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Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein völlig anderes Buch

Ich, Eleanor Oliphant
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Meine Meinung:
Was sich auf jeden Fall festhalten lässt: Dieses Buch ist so ganz anders als alles, das ich bisher gelesen habe. Und das ist definitiv positiv gemeint.

Die Figur von Eleanor ist eine sehr ...

Meine Meinung:
Was sich auf jeden Fall festhalten lässt: Dieses Buch ist so ganz anders als alles, das ich bisher gelesen habe. Und das ist definitiv positiv gemeint.

Die Figur von Eleanor ist eine sehr untypische Protagonistin, aber trotzdem – oder gerade deshalb? – mag ich sie sehr gern. Sie ist oft schroff, kann überheblich wirken und ist völlig weltfremd. Was sich auf den ersten Blick eher abschreckend anhört, war einfach nur unfassbar berührend. Denn wir lernen ihr alles andere als leichtes Schicksal kennen und erfahren nach und nach, was Eleanor zu der hat werden lassen, die sie jetzt ist.
Dabei kommen sehr ernste und tiefgründige Themen zum Vorschein, die sehr interessant und emotional sind.
Das Thema der völligen Isolation, der absoluten Einsamkeit und einem Leben ohne Liebe haben mich berührt und einen Denkanstoß gegeben.

Gerade diese Tiefenpsychologie hat „Ich, Eleanor Oliphant“ zu einem wirklich sehr außergewöhnlichen Erlebnis gemacht, das zum Nachdenken und Mitfühlen anregt. Es sticht aus der Masse heraus und bleibt im Gedächtnis. Und trotz des schweren und ernsten Themas lässt sich die Geschichte sehr leicht und locker lesen. Eine höchst interessante Mischung, die den Roman nur noch spannender macht.

Auch die Liebesgeschichte ist hier alles andere als normal. Eleanors Obsession – ja, man kann es wirklich so nennen – für einen Mann, mit dem sie noch nicht einmal ein Wort gewechselt hat, klingt vielleicht erst einmal unlogisch. Aber ganz ehrlich, ich kann es nachvollziehen. Ich kann diese Besessenheit für einen völlig Unbekannten verstehen, weil ich das Gefühl hatte, Eleanor verstehen zu lernen. Sie liebt nicht den Mann, sondern einfach nur die Vorstellung von ihm, die sie in ihrem Kopf zusammenfantasiert hat.

Leider zieht sich das Buch aber schon sehr. Etwas weniger Seiten hätten vielleicht ganz gut getan … Denn so ist es vor allem die erste Hälfte, in der die Dinge extremst langsam vorwärts gehen oder sich auch gar nicht wirklich weiterentwickeln. Das war schade, da die Geschichte trotz aller positiver Aspekte auf diese Weise leider stellenweise etwas langweilig wurde.

Fazit:
Ein völlig anderes Buch voller Tiefe und Themen, die zum Nachdenken anregen und berühren. Eine Protagonistin, die gerade durch ihre Eigenarten besticht, tut ihr Übriges, um die Geschichte von der Masse abzuheben. Ein paar Seiten weniger wären angenehmer zu lesen gewesen, doch insgesamt konnte mich „Ich, Eleanor Oliphant“ durchaus überzeugen.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Tolle High Fantasy

Die Staubgeborene (Die Unbestimmten 1)
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Meine Meinung:
Sprache:
Ich finde den Schreibstil wirklich spannend. Er ist nicht so locker-leicht, dass man einfach darüber hinweg liest, sondern man muss mitdenken, muss sich (im absolut positiven Sinne) ...

Meine Meinung:
Sprache:
Ich finde den Schreibstil wirklich spannend. Er ist nicht so locker-leicht, dass man einfach darüber hinweg liest, sondern man muss mitdenken, muss sich (im absolut positiven Sinne) anstrengen beim Lesen. Aber in einem Maß, dass es Spaß macht. ?

Figuren:
Generell muss ich sagen, dass ich anfangs ein wenig die Tiefe vermisst habe bei den Figuren. Sie waren alle interessant geschildert, aber die tiefere Verbindung zu ihnen hat mir gerade zu Beginn etwas gefehlt. Außer zu Aster, aber zu dem komme ich gleich noch. ?
Im Laufe der Geschichte hat sich das aber gelegt und ich bin schließlich auf jeden Fall angekommen und habe die Charaktere auch besser kennen und mögen gelernt. Außerdem bin ich mir absolut sicher, dass sich das in den nächsten Bänden noch mehr steigern wird, da ich weiß, wie gut, einfühlsam und emotional die Autorin schreiben kann. Ich habe ein neueres Projekt von ihr gelesen und war dort zutiefst beeindruckt von der Tiefe der Figuren – also bin ich absolut zuversichtlich, dass ich das bei „Die Unbestimmten“ von Buch zu Buch auch noch mehr erleben werde.

