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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2023

Das buchige Sommer-Highlight 2023!

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
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♡ „𝒀𝒐𝒖 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒏𝒆𝒆𝒅 𝒉𝒊𝒎 𝒕𝒐 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒚𝒐𝒖.“


☀ Von Missverständnissen, Urlaubsvibes und Haters-to-Lovers ...

𝐓𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐡𝐨𝐧𝐞𝐲𝐦𝐨𝐨𝐧𝐞𝐫𝐬: was für eine bunte, wunderbare Geschichte.

›Christina Lauren‹ schufen mit ...

♡ „𝒀𝒐𝒖 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒏𝒆𝒆𝒅 𝒉𝒊𝒎 𝒕𝒐 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒚𝒐𝒖.“


☀ Von Missverständnissen, Urlaubsvibes und Haters-to-Lovers ...

𝐓𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐡𝐨𝐧𝐞𝐲𝐦𝐨𝐨𝐧𝐞𝐫𝐬: was für eine bunte, wunderbare Geschichte.

›Christina Lauren‹ schufen mit ihren Worten eine einnehmende Kulisse, ließen Szenen lebendig erscheinen und zeichneten facettenreiche Charaktere, die sich deutlich entwickeln.
Mit Pessimistin Olive, die das Unglück scheinbar anzieht, konnte ich mich in vielerlei Hinsicht identifizieren. Doch auch Ethan hinterlässt durch seine betont lässige, echte Art Eindruck.
Reaktionen und der Zwiespalt, in dem sich beide nach den, sehr unerwartet verlaufenden,

Flitterwochen befinden, empfand ich, wie auch die zarte Veränderung in Dynamik und Gefühlen, durchweg nachvollziehbar.

Die Protagonisten waren authentisch, schlagfertig und direkt. Trockener Sarkasmus und saloppe Gespräche brachten mich zum Lachen, während ich die Annäherung von Olive und Ethan seufzend verfolgte, das Feeling auf

Maui sichtlich genoss.
Selbst die Nebenfiguren haben mir gefallen – vor allem Olives warmherzige Familie und Ami, die sich ihre Ehe sicher anders vorgestellt hat, sorgten für Abwechslung.
Neben all dem Witz, den humorvollen Dialogen und anrüchigen Szenen sowie Gedanken geht es auch immer wieder Ernst zu — Untreue und #Bodypositivity sind nur einige der von Christina Hobbs & Lauren Billings ausgewählten und passend integrierten Themen.

Das Autorinnenduo zeigt, dass es weder Bad Boy noch aufgesetztes Drama braucht, um die LeserInnen zu fesseln. Manchmal reicht auch die Realität, skurrile Zufälle und zahlreiche Missverständnisse.

♡ „It's the strangest feeling to be proud simply because I'm taking care of me and mine. Is this what it's like to grow up?“

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Unterhaltung und Spannung treffen auf bewegende Themen.

Spionieren ist (k)ein Kinderspiel
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„Mittlerweile habe ich gelernt, dass das Böse ganz gewöhnlich aussehen kann.“

England im Jahr 1940.
Eine Zeit, in der der Krieg die gesamte Welt in Atem hielt und auch die Kinder nicht verschonte.

May ...

„Mittlerweile habe ich gelernt, dass das Böse ganz gewöhnlich aussehen kann.“

England im Jahr 1940.
Eine Zeit, in der der Krieg die gesamte Welt in Atem hielt und auch die Kinder nicht verschonte.

May Wong hasst die Mädchenschule Deepdean und das Land, ganz besonders, seit sie hier feststeckt und es keine Möglichkeit gibt, zu ihrer Familie und in ihre Heimat zurückzukehren. Um bald wieder sicher nach Hongkong zu kommen, beschließt sie, etwas gegen den Krieg zu unternehmen, flüchtet aus dem Internat und macht sich auf nach London – um Spionin zu werden …

Ich kannte bisher kein Buch der Autorin und begann vollkommen unvoreingenommen mit dem Lesen. Zuerst möchte ich sagen, wie beeindruckt ich bin, dass sich Robin Stevens der Epoche des Zweiten Weltkriegs bediente — denn diese Zeit darf nicht in Vergessenheit geraten, muss beredet werden.

