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Veröffentlicht am 26.03.2024

Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware

King of Pride
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Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon ...

Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon bald die Nachfolge seiner Mutter, der Matriarchin der Firma anzutreten. Einen Haken hat das Ganze jedoch. Kai muss von den Vorstandmitgliedern gewählt werden und obwohl er bislang die Nase vorn hatte, sieht es zur Zeit so aus, als würde ein megaschwerer Deal, den er bereits als abgehakt betrachtet hatte, doch noch in letzter Sekunde platzen. Würde dieses Schreckensszenario Wirklichkeit, würde sein zukünftiger Job wohl an jemand anderen gehen.
Der ehrgeizige Kai, kennt jedoch kein Scheitern und glaubt dementsprechend auch nicht wirklich daran.

Zwischen Isabella und Kai knistert es gewaltig, doch wäre eine Beziehung zu einer Kellnerin nicht gerade fördernd für sein Image, findet zumindest seine Familie. Seine Mutter hat bereits eine andere Partnerin für ihn im Auge, doch Kai will sich auch nicht ewig von seiner Mutter vorschreiben lassen, was er zu tun und was zu lassen hat.
Währenddessen versucht Isabella sich von ihrer Familie abzunabeln und etwas Eigenes zu schaffen. Sie will unbedingt ihren Traum erfüllen, Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Bruder glaubt nicht an ihren Erfolg und stellt ihr ein zeitliches Ultimatum…

Da ich gerne ab und an zu einem New Adult greife, fiel mir irgendwann auch besagter Roman, beim Stöbern im Buchladen, in die Hände und der Klappentext klang vielversprechend, denn wer hat keine Lust auf eine Liebesgeschichte über zwei Menschen, die aus zwei verschiedenen Welten stammen; eine Art „Pretty Woman“ Szenario, wobei Isabella natürlich keine bezahlte Liebesdienerin ist.
Allerdings ist auch Isabellas familiärer Hintergrund keinesfalls so bürgerlich , wie es uns Leser im Klappentext suggeriert wird; so viel sei vorab gesagt. Und das war auch schon einer meiner Kritikpunkte. Warum musste die Autorin Isabellas Hintergrund dermaßen angleichen? Und würde sie dann, wo sie doch sowieso von ihrer Familie dermaßen bevormundet wird, überhaupt in einer schnöden Bar arbeiten dürfen?
Dürfen ist das nächste Stichwort. Wir reden hier von einem Heldenpaar, das jung aber bereits erwachsen ist. Wie passt es da hinein, dass sich sowohl Isabella, als auch Kai so viel gefallen lassen von ihrer Familie? Dass Isabella sich sogar ins Lügen versteigt?
Auch ihr Wunsch, Schriftstellerin werden zu wollen, hatte auf mich nicht den ernsthaften Anstrich, um es glaubhaft zu finden. Dass jemand, so mir nichts, dir nichts, einen romantischen Erotikthriller aus dem Ärmel zaubern kann, nachdem er eine ganze Zeit lang eine Schreibblockade hatte, wirkt ziemlich märchenhaft. Dazu betreibt sie keinerlei Hintergrundrecherche etc.?
Dann zur Welt, in der die „Kings of Sin“ Reihe spielt. Sämtliche Akteure sind natürlich attraktiv, schön, haben außergewöhnliche Namen und tummeln sich nur auf absoluten „In“ Veranstaltungen; auf exklusiven Inseln für Reiche oder verausgaben sich in Boxclubs. Jaa, das mag ja ganz nett klingen, aber doch auch so langweilig und vorhersehbar. Sind nun sämtliche erotische New Adults nach diesem Schema gestrickt, in denen Geschäftsmänner mit der Liebe ihres Lebens verbandelt werden?

Ich hasse Rezensenten, die ihren Lesestoff auf Groschenromanniveau herunterwürdigen, denn man darf selbstredend nicht jeden Heftroman als niveaulos bezeichnen. Allerdings muss ich zugeben, dass „Kings of Pride“ zumindest so oberflächlich gestrickt ist und die Liebesgeschichte, auf über 440 Seiten ausgewalzt wurde, obwohl die Story höchstens 120 – 200 Seiten hergibt. Ich habe mich selten so gelangweilt beim Lesen.
Ach so, ja, in Heftromanen der 80er und 90er Jahre gab es diese Konstellation „reicher, interessanter Geschäftsmann trifft auf attraktive Sekretärin/Diebin/Geschäftsfrau/Bardame“ ebenfalls schon. Allerdings waren die Herren der Schöpfung, wie es sich für einen erfolgreichen Geschäftsmann gehörte, immerhin etwas älter, bzw. erfahrener und keine „Greenhörner“, die weder ihre Libido im Griff haben, noch ihr Temperament.