Aster, der düstere Ausbilder, hat mich hingegen vom ersten Moment an fasziniert. Er strahlt etwas Besonderes aus, etwas Spannendes und ich habe ihn von Anfang an ins Herz geschlossen. Er ist eine richtig gelungene Figur, die mir sehr, sehr gut gefallen hat.

Handlung:
Die Idee der Geschichte hat mir auf jeden Fall sehr gefallen. Ich möchte wie immer gar nicht allzu sehr auf den Inhalt eingehen, um nichts vorweg zu nehmen, sondern nur auf das, was der Inhalt mit mir als Leser angestellt hat. ?

Zu Beginn ging mir leider alles einen kleinen Ticken zu schnell. Der Weg aus den Minen hin zu Zianths neuem Leben, war für mich ein wenig zu abrupt geschildert. Ich hatte gar nicht so die Chance, emotional richtig einzusteigen.
Aber das war wirklich nur am Anfang so. Ein paar Seiten später war ich dann angekommen und habe mitgefiebert.

Ich hätte mir allerdings auch eine größere Rahmenhandlung gewünscht, in die Zianths Geschichte eingebettet wird. Gerade am Anfang habe ich das ein wenig vermisst, weil dadurch nicht ganz so viel Spannung aufgekommen ist. Doch wie auch bei den anderen kleineren Kritikpunkten, hat sich auch das im Laufe des Buches gelegt.

Schließlich konnte mich der erste Band von „Die Unbestimmten“ auf jeden Fall fesseln und überzeugen. Hier wird eine komplexe und faszinierende Welt geschaffen, in der es noch ganz viel zu entdecken gibt, da bin ich mir sicher. Die Idee ist toll und auch die Umsetzung war für mich nach anfänglichen kleinen Holpersteinen wirklich überaus gelungen, sodass ich mich darauf freue, noch vier weitere Bände lesen zu dürfen.

Fazit:
Ein tolles High Fantasy-Buch, das bei mir zwar ein paar Seiten gebraucht hat, mich aber dann richtig überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein Muss für High Fantasy-Fans

Der Namenlose (Die Unbestimmten 2)
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Meine Meinung:
Sprache:
Ich finde den Sprachstil von Jo Schneider wirklich ganz besonders. Er ist so bildgewaltig und malt tatsächlich richtige Bilder im Kopf der Leser – und das nur mit Worten. Er ist ...

Meine Meinung:
Sprache:
Ich finde den Sprachstil von Jo Schneider wirklich ganz besonders. Er ist so bildgewaltig und malt tatsächlich richtige Bilder im Kopf der Leser – und das nur mit Worten. Er ist so ausschmückend ohne auch nur ansatzweise schwülstig oder übertrieben zu wirken.
Für mich verkörpert der Erzählstil hier genau das, was zu einem großen High Fantasy-Werk passt. Und wer diese Art des Schreibens liebt, ist hier genau richtig.

Figuren:
Die Figuren sind einfach großartig. Sie sind mit viel Liebe ausgearbeitet, haben Stärken und Schwächen und sind alle anders.

Die Protagonistin Zianth hat sich deutlich weiterentwickelt – gerade wenn man auf den Anfang von Band 1 zurückblickt. Sie wird immer mehr zu sich selbst, wird erwachsener und reift durch die Erfahrungen, die sie sammelt.

Aster ist ja nach wie vor mein absoluter Favorit, denn auch wenn wir mehr über ihn erfahren, bleibt er dennoch geheimnisvoll und einfach spannend. Mit ihm wird es garantiert nicht langweilig und ich finde ihn als Figur einfach großartig.

Handlung:
Hier ist wieder ganz schön was geboten, das kann ich euch schon mal verraten. ? Und auch wenn es mir aus total subjektiven Gründen (ich bin bei High Fantasy einfach immer sehr sehr sehr sehr kritisch, sorry) teilweise etwas zu langatmig war, ist die Handlung insgesamt wirklich toll.

Ich bin nach wie vor beeindruckt von der Tiefe der Geschichte. Wie sehr sich die Autorin alles überlegt hat, wie gut durchdacht die ganze Erzählung ist. Als würde es diese Welt wirklich geben. Das ist nicht selbstverständlich und gehört definitiv zu den hochklassigen Dingen in der High Fantasy- Literatur. Man hat das Gefühl, man bereist eine neue, fremde Welt und liest nicht nur von ihr.
Ich freue mich jedenfalls sehr, noch öfter dorthin gehen zu dürfen und in diesen komplexen und faszinierenden Weltenaufbau einzutauchen.

Mehr will ich eigentlich gar nicht über den Inhalt verraten, denn das würde ja doch irgendwie alles spoilern … Deshalb lasst euch gesagt sein: Wer gut durchdachte High Fantasy mag, wird diese Reihe verschlingen!