May ist ein intelligentes, tatkräftiges Mädchen, stur und liebenswürdig. Ihre Reaktionen und impulsiven Entscheidungen passen zu einer Zehnjährigen, die sich einsam, fremd und überfordert fühlt.
Als ihr Vorhaben, professionelle Spionage zu betreiben, scheitert, stößt sie auf Eric, der ebenfalls fernab seiner Heimat gestrandet ist, und gemeinsam mit Nuala bilden die drei ein interessantes Team, welches bereit ist, für ihre Ziele zu kämpfen.

Stevens schafft es, die Bedrohung des Krieges, die Atmosphäre, die von Vorsicht und Achtsamkeit durchdrungen ist, und die Ängste greifbar einzuflechten. Schwer und düster liegt das, was hier unmittelbar geschieht, auf dem Verlauf, bleibt durch Feinheiten und Details stets präsent. Dennoch ist der gewählte Stil altersgerecht, lebendig und bildhaft. Spannung und Neugier ziehen sich durch die Seiten, ebenso wie Freundschaft und Zusammenhalt, kluge Gedanken, amüsante Dialoge und zahlreiche Ereignisse, die ein gewaltiges Netz spinnen und für erstaunliche Überraschungen sorgen …

„Spionieren ist (k)ein Kinderspiel“ : ein mitreißender Kinder-Krimi, der Lust auf weitere Abenteuer von May & Co macht.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Sinnlich, gefühlvoll und unterhaltsam:

Taste of Pleasure - Ein Boss zum Verlieben
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Bereit für einen charmanten Chef, heiße Szenen, verlockenden Wein?
Dann schnappt euch eine Flasche Pinot Noir und den neuen Romance von Lilly Autumn …

„𝐓𝐚𝐬𝐭𝐞 𝐨𝐟 𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐮𝐫𝐞 – 𝐄𝐢𝐧 𝐁𝐨𝐬𝐬 𝐳𝐮𝐦 𝐕𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧“ ist ...

Bereit für einen charmanten Chef, heiße Szenen, verlockenden Wein?
Dann schnappt euch eine Flasche Pinot Noir und den neuen Romance von Lilly Autumn …

„𝐓𝐚𝐬𝐭𝐞 𝐨𝐟 𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐮𝐫𝐞 – 𝐄𝐢𝐧 𝐁𝐨𝐬𝐬 𝐳𝐮𝐦 𝐕𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧“ ist eine Geschichte zum Wohlfühlen, in der schwere Themen mit purer Verführung verbunden sind. Neben leiblichen Genüssen und liebreizenden Charakteren wartet Romantik und viel Gefühl.

Erzählt wird abwechselnd von Rebecca – nach einer unschönen Scheidung sieht sie für sich und ihre Kinder in der südlichen Steiermark die Chance, auf einen Neuanfang. Und von Ducan, dem anteilig sowohl Weinberge wie das Hotel gehören, in dem Rebecca alsbald ihren Job antreten soll. Ihr erstes Aufeinandertreffen beginnt gefährlich und endet überraschend gewagt, beide ahnen nicht, wen sie hier vor sich haben … bis sich der unverschämt attraktive Fremde als neuer Boss entpuppt.