Kai wirkt dermaßen unreif, arrogant und teeniehaft, dass man das Gefühl hat, er wäre gerade mitten in der Pubertät. Gleiches gilt für seine Kollegen, die klischeehaft im Hintergrund an den wichtigen Strippen ziehen, wenn Kai nicht in der Lage ist dazu.
Zu guter Letzt kommen wir zur Liebesgeschichte. Auch da kennt die Autorin leider keinerlei Grenzen. Natürlich zerfließt ihre Romanheldin gleich zu Beginn; allein durch den Anblick des Romanhelden und wo wir schon bei fließenden Körpersäften sind… Isabella scheint da ein medizinisches Problem zu haben, denn sie verliert diese eimerweise, wenn sie auf Tuchfühlung mit dem Helden geht und so klingen besagte Funktionen ihres Intimbereichs eher unfreiwillig komisch, weil viel zu übertrieben.
Zugegeben, die Liebesszenen sind hot, aber ebenso „drüber“. Will man wirklich lesen, wie die Heldin ihren Würgereiz unterdrückt, weil sie das beste Stück des Helden komplett aufnehmen möchte? Geschilderte Erotik und eine tolle Liebesgeschichte können durchaus als Symbiose in Buchform funktionieren; doch bitte nicht auf solch flache, uninspirierte und überzogene Art und Weise erzählt.
Warum sich ausgerechnet die beiden zueinander hingezogen fühlen, hat sich mir ebenfalls nicht wirklich offenbart. War es allein Kais Rebellion seiner Mutter gegenüber geschuldet, sich mit einem „lebenslustigen“ Mädel einzulassen, das bläulich gefärbte Haarsträhnen aufweist und eine Schlange als Haustier hält?
Und sind es allein Kais attraktives Äußeres und sein britischer Akzent, die Isabella verrückt machen?

Kurz gefasst: Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Ein auf ganzer Linie enttäuschender 4. Teil der Stage Dive Reihe, der seichter und belangloser nicht sein könnte.

Rockstars küsst man nicht
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Nur ein einziger One Night Stand, hat ausgereicht, um Lizzy zu schwängern. Obwohl sie und Ben, der Bassist der Rockband Stage Dive, sogar verhütet haben. Lizzy kann es nicht fassen, doch der Blick auf ...

Nur ein einziger One Night Stand, hat ausgereicht, um Lizzy zu schwängern. Obwohl sie und Ben, der Bassist der Rockband Stage Dive, sogar verhütet haben. Lizzy kann es nicht fassen, doch der Blick auf den Schwangerschaftstest räumt mit einem Schlag alle Zweifel diesbezüglich aus. Wie soll sie es nur Ben beibringen? Denn sie ist weder mit Ben zusammen, noch hat sie noch ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm, seitdem er sie kurz nach besagtem, verhängnisvollen Sex und anschließendem Streit verließ.

Eine Möglichkeit bietet sich ihr, bei einem Treffen sämtlicher Stage Dave Mitglieder, denn Lizzys Schwester Anne, ist ja ebenfalls mit einem der Bandkollegen Bens zusammen. Doch Ben taucht dort ausgerechnet mit einer neuen Frau an seiner Seite auf. Obwohl Lizzy nun um alles in der Welt verhindern möchte, Ben dort mit ihrer Schwangerschaft zu konfrontieren, fliegt dennoch alles auf.

Ben ist fassungslos! Obwohl er Lizzy sofort seinen Beistand ausspricht und ihr finanzielle Sicherheit anbietet, macht er sich in der Folgezeit zunächst äußerst rar. Lizzy, die immer noch heimlich verliebt in Ben ist, leidet still vor sich hin, was natürlich auch ihren Schwager und Bens Bandkollegen Mal fuchsteufelswild macht. Ein Zwist in der Band ist nicht mehr zu vermeiden, oder? Wird Ben schließlich doch begreifen, was er an Lizzy hat?

