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Veröffentlicht am 25.10.2023

Tolle Fantasywelt

Threads of Power
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Dies ist mein erstes Buch der Autorin Victoria (V. E.) Schwab und der erste Teil der neuen „Threads of Power“-Trilogie. Gleichzeitig ist es eine Fortsetzung der Weltenwanderer-Reihe, die ich nicht gelesen ...

Dies ist mein erstes Buch der Autorin Victoria (V. E.) Schwab und der erste Teil der neuen „Threads of Power“-Trilogie. Gleichzeitig ist es eine Fortsetzung der Weltenwanderer-Reihe, die ich nicht gelesen habe, was aber laut Autorin kein Problem ist.

Das Cover ist von der Machart unverkennbar ein Buch von V. E. Schwab und bei mir ist ein Wiedererkennungseffekt eingetreten. Im Hintergrund ist eine Stadtkarte von London zu sehen, das sich in vier Bereiche aufteilen und abschotten musste, als die Magie zu schnell gewachsen ist. Auf diese Karte blickt eine Frau mit langen Haaren und einem roten Umhang und um sie herum schweben goldene Fäden.

Diese Fäden, auch als Magiefäden bezeichnet, kann die Tüftlerin Tes sehen und manipulieren. Das ist eine besondere Gabe, denn so kann sie das Gleichgewicht zwischen den Welten verändern. Eines Tages fällt ihr in ihrer Werkstatt ein Artefakt in die Hände und als sie versteht, dass es den Menschen damit möglich wäre, frei zwischen den Welten zu reisen, versucht sie um jeden Preis zu verhindern, dass es in die falschen Hände gerät. Die Folgen wären furchtbar.

Da ich die anderen Bücher nicht gelesen habe und alles neu für mich war, ist mir der Einstieg in das Buch nicht leicht gefallen. Nur der flüssige, eigensinnige, bildhafte und teils poetische Schreibstil hat mich durch diese Zeit gerettet.

Der Aufbau stützt sich auf zahlreiche Rückblenden, was mich als Neuling der Welt oft überforderte. Ich empfehle deshalb, zuerst die andere Trilogie zu lesen, um den Einstieg zu vereinfachen und Zusammenhänge direkt zu verstehen - auch wenn die Autorin das anders beschrieb, wie oben erwähnt.

Auf 700 Seiten lässt es sich die Autorin nicht nehmen, die vielen Charaktere und Geschehnisse teilweise sehr detailreich zu beschreiben. So konnte ich tief in die Geschichte abtauchen, die sich allerdings (nicht untypisch für eine Trilogie) nur langsam entfaltet. Die Charaktere sind alle jung und richten sich wahrscheinlich eher an eine jugendliche Leserschaft.

Ich freue mich, dass ich für mich eine neue Fantasywelt und Autorin entdeckt habe und obwohl diese Geschichte für mich nur 3,5/5 Sternen erreicht, bin ich neugierig auf die anderen Bücher der Autorin und empfehle, die Bücher dieser Welt chronologisch zu lesen.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Für Teenager bestimmt lesenswert

Pick me Girls
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Vorab: Ich kannte Sophie Passmann vom Namen, hatte aber noch nichts von ihr gelesen oder gesehen bzw. gehört (also zum Beispiel ihren Podcast). Ebensowenig kannte ich den Begriff „Pick me girls“, was mich ...

Vorab: Ich kannte Sophie Passmann vom Namen, hatte aber noch nichts von ihr gelesen oder gesehen bzw. gehört (also zum Beispiel ihren Podcast). Ebensowenig kannte ich den Begriff „Pick me girls“, was mich vielleicht als Rezensenten direkt abqualifiziert. Gesehen habe ich Sophie Passmann dann, nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, in der Sendung „Neo Ragazzi“. In der Folge mit drei Zwillingspaaren fand ich sie sehr sympathisch und witzig - was mich nach der Lektüre des Buchs positiv überrascht hat.

„Pick me girls“ sind, soweit ich es verstanden habe, Frauen, die sich verstellen, um Männern zu gefallen. Meine spontane Assoziation war allerdings falsch, zumindest was die Darstellung im Buch angeht - „Pick me girls“ wollen nicht einfach flachgelegt werden, sondern als „unkomplizierte Kumpel“ Teil des Lebens der Männer sein. Okay, da war ich raus, weil ich diesem Typ Frau niemals in meinen vierzig Lebensjahren (bewusst) begegnet bin (dem anderen Typ auch nicht oft, aber das ist eine andere Geschichte).

