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Veröffentlicht am 16.09.2023

Außergewöhnlich und mit einer tollen Umsetzung, wobei ich aber auch nach und nach den Zugang verloren habe

Die Schwarze Königin
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Von Markus Heitz habe ich bis jetzt nur etwas von seinen Zwergen gelesen, aber bei der Geschichte rund um die Vampire war ich direkt Feuer und Flamme. Es geht um Len, der auf einer Prag Reise plötzlich ...

Von Markus Heitz habe ich bis jetzt nur etwas von seinen Zwergen gelesen, aber bei der Geschichte rund um die Vampire war ich direkt Feuer und Flamme. Es geht um Len, der auf einer Prag Reise plötzlich von Vampiren gejagt wird und feststellen muss, dass seine Verwandtschaft zu Vlad II wahr ist. Die Vampire fürchten sich vor der Rückkehr der Schwarzen Königin. Zu recht?

Ich mochte den Einstieg in die Geschichte wirklich gerne. Da ich mich auf einen eher schwierigen Schreibstil eingestellt habe, wurde ich positiv überrascht und bin recht flott und ohne Schwierigkeiten durch die Geschichte gekommen. Der Prolog hat mir besonders gefallen, denn es geht gleich zur Sache und die Messlatte für die Spannung wird recht hoch angesetzt. Erzählt wird das Ganze mit Wechseln zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit der Schwarzen Königin und Vlad II. Mir hat der Aufbau zugesagt, auch wenn ich die Kapitel manchmal etwas zu lang fand. Für mich war die Gestaltung sehr schön auf die Geschichte zugeschnitten und es wurde die richtige Atmosphäre erschaffen. Ich habe gut in die Geschichte gefunden und auch die Figuren haben mir zugesagt.

Len kam für mich nach und nach immer ein Stück naiv vor, hatte sein Herz aber irgendwie auch immer am rechten Platz. Gerade am Anfang hat er nur sehr wenig zu der Handlung beizutragen und wird von den Ereignissen nur mitgezogen, aber nach und nach ändert er sich und es gibt eine tolle Entwicklung mit ihm. Im Kontrast dazu gibt es Vlad und die Schwarze Königin in der Vergangenheit, die eine ganz andere Geschichte mitbringen. Schnell hat die Geschichte mit den beiden eine Richtung genommen, die ich so nicht geahnt habe. Mir hat es aber auch gut gefallen, dass die Schwarze Königin relativ viel mit der Alchemie zutun hat.

Obwohl mir die Gestaltung zugesagt hat und ich auch sehr gut in die Geschichte gefunden habe, hat sie mich doch nach und nach immer mehr verloren. Zum einen lag das daran, dass die Kapitelwechsel immer mit einem relativ großen Zeitsprung, gerade in der Vergangenheit, zusammen hing. Dadurch hatte ich einfach manchmal das Gefühl, dass mir etwas wichtiges fehlt und ich habe auch immer eine kurze Orientierungszeit gebraucht, die aber nicht immer von Erfolg gekrönt war. Zum anderen haben sich wirklich gute Wendungen und Ereignisse viel zu sehr hinter recht lange Dialoge und Szenen verloren. Mir hat zunehmend das Tempo gefehlt und für mich hat die Story nach dem Start keine richtige Tiefe erlangt. Mit den Namen und Begriffen hatte ich nie meine Probleme und trotzdem habe ich keinen Zugang dazu gefunden und konnte nie wirklich mitfiebern, weswegen die knapp 540 Seiten schnell recht zäh wurden. Ich habe die Wendungen und Entwicklungen zur Kenntnis genommen, aber so wirkliche Auswirkungen hatte es dann nicht auf mich.

Fazit:

"Die Schwarze Königin" ist eine außergewöhnliche Geschichte, die mit ihrer Gestaltung auf der einen Seite, alles sehr schön einfangen kann, mit der ich auf der anderen Seite aber irgendwann auch meine Probleme hatte. Vom Schreibstil her lässt es sich angenehmer lesen, als ich es befürchtet hatte und auch die Figuren passen sehr gut rein. Mir persönlich hat am Ende über die mehr als 500 Seiten einfach etwas gefehlt, kann die Geschichte aber Markus Heitz Fans durchaus empfehlen und ein Versuch ist es für alle Wert, die sich angesprochen fühlen.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Spannend, aber nicht durchweg überzeugend

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
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Ich bin ein rießen Fan von den Geschichten und vorallem den Ideen des Autors und war von den letzten drei Büchern restlos begeistert, weswegen ich mich auch sehr auf dieses neue Buch gefreut habe. Es klingt ...