Die „Stage Dive“ Reihe von Kylie Scott lässt mich nun, nachdem ich den vierten Teil der Reihe ausgelesen habe, etwas ratlos zurück, denn vom ersten bis zum dritten Teil konnte sich die Autorin für meinen Geschmack, kontinuierlich steigern in Bezug auf Charakterentwicklung und Tiefgang, so dass ich mich eigentlich schon sehr auf Bens und Lizzys Story, die hier in „Rockstars küsst man nicht“ erzählt wird, gefreut hatte. Doch leider empfand ich diesen Teil nun leider als absoluten Rückschritt; mehr noch, ich fand, dass es der bislang schlechteste Band der Reihe ist. Dabei hätte die Ausgangssituation allein schon genug Konfliktpotential für eine tolle Love Story gehabt. Und auch Ben und Lizzy wirkten als Nebenfiguren, wenn sie in den Vorgängerbänden in Erscheinung traten, als sympathische Figuren mit Ecken und Kanten.

In ihrer Geschichte mutierten sie aber nun leider zu Menschen, die man einfach nicht ernst nehmen konnte. Fangen wir an mit Lizzy. Obwohl Ben sich absolut unreif und wankelmütig verhält; schon während ihres Kennenlernens und Austausches von langen Handy Textnachrichten, ist sie bereits unsterblich verliebt in ihn. Warum? Keine Ahnung! Denn er gibt so gut wie nichts Privates über sich preis, beide führen nur den üblichen Small Talk miteinander, bis es dann zum besagten One Night Stand kommt. Und ab diesem Zeitpunkt muss man als Leser dann in ewiger Wiederholung Lizzys pubertierende Schwärmereien in Bezug auf Bens attraktives Äußeres über sich ergehen lassen, was mich irgendwann nur noch nervte. Klar, es ist ja nichts gegen einen attraktiven, potenten Romanhelden einzuwenden, doch die Autorin hat es leider nicht geschafft, aus Ben mehr als eine Frauenphantasie fürs Bett zu erschaffen, denn es fehlt ihm außer seinen sexuellen Qualitäten im Bett und in der Musik, ansonsten an allem.

Und nach dem One Night Stand verhält er sich dann auch weiterhin widersprüchlich, egoistisch und unsympathisch. Mal ehrlich, der Frau, die man gerade geschwängert hat, zu sagen, dass man sie finanziell absichern möchte, aber dazu sobald wie möglich seine Rechtsanwälte dafür in Anspruch nehmen will, zeugt ja nicht gerade davon, dass der Held mehr in Lizzy sieht, als ein nettes, womöglich sogar berechnendes Betthäschen, oder? Und Lizzy, die ist wieder mal tieftraurig, zieht sich schmollend zurück, will natürlich alles allein durchziehen und Ben am besten gar nicht mehr mit ihrer Schwangerschaft konfrontieren, weil sie sich im Grunde noch die Schuld dafür gibt, dass es überhaupt zu dem One Night Stand kam.

Erst durch intensives Zureden gewisser Stage Dive Mitglieder und Lizzys Schwester, kommt Ben, der seine Freiheit ja so über alles liebt und lieber bis in alle Ewigkeit Musik machen will, statt sich zu binden, ins Grübeln, weil er sein Kind ja aufwachsen sehen möchte. Also musst eine platonische Freundschaft zwischen ihm und Lizzy her, von der er sich immer mal wieder eine Auszeit nimmt. Und natürlich wird er stets, wenn Lizzy sich mit anderen Männern unterhält, eifersüchtig und verhält sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Oh bitte! Zugegeben, Lizzy mag ja mit ihren 21 Jahren noch recht jung sein, so dass man ihr eine gewisse Naivität in manchen Situationen nicht übel nehmen kann, doch Ben ist bereits 28 und da erwartet man einfach eine gewisse Reife vom Romanhelden beim Lesen, oder?

Wenn die Autorin dem Leser zumindest im Ansatz hätte klarmachen können, wieso Lizzy und Ben sich eigentlich lieben, anstatt allein auf die erotische Komponente zu setzen, hätte ich vielleicht auch ein wenig mehr Verständnis für dieses ewige Hin und Her zwischen dem Heldenpaar aufbringen können, doch so, habe ich mich ehrlich gesagt beim Lesen ziemlich gelangweilt und konnte nicht anders, als ständig den Kopf zu schütteln, ob Lizzys rückgratloses Verhalten, wenn sie Ben begegnete und Bens Egoismus Lizzy gegenüber. Wenn es zumindest einen triftigen Grund für Bens Bindungsängste gegeben hätte, doch leider gab es auch diesen nicht, was den Helden wie einen ziemlich unsympathischen Hasenfuß wirken ließ, ohne den die Heldin wahrscheinlich viel besser dran gewesen wäre.

