Wenn Eltern schwierig werden!
Ein Vater, der mit Teenagern zusammenlebt, muss starke Nerven haben. Tochter Carla, gerade 13 geworden, wird nach und nach zum Pubertier. Eine Spezies, die genau beobachtet und analysiert sein will.
Die ...
Ein Vater, der mit Teenagern zusammenlebt, muss starke Nerven haben. Tochter Carla, gerade 13 geworden, wird nach und nach zum Pubertier. Eine Spezies, die genau beobachtet und analysiert sein will.
Die genervten Eltern, die oft auf Zehenspitzen und mit Engelsgeduld mit dem Teenager umgehen müssen, fragen sich: wo ist unser süsses kleines Mädchen geblieben?
Dieser Sammelband beinhaltet zwei Bücher des Autors Jan Weiler. Im ersten Band verfolgt man die Beziehung zu und mit Tochter Carla. Die Zeitspanne zwischen dem 13 Geburtstag bis zum reifen Alter von 16 Jahren wird thematisiert. Mit viel Humor erzählt der Autor über die Tücken des Familienlebens in dieser Zeit. Oft habe ich geschmunzelt und laut gelacht. Manchmal habe ich mich und meine Familie in den geschilderten Situationen auch wiedererkannt.
Kapitel von "Vor dem Sturm" bis zu "Pubertiernachwuchs" geben Einblick in die Studie "private Langzeitstudie über das Sozialverhalten des gemeinen Pubertiers". Sehr gelungen, wie Jan Weiler zum Beispiel den täglichen Kampf, sein Töchterchen aus dem Bett zu kriegen, schildert. Dabei finde ich den Vater in diesem Buch ziemlich locker. Carla kann sich bei weitem nicht beklagen, auch wenn sie ihn durchwegs als zutiefst peinlich ansieht. Pubertät ist dann, wenn Eltern schwierig und peinlich werden.
Nach dem ersten Buch kann sich der Autor nämlich nicht zurücklehnen, sich auf die Schultern klopfen und beglückwünschen, dass er und seine Tochter es bald heil durch diese schwierige Zeit geschafft haben. Nahtlos rutscht dann nämlich Sohn Nick in die Pubertät. Plötzlich sieht sich Jan Weiler nicht nur einem, sondern zwei Pubertieren gegenüber. Hier ist sehr gut ausgearbeitet, wie unterschiedlich junge Menschen durch diese Zeit des Umbruchs segeln. Während Carla souverän jede Gelegenheit zur Auseinandersetzung nimmt, ist der männliche Pubertier eher der zurückhaltende Typ. Was nicht immer einfacher ist, wie Jan Weiler einsehen muss.
Ab und zu wurden Illustrationen in die Kapitel eingefügt. Diese ergänzen sehr gut den eben gelesenen Text. Sie haben mich aber weniger angesprochen. Till Hafenbrack hat diese sehr kindlich und eckig gestaltet.
Dieses Buch wurde verfilmt und ich denke, dass da noch einiges eingefügt werden müssen. Denn ich frage mich, ob der Inhalt dieses Buches genug hergibt, um einen kompletten Film zu füllen?