Fazit:
Für Fans von High Fantasy ist die Reihe „Die Unbestimmten“ ein absolutes Muss. „Der Namenlose“ steht als zweiter Band dem ersten in überhaupt nichts nach und knüpft perfekt an den Vorgänger an. Auch wenn es mir persönlich stellenweise etwas zu langatmig war, ist das gar nicht weiter schlimm. Denn der ganz besondere Sprachstil, die tollen Figuren und vor allem die unglaublich gut durchdachte und komplexe Welt faszinieren den Leser und machen ganz viel Lust auf die nächsten Bücher der Reihe.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Schönes Buch mit kleinen Schwächen

Fallen Princess. Die wahre Geschichte des König Drosselbart
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Meine Meinung:
Ich finde Märchenadaptionen immer sehr interessant und auch, inwiefern sie verändert und abgewandelt werden.
Bei „König Drosselbart“ muss ich gestehen, dass ich die ganz grobe Handlung zwar ...

Meine Meinung:
Ich finde Märchenadaptionen immer sehr interessant und auch, inwiefern sie verändert und abgewandelt werden.
Bei „König Drosselbart“ muss ich gestehen, dass ich die ganz grobe Handlung zwar kenne, aber nicht die genauen Details der Geschichte. Aber insofern ich das beurteilen kann, hat sich Veronika Mauel doch schon sehr an das Original gehalten und trotzdem auch eigene und neue Ideen miteingewoben. Eine gelungene Mischung.

Die Entwicklung von Isabella anfangs doch echt sehr grenzwertigen Art – was ich in diesem Fall aber positiv fand, da es so authentischer wurde – hin zu einer fast schon anderen Person war ebenfalls schön dargestellt und hat mir gut gefallen.

Das Setting an sich fand ich auch echt gut, weil man den Prunk am Hof toll nachempfinden kann, aber auch die ärmlichen Verhältnisse wirklich super geschildert wurden. Nur war mir nie so ganz klar, ob wir uns jetzt in einer Märchenwelt befinden, in unserer eigenen Welt (in der Vergangenheit) oder ob die Geschichte doch in einer Zukunftsvision spielt.
Na ja, andererseits hat es das aber auch irgendwo spannend gemacht, weil man länger darüber nachgedacht hat.

Das mit den Gefühlen ging vielleicht auch ein wenig zu schnell, aber ist eben ein Märchen. ?

Fazit:
Eine gelungene Neuinterpretation von „König Drosselbart“, die mich mit bekannten Elementen und neuen Ideen überzeugt hat. Ein paar winzige Kleinigkeiten hatte ich zu bemängeln, aber die mindern nicht das tolle Lesevergnügen. Ein wirklich schönes Buch, vor allem für Fans von guten Märchenadaptionen und Prinzessinnen-Romanen.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Guter Auftakt

Love is War - Verlangen
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Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich am Anfang des Buchs ziemlich skeptisch war, ob mich das Ganze noch überzeugen kann. Die Protagonistin Scarlett ist extrem zickig und macht es einem echt nicht leicht ...

Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich am Anfang des Buchs ziemlich skeptisch war, ob mich das Ganze noch überzeugen kann. Die Protagonistin Scarlett ist extrem zickig und macht es einem echt nicht leicht mit ihrer hasserfüllten Art, sie gern zu haben. Aber dann hat sich diese Skepsis zum Glück vollkommen gelegt. Denn man beginnt zu verstehen, warum sie so ist, wie sie ist.
Schließlich habe ich es sogar zu schätzen gelernt, dass sie eben anders ist. Dass sie keine herkömmliche 08/15-Protagonistin ist, sondern mal etwas ganz anderes.

Dazu kommt, dass das Buch wahnsinnig gut, humorvoll und gefühlvoll geschrieben ist, sodass die Seiten regelrecht dahinfliegen. Man will gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil es so viel Spaß gemacht hat.

Ich fand es von der Handlung her auch gut aufgebaut, da wir abwechselnd Szenen aus der Gegenwart erleben – in der sich Scarlett und Dante hassen – und welche aus der Vergangenheit, wo man erfährt, wie sich das mit den beiden überhaupt entwickelt hat.
Man bekommt zwar immer Andeutungen, was vorgefallen sein muss, dass die zwei sich jetzt so abgrundtief hassen, aber geklärt wird es leider noch nicht. Was aber auch nicht schlimm ist, da wir uns deshalb umso mehr auf Band 2 freuen können.

Ein bisschen Kritik habe ich allerdings auch noch.
Genauer gesagt zwei Punkte.
Erstens kam mir der Schluss etwas sehr abgehackt vor. Als hätte die Autorin mit aller Gewalt versucht noch ein dramatisches Ende hinzukriegen. Es wirkte auf mich doch sehr gewollt und nicht so ganz stimmig oder nachvollziehbar.
Und zweitens lag in der zweiten Hälfte des Buchs der Fokus zu sehr auf den erotischen Szenen. Das war echt ein bisschen zu viel des Guten – und teilweise auch etwas zu detailliert für meinen Geschmack. ?

Fazit:
Ein wirklich guter Auftakt einer neuen Romance-Reihe, der mich vor allem durch die ungewöhnliche Protagonistin und den fesselnden Sprachstil überzeugen konnte. Zwar gibt es zwei kleinere Kritikpunkte, aber alles in allem war es ein sehr gelungener Roman.