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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Ausflug in die Sterneküche

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Dies ist der erste Teil der Reihe um die Hausboot-Detektive in Amsterdam. Maddie, Arie, Jan, Jack und Elin - die fünf, jeder auf seine Art und Weise vom Leben gezeichnet, finden sich zufällig zusammen ...

Dies ist der erste Teil der Reihe um die Hausboot-Detektive in Amsterdam. Maddie, Arie, Jan, Jack und Elin - die fünf, jeder auf seine Art und Weise vom Leben gezeichnet, finden sich zufällig zusammen und gründen kurzum eine Detektei.

Der erste Fall lässt nicht lange auf sich warten, denn der berühmte Sommelier Henk Perenboom wird tot aufgefunden. Gleichzeitig bekommt die Hausboot-Detektei den Auftrag, das Rezept der Sterneköchin Femke Baas auszuspionieren. Auftraggeber ist der Konkurrent Gabriel Petit, denn die beiden buhlen um einen Auftrag für eine Hochzeit. Die Detektive machen sich direkt an die Arbeit. Viel mehr mag ich an dieser Stelle auch nicht vornweg nehmen. Der erste Teil der Reihe spielt sich – seinem Titel alle Ehre machend – im Kosmos der Sterneküche ab. Ich mochte die kleinen Ausflüge in die kulinarische Welt gern.

Was diesen Kriminalroman ausmacht, sind auf jeden Fall die Figuren. Jede für sich ist so liebevoll gezeichnet, dass man sie direkt ins Herz schließt. Zudem finde ich den Schreibstil sehr gut, vieles ist humorvoll und lässt einen schmunzeln. Die Geschichte liest sich dadurch sehr flüssig. Für mich handelt es sich nur nicht um einen typischen Kriminalroman, da wirklich selten Spannung aufkommt. Das tut dem aber keinen Abbruch, ich mochte die Geschichte trotzdem total gerne, finde aber die Bezeichnung als Kriminalroman etwas fernliegend. Die Geschichte kommt zudem gänzlich ohne Blut und andere Grausamkeiten aus, was vor allem den Lesern zugutekommen dürfte, die brutale Geschichten nicht mögen.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Margaritas Gefühlswelt

Gewässer im Ziplock
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Ein Coming-of-Age-Roman über eine Identitätssuche, die damit einhergehende innere Zerrissenheit und über den Wunsch, einen Platz zu haben, an dem man zuhause ist.
Margarita ist 15 Jahre alt, mitten in ...

Ein Coming-of-Age-Roman über eine Identitätssuche, die damit einhergehende innere Zerrissenheit und über den Wunsch, einen Platz zu haben, an dem man zuhause ist.
Margarita ist 15 Jahre alt, mitten in der Pubertät und zu Besuch bei ihren Großeltern in Chicago. Dort wird sie einen Teil ihrer diesjährigen Sommerferien verbringen, aber auch in Jerusalem bei ihrer Mutter. So kommt es zustande, dass die Hauptschauplätze sich in Chicago, Jerusalem und Berlin befinden. Immer wieder gibt es Spannungen zwischen den Protagonisten, in denen Margaritas Zerrissenheit zu Tage tritt. Die Suche nach innerfamiliärem Halt und der eigenen Identität sind prägende Punkte in der Entwicklung Margaritas. Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Margarita und der ihres Vaters. Avi, ihr in Berlin lebender Vater ist umsorgend, fast schon zu besorgt und versucht es Margarita immer Recht zu machen. Damit sind aber Spannungen vorprogrammiert, die es zu lösen gilt.

Dana Vowinckel schafft es durch ihre Schreibweise, die Leser in den Bann zu ziehen. So erfährt man eine Menge über das Judentum und die religiösen Rituale, was für mich äußerst interessant war. An der ein oder anderen Stelle hätte es für mich nicht so viel Streit geben brauchen, mancherlei Streitigkeiten konnte ich nicht so gut nachvollziehen und diese waren für mich dann leider etwas zu ausufernd dargestellt. Dies bringt aber vielleicht auch das Genre als Coming-of-Age einfach mit sich. Insgesamt ein lesenswerter Roman, bei dem jede und jeder viel lernen kann!

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Eisiger Thriller

Schneeflockengrab
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"Schneeflockengrab" ist der erste Teil der Reihe um die Journalistin Jensen.
Als diese auf dem morgendlichen Weg in die Redaktion einen jungen obdachlosen Mann findet, der ein Pappschild mit dem Wort ...