Entsprechend hat mich das Buch etwas verwirrt zurückgelassen. Ich kam nie wirklich in die Welt hinein, die Sophie Passmann da zeichnet. Obwohl ich sicher kein Freund des Patriarchats bin, finde ich einigermaßen schräg, dass gemäß der Darstellung im Buch es die Frauen selbst sind, die sich selbst und ihren Geschlechtsgenossinnen das Leben schwer machen mit den Erwartungen, wie eine Frau zu sein hat. Irgendwie sind die Männer dann trotzdem daran schuld, obwohl sie keine aktive Rolle in diesem Buch spielen. Strange.

Gleichzeitig mag ich das Buch keinesfalls verreißen, wie es andere Buchblogger taten (mein Highlight: Die ungewohnte Verwendung eines Plurals zu kritisieren, ohne einen Blick in den Duden geworfen zu haben, ob die Schreibweise möglicherweise korrekt ist…). Tatsächlich ist es eine sehr persönliche, intime und ehrliche Schilderung, die auf mich absolut authentisch wirkt. Ihr Erleben kann ich nachvollziehen, auch wenn es nur wenige Schnittmengen zu meiner (Lebens-)Wahrnehmung gibt.

Es geht viel darum, nicht wie andere Frauen zu sein. Vielleicht ist diese Stereotypisierung ein Problem der aktuellen Zeit, das durch (soziale) Medien befeuert wird. Passmann bezeichnet Meredith Grey (die Hauptperson aus Grey’s Anatomy, ich habe alle Folgen gesehen und empfinde tiefe Abneigung gegenüber dieser Figur) als das erste „Pick me girl“ überhaupt - und da bin ich dann doch sehr froh, in meinem Leben vielen wirklich starken Frauen begegnet zu sein, die einen Scheiß darauf gegeben haben, was andere von ihnen dachten, und die sich vor allem nicht darüber definierten, welcher Kerl gerade auf sie stand (oder eben nicht).

Nun bin ich gemäß der Vorworte auch gar nicht der Adressat des Buches, und so kriegen wir am Ende glatt die Kurve zu einer Empfehlung: Hätte ich eine Teenagertochter (und nicht drei Söhne), würde ich ihr das Buch zum Lesen geben. Allen anderen gebe ich den Rat: Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt. Wer mitreden will, sollte es natürlich gelesen haben. Meine Bewertung: 3,5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Finale mit Schwächen

Eine Dame mit Geheimnissen
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Im vierten und somit finalen Band der Lilienpalais-Reihe sollen wir nun endlich erfahren, welches Geheimnis Nanette, die als Gouvernante im Hause „von Seybach“ tätig ist, umgibt. Den männlichen Part der ...

Im vierten und somit finalen Band der Lilienpalais-Reihe sollen wir nun endlich erfahren, welches Geheimnis Nanette, die als Gouvernante im Hause „von Seybach“ tätig ist, umgibt. Den männlichen Part der Geschichte übernimmt der Zeitungsverleger Ferdinand von Rückl, der Nanette das Leben schwer, aber auch prickelnd macht.

Ich habe mich riesig auf diesen Teil der Reihe gefreut und hatte dementsprechend auch hohe Erwartungen. Leider konnten sie nicht ganz erfüllt werden.

Während des Lesens haben sich viele offene Fragen rund um Nanette geklärt. Dabei springt das Buch durch die Handlung der vorherigen drei Bände. Die Zeitsprünge und auch verschiedenen Handlungen haben mich teilweise verwirrt und auch für eine gewisse Hektik gesorgt. Das ist sehr schade, denn der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm und flüssig.

Man sollte berücksichtigen, dass man das Buch besser erst lesen sollte, wenn man die vorherigen Teile der Reihe gelesen hat - für das Verständnis der drei ersten Bände ist das nicht notwendig, wenn auch zur Vermeidung von Spoilern ebenso angeraten.

Die Handlung wird aus vier Perspektiven erzählt und so ist bei mir nicht so ganz der Funke zur Hauptperson der Geschichte (Nanette) übergesprungen, ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen.

Trotz allem habe ich das Buch gerne gelesen, es ist nur nicht der gewünschte krönende Abschluss geworden.