Positiv fand ich lediglich die Auftritte der übrigen „Stage Dive“ Mitglieder nebst Frauen, die die Story etwas auflockerten und den flüssig saloppen Schreibstil der Autorin, doch leider konnten selbst die „hotten“ Liebesszenen den Roman in meinen Augen nicht mehr retten.

Kurz gefasst: Lizzy & Ben- Ein substanzloses, rückgratloses TSTL Heldenpaar, das nur mit seiner Libido denkt und sich verdient- Ein auf ganzer Linie enttäuschender 4. Teil der Stage Dive Reihe, der seichter und belangloser nicht sein könnte.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eine Leseenttäuschung!

Die Braut des Wikingers
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Nachdem sein Bruder Thoralf die schöne Viviane geheiratet hat (seine Geschichte wird in dem Vorgängerband "Wogen der Liebe" erzählt) und wieder Ruhe und Frieden auf Skollhagen eingezogen ist, fühlt sich ...

Nachdem sein Bruder Thoralf die schöne Viviane geheiratet hat (seine Geschichte wird in dem Vorgängerband "Wogen der Liebe" erzählt) und wieder Ruhe und Frieden auf Skollhagen eingezogen ist, fühlt sich Yngvar wie das dritte Rad am Wagen. So lange sein Bruder auf Raubzügen weilte, war Yngvar für die Instandhaltung des Besitzes zuständig was seinen Fähigkeiten sehr entgegen kam, doch nun wird seine Hilfe nicht mehr benötigt und so lässt er sich von seinem Bruder dazu überreden, nun selbst auf Reisen zu gehen- um Reichtum zu mehren und sein Glück zu finden.

Doch Yngvar ist kein rechtes Glück beschienen - so werden er und seine Mannschaft auf hoher See von anderen Wikingern überfallen und ausgeraubt. Peinlich berührt will er sich seine gestohlenen Schiffe zurückerobern, doch einige Männer, die er und sein Kumpan Sven im Hafen von Haithabu kennenlernen raten ihm dringend davon ab. Stattdessen unterbreiten sie ihm einen anderen Vorschlag- sie bringen Yngvald dazu, nach Frankreich zu reisen, in den Landabschnitt wo sich Wikingerfürst Rollo niedergelassen hat. Dort soll Yngvar hochrangige Geiseln entführen und gegen Lösegeld wieder auf freien Fuß setzen. So ganz wohl ist Yngvald nicht bei diesem Plan, doch was soll er tun- er kann schließlich nicht mit leeren Händen zurückkehren nach Skollshagen.

Dann ist ihm aber doch noch das Glück hold. Er entdeckt zusammen mit seinen Männern eine Gruppe von feiernden Männern, mitten im Wald. Sie überwältigen den Kreis von angetrunkenen Adeligen, setzen sie auf ihrem letzten, noch verbliebenen Schiff fest und machen sich auf den Weg zur naheliegenden Burg um dort das Lösegeld einzufordern.

Doch die Dame der Burg, Adelaise ist in großen Nöten. Ihr Vater weilt auf Reisen und gleich zwei potentielle Verehrer buhlen um ihre Hand. Dumm nur, dass beide nicht Adelaises Geschmack entsprechen. Die Hausherrin will niemals heiraten- sie schätzt ihre Freiheit über alles und weist beide Männer ab. So folgt eine Belagerung, die Adelaise zur Gefangenen ihrer eigenen Burg macht.

Als Yngvar und Sven, die sich als Normannen ausgeben, durch einen Geheimgang die Burg betreten, ist besonders Yngvar geblendet von Adelaises Schönheit und so überrascht er besonders Sven mit seinem Vorhaben, Adelaise von ihren Belagerern zu befreien, statt wie abgesprochen seine Lösegeldforderung durchzusetzen.

Nachdem ich vom Vorgängerband "Wogen der Liebe" recht angetan war, freute ich mich schon sehr auf die Fortsetzung bzw. die Geschichte über Yngvar, Thoralf, da Yngvar mir bereits als Nebenakteur gefiel.
Ein Grund dafür war, dass Yngvar viel besonnener und intelligenter wirkte, als Thoralf. Um so überraschter war ich, als ich nun feststellen musste, dass Yngvar in seiner Geschichte nun sämtliche Intelligenz verloren hat.

