Wenn Liebe blind macht
Vertriebsassistentin Nadine lernt über eine Singlebörse den Bar- und Souvenirladeninhaber Tom kennen. Ein charismatischer Mann, der mit seinen Worten einen positiven und sympathischen ersten Eindruck bei ...
Vertriebsassistentin Nadine lernt über eine Singlebörse den Bar- und Souvenirladeninhaber Tom kennen. Ein charismatischer Mann, der mit seinen Worten einen positiven und sympathischen ersten Eindruck bei der 49-Jährigen hinterlässt.
Sie ist fasziniert von seiner Arbeit und seinem Erfolg. Geblendet und voller Hoffnung bietet sie ihm ihre Hilfe an und schnell sieht sie sich selber schon als erfolgreiche Unternehmerin. Doch Tom hat sein Netz längst ausgelegt und setzt all sein Können als Verkäufer ein, um Nadine zu überzeugen, in sein Geschäft miteinzusteigen.
Entgegen all der Warnungen, lässt sich Nadine auf Toms Pläne ein und muss erkennen, dass sie geblendet von seinen Erzählungen, einen Liebesbetrüger ins Netz gegangen ist.
Geschrieben in der Ich-Perspektive aus Sicht von Nadine, lässt sich die gesamte Situation sehr gut nachvollziehen und man kann sich gut in die Protagonistin hineinversetzen. Sie wirkt zu jeder Zeit authentisch.
Die Geschichte erzählt unter anderem von Lovescamming, Drohungen, Schicksalsschlägen, Manipulation, Eifersucht, Vertrauen, sexueller Gewalt und selbstständiger Arbeit.
Nadine ist eine sehr sympathische, starke Frau, die ihr Herz am rechten Fleck trägt. Sie ist hilfsbereit, offen, herzlich, selbstbewusst und weiß, was sie will. Und leider zu gutgläubig.
Tom hingegen kann durchaus charmant wirken, doch schnell bricht seine Fassade und er lässt den Leser erkennen, welche Absichten er wirklich hegt.
Nadine wirkt keineswegs dümmlich, im Gegenteil! Jedoch lässt sich hier klar erkennen, dass Liebe oft auch blind macht. Und das erkennt Nadine leider erst viel zu spät. Ich habe mir so oft an die Stirn gegriffen und mir gedacht „Bitte nicht!“ Aber jeder, der schon einmal ansatzweise an manipulative Menschen geraten ist weiß, wie überzeugend diese sein können. Und so war es für mich auch stets glaubwürdig und nicht übertrieben erzählt.
Es handelt sich hierbei um den Debütroman von Nadine de Winter! Ihr Schreibstil ist leicht lesbar, emotionsgeladen und spannend. Ab und an gibt es kleinere Schreibfehler, die meinen Lesefluss etwas verlangsamt haben. Was ich jedoch im Hinblick auf ihr Debüt nicht so schlimm finde. Im Großen und Ganzen eine wirklich schonungslose, ehrliche Geschichte mit einer starken Protagonistin. Und ganz nebenbei eine tolle Aufklärung und Warnung im Hinblick auf Trickbetrüger.