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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2023

Tragisch, komisch, liebenswert

Ein Mann namens Ove
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Dieser Roman von Fredrick Backman ist einfach großartig. Die Geschichte ist mal lustig, mal traurig, dann wieder bittersüß, oder herzzerreißend. Anfänglich hatte ich wirklich Probleme mit Ove, doch hält ...

Dieser Roman von Fredrick Backman ist einfach großartig. Die Geschichte ist mal lustig, mal traurig, dann wieder bittersüß, oder herzzerreißend. Anfänglich hatte ich wirklich Probleme mit Ove, doch hält man durch versteht man Ove langsam besser und weiß warum er heute so ist wie er ist. Eigentlich ist Ove ja ein grundsolider Typ, doch durch viele Nackenschläge die er schon hinnehmen musste wurde er immer verbitterter und des Lebens überdrüssig. In Rückblenden wird Oves Leben erzählt. Das macht der Autor so gekonnt, dass man eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt, und ich mich allmählich für diesen „Miese-Peter“ erwärmen konnte.
Kurzum: Dem Autor ist mit „Ein Mann namens Ove“ ein Portrait eines alten Mannes gelungen, der sich vom grantelnden Miese-Peter zum lebensbejahenden Menschen wandelt. Ein großartiger Roman voller Komik und Tragödie. Mich hat die Geschichte wunderbar unterhalten und deshalb empfehle ich sie hiermit auch gern weiter und vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2023

geniale Fortsetzung

Die rote Frau
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Nach ihrem gelösten 1. Fall haben Emmerich und Winter es endlich in die Abteilung „Leib und Leben“ geschafft. Aber leichter wird es dank Standesdünkel und Überheblichkeit durch die hier Arbeitenden für ...

Nach ihrem gelösten 1. Fall haben Emmerich und Winter es endlich in die Abteilung „Leib und Leben“ geschafft. Aber leichter wird es dank Standesdünkel und Überheblichkeit durch die hier Arbeitenden für sie nicht. Als die Neuen dürfen sie nur Berichte abtippen und müssen Sticheleien über sich ergehen lassen. Während seiner und Winters Ermittlungen setzt Emmerich alles daran seine Fähigkeiten zu beweisen. Er schreckt auch nicht davor zurück seine Kompetenzen zu überschreiten.

Glaubhaft werden wieder die Lebensumstände in Wien nach dem 1. Weltkrieges vermittelt. Schonungslos beschreibt Alex Beer die extremen Gegensätze des Überflusses an Nahrungsmitteln und Waren des täglichen Gebrauchs in der Filmbranche und den schwierigen Lebensbedingungen der „kleinen Leute“. Zu verfolgen unter welchen Widrigkeiten Emmerich/Winter ermitteln müssen, macht Spaß, lässt einen aber auch nicht kalt, wenn z. B. die Zustände im Obdachlosenheim geschildert werden.

Für mich ist dieser HistoKrimi eine geniale Fortsetzung zu „Der zweite Reiter“ in dem die Hauptfiguren weiter an Profil gewinnen und auch die Nebenfiguren gut gezeichnet sind. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Mit Tiefgang und Raffinesse

Schneewittchensarg
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Obwohl der Beginn sich etwas zäh anlässt, entwickelt sich auch der nunmehr 7. Teil mit Nyström & Forss als Ermittlergespann zu einem mit viel Tiefgang und Raffinesse geschriebenen Krimi.

Alles beginnt ...

Obwohl der Beginn sich etwas zäh anlässt, entwickelt sich auch der nunmehr 7. Teil mit Nyström & Forss als Ermittlergespann zu einem mit viel Tiefgang und Raffinesse geschriebenen Krimi.

Alles beginnt damit, dass über das Verschwinden Berits erzählt wird und sich dann nach und nach der eigentliche Fall entfaltet. Durch zahlreiche Perspektivwechsel bekommt man als Leser immer wieder die verschiedenen Ermittlungsfortschritte mit und wird aber auch über das Privatleben beteiligten Ermittler weiter auf dem Laufenden gehalten. Das kann für Neueinsteiger etwas irritierend sein, da es sich teilweise um Figuren aus den Vorgängern handelt. Aber nichtsdestotrotz runden gerade diese Weiterentwicklungen bekannter Figuren den Krimi ab.
Der moderne und flüssige Schreib- und Erzählstil ist angenehm und passend.