Er wirkt nur noch wie eine blasse, austauschbare Romanfigur, die keines klaren Gedankens mehr fähig ist. Statt selbst seine nächsten Schachzüge zu planen, verlässt er sich auf Männer, die nicht wirklich vertrauenserweckend sind. Ein absoluter geistiger Tiefpunkt ereignet sich dann, als er auf die Heldin des Buches trifft. Ihre Schönheit umnebelt ihm so das Hirn, dass er plötzlich kein Lösegeld mehr eintreiben möchte (das ihm immerhin seinen Ruf retten würde), sondern sich lieber die Zeit mit Wein, Weib und Gesang vertreibt und der Heldin seine Unterstützung im Kampf gegen ihre beiden "Freier" zusichert. Aber nicht er selbst heckt einen Plan aus- wieder einmal ist es Sven, der eine Lösung aus dem Dilemma findet, was Sven fast zur eigentlichen Heldenfigur mutieren lässt.

Und als es nach erfolgreichem Gelingen dann dazu kommt, für ihren Beistand eine Belohnung bei Adelaises Vater einzufordern, fällt dem Helden nichts Besseres ein, als um die Hand von Adelaise zu bitten, obwohl sie beide zuvor weder tiefschürfenden Gespräche geführt haben, noch sich ihre gegenseitige Liebe gestanden haben.
So wirkt alles haarsträubend unglaubwürdig und arg konstruiert.Auch die Heldin des Romans bleibt während des Romans fast konturlos, sie ist einfach ein verzogenes kleines Püppchen, das sich in den Kopf gesetzt hat, nie zu heiraten, weil sie frei wie ihr Falke bleiben möchte. Sehr unglaubwürdig diese Einstellung für eine Frau des frühen Mittelalters, die wohl kaum in der Lage gewesen wäre, sich dem Wunsch ihres Vaters zu widersetzen.

Es wimmelt in dem Roman von Nebenakteuren, die aber genau wie auch die Hauptpersonen austauschbar und eindimensional beschrieben sind. Einzig Sven wirkt ein wenig lebendiger, doch seine Liebesgeschichte, die ebenfalls in diesem Roman erzählt wird, ist genau so belanglos beschrieben, wie auch die zwischen dem Heldenpaar.

Verwundert hat mich aber vor allen Dingen der sehr eigenwillige Schreibstil, der Autorin, denn er unterscheidet sich sehr stark vom Vorgängerband- ich konnte kaum glauben, dass beide Bücher von ein und derselben Person geschrieben wurden. Zwar wurden hier und da recht moderne Wörter benutzt, die nichts in einem Historischen (Liebes)Roman zu suchen haben, aber ansonsten hatte ich einen guten Gesamteindruck bei "Wogen der Liebe" gewinnen können.
In diesem Roman dagegen merkt man den Romanfiguren nicht mehr an, dass sie im frühen Mittelalter leben. Sie sprechen und agieren wie Personen der Gegenwart; (siehe Adelaise), ihre Dialoge sind nichtssagend und schrecklich platt. Fast bekommt man das Gefühl man halte eine Persiflage auf einen historischen Liebesroman in Händen, der unfreiwillig komisch wirkt. Schade, die Ausgangssituation klang so vielversprechend...

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Auf ganzer Linie enttäuschender, langweiliger und belangloser 1. Teil der Elegant Occasions Reihe und die schlechte Übersetzungsleistung macht es nicht besser

Ein Duke wider Willen
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London 1807:

Der frischgebackene Duke of Greenwood, ist neu in der Stadt. Und was ton und Benimmregeln angeht, ziemlich unsicher, denn dass ausgerechnet ihm einst ein Titel in den Schoß fallen würde, ...

London 1807:

