänderung, eingeteilt in verschiedene Kapitel, zusammengestellt. Man soll sich aussuchen, was einen als Leser anspricht und es einfach mal ausprobieren, da es kein allgemeingültiges Konzept gibt, das für jeden perfekt passen kann. So werden unter anderem Ess-, Stressverhalten, Zielsetzung und Motivation, Kalorien und Nährstoffdichte, Kognitive Verzerrungen und Achtsamkeit samt Übungen besprochen sowie Anregungen gegeben. Nichts davon gilt als Muss, alles bleibt ein kann….

Mich hatte die Leseprobe sehr angesprochen; ich hatte das Gefühl, dass der Leser behutsam an die Hand genommen und sehr einfühlsam und persönlich begleitet wird. Es wurde überwieend darüber erzählt, wie die Idee von Noom entstanden ist, welche Ziele man sich im Team gestzt hatte und, dass die APP sehr erfolgreich wäre. Das Alles hat mich sehr neugierig auf dieses Buch und die als so einzigartig beschriebene Noom Methode gemacht. Beim Lesen musste ich feststellten, dass der Inhalt mir außer einer einzigen Übung, wie man sich von seinen Gedanken trennt, überhaupt nichts Neues vermittelt hat. Die Erkenntnisse, die hier beschrieben werden, die einzelnen Schritte und Möglichkeiten zum Ausprobieren kennt man einfach. Auch die vielen Fragen oder Listen, die immer wieder zum Aussuchen oder Selbsterkennen dienen sollen, die Ausführungen zur Achtsamkeit oder der Ernährung bieten nicht unbedingt neue Impulse. Der Schreibstil, den ich in der Leseprobe als so angenehm und beruhigend empfunden habe, hat mich dann immer weniger begeistert; vielmehr fand ich die Beschreibungen und auch den Inhalt so einfach, dass ich die Erklärungen schon als kindgerecht beschreiben würde. Ständig wird ein Dr. Michaelides direkt oder indirekt zitiert, manchmal fünfmal auf einer Taschenbuchseite; im Schnitt ist er auf jeder Seite vertreten, so dass ich mich schon frage, warum er nicht als Autor angegeben wurde. Die letzten 50 Seiten enthalten Glossar, Danksagung, Anmerkungen und Register.

Das Buch war ganz anders als erwartet, konnte mir leider keine neuen Erkenntnisse vermitteln oder mich gar für die APP interessieren. Wer jetzt, anders als ich, noch nicht ein einziges Buch zu Ernährung, Motivation, Achtsamkeit oder (kleinen) Verhaltens-/Gewohnheitsänderungen gelesen hat, könnte neue Informationen erhalten.

Veröffentlicht am 07.06.2023

konnte mich nicht überzeugen

Mehl mal anders
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Das Buch beginnt mit einer kleinen Betrachtung verschiedener hier verwendeten Mehle wie Dinkel-, Einkorn, Kamut-Hafermehl oder gelbes oder lila Mehl aus Mais, Quinoa, Reis, Buchweizen, Hirse, Teff, Kastanie, ...

Das Buch beginnt mit einer kleinen Betrachtung verschiedener hier verwendeten Mehle wie Dinkel-, Einkorn, Kamut-Hafermehl oder gelbes oder lila Mehl aus Mais, Quinoa, Reis, Buchweizen, Hirse, Teff, Kastanie, Walnuss, Hanf, Erdmandel, Haselnuss oder anderem. Der Untertitel besagt, dass in diesem ungefähr 70 Seiten starken Buch, 30 Alternativen zu Weizenmehl in Rezepten verarbeitet werde.

Die Rezepte finde ich sehr aufwändig und zutatenreich; insgesamt überzeugen sie mich nicht wirklich. Die angegebenen Ersatzmehle werden im Schnitt in einer Menge von 30g verwendet, sein es bei Kuchen, Muffins, Brownies oder süßem Senf, der damit angedickt wird – und selbst bei den Kuchen kommt bei mir wenig Freude auf. Da gibt es beispielsweise den „Weihnachtskuchen mit Kastaniencreme“; der Kuchen wird gebacken aus 30g Vollkorn- oder Halbvollkornreismehl und mit einer Kastaniencreme bestrichen. Für diese Creme nimmt man ein Ferigprodukt, 130g Kastaniencreme mit Vanille, und rührt da noch ein paar Zutaten wie 20g dunkle Schokolade, 20g Kakaobutter, 3 Tropfen ätherisches Süßorangenöl, 20 geröstete Haselnüsse unter, dekoriert mit 3 glasierten Kastanien und 3 halben Scheiben kandierte Orange den fertigen Kuchen. Auch bei anderen Rezepten werden Fertigelemente verwendet und Industrieprodukte wie Pflanzendrinks, pflanzlichem Joghurt, pflanzlichem Quark, pflanzlichem Sahneersatz, bei dem Rama Culinesse, Cremefine, Becel-Culinessee und dergleichen empfohlen wird. Ich hatte eigentlich hochwertige Rezepte erwartet, da besondere Mehle verwendet werden; industriell hochverarbeitete Lebensmittel hätte ich nicht in jedem, eigentlich sogar in keinem Rezept erwartet. Natürlich mag das bei Veganern genau den Nerv treffen; es wäre nur schön gewesen, diese Information wäre schon auf den Buchdeckeln erwähnt worden. Ich bin ziemlich enttäuscht, hatte gedacht, ich finde schöne Rezepte um etwas aus besonderen Mehlen, die ich hier stehen habe nachzuarbeiten, beispielsweise Teff, Kamut, Kastanienmehl – aber um mit 30g eine Sauce damit anzudicken brauche ich kein Rezept und finde auch keines, dass ich nacharbeiten möchte.