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Veröffentlicht am 15.09.2016

Sport ist Mord auf Sylt

Gegenwind
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Die sizilianische Mamma Carlotta Capella aus Panidomini, Schwiegermutter des Sylter Kommissars Erik Wolf, bekocht mal wieder nicht nur ihre deutsche Verwandschaft auf einer der schönsten Inseln Deutschlands: ...

Die sizilianische Mamma Carlotta Capella aus Panidomini, Schwiegermutter des Sylter Kommissars Erik Wolf, bekocht mal wieder nicht nur ihre deutsche Verwandschaft auf einer der schönsten Inseln Deutschlands: Sylt. Als ihr beim Insel-Marathon ein junger Mann tot in die Arme fällt, sieht sie ihr Leitwort bestätigt: Sport ist Mord. Sie kann es auch diesmal nicht lassen und funkt ihrem Schwiegersohn und seinem Team immer wieder in die Ermittlungen hinein.

Mamma Carlotta, die ich erst bei diesem Fall kennengelernt habe, ist so liebenswert, so beeindruckend, so herrlich normal in ihrer Art, dass ich sie sehr bald ins Herz geschlossen hatte. Die immer wiederkehrenden italienischen Wortstücke, die aus ihr raussprudeln, wenn sie aufgeregt ist, oder sich erst eine Ausrede einfallen lassen muss, geben der ganzen Person ihren eigenen Charme.
Auch die anderen Protagonisten sind mit ihren Charakterzügen und ihren positiven und negativen Eigenheiten so detailliert beschrieben, dass ich bald ein klares Bild von ihnen hatte. Hier hat es mir besonders Frau Dr. Eva Speck, die Staatsanwältin, angetan.

Der Kriminalfall ist nachvollziehbar aufgebaut. Durch immer neue Wendungen und Erkenntnisse habe ich allerdings sehr lange gebraucht, bis der Täter für mich feststand. Obwohl die Stimmung durch die Dialoge mit Mamma Carlotta oft sehr ausgelassen und heiter wirkt, kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz. Der Spannungsbogen baut sich stetig auf und hält sich bis zum Schluss.

Beim Lesen der Köstlichkeiten der italienischen Küche, die Mamma Carlotta täglich auf den Tisch bringt, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich werde bestimmt einige der 24 Rezepte, die im Anhang des Buches abgedruckt sind, nachkochen und genießen.

Ein wunderbarer Kriminalfall, der mir einige spannende und sehr unterhaltsame Stunden geschenkt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fanni Rot´s neunter Fall

Milchlinge
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Hobbyermittlerin Fanni Rot weilt mit ihrem Lebensgefährten Sprudel in Bad Kötzting und erhofft sich von der chinesischen Medizin im Behandlungszentrum, dass sie ihr verlorenes Gedächtnis wiederfindet. ...

Hobbyermittlerin Fanni Rot weilt mit ihrem Lebensgefährten Sprudel in Bad Kötzting und erhofft sich von der chinesischen Medizin im Behandlungszentrum, dass sie ihr verlorenes Gedächtnis wiederfindet. Stattdessen findet sie im ortsansässigen Möbelhaus bald den ersten Toten. Und natürlich kann sie die Ermittlungen nicht allein dem pflaumennasigen Kommissar Brandl überlassen, sondern muss selbst wieder tatkräftig mitmischen.

Mit ihrem neunten Fall für Fanni Rot hat Jutta Mehler einen Krimi der leichten Sorte vorgelegt. Was aber nicht heißt, dass es hier an Spannung fehlt. Im Gegenteil: immer wieder ergeben sich neue Ansatzpunkte, immer neue Wendungen machen das Ermitteln nicht einfach. Es bleibt auch nicht bei einem Toten. Und immer bin ich, auch dank Fannis Gedanken, die sich immer wieder selbstständig machen, mittendrin.
Nur die Auflösung des Falles kam mir zum Ende hin etwas zu schnell daher.

Bei Wanderungen und Spaziergängen von Fanni und Sprudel lerne ich die Gegend in und um Kötzting kennen. Muss eine schöne Gegend zum Wanderurlauben sein; die Beschreibungen hören sich richtig einladent an.

Ein neuer Fall, bei dem man nicht unbedingt die vorhergehenden Bücher gelesen haben muss; was aber den Einstieg und dadurch das Kennenlernen der Personen etwas einfacher macht.
Witzig und humorvoll mit einer Prise Spannung kommt das Buch mit wenig Blutvergießen aus und hat mich trotzdem sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traumurlaub mit Hindernissen

Flaschendrehen furioso
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Carlo Mangold, seine Freundin Anna und seine Schwester Elli machen sich von München aus auf den Weg in ihr Feriendomizil in Bella Italia. Dort angekommen stoßen sie auf Heiko Behlow und seine Freundin ...

Carlo Mangold, seine Freundin Anna und seine Schwester Elli machen sich von München aus auf den Weg in ihr Feriendomizil in Bella Italia. Dort angekommen stoßen sie auf Heiko Behlow und seine Freundin Sandra aus Leipzig, die sich schon häuslich eingerichtet haben und auf die flippige Tina mit ihrem verschrobenen Freund Lutz aus Berlin-Kreuzberg. Alle haben einen Schlüssel zu ihrer Ferienvilla und auch schon die Miete bezahlt. Hier ist erstmal Stress vorprogrammiert. Nur wenn Hobbykoch Carlo sein Essen zaubert herrscht für eine kurze Zeit Frieden. Dann kommt Tina auf die Idee Flaschendrehen zu spielen. Im Laufe der Stunden und mit viel Rotwein zeigt jeder sein wahres Gesicht - und das gefällt nicht jedem der Anwesenden. Hier kommt so einiges ans Licht, was nicht jeder wissen will. Diese eine Nacht verändert alles.

