Große Gefühle am Filmset
Inhalt
Aven Amenta ist Schauspielerin und liebt es schon seit ihrer Jugend, vor der Kamera in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Nachdem eine Stalkerin in ihrem Hotelzimmer aufgetaucht ist, fühlt sie ...
Inhalt
Aven Amenta ist Schauspielerin und liebt es schon seit ihrer Jugend, vor der Kamera in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Nachdem eine Stalkerin in ihrem Hotelzimmer aufgetaucht ist, fühlt sie sich nicht mehr komplett sicher und meidet die Öffentlichkeit. Trotzdem hat sie jetzt eine Rolle bekommen, die ihre ganze Karriere auf ein ganz neues Level haben kann. Sie soll die Hauptrolle in Infinity Falling spielen und ist extra dafür umgezogen. Am Filmset wartet dann aber eine unschöne Überraschung auf sie. Die Hauptrolle muss spontan anders besetzt werden und ausgerechnet ihr Exfreund Hayes soll diese übernehmen. Ein gefundenes Fressen für die Medien und etwas, das Aven jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Ob sich die beiden bei den Dreharbeiten wohl doch wieder etwas näher kommen?
Meine Meinung
Nach der Dunbridge Academy habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass eine neue Geschichte von Sarah Sprinz erscheint. Das Cover war wunderschön und mal wieder in meiner absoluten Lieblingsfarbe. Und der Farbschnitt der ersten Auflage ist auch traumhaft. Ich habe ihn jetzt schon einige Male in der Buchhandlung gesehen und bin wirklich verliebt. Ein Blick auf den Klappentext hat mich dann endgültig überzeugt. Die Filmthematik ist etwas, das ich so vorher noch nie gelesen habe, hat sich aber direkt total spannend angehört. Schauspielerei war mein absoluter Kindheitstraum und ich habe mich sehr gefreut, hier mal etwas hinter die Kulissen schauen zu können. Ich hatte also hohe Erwartungen und die wurden zu großen Teilen auch erfüllt.
Der Schreibstil von Sarah hat mir, wie auch in der Dunbridge Academy, sehr gut gefallen. Sie beschreibt alles so, dass ich mich direkt in das Setting versetzt gefühlt habe. Dabei war ich total in den Emotionen der Charaktere gefangen, habe mich in den leichteren Momenten aber auch mit ihnen freuen können. Das Filmset und die ganze Welt in Hollywood mochte ich richtig gerne und auch wenn sie mir eigentlich so fremd ist, war sie mir am Ende der Geschichte doch irgendwie vertraut.
Direkt im ersten Kapitel lernen wir Aven kennen. Zunächst in der Stalkerszene in ihrem Hotel und dann auch in ihrem ganz normalen Alltag am Set. Ich konnte direkt mit ihr mitfühlen. Der Anfang der Geschichte war wirklich beängstigend und ich möchte mir gar nicht vorstellen, so etwas zu erleben. Darum konnte ich auch zu späteren Zeitpunkten der Geschichte gut nachvollziehen, warum sie so handelt, wie sie es eben tut. Aber auch sonst mochte ich sie sehr gerne. Sie ist zwar ein Star und viele Menschen schauen zu ihr auf, dabei bleibt sie aber total bodenständig und ist freundlich zu den Menschen in ihrer Umgebung. Außer vielleicht zu Hayes, aber das hat ja auch seine Gründe.
Hayes ist auch schonder männliche Protagonist. Er ist ein wirklich interessanter Charakter. Man merkt, dass er an vielen Stellen eher ein Opfer des Systems ist und selber vielleicht gar nicht so ganz durchschauen kann, was er Aven in der Vergangenheit angetan hat. Gerade über ihn lernen wir auch die Schattenseiten des Berühmtseins kennen. Eine Schattenseite ist dabei auch seine Essstörung, die ich trotz der Spoilergefahr hier einmal erwähnen möchte. Ich habe schon wirklich viele Geschichten mit dieser Thematik gelesen, aber diese war anders. Alles war so realistisch und dieser Strang hatte so viele Details, dass ich das Gefühl hatte, dass die Autorin hier zumindest mit Betroffenen gesprochen haben muss. Darum möchte ich an dieser Stelle ganz besonders schreiben: Lest bitte die Triggerwarnung und überlegt ganz genau, ob ihr nicht getriggert werden könntet. Ich fand die Thematik hier nämlich besonders realistisch und hatte wirklich das Gefühl, in Darrens Kopf zu sein und all die schlimmen Gedanken zu erleben.
Der Trope der Liebesgeschichte kann wahrscheinlich als „Second Chance“/“Enemies to lovers“ beschrieben werden. Eine Geschichte, in der ein ehemaliges Paar wieder miteinander zu tun hat, habe ich bisher nicht gelesen und deshalb war dieser Part für mich sehr spannend. Insgesamt mochte ich die Dynamik zwischen den beiden sehr gerne.
Fazit
Der erste Teil von „Infinity Falling“ hat mir insgesamt wirklich gut gefallen. Die Protagonist*innen, das Setting und auch die Handlung haben dazu geführt, dass ich mich insgesamt in der Geschichte wohlgefühlt habe. Ich finde es toll, dass Sarah hier verschiedene psychische Störungsbilder anspricht und diese sehr realistisch beschreibt. Besonders gut fand ich auch die „männliche“ Sicht einer Essstörung. Das ist in den meisten Medien leider viel zu wenig vertreten, aber Sarah hat es hier ganz wundervoll geschafft, diese Seite der Essstörungen zu vermitteln. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass ich schon bald in einem weiteren Teil an das Filmset zurückkehren darf.