Der frischgebackene Duke of Greenwood, ist neu in der Stadt. Und was ton und Benimmregeln angeht, ziemlich unsicher, denn dass ausgerechnet ihm einst ein Titel in den Schoß fallen würde, hätte er niemals für möglich gehalten.
Doch einige frühe Tode später, was auch den seines seligen Vaters einschließt, ist es schließlich doch so gekommen und Geoffrey muss die Suppe, die ihm seine Verwandten eingebrockt haben, nun auslöffeln.
Sicherlich, seine Einstellung trifft nicht die der übrigen Gesellschaft, denn für jeden dürfte, die Erhebung in den Adelsstand, ein überaus glücklicher Zustand sein der nur wenigen zuteil wird.
Aber Geoffrey, seines Zeichens Tüftler, Architekt, Brückenbauer und Besitzer einer lukrativen Firma, die ihm vom Großvater vererbt wurde, will sich eigentlich lieber mit seinesgleichen umgeben. Wäre da nicht seine jüngere Schwester Rosy, für die er alles tun würde. Und als Duke ist es schließlich seine heilige Pflicht dafür zu sorgen, dass seine Schwester gut verheiratet wird.
Vor allem aber hofft er, dass ein passender Gatte möglichst rasch gefunden wird, denn Geoffrey fürchtet, dass sie sonst alle ein dunkles Familiengeheimnis einholen und ruinieren könnte.

Als ruiniert, bzw. als Frauen mit Makel, werden die drei adligen Harper-Schwestern angesehen, wenn es nach der keinen Skandal verzeihenden Gesellschaft geht. Denn die Mutter der Schwestern, brannte mit einem heißblütigen Mann durch, was ihren Gatten dermaßen aufbrachte, dass dieser eine Scheidung erwirkte. Zwar lebt die untreue Gattin nun, abermals verheiratet, auf dem Kontinent, doch hat man diesen beispiellosen Skandal noch nicht vergessen, worunter Diana, Verity und Eliza insbesondere leiden müssen.
Das spiegelt sich vor allem im Umgang mit ihnen. Entweder werden sie glatt von der adligen Gesellschaft geschnitten oder aber von den Herren der Schöpfung links liegen gelassen.
Da sie nicht mehr als heiratsfähige und begehrte Damen gelten, machen sie aus ihrer Not schließlich eine Tugend und gründen „Elegant Occasions“.
Die Schwestern gehen einer Tätigkeit als eine Art Partyplaner nach und kümmern sich vor allem darum, dass bei Bällen und Gesellschaften alles wie am Schnürchen läuft. Von der Kleidung ihrer Klienten über das perfekte Menü und Gestaltung des Saales, liegt alles Wichtige in ihren kundigen Händen und ihr „Geschäft“ brummt. Selbst Adlige engagieren die Frauen, denn es hat sich bereits herumgesprochen, dass Eliza, Verity und Diana viel von ihrem Fach verstehen.

Durch Mundpropaganda gerät schließlich auch der Duke of Greenwood, nebst Schwester Rosy, an „Elegant Occasions“. Zwischen der anmutigen Diana und dem attraktiven, aber dickschädeligen Duke knistert es auf Anhieb, auch wenn sich beide zunächst einige hitzige Rededuelle liefern. Aber Diana imponiert es ungemein, dass sich der Duke so sehr für seine Schwester einsetzt.
Er wäre der perfekte Mann für eine Nacht, denn Diana will keinesfalls in den Stand der Ehe treten. Geoffrey gilt jedoch als sehr ehrenhaft. Wird er dennoch seinem Verlangen nachgeben?

Als ich sah, dass der Lyx Verlag einen neuen Titel von Sabrina Jeffries im Programm hat, freute ich mich zunächst sehr. Zumal las sich der Klappentext so, als würde man hier eine vergnügliche Lektüre zu Gemüte geführt bekommen. Und als Tüpfelchen auf dem „i“, kann sich das Coverlayout ebenfalls sehen lassen. Ein echter Hingucker im Regal.
Wären nicht die vielen „aber“, die letztendlich dafür gesorgt haben dass ich nach dem Lesen dermaßen enttäuscht war, vom Buch, dass ich auf jedwede Fortsetzung verzichten möchte.
Die Gründe dafür sind vielfältig.

Aber vorweg, bislang gehörte die Autorin, die auch unter dem Pseudonym Deborah Martin historische Liebesromane schreibt, zu meinen Favoriten in diesem Genre.
Leider gehört, obwohl ich die Romanidee an sich klasse fand, „Ein Duke wider Willen“, nicht unbedingt zu ihren guten Büchern. Auf, wie ich fand, Biegen und Brechen, wurde hier eine Story erzählt, die einfach einen zu modernen Anstrich besitzt. Die Protagonisten benehmen sich wie Menschen unserer Zeit und obwohl ich knisternde Erotik durchaus in Historical Romances schätze, wenn sie wohl dosiert und ansprechend dargeboten werden, war ich diesmal schlichtweg entsetzt von den einfallslosen und hölzern formulierten Liebesszenen.
Prickeln kam hier, obwohl die Autorin alles explizit beschreibt, nicht wirklich auf. Eher wirkte alles unfreiwillig komisch auf mich, was aber nicht allein der Autorin anzulasten ist.