Die 7 so total verschiedenen Charaktäre, die ich im Laufe der Geschichte immer besser kennenlerne, in dieser Geschichte unterzubringen ist John Friedmann überaus gut gelungen. Herrlich erfrischende Dialoge, eine Prise Melancholie, Sarkasmus und Witz und schon entsteht beste Unterhaltung. Sätze wie "Hätte er / sie gewusst..." lassen eine gewisse Spannung aufkommen und den Wunsch, unbedingt weiter lesen zu wollen. Einzig der Schluß ist mir zu konstruiert und unglaubwürdig. Hier wäre etwas weniger viel mehr gewesen.

Ich habe die Geschichte eines verunglückten Traumurlaubes gelesen, den ich so ganz bestimmt nicht machen möchte, wurde gut unterhalten und freue mich auf Mehr von John Friedmann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich etwas enttäuschend

Janusmond
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Leon Bemberg macht sich auf nach Südfrankreich, wo seine Zwillings-schwester Lune vor 11 Jahren studiert hat. Hier ist sie auch verschwunden. Leon will sie für tot erklären lassen, um nach dem Tod seiner ...

Leon Bemberg macht sich auf nach Südfrankreich, wo seine Zwillings-schwester Lune vor 11 Jahren studiert hat. Hier ist sie auch verschwunden. Leon will sie für tot erklären lassen, um nach dem Tod seiner Mutter an Lunes Erbe zu kommen. Inspektor Christian Mirambeau vom Kommissariat in Louisson will die Bescheinigung nicht so schnell ausstellen und macht sich auf Spurensuche. Die führt ihn in die Vergangenheit und an seine Grenzen...

Das Äußere des Buches mit dem doppelten Buchumschlag und dem schwarzen Schnitt hat mich sofort angesprochen. Auch die ersten Seiten der Geschichte haben mich fasziniert. Leider wurde die Spannung, die sich immer wieder aufgebaut hat, durch Langatmigkeit unterbrochen, was mich beim Lesen doch sehr gestört hat. Manche Seiten sind mir nur so durch die Hände geflogen, andere Stellen fand ich so zäh, dass das Lesen anstrengend wurde.

Die Geschichte an sich finde ich sehr gut und zum großen Teil gut nachvollziehbar. Die Charaktäre sind sehr bildlich und farbig beschrieben. Sympathien und Antipathien habe ich bald vergeben. Der Blick in die Psyche von Leon war für mich spannend. Die Briefe von Lune an ihren Zwillings-bruder waren für das Verständnis äußerst wichtig und für mich sehr informativ.

Sehr schön finde ich auch die Landschaftsbeschreibungen.

Ich eine Geschichte gelesen, die mich an sich sehr berührt, manchmal erschreckt und insgesamt gerade durch ihre psychischen Einblicke fasziniert hat. An einigen Stellen wäre weniger allerdings mehr gewesen. Daher ziehe ich hier einen Stern ab.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderisches rund um den Bondesee

Wer mordet schon am Bodensee?
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Der Autor Ernst Obermaier nimmt mich mit an den Bodensee, wo in seinem Buch gemordet wird, was das Zeug hält.

Ob es um einen Mord im Hochhaus geht, ein Kölner den Kölner Karneval am Bodensee einführen ...

Der Autor Ernst Obermaier nimmt mich mit an den Bodensee, wo in seinem Buch gemordet wird, was das Zeug hält.

Ob es um einen Mord im Hochhaus geht, ein Kölner den Kölner Karneval am Bodensee einführen will und dabei auf keine Gegenliebe stößt, eine Ehefrau ihre beim Tauchen ertrunkenen Männer rächen will und an den Falschen gerät, in einem Lift eine Handgranate explodiert und den Hausmeister in den Tod reißt, ein Senioren-Knast als Ziel für viele Alte dient, einen jungen Schüler, der von der Eliteschule fliegt und dann in einem Security-Service arbeitet, um einen Mord im Arbeitsamt, um die Idee, auf der Insel Reichenau genmanipuliertes Obst und Gemüse anzubauen, um den Streit einer Ehefrau und einer Geliebte um den geliebten Mann auf dem Friedhof, um Wildwest mit Schießerei am Bodensee, um Baby- und Organhandel, oder ich einiges über die Adeligen rund um den Bodensee erfahre - immer sind Hauptkommissar Karle Eisele und Inspektor Dirk Hodapp voll im Einsatz für Recht, Gesetz und Ordnung. Langeweile kommt bei diesen sehr verschiedenen Kriminalfällen keine auf.

Ganz besonders interessant finde ich die 125 Freizeittipps, die in den einzelnen Geschichten kurz angeschnitten und im Anhang ausführlich beschrieben werden. Meine Lust, die Bodenseeregion mal wieder zu besuchen, ist geweckt.

Wer einen Freizeitführer mit kriminellem Hintergrund und guter Unterhaltung sucht, der ist hier genau richtig.