Lillys Stil ist locker, modern und authentisch, im Verlauf lernen wir die Protagonisten genau kennen und verstehen, werden Teil von der Eroberung, intimen Augenblicken, einigen Konflikten und dem Alltag des Hotels.
Obwohl sich Rebecca als charakterstarke Löwenmama zeigt, schlummert in ihr eine unsichere, verletzliche Seite. Da kommt ein unverbindliches, entspannendes Arrangement mit Ducan gerade recht. Dumm nur, dass sich hinter dem großen Ego ein Mann versteckt, der nicht nur aufmerksam ist und überall mitanpacken will, sondern die Herzen von Lorenz und Libby genauso schnell erobert, wie jenes seiner neuen Mitarbeiterin.
Ducans Verluste fand ich unglaublich bewegend, seine Ängste und Zweifel, die auf dieser Tragik basieren, genauso nachvollziehbar, wie all die Sorgen von Rebecca. Denn eine Affäre mit dem Chef bedeutet nicht nur für sie selbst ein großes Risiko.

Abgesehen der toll ausgearbeiteten und eingebrachten Nebenfiguren, ist anzumerken, wie viel Recherche in diesem Buch steckt. In bemerkenswerten Feinheiten bekommen wir einen Eindruck über die Herstellung von, die Arbeit mit Wein. Das Setting, sowohl das Hotel als auch die Landschaft darum, kam in allen Nuancen atmosphärisch zur Geltung.
Auf dem Weg zum unerwartet spannenden Finale, in dem sich die Ereignisse überschlagen, erleben wir eine deutliche Entwicklung der beiden, passieren Leidenschaft, Rührung und echte Probleme – ach, erwähnte ich bereits die verruchten Gedanken und geschmackvollen, aber expliziten Szenen?

Fazit: „Taste of Pleasure“ macht nicht nur Lust auf Wein und ein Wagnis, sondern auch aufs sich verlieben.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Mehr, als ein einfaches Jugendbuch.

Wir sind das Urteil
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„Wir sind das Urteil“ — so viel mehr als ein Jugendbuch.

Nina Rudt thematisiert in ihrem dystopischen Werk die Gefahren der Anonymität, die das Internet mit sich bringt, und die Auswirkungen auf das Individuum ...

„Wir sind das Urteil“ — so viel mehr als ein Jugendbuch.

Nina Rudt thematisiert in ihrem dystopischen Werk die Gefahren der Anonymität, die das Internet mit sich bringt, und die Auswirkungen auf das Individuum samt dessen inneren Kreis, welches in den Fokus der Medien rückt. Zudem finden sich Rassismus und Stigmatisierung auf ekelhafteste, feige Art.
Das Schlimme hieran? Obgleich die App, mit der über das Leben eines Einzelnen spielerisch entschieden werden kann, fiktional ist – und hoffentlich bleibt – so könnte das Verhalten der Gesellschaft nicht realistischer dargestellt werden.

Das hier erschaffene Rechtssystem wurde lückenlos und nachvollziehbar dargestellt, die Hintergründe von Judge detailreich ausgearbeitet — Vor- sowie Nachteile, Gegner und leidenschaftliche Anhänger finden sich, Sicherheitslücken wie auch ein Umdenken und eine Veränderung. Denn was von fern nach Fairness und einer gemeinschaftlichen Entscheidung aussieht, wandelt sich, wenn man selbst auf ein willkürliches Urteil, bestimmt durch Vorurteile und konturlose Fakten, angewiesen ist …

„Wir sind das Urteil“ offenbart die schlimmsten Seiten der Menschen, die gewiss nicht für Objektivität und das Suchen einer eigenen Meinung bekannt sind. Zeigt, wie leicht die sozialen Medien beeinflussen, binnen Sekunden Hass schüren können, wenn Angst die Oberhand gewinnt, sich vermeintliche Gewissheiten und Überlegenheit verbinden. Mit ihrem Buch regt die Autorin nicht nur während der Geschehnisse zum Mitfiebern, sondern auch zum Nachdenken an.
Nina schreibt authentisch, interessant, lebendig und trotz der vorherrschenden Beklemmung voller Gefühl. Reaktionen und Verhalten der Figuren waren durchweg nachvollziehbar, die Situation, die sich rasend schnell zuspitzt, ungeahnte Ausmaße annimmt, war dramatisch und schockierend zugleich. Twists und Überraschungen halten die Spannung aufrecht, während sich die Storyline in einem Ende verliert, welches nicht perfekter, echter sein könnte.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Tiefsinnig, tragisch, hauchzart.