Denn wie wichtig eine gute Übersetzung ist, zeigt sich am Beispiel „Ein Duke wider Willen“.
Das beginnt schon damit, dass die Übersetzerin wahrscheinlich vor dem Problem stand, eine passende, deutsche Anrede für einen Duke zu finden, der im Englischen mit „Your Grace“ angesprochen wird. Wie man aber von „Euer Gnaden“, auf gnädiger Herr kommen kann, ist mir schlichtweg ein Rätsel. Ich fühlte mich direkt versetzt in einen alten Hans Moser Film aus den 50er Jahren.

Warum man englische Titel überhaupt übersetzen muss, ist mir ebenfalls nicht klar. Warum nicht den Duke (wie im Titel) lassen? Und wenn man dann auch noch auf die Erwähnung des in Regencyromances nicht mehr wegzudenkenden „Gentleman Jackson“ stößt, der in diesem Fall als Edelmann Jackson übersetzt wurde, kann man sich nur ungläubig an den Kopf fassen.
Das wäre vielleicht noch ein Fauxpas, der zu verschmerzen wäre, wenn so manche Begrifflichkeiten nicht so hölzern formuliert klängen, als wären sie durch eine Übersetzungshilfe gejagt worden.

Ich lese schon über viele Jahrzehnte Historical Romances, doch selten ist mir ein Roman untergekommen, der von einer bekannten Autorin und einem gleichermaßen bekannten Verlag herausgegeben wurde, aber lediglich wie eine schlechte Rohfassung wirkt.
Ich wünschte mir, ehrlich gesagt, Zeiten zurück, in denen die Verlage mehr Augenmerk auf guten Romanstoff (was Gutachter einschließt) richteten, als auf eine schicke Verpackung. Sicher, Zeit mag Geld sein, aber so ein schickes Cover, nebst Druck des Romans kostet ebenfalls. Und Leser, die beim ersten Teil noch auf ein schickes Cover hereinfallen, sind gewarnt, wenn der zweite Teil erscheint und werden darum sicherlich einen großen Bogen machen. Vor allem, wenn der gleiche Übersetzer am Werk war.
So wird der zweite Teil, leider Gottes, sicherlich ein Fall für den Remittendentisch werden und so viele tolle Historical Romances, werden dann nicht übersetzt, weil sich die Reihe womöglich nicht gut verkauft hat. Was, das möchte ich nochmals betonen, nicht am Genre liegt, sondern an der anscheinenden Lieblosigkeit beim Aufkaufen neuer Romane und schlechter Übersetzungsleistung.

Zuletzt noch ein paar Worte zum Heldenpaar. Leider sind Diana und Geoffrey recht einfach konzipiert, und das ewige Hin und Her, warum sie nicht zusammen sein können, nervte mich sehr. Beide führen ständig Streitgespräche, verstehen sich grundsätzlich falsch und wirken dermaßen versnobt, dass man keinen Zugang zu ihnen findet, leider.
Es fehlt dem Roman also an allem, meiner Meinung nach. An Tiefgang, an sympathischen Akteuren und vor allem an einer guten Storyumsetzung. Die Story dümpelt langsam vor sich hin, ewige Streitgespräche oder aber auch die sexuelle Faszination die beide füreinander empfinden, wird dermaßen oft dargeboten, dass es nervt.

Und auch wenn sich Sabrina Jeffries bemüht hat, Vorgaben der damaligen Etikette zu erwähnen und modische Details explizit zu erwähnen, langweilt sie, so geballt, leider viele Leser, fürchte ich. Zumindest ist es ihr bei mir auf ganzer Linie gelungen.
Ich ärgere mich sehr über die ausgegebenen 14 Euro für diesen schwachen Roman und werde diese Romanreihe sicherlich nicht mehr weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Routinierte aber lieblos dahingeschrieben wirkende Historical Romance, mit schwülstig formulierten Liebesszenen

Verwegene Geliebte
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England 1824:

Als die schöne und temperamentvolle Isobel Carmichael in Royd Frobishers Büro stürmt, ahnt er bereits, dass sie sich nicht abwimmeln lässt. Ihr Anliegen klingt tollkühn, denn sie will Royd ...

