Dunkle Geheimnisse
Im Vorgängerband war das Schicksal von Daniel Smythe-Smith (= Lady Honorias Bruder und bester Freund von Marcus) schon unterschwellig angeteasert worden: Nach einem abendlichen Gelage (samt Kartenspiel ...
Im Vorgängerband war das Schicksal von Daniel Smythe-Smith (= Lady Honorias Bruder und bester Freund von Marcus) schon unterschwellig angeteasert worden: Nach einem abendlichen Gelage (samt Kartenspiel und Unmengen an Alkohol) war es zu einem Duell gekommen, dessen unglücklicher Verlauf Daniel zur Flucht ins Ausland gezwungen hatte. Auch die weibliche Hauptfigur des vorliegenden Werkes, Anne, war mir bereits vertraut: Zuletzt hatte die bildschöne junge Frau, die bei den Smythe-Smiths als Gouvernante arbeitet, nämlich für die - ausgerechnet am Abend der legendären, allseits gefürchteten musikalischen Soiree - spontan 'erkrankte' Sarah am Klavier einspringen müssen.
In "Spiel mit dem Feuer" las ich nun quasi die Entwicklung der letzten Kapitel aus "Der Earl, der mir zu Füßen liegt" erneut, dieses Mal aus der Perspektive von Anne und Daniel.
Dass Julia Quinn als moderne Jane Austen gehandelt wird, ist kein Geheimnis - ihr Schreibstil ist dermaßen Regency-erfahren, dass ich hier absolut nichts zu bekritteln habe. Allerdings wurde ich mit den Hauptfiguren dieses Mal nicht so recht warm, was mich selbst verblüffte; vielleicht lag es daran, dass ich nach Honorias Geschichte irgendwie fest damit gerechnet hatte, die Story eines der restlichen Mitglieder aus dem Smythe-Smith'schen Quartett zu lesen, da die Mädels und ihre Eigenheiten mir so vertraut geworden waren … und statt Sarah, Daisy oder Iris stand nun eben plötzlich Daniel im Mittelpunkt. Man könnte natürlich anfügen, dass a) er immerhin ein Smythe-Smith ist und b) Anne zuletzt im Smythe-Smith-Quartett mitgewirkt hatte (die Ärmste!) … aber dennoch … Die Gruppendynamik der jungen Frauen hatte mir einfach so gut gefallen, dass ich diesen Cut nicht ideal fand. Sei’s drum.
Dieser Band ist in puncto Action dafür deutlich dramatischer gehalten - und damit meine ich nicht das musikalische Wirken der Ladys, haha.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Band 1 bleibt vorerst mein Favorit, dennoch hatte ich - wie mit allen Quinn-Werken - herrlich unterhaltsame Lesestunden und freue mich sehr auf die Geschichten der restlichen Smythe-Smith-Mädels!