Ich bin ein rießen Fan von den Geschichten und vorallem den Ideen des Autors und war von den letzten drei Büchern restlos begeistert, weswegen ich mich auch sehr auf dieses neue Buch gefreut habe. Es klingt wieder nach einem typischen John Marrs Buch und hat mich vom Klappentext direkt angesprochen.

Im Fokus der Geschichte stehen die verheiraten Paare, die gegen Steuervergünstigungen und weitere Privilegien ihre Ehe upgraden. Doch der Preis dafür ist hoch und alles andere als Heilewelt. Die Geschichte wird wieder aus der Sicht verschiedener Figuren erzählt, die alle auf eine andere Art und Weise eine Rolle spielen. Dadurch werden unterschiedliche Sichtweisen eingebaut, die die ganze Situation von der guten, aber mehr von der schlechten Seite zeigen. Mir hat es auch hier wieder sehr gut gefallen, wie John Marrs den Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven vornimmt. Ich konnte mich auf die Wechsel immer sehr gut einstellen und hatte keine Probleme damit, den Überblick zu behalten. Es gibt eine schöne Portion Abwechslung und nichts von der Thematik kommt zu kurz.

Eine spannende und interessante Thematik trifft also auf Figuren, die alles sehr gut beleuchten. Schon auf den ersten Seiten zeigt sich eine gut durchdachte Idee. Dabei haben mir die raffinierten Überlegungen sehr zugesagt, die sich nach und nach zeigen. Obwohl ich mir beim Lesen einiges ausgemalt habe, hat mich John Marrs trotzdem an einigen Stellen mit den Ereignissen überrascht. Sehr lange wird es nicht langweilig, woran auch der Schreibstil seinen Teil beiträgt. Flott zu lesen werden die richtigen Details gesetzt und man wird als Leser*in schnell auf die falsche Fährte gelockt. Obwohl einige Protagonisten im Vordergrund stehen, fällt es nicht schwer, sich in jeden hinein zu versetzten, soweit es die Charaktere natürlich zulassen.

Im Grund findet sich also eine gelungene Gestaltung gepaart mit einer spannenden Idee, die durch die Figuren facettenreich umgesetzt wurde. Trotzdem hat für mich das Lesevergnügen nach und nach abgenommen. Obwohl es so viele Figuren gibt, ist das Wichtigste schon früh bekannt. So hatte ich noch vor der Hälfte das Gefühl, dass irgendwie nicht wirklich etwas neues dazu kommt und die Geschichte sich recht im Kreis dreht und nur langsam auf das Ende zusteuert. Begleitet wurde das Ganze davon, dass ich eine Perspektive recht langweilig fand und nicht so richtig wusste, wie ich es in die restliche Geschichte einordnen soll. Zudem erhält neben der Smart-Ehe noch etwas anderes an Relevanz, was ich leider total unpassend dazu fand. Die Spannung hat sich also ab einem bestimmten Punkt verloren, was dann auch leider von keinem anderen Aspekt aufgewiegt werden konnte. Am Ende wartet nochmal eine große Überraschung und kann einen gelungenen unerwarteten Twist bieten. Mir hat das Ende prinzipiell sehr zugesagt, ich hätte mir aber gewünscht, dass man schon früher etwas davon gemerkt hätte. Damit meine ich nicht, dass man das Ende schon vorher errät, aber mir kam es am Ende zu plötzlich und so richtig bereitet die Geschichte zu spät drauf vor.

Fazit:

Es ist wieder ein spannender und bis ins kleineste durchdachter Roman von John Marrs, der die verheirateten Paare in der Vordergrund nimmt. Es gibt wieder unterschiedliche Figuren, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, wobei sie facettenreich gewählt sind und verschiedene Seiten der Thematik aufzeigen. Mir hat die Gestaltung gut gefallen, jedoch hat die Spannung für mich vor der Hälfte abgenommen, weil nur wenig neues hinzugekommen ist. Das Ende ist unerwartet und raffiniert, wurde für mich aber zu spät aufgebaut. Für Fans der Idee aufjedenfall ein Muss und durchaus lesenswert, konnte für mich aber nicht mit den anderen Romanen des Autors mithalten.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Ein schwächerer Mittelteil

Stolen Time - Gestohlenes Schicksal
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Meinung:

Ich habe sehr auf die Fortsetzung des Zeitreise Abenteuers von Ash und Dorothy gefreut. Der erste Teil konnte mit einer gut durchdachten Story, aber auch der ein oder anderen überraschenden Wendung ...