England 1824:

Als die schöne und temperamentvolle Isobel Carmichael in Royd Frobishers Büro stürmt, ahnt er bereits, dass sie sich nicht abwimmeln lässt. Ihr Anliegen klingt tollkühn, denn sie will Royd auf einer Rettungsfahrt begleiten. Eine Verwandte, die angeblich entführt wurde, um in einer Mine zu schuften, soll Royd befreien. Allerdings befindet sich diese Mine weit entfernt. Eine lange und gefährliche Schiffsreise liegt somit vor den beiden.
Royd ist hin und hergerissen. Einerseits will er Isobel nicht in Gefahr bringen, denn er liebt seine Exverlobte immer noch heimlich, andererseits kann er ihre Fähigkeiten gut benötigen, denn sie hat genauso viel Fachverstand wie er, wenn es um Schiffe geht.
Dass er die Rettungsfahrt sowieso antreten würde, ahnt Isobel jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tatsächlich wurde Royd aus höchsten Regierungskreisen beauftragt, die Schurken, die eine Edelsteinmine aufgetan haben und dort entführte Menschen für sich arbeiten lassen, dingfest zu machen. Besonders pikant an der Angelegenheit ist, dass es sich bei den Kriminellen um Angehörige des Hochadels handeln soll. So ist also höchste Geheimhaltung und ein kluges Vorgehen Vorschrift.

Isobel gelingt es dennoch Royd zu überreden, dass sie ihn begleiten kann. Und mehr noch, auch Royds übrige Familienmitglieder und deren Frauen sind bei dieser gefährlichen Mission mit von der Partie.
Isobel hofft insgeheim aber auch, dass sie und Royd sich endlich aussprechen können. Denn bis heute weiß die schöne Frau nicht, wieso Royd sich damals plötzlich von ihr fernhielt. Und auch auf Royd wartet auf dieser Reise eine Überraschung…

Es ist eine Weile vergangen, seitdem ich einen historischen Liebesroman von Stephanie Laurens in die Hände nahm. Denn ich fand ihre aktuellen Romane eher mittelmäßig im Vergleich zu den ersten Cynster Romanen. Die größte Enttäuschung barg dann für mich die Black Cobra Reihe. Dazu konnte ich mit ihren ausschweifend geschriebenen und schwülstig formulierten Liebesszenen noch nie so viel anfangen.
Aber als ich diesen vierten Teil der Frobisher Reihe auf einem Remittendentisch entdeckte, konnte ich dann doch nicht widerstehen und habe noch einen Versuch gewagt.
Um es vorweg zu sagen, ich hätte es lieber bleiben lassen sollen!
Hier stimmt leider für meinen Geschmack gar nichts. Der Love Story Plot wirkt total konstruiert und die Rahmenhandlung um die Edelsteinmine ist lieblos und unlogisch konzipiert, wie es auch bei der unsäglichen „Black Cobra“ Reihe der Fall war.
Dazu kommen noch eine „Hidden Baby“ Passage, die nebenher abgehandelt werden muss und träge und langweilige Romanceanteile, die sich, wieder mal, durch unendlich altbacken und schwülstig wirkende Liebesszenen auszeichnen. Ich hatte wirklich gehofft, dass Romanceautoren die 80er und 90er Jahre überwunden hätten, in denen wahre „Wogen/Glut/Begierde etc. der Leidenschaft“ über ihre Protagonisten herniedergingen.

So hat man aber das Gefühl, als würde die Autorin mittlerweile nur noch typische Phrasen für ihre Liebesszenen verwenden, die man schon mehrfach so gelesen hat. Innovativ ist anders!
Auch der Krimiplot ist uninteressant geschrieben, dazu die vielen Nebenfiguren, die sich in diesem Roman tummeln und durch ihre Austauschbarkeit verwirren und natürlich sind alle entweder durch und durch gut oder bösartig gestrickt.
Ich habe mich selten so gelangweilt wie beim Lesen dieses Romans und werde in Zukunft wohl nur noch die älteren Romane der Autorin lesen, denn früher konnte sie besser schreiben für mein Empfinden.

Kurz gefasst: Routinierte aber lieblos dahingeschrieben wirkende Historical Romance, mit schwülstig formulierten Liebesszenen, die weniger prickeln als langweilen.

Frobisher Reihe:

1. Teil: Eine ungezähmte Lady
2. Teil: Gespielin der Liebe
3. Teil: Meisterin der Verführung
4. Teil: Verwegene Geliebte


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