"Schneeflockengrab" ist der erste Teil der Reihe um die Journalistin Jensen.
Als diese auf dem morgendlichen Weg in die Redaktion einen jungen obdachlosen Mann findet, der ein Pappschild mit dem Wort "Schuldig" trägt, wendet sie sich direkt an Henrik Jungersen, der Ermittler bei der Polizei in Kopenhagen ist. Als kurze Zeit später eine weitere Leiche und somit die dritte gefunden wird, erhärtet sich der Verdacht, dass es sich bei den Morden um eine Serie handeln könnte.
Ich mochte es sehr, dass hier direkt am Anfang Spannung aufkam und der Leser somit einen einfachen Einstieg ins Buch hatte. Zwischendurch ist diese immer mal wieder abgeflacht und die Auflösung war nicht sehr außergewöhnlich.
Alles in allem aber ein gelungener Thriller und Auftakt in weitere Bücher mit Jensen.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Islandkrimi mit einzigartigem Charme

30 Tage Dunkelheit
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Hannah Krause-Bendix, eine dänische Schriftstellerin, die sich auf anspruchsvolle Literatur spezialisiert hat, ist damit nur mäßig erfolgreich. Als sie auf einer Buchmesse auf den Schriftstellerkollegen ...

Hannah Krause-Bendix, eine dänische Schriftstellerin, die sich auf anspruchsvolle Literatur spezialisiert hat, ist damit nur mäßig erfolgreich. Als sie auf einer Buchmesse auf den Schriftstellerkollegen und Bestsellerautoren Jorn trifft, und sich auf eine Wette mit ihm einlässt, ist sie dazu angehalten, innerhalb von einem Monat einen Krimi zu schreiben. Sie begibt sich dafür nach Island, denn wo könnte man besser einen Krimi schreiben als in Island? Schon kurz nach ihrer Ankunft wird eine Leiche gefunden, was Hannah hellhörig werden lässt. Schnell lebt sie sich dann in dem kleinen Dörfchen ein, lernt nach und nach die Bewohner und auch den einzigen Polizisten des Dorfs kennen. Sie begibt sich auf die Spurensuche und beginnt, im Fall mitzuermitteln.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Jenny Lund Madsen schreibt flüssig, sodass der Leser direkt mitgenommen wird. Teilweise gibt es Sätze auf Isländisch, die nicht übersetzt wurden. Höchstwahrscheinlich ergaben sich diese nachher sowieso aus dem Zusammenhang, jedoch hätte ich es gut gefunden, wären sie entweder nicht so häufig vorgekommen oder direkt übersetzt worden. Das störte manchmal meinen Lesefluss. Auch kam die Spannung häufig erst spät auf, sodass es in weiten Teilen mehr Roman als Krimi war. Gut gefallen hat mir jedoch, dass es nicht allzu blutig zugeht, sodass man den Roman auch als Person lesen kann, die mit zu ausführlich grausamen Beschreibungen eher ein Problem hat. Insgesamt ein solider Kriminalroman an einem perfekten Schauplatz für einen solchen.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Brandaktuell und spannend

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Ein spannender Kriminalroman und mal etwas Anderes – nicht im Stil des Nordic Noir. Im Gegenteil, dieser Kriminalroman spielt im Jahr 1994 in Schweden, im Sommer. Das Cover spiegelt die glühende Hitze ...

Ein spannender Kriminalroman und mal etwas Anderes – nicht im Stil des Nordic Noir. Im Gegenteil, dieser Kriminalroman spielt im Jahr 1994 in Schweden, im Sommer. Das Cover spiegelt die glühende Hitze wider, die Schweden in diesem Sommer überrollt. Dazu gesellen sich Themen wie die WM in diesem Jahr, die damaligen politischen Veränderungen in Schweden, aber auch brandaktuelle wie der Klimawandel, Rassismus und Ausländerhass.

Kriminalkommissar Tomas Wolf muss in Mordfällen ermitteln, die brutal sind. Er selbst ist traumatisiert, da er als UN-Soldat bei Auslandseinsätzen – zuletzt 1993 in Bosnien-Herzegowina – Schreckliches miterleben musste. Seine Vergangenheit wird ihn im Laufe des Buches einholen… Auch die Journalistin Vera Berg bekommt von den Mordfällen mit, sodass auch sie zu ermitteln beginnt. Vera ist eine toughe Persönlichkeit, die nicht alles mit sich machen lässt, eine sehr starke Persönlichkeit. Ihre Ermittlungen werden die von Tomas Wolf kreuzen, sodass die beiden sich zusammenschließen.

Der Kriminalroman hat mir sehr gut gefallen, den Schreibstil mochte ich auf Anhieb. Zudem hat das Buch einen tollen Farbschnitt, was es sehr wertig macht. Es kommt schnell Spannung auf, allerdings hat es zeitweise einige Längen mit Inhalten, die in der Form eigentlich nicht mehr relevant wurden, sodass man es hätte kürzer fassen können, um die Spannung vollends aufrecht zu erhalten. Alles in allem bin ich aber rundum zufrieden und kann gut nachvollziehen, warum das Buch in Schweden so beliebt ist!

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