Meinung:

Ich habe sehr auf die Fortsetzung des Zeitreise Abenteuers von Ash und Dorothy gefreut. Der erste Teil konnte mit einer gut durchdachten Story, aber auch der ein oder anderen überraschenden Wendung überzeugen. Darauf habe ich mich auch auf den zweiten Teil eingestellt, wurde dann aber doch ein wenig enttäuscht.

Die Fortsetzung knüpft passend an den ersten Teil an und wer den Vorgänger gelesen hat, der wird so ungefähr wissen was ich meine. Der Einstieg in die Geschichte nimmt gerade Ash und Dorothy in den Fokus, die irgendwie versuchen, mit den vergangenen Geschehnissen umzugehen. Dabei kann die Autorin eine immer größere Tiefe aufbauen, was mir auf der einen Seite gut gefallen hat, aber auf der anderen Seite ist gerade das Zeitreisen doch ein gutes Stück in den Hintergrund gerückt, was ich wiederum schade fand. Dadurch kommt die Geschichte auch eher recht spät in Fahrt. Als es dann aber soweit war, wurde ich trotzdem nicht so recht abgeholt. Lange war für mich kein richtiger roter Faden erkennbar und die Story ist eher vor sich hingedümpelt. Dann haben sich die Ereignisse aber auch wieder etwas überschlagen und die Geschichte hat eine wichtige Wendung genommen, die ich schon recht lange vermutet habe. Diese Wendung hat bei den Figuren dann aber auch wieder recht schnell an Relevanz verloren und andere Probleme sind in den Vordergrund gerückt. Im Großen und Ganzen hat mir die Faszination für die Zeitreisen gefehlt, was die Story an sich nicht so recht aufwiegen konnte.

Die Gestaltung der Geschichte und der Verlauf selber konnten mich also nicht wirklich von sich überzeugen und trotzdem hat mich das Lesen nicht gänzlich enttäuscht. Die Atmosphäre, die schon in Band 1 spürbar war, wurde auch hier wieder getroffen und die Komplexität über die verschiedenen Zeiten ist durchaus erkennbar. Es gibt die ein oder andere Auflösung, die gerade in dem nächsten und letzten Band viel Einfluss nehmen wird. Es wartet wieder ein spektakulärer Cliffhänger, der sprachlos macht und mehr Fragezeichen als Antworten im Kopf zurück lässt. Mit einem sehr angenehmen Schreibstil und kurzen Kapiteln ist es auch ein leichtes, flott durch die Geschichte zu kommen.

Fazit:

Ein spürbarer Mittelteil der Trilogie, der zwar gerade am Anfang einiges an Tiefe zu den Figuren aufbauen kann, mit dem Verlauf dann doch etwas enttäuscht. Der Verlauf ist wirr und zeigt keinen richtigen roten Faden. Wichtige neue Wendungen verlieren schnell an Bedeutung. Trotzdem wollte ich das Buch an keiner Stelle abbrechen und habe es recht schnell durchgelesen. Für mich war es ein typischer Mittelteil, bei dem man sicher noch etwas mehr rausholen könnte, aber ein Ende präsentiert, dass sehr viel für das Finale verspricht. Von mir gibt es für den zweiten Teil 3.5 Sterne und durchaus eine Empfehlung für die Reihe für alle Zeitreisefans!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Mir haben die Protagonisten gut gefallen, dafür konnte mich der Thrillerteil nicht ganz abholen

Refugium
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Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst ...

Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst sind mir die beiden Protagonisten Kim Ribbing und Julia Malmros immer mehr ins Auge gefallen, denn der Autor nimmt sich sehr viel Platz die beiden auf eine umfangreiche Art darzustellen. Beide Protagonisten bieten auch sehr viel Erzählstoff und ich habe die unterschiedlichen Charaktere mit Neugier verfolgt. Kim Ribbing wird von seiner Vergangenheit verfolgt und bei Julia Malmros überschlagen sich die Ereignisse rund um ihr neuen Krimi. Die beiden versuchen sich durchzuschlagen, doch als sie aufeinander treffen, steht ihr Leben noch mehr auf dem Kopf als ohnehin schon. Mir hat es zunächst sehr gut gefallen, die beiden zu verfolgen, denn sie bringen sehr viel Stoff für die Geschichte mit und der Autor weiß alles auf eine gelungene Art darzustellen und voran zu treiben. Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl einen nüchternen Blick auf die beiden Figuren zu erhalten, aber irgendwie hat mir das sehr zugesagt. Auch wenn der Verlauf in dem Punkt vielleicht nicht unbedingt unvorhersehbar ist, halten die beiden mit ihren Gedanken doch die ein oder andere Überraschung bereit. Mit jedem Kapitel bauen die beiden einen immer größeren Sog auf: Erzählperspektive wechselt sich zwischen den beiden, wodurch beide einen guten Blick bekommen. Im Verlaufe der Geschichte gibt es aber auch noch andere Perspektiven, die eingebaut werden.

Die beiden Figuren konnten bei mir aufjedenfall Punkten, wäre da nicht noch der Fall um die grausame Hinrichtung auf einer Feier, bei der nur ein junges Mädchen überlebt hat. Nach dem Prolog hat es etwas gedauert bis die Geschichte sich weiter damit beschäftigt und als es soweit war, kam die Geschichte für mich nochmal in Schwung. Mir hat es gut gefallen, wie es nach und nach neue Verstrickungen gibt, die ich zunächst so nicht erwartet hätte. So bekommt Astrid Helander, die als einzige überlebt hat, eine besondere Aufmerksamkeit, die ich gerne mochte. Der Fall wird auf den weiteren Seiten recht unterschwellig bearbeitet und bringt ein aktuelles Thema mit. Für mich kamen die Ermittlungen neben den Figuren deutlich zu kurz. Dem Leser werden zwischendrin neue Informationen gegeben, die nach und nach ein Geflecht von Handlungen aufdecken, die über ein gewisses Maß hinaus gehen. Ich konnte die ganzen Verbindungen nicht ganz nachvollziehen und wurde leider auch durch das Thema und die Akteure an sich schnell abgehängt. Ich gehöre von dem Thema leider einfach nicht so recht zu der Zielgruppe, wodurch mich der Thriller nach und nach etwas verloren hat. Mit der, wie ich finde, recht anspruchsvollen Gestaltung fand ich den Verlauf und den Aufbau trotzdem authentisch und gut umgesetzt. Das Ende war für mich undurchschaubar und hält Auflösung bereit, mit der ich nicht gerechnet hätte und die sehr gut zur Geschichte passt.

Der Schreibstil hat es mir mit recht kurzen Kapiteln leicht gemacht, bei der Geschichte zu bleiben, auch wenn mich der Thrillerteil, der neben dem Anfangsszenario ruhig mehr Thrill vertragen hätte, nicht so ganz fesseln konnte. Die Figuren machen eine greifbare Entwicklung durch, die auch in den nächsten beiden Teilen sicher nicht langweilig wird. Auch wenn mich es die Geschichte bei mir nicht ganz geschafft hat, mich am Ball zu halten, war für mich mit jeder Seite das Potenzial spürbar. Wer einen Thriller sucht, der einen starken Blick auf die Figuren legt, die auf ihre Art ganz besonders sind und nicht zu kurz kommen, der macht mit diesem Buch nichts falsch. Der Thriller Teil war für mich gut, wenn auch nicht das richtige Thema und auf den 500 Seiten wurde es mir doch manchmal etwas langweilig. Von mir gibt es 3.5 Sterne und eine Empfehlung in Klammern.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Zwischen Humor ist eine überraschend ernste Geschichte versteckt

Elternabend
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Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, ...

Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, finde ich sehr schwierig, weil es sich einfach nicht mit anderen Büchern vergleichen lässt und egal mit welcher Erwartung man an dieses Buch heran geht, die Geschichte doch ganz anders sein wird. Für mich war es wieder eine sehr tolle Abwechslung zu anderen Geschichten und ein Blick in die kreative Arbeit von der Autoren.