Vom Ende der Nacht
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»𝐈𝐜𝐡 𝐰𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐞𝐭𝐭𝐞 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐢𝐫 𝐠𝐞𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭«, 𝐬𝐚𝐠𝐭 𝐬𝐢𝐞.

Eine Liebe, der sich das Schicksal mit all seinen Tiefschlägen und falschen Zeitpunkten entgegenstellt.
Ein Roman voller Leben ...

»𝐈𝐜𝐡 𝐰𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐞𝐭𝐭𝐞 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐢𝐫 𝐠𝐞𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭«, 𝐬𝐚𝐠𝐭 𝐬𝐢𝐞.

Eine Liebe, der sich das Schicksal mit all seinen Tiefschlägen und falschen Zeitpunkten entgegenstellt.
Ein Roman voller Leben und verpasster Chancen.

Claire Daverley erzählt in altmodischen Sepiatönen, mit zu Herzen gehender, durchdringender Poesie und trister, echter Melancholie die intensive Geschichte von Rosie und Will.
Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch, vom ersten Augenblick an, das füreinander sind, was allgemein hin als die »eine, große Liebe« bekannt ist.

Rosemary, gedrängt in ein, aus Erwartungen, Moral und den Wünschen anderer erbautes, Korsett, zaghaft, unsicher.
Und William. Badboy, Frauenheld, Wirbelwind.
Beide geprägt durch Zurückweisung, Enttäuschung und unsichtbare Einsamkeit, angefüllt mit unstillbaren Sehnsüchten und heimlichen Träumen.
Er will immer nur sie, lässt alles los. Mehr als einmal.
Sie beugt sich Konventionen, vermeintlichen Pflichten, Zielen, die nie ihre waren.
Obgleich es nur eine Nacht brauchte, um die gemeinschaftliche Gewissheit zu entflammen, nie mehr zu wollen, als einander, vergehen Jahre. In denen nicht mehr bleibt, als kurze Telefonate, seltene Treffen und Erinnerungen. Die Vorstellung davon, was hätte sein können, wenn alles anders gewesen wäre …
Zwei Menschen, die sich nie vergessen haben, nie loslassen können.

Trotz der Schwere, die über all dem liegt, trotz der Grausamkeiten war „Vom Ende der Nacht“ ein wunderschöner, feinfühliger und malerischer Roman. Die Umstände und Hürden, Rosies Zwänge, ihr Drang nach „gut“ und „perfekt“ flossen ebenso authentisch ein wie Wills Wut, die nicht über seine beständige Hoffnung auf ein »gemeinsam irgendwann« hinwegtäuschen kann. Beide tragen Leidenschaften mit sich, die sich im Verlauf entfalten, ebenso wie mit den Jahren eine merklich innere Veränderung vonstattengeht, Resignation und Einsicht kommen. Unsagbar traurige, authentische sowie berührende Momente reihen sich in Daverleys Debüt aneinander. Kleine Augenblicke, die die Leser seufzen, mitfühlen lassen, Szenen und Gedanken, in denen ich mich wiederfand, bittersüße Abschiede.
Charakterlich wurde nicht an Besonderheiten gespart, auch nicht an sensiblen Themen und Tragik, Verzweiflung und Verlust. Schmerz, bei der Erkenntnis, wie viel verloren ging.

𝑽𝒐𝒎 𝑬𝒏𝒅𝒆 𝒅𝒆𝒓 𝑵𝒂𝒄𝒉𝒕: romantisch, hart und bis zum Rand mit Emotionen gefüllt.

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