Wer die Reihe bereits kennt, sollte sich diesen Teil nicht entgehen lassen! Ich vergebe 3,5/5 Sternen und freue mich auf weitere Bücher des Autorinnen-Quartetts.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an das Team vom Bloggerportal.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Ein Buch mit besonderer Atmosphäre

Die Tochter des Doktor Moreau
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Die Autorin hat den Klassiker „Die Insel des Doktor Moreau“ von H.G. Wells neu interpretiert. Vielleicht lag es daran, dass ich das Buch nicht gelesen habe, dass „Die Tochter des Doktor Moreau“ leider ...


Die Autorin hat den Klassiker „Die Insel des Doktor Moreau“ von H.G. Wells neu interpretiert. Vielleicht lag es daran, dass ich das Buch nicht gelesen habe, dass „Die Tochter des Doktor Moreau“ leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Gerade auch, weil ich von dem vorherigen Buch von Silvia Moreno-Garcia, „Der mexikanische Fluch“, total begeistert war.

Darum geht es: Carlotta Moreau wächst in den Tiefen des mexikanischen Dschungels auf. Auf der Halbinsel Yucatán lebt sie zusammen mit ihrem Vater, dem Vorsteher des Haushalts Montgomery und den sogenannten Hybriden zusammen. Als der Sohn ihres Geldgebers Lizalde auftaucht, macht er der schönen Carlotta den Hof und das Drama nimmt seinen Lauf…

Was dieses Buch wieder hat, ist eine besondere Atmosphäre, was an dem tollen Schreibstil der Autorin liegt.

Abwechselnd aus Carlottas und Montgomerys Sicht erzählt, wird den Lesenden langsam klar, was hinter den Hybriden steckt: Halb Mensch, halb Tier müssen die armen Kreaturen als billige Arbeitskräfte für den Geldgeber Lizalde schuften. Es war einfach monströs und bizarr.

Die vielschichtigen Charaktere sind gut herausgearbeitet und ich fand, dass besonders Dr. Moreau eine interessante Figur ist. Carlotta ist nicht nur bildhübsch und sanft, sie ist auch wild und ungezähmt und sie ist, wie das Cover unschwer erahnen lässt, die Hauptperson in der Geschichte.

Ich habe vergeblich auf den großen Twist oder Kick gewartet und so kommt die Geschichte eher ruhig daher und hatte leider Längen für mich. Meiner Meinung nach hätte man auf jeden Fall mehr aus allem rausholen können.

Trotz allem ist es ein interessantes und anderes Buch fernab des Mainstreams. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen und bin auf die nächsten Werke von Moreno-Garcia gespannt.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Traust du deinen Erinnerungen?

Erinnere dich!
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Schon beim Prolog hat mich das Buch regelrecht gepackt.

Der Thriller wird aus der Perspektive von Arno erzählt. Nach und nach dringen wir in die tiefsten Spähren seiner Gedankenwelt ab. Darauf liegt auch ...

Schon beim Prolog hat mich das Buch regelrecht gepackt.

Der Thriller wird aus der Perspektive von Arno erzählt. Nach und nach dringen wir in die tiefsten Spähren seiner Gedankenwelt ab. Darauf liegt auch das Hauptaugenmerk, sein Beruf, das Klassentreffen und seine Frauen sind eher nebensächlich. Dann taucht plötzlich ein Handy auf und macht die Sache interessant. Ich habe beim Lesen auch definitiv Psychothrill verspürt.

Besonders die Flashbacks in die Vergangenheit haben mir gut gefallen. Wir lernen die Clique von damals Stück für Stück besser kennen. Dann erscheinen wieder Nachrichten auf dem Handy und Arnos Gedankenkarussell fängt an sich zu drehen. Hinterher war ich mir als Leserin auch echt unsicher, was ich glauben soll.

Die Erzählweise ist dabei eher langsam. Ich habe immer darauf gewartet, dass das Tempo jetzt angezogen wird: Aber nein, Max Reiter aka Andreas Götz - wie der Autor im wahren Leben heißt - ließ sich nicht treiben und blieb durchgängig in einem (Erzähl-)Takt, der für meine Begriffe schneller hätte sein können.

So kommt das Buch eher leise daher und mit der Aufklärung eines „Cold Case“ ist es auch unblutig, so dass das Buch auch durchaus etwas für jüngere Leser ist.

„Erinnere dich!“ ist ein Psychothriller mit einer guten Grundidee und viel Potenzial, das leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Ich vergebe 3,5/5 Sternen.

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