Mich konnte auch dieser packende Krimi erneut gut unterhalten und ich bin schon jetzt auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung gespannt. Ich empfehle dieses Hörbuch gern weiter und vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Ein Pageturner

Olympia
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Das ist nun der 8. Band der Gereon Rath-Reihe. Dieses Mal verwebt Volker Kutscher die Kriminalhandlung mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, denn Gereon Rath muss im Olympischen Dorf eine Mordermittlung ...

Das ist nun der 8. Band der Gereon Rath-Reihe. Dieses Mal verwebt Volker Kutscher die Kriminalhandlung mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, denn Gereon Rath muss im Olympischen Dorf eine Mordermittlung durchführen. Wieder mit von der Partie sind Charly, Gereons Frau, sein Pflegesohn Fritz aber auch sein ehemaliger Kollege Tornow, der eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Über die Schwärmerei von Fritz für Sportler wie Jesse Owens verlagert Volker Kutscher geschickt die Handlung hin zu den bestehenden politischen Tendenzen. Denn plötzlich ist seine Hauptfigur Rath mitten drin im Machtgefüge von SS und SD. Er kann nicht mehr auf herkömmliche Weise agieren, er darf nicht auffallen will er seine Familie nicht in Gefahr bringen. Einige Winkelzüge sind dabei von Nöten, damit er seine Ermittlungen voranbringen und letztlich abschließen kann. Alles andere als eine einfache Zeit, da auch Charly sich immer mehr um ihr „geliebtes Deutschland“ sorgt und Gereon einen verführerischen Vorschlag unterbreitet.
Mein Fazit: Volker Kutscher ist ein beeindruckender Krimi mit und über ein beklemmendes Stück deutscher Zeitgeschichte gelungen. Handlung, Charaktere und Zeitkolorit sind sehr stimmig und verbinden sich zu einem Pageturner mit Suchtgefahr. Ich kann die Reihe um Gereon Rath jedem Krimi-Historie-Begeisterten wärmsten ans Herz legen. Ich vergebe volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Wahrlich mörderische Provence

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Dr. Leon Ritter ermittel nun schon zum vierten Mal in der Provence. Wer die Reihe noch nicht kennt muss nicht zwingend mit den Vorgängern beginnen, da der Autor ergänzende Informationen geschickt immer ...

Dr. Leon Ritter ermittel nun schon zum vierten Mal in der Provence. Wer die Reihe noch nicht kennt muss nicht zwingend mit den Vorgängern beginnen, da der Autor ergänzende Informationen geschickt immer wieder einfügt. Auf diese Weise bekommen auch die Hauptprotagonisten immer mehr Kontur und der Neueinsteiger behält trotzdem die Übersicht.

Leon Ritter ist ein erfolgreicher aber mit unkonventionellen Mitteln agierender Individualist, was natürlich Neider auf den Plan ruft. Aber Leon Ritter ist selbstbewusst genug davon unbeeindruckt seine Ermittlungen durchzuziehen. In seinem neuesten Fall kann er anhand seiner Untersuchungsergebnisse nachweisen, dass es sich um Mord handelt, was nicht jedem in den Kram passt. Als es zu weiteren Todesfällen kommt und auf einer vorgelagerten Insel ein mysteriöser Knochenfund gemacht wird ist schnelles Handeln gefragt. Denn der Knochenfund aus der Vergangenheit hat etwas mit den Morden im Jetzt zu tun. Leon Ritter ahnt, dass der Täter noch nicht fertig ist und ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat, sollen nicht noch mehr Menschen zu schaden kommen.

Gegen alle Widrigkeiten und Widersacher beginnt Leon mit Isabelles Unterstützung der Sache auf den Grund zu gehen. Dem Autor gelingt es famos den Leser direkt an Leon Ritters Ermittlungsarbeit teilzuhaben. Wobei er dabei viele Stränge geschickt ins Nichts laufen lässt, damit man nicht zu schnell auf den Täter schließen kann. Die dabei beschriebene provenzalische Landschaft mit Weinbergen, Meer, Korkeichen etc. und das wieder Auftreten alter Bekannter wie Lilou, Isabells Tochter, oder der Fremdenlegionär Jean-Claude und all die anderen runden diesen Krimi gekonnt ab.

Kurz um: „Das Grab unter Zedern" ist ein spannender Krimi mit Provence-Flair und bietet gute Unterhaltung bis zum überraschenden Ende. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.