Sascha Nebel ist auf der Flucht vor der Polizei und findet sich unverhofft auf einem Elternabend wieder. Obwohl er noch kein Vater ist, muss er plötzlich mit einer Unbekannten in die Rolle der Eltern vom Hector schlüpfen. Doch das aufrechterhalten der Lüge wird immer schwieriger, je länger der Abend dauert, denn es warten unschöne Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen...

Die Idee hat mir von der ersten Seite an gefallen. Ein Elternabend ist ein Ort mit sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und wie die Geschichte auch zeigt, mit sehr viel Platz für unterschiedliche Meinungen. Ich war sehr gespannt darauf, wie Sebastian Fitzek die ganze Geschichte umsetzt und aufbaut. Mir hat die Umsetzung im Grunde sehr gut gefallen und es gerade am Anfang sehr spannend zu verfolgen, wie Sascha Nebel unfreiwillig in die Rolle schlüpft und sich zwischen den anderen Eltern verstecken kann. Auf der anderen Seite wird ein Elternabend geliefert, den ich so noch nicht kannte und sich weit abseits vom normalen Klassenzimmer in einer Schule abspielt, was ich an manchen Stellen etwas skurril fand.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr gut und auch wenn klar ist, in welche Richtung sich die ersten Kapitel bewegen, war es doch spannend zu lesen. Ich konnte mich auch direkt auf den lockeren Humor einlassen, der gerade in der ersten Hälfte sehr gut zur Geschichte passt. An manchen Stellen war es mir ein Stück zu viel, aber es hat sich durchaus in einem annehmbaren Rahmen bewegt, vor allem weil ich mich vor dem Lesen ein wenig darauf eingestellt habe. Für mich hat die Geschichte zudem eine sehr interessante und ansprechende Entwicklung durchgemacht. Die erste Hälfte beschäftigt sich in etwa damit, dass Sacha Nebel sich irgendwie in seine neue Rolle einzufinden versucht, dabei auf viele unerwartete Schwierigkeiten und Überraschungen trifft. Die zweite Hälfte wartet dabei mit einer unerwarteten Wendung, die der ersten Hälfte ein Stück weit einen Sinn verleiht. Auf den rund 300 Seiten gelingt es Sebastian Fitzek sehr gut zwischen lockerem und manchmal etwas trockenem Humor eine Geschichte zu bieten, mit der man am Anfang sicher alles andere als rechnet. Es gibt den typischen Plottwist und Auflösungen des Autors, die bei mir dafür gesorgt haben, dass ich alle Gedanken beim Lesen in Frage gestellt habe. Es wird spannend und emotional, wodurch die Geschichte ein ganzes Stück lesenswert wird. Trotz des Humors, welcher oberflächlich die Spannung heraus nimmt, blieb die Ernsthaftigkeit bei mir bestehen.

In den Schreibstil von Sebastian Fitzek kann ich mich jedes Mal aufs neue direkt einfinden. Auch hier finden sich wieder kurze Kapitel, die für Tempo sorgen. Über den Humor habe ich ja schon etwas geschrieben. Nach und nach kommt es immer mal vor, dass die Kapitel in der Perspektive wechseln. An sich mag ich einen solchen Wechsel, aber in der Geschichte konnte ich die ein oder anderen Perspektive in ihrer Funktion nicht ganz nachvollziehen. Ansonsten fand ich die Geschichte gut erzählt, denn es gibt keine Längen und an den richtigen Stellen wird Licht ins dunkle gebracht, aber nicht alles auf einmal. Zum Ende hin nimmt die Spannung, nach einem für mich kurzen Tief in der Mitte, wieder deutlich auf und die letzten Kapitel habe ich sehr flott gelesen.

Fazit:

Es ist wieder ein lockerer Roman von Sebastian Fitzek mit einem Humor, auf den man sich ein kleines Stück einlassen muss, aber auch eine ernste Geschichte mitbringt und zum Ende hin durchaus überraschen kann. Flott zu lesen, ist es ein tolles Buch für die Schnelle, wenn man mal gerade etwas Neues und Abwechslung braucht. Mir hat das Lesen gut gefallen, auch wenn ich das ein oder anderen nicht ganz nachvollziehen konnte und mir ein bisschen zu viel war. Es versteckt sich eine lesenswerte Geschichte, die mit einer etwas anderen Gestaltung aber sicher auch noch ein Stück mehr Potenzial entfalten könnte.

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